Kapitel I

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Alles beginnt an einem regnerischen Samstag. Jonny, Bastian, Lea und ich Hängen so wie immer an dem kleinen See rum, der bei uns in der Stadt als Attraktion dienen soll. Bäume, Felsen sowie auch Blumen und wenige Steinbänke verzieren ihn. In der Mitte des Sees ist eine kleine Statue, die einen kleinen Engel darstellen soll, aber der Staub und Vogeldreck macht es kaum erkennbar. Jedes mal wen wir hier sind dann muss es Regnen, was uns inzwischen die Laune noch mehr verdirbt. ,,Ey lasst uns abhauen. Lass lieber zum Jugendhaus gehen. Da ist zumindest etwas los." schimpft Bastian zu uns. Jonny verdreht nur die Augen und gibt ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf ,,Hat doch eh kein Zweck. Luna darf da doch eh nicht rein Schlaumeier." ,,Dann lass irgendwo hin wo es trocken ist." schimpft Bastian weiter. Lea guckt uns alle an. ,,Ihr habt sie doch nicht mehr alle oder?" fragt sie spielerisch. Daraufhin muss ich Lachen was keine so gute Idee ist, denn ich bereue es mit einer Landung im See, doch bevor ich darin Lande, ziehe ich Jonny und Bastian noch mit rein. Jetzt war nicht ich die die lacht sondern Lea. Säuerlich kletter ich raus und gucke erst zu ihr und dann zu den anderen beiden, die scheinbar nicht bemerken das ich sauer bin. ,,Ey Luna, warum den so nass?" schalt es von Bastian. Woraufhin ich sauer den schmalen Weg zur Straße stampfe.,,Luna!" höre ich hinter mir Jonny rufen ,,Warte doch! Das war doch nicht so gemeint!"Jonny ruft vergeblich nach mir, aber trotzdem Stampfe ich weiter wütend zur Straße Hoch. Ich fand das nämlich nicht Lustig, besonders weil ich jetzt bestimmt schnupfen oder anderes bekomme, das ist üblich bei mir wen ich total durchnässt bin. Jonny ruft immer weiter, aber auch nach dem ganzen betteln, höre ich nicht auf ihn. Endlich komm ich bei der Straße an und stolpere dummerweise über einen Ast, so das Jonny mich noch eingeholt hat und ich nun halb ungewollt in seinen Armen sitze. Seufzend guck ich ihn an. ,,Sei froh das du für mich wie ein Bruder bist Jonny." sag ich dann schließlich zu ihm, wehrend ich Bastian böse anfunkel, der inzwischen nicht mehr Lacht. Lea kommt auf uns zu und guckt mich fragend an ,,Ist alles okay?" Sie streckt mir ihre Hand entgegen. Jonny der schon längst bei Bastian steht und mir den Rücken zu gedreht hat, bekommt dies aber nicht mehr mit. Dankbar nehme ich ihre Geste an und packe sie an der Hand, weil ich denke sie will mir aufhelfen, was sich sehr schnell als anders herausstellt. Nachdem ich halb stehe dreht sie sich plötzlich zur Seite und ich Falle daraufhin auf einen der Steine die auf dem Weg liegen. Lea grinst mich argwöhnisch an. ,,Was sollte das?!" fauche ich, doch sie nimmt das nicht wahr und sagt mir im scharfen Ton ,,Halt dich von ihm fern kleine. Er ist mein und nicht dein." Ich trau meinen Ohren nicht. Hat die mir gerade wirklich gedroht? Oder kam mir das gerade einfach nur so vor? Nein, ich glaube sie hat mir wirklich gedroht. Ich steh auf und packe sie am Arm ,,Willst du mir etwa drohen?! Das ist nicht deine Endscheidung Lea! Er ist halt für mich wie..."

,,Ey! Luna lass Lea in Ruhe!" unterbricht mich Jonny, der sich genau dann umdreht als ich Lea am Arm packe. Ich verfluche den Tag langsam, besonders weil ich triefend nass bin und es immer noch Regnet. Widerwillig lasse ich sie los und guck Jonny fassungslos an. ,,Was ist los? Warum bist du plötzlich sauer auf mich?" Ohne etwas zu erwidern gehen alle drei und lassen mich im kalten stehen. ,,Und danke schön! Danke das ihr meinen Geburtstag vergessen habt!!!" schreie ich denen Wütend hinterher. Außer Bastian dreht sich keiner um, unentschlossen sieht er zwischen mir und den anderen hin und her. ,,Sorry Luna. Alles gute. Bay" Ruft er kurz und läuft den anderen hinterher. Wie auf's Stichwort wird der Regen auch noch schlimmer und dazu ein schönes Gewitter. Das gibt mir den Rest für heute. Fieberhaft überlege ich was das ganze soll und ob es sich lohnt ihnen noch hinterher zu rennen. Schließlich fasse ich einen Entschluss, unzwar ihnen hinterher, denn wirklich Lust im Regen zu stehen habe ich nicht. Doch bei der Straße angekommen merke ich schnell das es sich nicht Lohnt ihnen zu Folgen weil sie den Weg zum Jugendhaus eingeschlagen haben, dort wo ich nicht hin darf. Meine Mum findet es zu gefährlich dort hin zugehen. Klar ich höre nicht auf alles was sie sagt, aber dieses Jugendhaus ist und war mir noch nie wirklich geheuer. So bleibt mir wohl nichts anderes als nachhause zu gehen, worauf ich mich nicht wirklich freue. Ich habe Momentan etwas größeren Streit mit meiner Mutter weil ich in dem Schulfach Wirtschaft / Politik eine fünf im Zeugnis habe, deswegen habe ich Heute auch keine Geschenke bekommen und ein anderer Grund ist, dass wir mit dem Geld etwas Knapp sind. Es ist eine schwierige Zeit aber die schaffen wir ganz bestimmt. Jedenfalls Hoffe ich das, weil sonst hätte ich ein Problem, denn ich möchte unbedingt mit auf die Klassenfahrt nach Sylt. Immerhin ist das eine ganz andere Umgebung als hier in Berlin. Das Meer soll wunderschön und einfach nur hinreißend sein, zumindest sagen es die meisten von dort. Auf unserer Schule hatten wir einen Austauschschüler der von Sylt kommt, sein Name ist Paddy, zwar ist er etwas älter als ich, aber das macht mir nichts, den so nett wie er ist hab ich ihn schnell ins Herz geschlossen. Seine Eltern sind nicht unbedingt immer da aber teilweise braucht er das auch nicht mehr. Denn soweit ich weiß ist er dieses Jahr volljährig geworden, oder war das doch schon letztes Jahr? Naja irgendwie so um den dreh. Aber was erzähl ich denn? Nach dem ich gedankenverloren vor der Straße stehe und rüber will, rasen die Autos nur so an mir vorbei. Eigentlich will ich dort rüber, aber bei dem verkehr auf den Straßen, lässt sich sowas etwas schwer gestalten. Ich gucke zur Ampel die Glücklicherweise endlich rot ist, dann noch nach Links, wo das Auto noch weit entfernt ist. Als ich dann rüber gehen will, hänge ich mit meiner Hose an einem Stein fest, doch das habe ich nicht früh genug bemerkt und stürze dadurch auf die Straße. Verzweifelt versuche ich vom Stein los zu kommen, aber unglücklicherweise schaffe ich das nicht, schon weil mein Handgelenk furchtbar schmerzt. Das Auto kommt immer näher und ich bekomme mich von dem Mist Stein nicht los. Langsam versuche ich mich aufzurappeln was mit den Schmerzen nicht leicht ist. Plötzlich wird mein Bein wieder leichter so das ich beide Beine Wieder freihabe. Doch das bemerke ich nur schleierhaft weil das Auto nur noch einige Meter entfernt ist, und ich vor Angst wie versteinert bin. Zwei kräftige Arme packen mich plötzlich und reißen mich von der Straße runter. Der Schmerz der dabei in meinem Handgelenk entsteht lässt mich aufschreien. ,,He ganz ruhig. Alles gut." dringt eine leise Jungen stimme an mein Ohr. Vorsichtig hebt der Junge meine Hand um sie zu betrachten. ,,Das ist nicht so schlimm wie es aussieht kleine." grinst er mich an. Plötzlich wird alles um mich herum schwarz.Ich weiß nicht wie lange ich bewusstlos war, aber langsam erhole ich mich von dem Schock. Der Junge guckt zu mir, wobei ich sehe das der Junge unglaublich schöne Augen hat. Sie sehen aus wie das Meer, wie man es auch auf Hawaii zu sehen bekommt, mit kleinen braunen sprenkeln. Seine Kastanienbraune Haare stehen total wuschelig in alle Richtungen ab. Besorgt sieht er mich an ,,Du bist blass wie eine Leiche, weißt du das?",,Woher den." gebe ich stotternd von mir. Der Junge grinst ,,Das ist doch schön. Du bist also wieder unter den Lebenden."Verwirrt sehe ich zu ihm und dann in die Umgebung die sich stark verändert hat. Es könnte ein Krankenwagen sein, aber es könnte auch ein anderer Wagen sein. Jedoch kann ich mir nur ein Krankenwagen vorstellen, denn die Ausstattung sagt schon alles. Tropf, Verbände, Atemmaske und andere Ärztliche Gegenstände sind überall verteilt und eingeordnet. ,,Du hast wirklich Glück gehabt kleine, aber schön das du wieder wach bist." Murmelt er mir zu. Etwas auf meinem Bauch nimmt an Gewicht ab, erst dachte ich das dort eine Tasche oder ähnliches liegt doch nachdem das Gewicht weg ist bin ich mir nicht mehr so sicher. Ungewollt fallen mir meine Augen immer weiter zu, mein rechtes Handgelenk schmerzt ziemlich doll und auf meiner Linken Hand ruht nun die von dem Jungen. ,,Ach übrigens...ich heiße Tom." stellt er sich vor. Müde antworte ich ihm ,,Ah, ok. Ich bin Luna." pause ,,Danke" ergänze ich ein wenig später. Tom grinst ,,Ach was. Jemandem bei so einer Tollpatschigkeit zu Helfen ist nun wirklich kein Weltwunder."Seine lustig gelaunte Stimme gefällt mir, immerhin muss ich grinsen, auch wen ich gerade einfach nur schlafen könnte, hält er mich wach. Die ganze zeit fragt er mich über dinge aus, die ihn eigentlich auch nichts angehen, aber bei der Art wie er fragt kann ich einfach nicht anders als es ihm zu sagen. Dafür beantwortet er auch jeder meiner Fragen mit sichtlicher Freude. Zwar habe ich nicht wirklich zuhören können, doch trotzdem sind mir einige Sachen im Kopf geblieben, so wie dass seine drei halb Schwestern, sein halb Bruder und sein richtiger Bruder ihn immer ärgern oder das Sein größter Bruder auf ein Internat geht und seine jüngste Schwester gerade mal zwei Jahre alt ist. Seine Mutter ist nicht gerade Reich und sein eigener Vater ist schon abgehauen als seine Mum mit ihm Schwanger war. So faszinierend seine Geschichte auch sein mag, kann ich meine Augen nicht aufhalten. Meine linke Hand wird ziemlich fest gedrückt als mir die Augen zufallen. ,,Luna? Bitte bleib wach..." nehme ich dumpf wahr. ,,Ich bin müde..." murmle ich zurück und schlafe schließlich ein.

The time of DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt