Hochzeit III

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„Clint?" Barton drehte sich um und lächelte sie an, er machte schon Anstalten zu seiner Frau zu gehen.
„Herzlichen Glückwunsch zu deiner Hochzeit." Kurzentschlossen nahm sie ihn in den Arm.
Er legte seine muskulösen Arme um ihre Taille und wieder stieg in ihr wieder diese Wärme auf. Natasha drückte ihren Kopf an sein Schlüsselbein und nahm seinen altbekannten Geruch ein. Vanille und ein Hauch von Kaffee.
Für ein paar Sekunden blieben sie so stehen, zu lange für eine beste Freundschaft, doch in dem Moment machte sich niemand darüber Gedanken.
Sie lösten sich. „Danke!", murmelte Barton noch etwas benommen, bevor er zu seiner Frau ging.
Verträumt blickte Natasha ihm nach.
„Na, alles geklärt?" Phil hatte sich genähert und lachte seine beste Agentin an.
Natasha verdrehte die Augen, blieb aber bei Coulson stehen.

Romanoff seufzte nach einiger Zeit. Es war langweilig hier zu stehen. Was sollte sie denn auch bitte tun?
Fragen, ob jemand mir ihr Tanzen will? Ne, bei einer Mission, okay. Aber im privaten Leben? Niemals!
Außerdem war der Ball eh noch nicht eröffnet.
Sie dachte darüber nach zu gehen oder war, das unhöflich?
„Hey, Natasha, darf ich um deine Hand bitten?"
Coulson hielt ihr seine Hand hin und lächelte sie auffordernd an. Seufzend ergriff sie die Hand. „Hör' mal..., ich-"
Doch Phil unterbrach sie: „Nein, das ist die Hochzeit deines besten Freundes, du bedeutest ihm alles! Ich glaube es bricht ihm das Herz, wenn du jetzt gehst. Als du schon gerade gegangen bist, hat man Schmerz in seinen Augen gesehen. Jetzt vermies es ihm nicht noch mehr."
„Klar, ich bleibe auf seiner „Hochzeit". Und der Tanz ist eh noch nicht eröffnet." Der Agent ließ die Hand los und sah seine Kollegin verwirrt an. Hatte er bemerkt, dass sie das Wort Hochzeit seltsam betont hatte?
„Gleich ist noch eine Rede mit den Trauzeugen, bitte bleib wenigstens bis dann", bat Phil seufzend und ging dann zu seinem zugewiesenen Platz, an den Tischen.
Natasha verdrehte die Augen und schaute ungeduldig zum Ausgang. Am liebsten wäre sie gerne einfach leise verschwunden. Sie musste herausfinden, was es mit diesem Brief auf sich hatte. Sie konnte nicht bis nach der Hochzeit warten.
Pling Pling
Verwirrt drehte sich Romanoff zu den Tischen, die sorgfältig aneinander gereiht waren.
Coulson stand mit einem Messer und einem Glas, in der Hand, da. Fröhlich grinste er in die Runde und blickte jeden einmal an.
„Liebe Bekannten, Freunde, Familie und natürlich-" Er wandte sich an des Ehepaar, was sich gerade an einem Stehtisch mit einigen Familienangehörigen unterhielt. „- Laura und Clint, ich habe eine paar Sätze zu sagen."
Er hielt Karteikarten in die Höhe. „Mein Gehirn ist nicht mehr das Beste, also entschuldige ich mich voraus, wenn ich ab und zu mal hier drauf schauen muss." Die Menschenmasse wurde leise und gespannt hörte er den Worten des Agenten zu.
„Eigentlich sollte, das hier der Trauzeuge von Clint machen, aber ich wollte es selber übernehmen. Nochmal danke!" Er nickte in Richtung eines Mannes, den Natasha als sehr alten besten Freund identifizieren konnte. „Vor einigen Jahren, als Clint zu uns gekommen ist, habe ich ihn angeschaut und sofort gedacht: »Der wird seine Liebe finden.« Er war liebenswert, zumindest nachdem er uns langsam vertraut hatte, nett, frech, gleichzeitig aber auch ein gut aussehender kleiner Bursche." Clint lachte leise und küsste Laura kurz auf die Stirn.
„Nun ja, und er konnte gut flirten. Das habe ich schon mehrmals bei einige Frauen gesehen und wenn es dann auch mal für eine Mission sein musste mit Männern, auch wenn das eher unsere Liebe Natasha machte." Einige Lacher ertönten, ebbten aber auch fast sofort wieder ab.
Die Rothaarige lächelte, sie konnte sich noch zu gut daran erinnern, wie Clint mit einem Mann flirten musste, er wirkte ziemlich hilflos. Schlussendlich erreichten sie aber trotzdem, das was sie brauchten.
„Als Barton dann die Mission hatte die Black Widow zu töten, entschuldigen Sie die Brutalheit, aber unser Job besteht daraus. Ich wusste, dass es schwer werden würde die Widow zu töten und erstmal das Finden war schon nicht einfach. Aber ich hatte mein vollstes Vertrauen in ihm und Fury natürlich auch." Ein Räuspern ertönte, von eben Erwähntem ausgelöst. „Hey!", beschwere sich Barton.
Ein Lacher entwich Phil.
„Nun gut, als er aber Natasha LEBEND zum Hauptquartier brachte, war ich kurz..., sagen wir, von den Socken. Clint tat mir schon leid, was er danach erleben musste. Nach einigen Wochen... oder eher Monaten, gewöhnte sich Natasha langsam an ihren neue Umgebung. Und wer hat ihr geholfen? Clint. Schon von Anfang an hatte ich den Gedanken, dass da was sein musste. Ich meine, wenn Clint seine Mission anders macht, als eigentlich geplant, dann musste es auch einen Grund haben.
Ich dachte in eine ganz falsche Richtung."
Leider, fügte Romanoff in Gedanken und ihr Blick wand sich gen Hawkeye. Zufälligerweise schaute er sie auch gerade an und einige Zeit blickten sie sich einander an.
„Das was zwischen den beiden war, war einfach nur eine sehr tiefe Freundschaft. Sie würden für einander sterben. Dann kam Laura, sie wurde von einem anderen Hauptquartier auf unseres gelegt. Clint und Laura verstanden sich von Anfang an gut, sehr gut. Und meine Meinung nach verliebten sie sich schon beim ersten Blick ineinander. Sie hätten die beiden sehen müssen, wenn sie sich gesehen haben. Beide haben sich gerade zu mir Blicken ausgezogen." Er zwinkerte in Richtung des Paars, was rot anlief.
„Ach, dafür braucht ihr euch doch nicht schämen. Jeder ist mal verliebt. Nun ja, man sah sofort, dass sie zueinander gehörten. Wenn einer der beiden tot ist, würde der andere dafür sorgen, dass er wieder kommt. Da hat mein kleiner Bursche wohl seine Liebe gefunden, so wie ich es gesagt habe. Habt eine wunderbare Zeit zusammen! Ich wünsche euch nur das Beste! Besonders Kinder, damit ich Pate werden kann." Er wischte sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel und setzte sich dann.
Für einige Zeit herrschte noch Stille, bevor einer nach dem anderen anfing zu klatschen.
Gerührt lief Laura auf Phil zu und umarmte ihn, Clint folgte lächelnd.
Natasha musste schon sagen, dass Phil sehr gute Reden hielt. Und das ohne einmal auf seine Notizen zu schauen.

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