Corona

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Corona. Jeder liebte es, jeder kannte es. Auch die Avengers wurden nicht ausgelassen. Zwar war niemand davon betroffen, aber sie waren alle in einer Art Quarantäne. Zum „Wohle" für die Helden, obwohl alle Rächer wussten, dass jeder aus New York es ertragen musste.
Man hatte ihnen erzählt, dass nur sie, diese Quarantäne auf sich nehmen mussten, damit sie nicht von dem tollen Virus angesteckt wurden und man durfte nur zwischen 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr rausgehen und das auch nur, wenn man einkaufen gehen musste. Sonst musste man Buße zahlen.
Diese Lüge, dass nur sie Quarantäne hatten, wurde aufgetischt, nachdem Tony sich total dagegen gesträubt hatte. Und dieser Schwindel traf Starks Ego genau, da er dadurch mal wieder dachte, dass die Avengers, beziehungsweise er, die... der Beste war(en).
Eigentlich war diese Geschichte total dumm, weil jeder wusste, dass es jeden in New York betraf. Aber manchmal wird man eben von der Schönheit einer Geschichte geblendet und blendet dann die Realität aus.
So war es auch bei dem lieben Iron Man.
Peter hatte darüber nur die Augen verdreht und wusste nicht so ganz, ob er sich darüber freuen sollte, oder nicht. Denn leider war er nun im AI gefangen. Als die Quarantäne verkündet wurde, war er im Tower und es hieß, dass man den Raum, in dem man war, nicht verlassen durfte. Es sei denn, es war kein passender Wohnort, wie Supermärkte, Tankstellen, Schulen und so was.
Nun war Spiderman seit fast 2 Wochen bei den Avengers. Es war zwar sehr aufregend, wurde aber von Tag zu Tag nervenaufreibender, da sie sich langsam gegenseitig auf die Nerven gingen.
Tony werkelte überall und nirgends herum.
Bruce bekam langsam seine Wut nicht mehr unter Kontrolle.
Steve murmelte nur noch Schimpfwörter.
Thor war zu seinem Glück in Asgard.
Natascha warf die ganze Zeit mit Messern um sich.
Clint heckte jede Sekunde neue Streiche aus.
Bucky und Sam stritten sich nur noch.
Rhodey prahlte mit seinen Heldengeschichten rum, obwohl jeder alle schon kannte.
Pepper schrie alles und jeden an, selbst wenn man sich nur bewegte.
Wanda baute Türme mit Telekinese.
Vision störte jeden, in dem er durch alle Wände flog.

Und Peter, ja Peter machte Homeschooling.
Von Montag bis Freitag saß er in seinem Zimmer und ließ eine Videokonferenz nach der anderen, über sich ergehen.
Samstags und Sonntags baute er dann bei Iron Man mit.
Aber langsam ging ihm die ganze Stimmung auf den Sack. Am Anfang war er richtig aufgedreht zu hören, dass er für einige Wochen bei den Avengers fest saß, auch wenn es hieß, dass er seine Tante nicht traf, welche Zuhause hockte. Doch jetzt war es nur noch doof, jeden Moment musste man damit rechnen, dass irgendwer ausflippte und die Bude in die Luft ging.

„Mister Stark..." Nervös fummelte Peter gerade an einem Schraubendreher rum.
Er hatte sich eine Idee in den Kopf gesetzt und die wollte nun nicht mehr aus dem Kopf gehen.
„Jap, Kiddo?" Tony schraubte etwas an seinem neuen Anzug rum und schaute es dann nachdenklich an, bevor er es wieder änderte.
„Hätten Sie... hätten Sie Lust auf ein Spiel mit den Avengers?"
Parker leckte sich über die Lippe und traute sich nicht zu seinem Mentor zu drehen.
„Auf was für Ideen, du immer kommst." Gedankenverloren schnappte er sich ein anderes Werkzeug und überprüfte Werte auf den Hologrammen.
„Naja, mir war langweilig. Homeschooling ist nicht wirklich abwechslungsreich."
Ängstlich ließ er seine Knöchel knacksen.
Oh Mann, wieso musste er auch immer auf so dumme Gedanken kommen?
„Was denn für ein Spiel?", fragte Tony nicht wirklich begeistert.
„Also ich habe mir das ausgedacht. Man macht ein Nerfbattle gegeneinander. Es gibt zwei Teams und-"
„Aber wir haben doch unsere Methode zu kämpfen." Demonstrativ deutete er auf die Iron Man-Metall-Hülle.
„Ja, aber wie gesagt. Abwechslung ist immer schön. Also es war auch nur eine Idee."
Spiderman wandte sich wieder an sein Projekt, LED-Spinnweben, an dem er schön länger saß.
„Ne ne, erzähl weiter. Haben ja nichts besseres zu tun." Lustlos zuckte er mit den Schultern.
„Also es gibt zwei Teams, die ausgelost werden. Man darf nicht seine eigenen Waffen benutzen... zumindest so gut wie möglich." Er grinste schief, als er an den Hulk dachte.
„Nur die Nerfwaffen, man muss die Leute aus dem anderen Team halt mit der Munition abballern und das Team, das am Ende keine Leute mehr übrig hat, hat verloren. Wenn man getroffen wurde, ist man raus. Das Spiel wird im ganzen Tower verteilt gespielt, auch in den Lüftungsschächten." Er lachte leicht und räusperte sich dann. Erwartungsvoll drehte er sich zu Stark um, welcher immer noch teilnahmslos mit dem Rücken zu ihm stand.
„Und...?"
Tony drehte sich schwungvoll um und ein abenteuerliches Grinsen zierte seine Lippen.
„Underoos, DAS ist das Beste, was ich in den letzten Wochen gehört habe. Am besten wird das Spiel irgendwann starten, ohne, dass man weiß wann, vielleicht gibt uns FRIDAY ein Startsignal und dann geht es einfach los. Die Waffen sind irgendwo im Tower versteckt und... das macht May."
Peter grinste mit, bis er realisierte was Stark gesagt hatte. „M-may?", stotterte Peter aufgelöst. „Jap, ich dachte, dass ich dir eine kleine Überraschung mache. Weil... ich hatte früher auch Heimweh, wenn ich nicht bei meinen Eltern war." Er zwinkerte kurz. „Auch wenn ich keinen richtigen Draht zu den hatte." Er sog die Luft ein, grinste dann aber wieder.
„Aber sie darf doch gar-" Er wurde von einem Geldstück unterbrochen, welcher auf ihn geworfen wurde. Geschickt fing er es auf.
Iron Man hatte es aus seiner Hosentasche gezogen und auf den Teenager geworfen.
„Geld, Kleiner, Geld..."
„Sie Erpresser." „...Und Iron Man", fügte Tony hastig hinzu. „Playboy, Philanthrop..." „Jaja." Beide lachten, aber beide waren in Gedanken schon bei dem Spiel.
In den nächsten Tagen bereiteten sie alles vor, ins besondere ihre Helden-Kollegen. May kam vorbei und übernahm mit Freude die Aufgabe, die Waffen zu verteilen. Munition sollten die Avengers selber bei sich tragen.
Es kam Peter vor, als wäre jetzt noch ein größeres Chaos entstanden. Überall rannten die Avengers herum, vermutlich um perfekte Verstecke zu finden oder zu trainieren, aber so genau wusste es Spiderman nicht. Schließlich waren es die Avengers, wer wusste schon genau, was in den Köpfen der Rächer vor ging?
Was Parker aber dann schon mehr gefiel; es war ein schönes, angenehmes Chaos. Niemand wurde angeschrien, keine tödlichen Blicke wurden umhergeworfen und keine bebende Stille herrschte.

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