Kapitel 18 | Henry

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Kapitel 18 | Henry

Den ganzen Tag stand er vollkommen neben sich

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Den ganzen Tag stand er vollkommen neben sich. Auch drei Stunden hartes Workout und eine anschließende kalte Dusche halfen nicht. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu seinem Entschluss zurück. Nach dem Aufstehen war er sich dessen nicht mehr so sicher gewesen, wie in der gestrigen Nacht.

MISTER MCALISTER, DAS MEETING BEGINNT IN EINER HALBEN STUNDE.

„Danke, KeyEye." Verdammt, dann würde er sich halt noch etwas Aufschub gewähren. Er wollte diese folgenschwere Entscheidung nicht übers Knie brechen. Und wo Henry gerade an Knie dachte, schweifte er wieder zu seinem Traum ab, wo er vor Hill heruntersank. Er schnaufe über seine eigenen Gedanken. Reiß dich jetzt zusammen und mach deinen Job, schalte er sich. Bevor er sich sein Jackett überzog, checke er noch die Waffe in seinem Holster und machte sich dann auf den Weg zum Konferenzraum.

Während des Meetings musste er sich selbst immer wieder ermahnen, Hill nicht allzu offensichtlich anzustarren. Nie hätte er gedacht, dass er einmal Gefühle für diesen Mann entwickeln würde. Zumindest nicht, bis er ihn besser kennengelernt hatte. Die Chance bekommen hatte, hinter diese sarkastische Fassade zu schauen. Und – zum Leidwesen seines Gewissens – gefiel ihm viel zu gut, was er hinter dieser Maske gefunden hatte.

Wieder fiel sein Blick auf seinen Boss, der ihn gerade ebenfalls ansah. Einige Augenblicke verhakten sich ihre Blicke, bis Hill sich räusperte und seinen Vortrag wieder aufnahm. Dieser kurze Blickkontakt brachte alles in Henry zum Klingen und ihn fast völlig aus der Fassung. Warum schaute ihn Hill auf diese Weise an? Warum fühlte er sich dabei so... Weiter kam er mit seinen Überlegungen nicht, da der Sicherheitsalarm losging.

Sofort sprintete Henry durch den Raum auf Hill zu und warf sich beschützend über ihn. Als die Granate in die Fensterfront einschlug, waren diese Gott sei Dank schon fast komplett mit der Sicherheitspanzerung bedeckt, so dass die Gläser zwar zersprangen, aber die Granate nicht in den Raum eindringen konnte. Henry richtete sich leicht auf und sah seinen Boss an. Den Ausdruck in dessen Augen konnte er nicht recht deuten. Wenn er es nicht besser wüsste, lag tatsächlich Bewunderung, aber keinerlei Angst oder Panik darin.

Er spürte Hills hektischen Herzschlag, roch seinen unverkennbaren Duft, spürte die Wärme seines Körpers und war sich der Augen, die tief in seinen versanken, nur allzu sehr bewusst. Dann legten sich zärtliche Hände auf Henrys Rücken, die anfingen, ihn zaghaft zu streicheln. Henry wusste, er musste sofort aufstehen und Distanz herstellen, aber er konnte es einfach nicht. Zu sehr genoss er diese Situation, verzerrte er sich einfach zu sehr nach dem Mann, der unter ihm lag. Hill hob eine Hand, um Henry eine seiner roten Locken aus der Stirn zu streichen.

„McAlister, dein Bein!" Die beunruhigend schrille Stimme von einem seiner Kollegen holte Henry wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. „Entschuldigung. Sind Sie ok?", raunte er seinem Boss zu. Als dieser nickte, versuchte Henry aufzustehen, knickte aber direkt mit einem Schmerzensschrei ein. Er drehte den Kopf und blickte an sich herunter. Ein großer Glassplitter stecke in seiner linken Wade. Dann spürte er, wie jemand seinen Arm nahm, sich diesen um die Schulter legte und ein anderer Arm würde um seine Hüfte geschlungen, um ihn zu stützen. Er blickte erstaunt neben sich zu Hill, der ihn besorgt ansah.

„Ich bringe McAlister in seine Suite. Bestellt Dr. Zimmermann her. Er soll ihn sich sofort ansehen." Damit wandte sich Hill ihm wieder zu. „Geht's? Schaffst du es bis zu deiner Suite?" Henry konnte nur nicken. Immer noch war er sprachlos, ob der Nähe zu Hill. Ein nicht zu leugnender Teil in ihm konnte seinem Boss nicht nah genug sein, so dass er sich unbewusst noch ein kleines bisschen näher an ihn schob, während sie zum Fahrstuhl schlichen.

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