Kapitel 11 | Fred Teil 2

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Kapitel 11 | Fred Teil 2

Das Essen war halbwegs passabel, wenn auch nur bestehend aus irgendwelchen Häppchen auf Keksen und Kaviar

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Das Essen war halbwegs passabel, wenn auch nur bestehend aus irgendwelchen Häppchen auf Keksen und Kaviar. Noch so etwas, was Fred nie verstehen würde. Wer aß dieses Zeug denn bitte, weil es ihm wirklich schmeckte? Ebenso wie Champagner. Dieser war schlichtweg überbewertet. Alles in ihm sehnte sich jetzt nach einem Burger oder einem frittierten Hähnchenfilet. Irgendetwas richtig schön Fettiges!

Eines musste Fred Henry wirklich lassen, der Kerl war wie ein Schatten. Immer irgendwo in seinem Rücken oder direkt neben ihm, aber nie störend oder gar aufdringlich. Und etwas an seiner Aura war auf so unglaubliche Weise beruhigend, dass sie sogar Einfluss auf seine Panik nahm. So ungern der Milliardär es zugab, aber Henry war in diesem ganzen Raum voller Menschen der einzige, dessen Nähe er nicht als unglaublich abstoßend empfand.

Gegen Mitternacht hielt Frederik es nicht länger aus. Die Stimmung wurde immer ausgelassener und als dann auch noch Tanzmusik aufgelegt wurde, hatte der Schwarzhaarige für ein paar Sekunden das Gefühl, er müsste sich auf der Stelle übergeben. Eine der Damen hatte ihm beide Hände auf die Schultern gelegt und streichelte ihm anzüglich über den Rücken. Den Impuls, einfach wegzuspringen gerade noch unter Kontrolle bringend, schüttelte er sich zitternd und warf Henry einen auffordernden Blick zu. Sofort war sein Schatten an seiner Seite und geleitete ihn wortlos aus dem Gebäude.

Frederiks Puls rauschte in seinen Ohren, als er sich auf die Rückbank seines Wagens fallen ließ. „Bring mich raus hier", sagte er leise zu Henry. Er brauchte die Erschöpfung gar nicht erst vorzutäuschen. Er fühlte sich tatsächlich regelrecht ausgesaugt. Er schloss die Augen, öffnete die Fliege und die obersten drei Knöpfe seines Hemdes. „KeyEye, lass mir das Big Burger Menü und die Chickenfiltes liefern, bis wir zu Hause sind."

BESTELLUNG ERFOLGT.

Wenn sein Bodyguard irritiert war, so zeigte er es nicht. Alles, was Frederik sehen konnte, war das bewegungslose, konzentrierte Gesicht im Rückspiegel, das den immer weniger werdenden Verkehr der Innenstadt und die Dunkelheit im Blick hatte.

„Du kannst schlafen gehen. Ich brauche dich heute Abend nicht mehr." Damit flog Henry die Tür fast ins Gesicht, als Frederik sie hinter sich zuwarf und er regelrecht in sein Penthouse flüchtete. Hektisch riss er sich den Anzug vom Leib, wohl wissend, dass sein Personal ihn spätestens in zwei Tagen wie neu in seinen Schrank hängen würde. Binnen weniger Sekunden hatte er sich eine seiner Schwimmshorts übergezogen und war in den Aufzug gestiegen, der nur ihm zugänglich war. „Pool, KeyEye."

ENTSPANNUNGSPROGRAMM AKTIVIERT, SIR.

WÜNSCHEN SIE ÜBERWACHUNG IHRES AUFENTHALTS?

„Nur die üblichen Vorkehrungen."

SICHERHEITSKONZEPT AKTIV, SIR.

Mit einem kurzen Satz in den beheizten Pool legte sich die Anspannung des Milliardärs langsam. Das Wasser wusch den Dreck und die Berührungen der Menschen, denen er heute begegnet war, ab und lockerte seine Muskeln. Zug um Zug spürte er, wie seine Nerven sich beruhigten. Und als er im Dunkeln der Schwimmhalle seine Bahnen zog und nur das fahle Licht des Beckens als Beleuchtung im Raum diente, spürte er das erste Mal an diesem Tag wirklich so etwas wie Frieden in seinem stets kreisenden Verstand einkehren.

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