Kapitel 17 | Fred

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Kapitel 17 | Fred

„KeyEye, wohin ist Henry gegangen?"

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„KeyEye, wohin ist Henry gegangen?"

MISTER MCALISTER BEFINDET SICH IN EINEM CLUB IN DER INNENSTADT.

SOLL ICH SEINE GENAUE POSITION ORTEN?

Sein erster Impuls war „Was glaubst du, weshalb ich frage", doch dann entschied er sich um. Es war einfach unprofessionell seinem Bodyguard derart hinterherzuschnüffeln. Der Mann hatte ein Recht auf seinen Freiraum. Auf der anderen Seite... „Ach verdammt!", knurrend, warf Frederik das Kissen in seiner Hand frustriert gegen die Wand. Was war bloß los mit ihm?

KeyEye hatte tatsächlich anhand der Duftstoffe das After Shave analysieren können und die Firma ausfindig gemacht. Es war kein besonders teures Duftwasser, was Hill nicht davon abgehalten hatte, die Firma sofort zu kontaktieren. Sie waren mehr als erfreut, einen Exklusivdeal mit Hill Enterprises einzugehen. Wer wäre das auch nicht?! Ging ja nur um einen Job... Die Bitterkeit in diesem Gedanken ließ Frederiks Hals eng werden. Dieses Gefühl der Sicherheit, das er in den Armen des Iren gespürt hatte, ließ seine Wirbelsäule regelrecht vibrieren. Es war etwas, das er noch nie empfunden hatte. Wie ein Sog, der ihn immer wieder zu diesen warmen grünen Augen hinzog. Erneut schnaubend sprang er vom Sofa auf und ging in seinen Spielzeugraum.

„KeyEy, aktiviere Bot 42." Binnen weniger Sekunden erhob sich ein männlicher Androide aus der Ecke. Braune Augen richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Milliardär, dann trat der Androide auf ihn zu. Eine warme, modulierte Computerstimme fragte Fred, wonach ihm der Sinn stünde und schob eine Hand in die Haare seine Haare.

„Halt die Klappe, mach mich hart, leg dich aufs Bett. Ich will deinen Arsch sehen!" Gehorsam kniete die Puppe sich vor ihn hin. Seinen Penis mit etwas Gleitgel einschmierend, stellte sich Fred so, dass die Puppe zugreifen konnte und legte den Kopf zurück, als die mechanische Hand ihn zu stimulieren begann. Als er hart genug war, gab er der Puppe einen Wink, worauf diese sich auf alle Viere drehte und ihm die wohl temperierte, vibrierende Öffnung ihres Hinterns präsentierte. Die Puppe bei den Hüften packend, stieß sich Fred mit einem Zug in die künstliche Hitze. Er ahnte, dass ein echter Mensch nun vor Schmerzen aufschreien, oder sich zumindest beschweren würde.

Doch darum ging es ja gerade. Er wollte nicht fühlen, er wollte sich selbst beweisen, dass es lediglich Macht war, die er benötigte. Macht ausüben – nicht fühlen oder gefühlt werden. Seine Lust befriedigen, auch wenn er sie gerade nicht wirklich als solche wahrnahm. Immer härter und schneller stieß er zu, keuchte hart, als die Vibration des Kanals enger wurde und warf den Kopf zurück, als die Puppe schnurrte: „So ist es gut, Sir. Ich kann ihren Schwanz melken, Sir... Sir... Füllen Sie mich..." Und in dem Moment, wo er sich tatsächlich in die Puppe entlud, wurde ihm schlagartig klar, warum er nicht wollte, dass Henry ihn Sir nannte.

Die letzte Nacht war einfach unglaublich seltsam gewesen. Immer wieder hatten sich Bilder von Henry mit den Puppen vermischt. Einmal war er schweißgebadet wach geworden, als eine der Puppen beim Sex sich plötzlich umgedreht und Henrys Gesichtszüge gehabt hatte. Dieses Bild hatte er bis zum Morgengrauen nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Und auch jetzt, als er an seinem Kaffee nippte und nachdenklich an seinem Frühstück knabberte, hatte er ein unbestimmtes, nahezu unangenehmes Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Wie das Abwarten auf ein Ereignis, das er nicht abwenden konnte. Ein Gefühl, das Frederik Hill fast genau so sehr hasste wie Kontrollverlust.

Das Meeting mit den Geschäftsleuten fand im großen Konferenzsaal in der Mitte des Towers statt. Es waren einige Geldgeber und die Geschäftsführer einiger von Hills Firmen anwesend, ebenso wie zwei Sicherheitschefs von führenden EU-Staaten, die sie zum Thema Sicherheitstechnik informieren wollten. Hill hatte gerade erläutert, in wie weit eine Investition in seinen neuen Sicherheitssatellit den EU-Staaten ein neues Level an Unabhängigkeit von den bestehenden Netzen bringen würde, als ihn ein Kribbeln im Nacken dazu brachte, sich zum Fenster zu drehen. In der nächsten Sekunde schrillte ein Alarm im Gebäude los.

Das Letzte, was Frederik noch sah, war ein Mann auf dem Gebäude gegenüber, der eine Waffe, ähnlich einer Panzerfaust, abfeuerte. Das glühende Objekt kam genau auf das Fenster zu, vor dem Hill stand. KeyEye schloss sofort die Sicherheitsfenster. In dem Moment, wo der Treffer an den Panzerscheiben abprallte und das Gebäude die Explosion in einer kurzen Vibration abschüttelte, flog Henry durch die Luft, riss Frederik zu Boden und begrub ihn unter seinem Körper. Glassplitter prasselten rechts und links neben Frederiks Armen zu Boden. Doch alles, was er wahrnahm, war die Wärme und der vertraute Geruch des willkommenen Körpers über ihn.

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