Kapitel IX

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Stück für Stück sehe ich mir die Stände an. Einige bieten Obst an, andere Gemüse, manche sogar Fisch oder andere Sorten von Fleisch. Andere haben auch Stoffe oder Leder. Der Markt ist vielseitig. Besonders ein Stand fesselt mich. Sie besitzt Kleider. Eines von denen finde ich besonders schön. Es ist ein Hellblaues Kleid mit Goldenen Verzierungen, ein goldenes Band wickelt sich um die Hüfte und um das Muster der Brustseite. Es besteht aus einem Samt weichen Stoff und die Unterärmel aus hellerer Seide. Wen ich etwas Geld besitzen würde dann hätte ich es mir ganz bestimmt genommen. Eine Hand legt sich auf meine Schulter. „Hast du was schönes gefunden?" fragt mich eine tiefe stimme. Erschreckt drehe ich mich um. Das ist das Gesicht des Königs. Ich nicke kurz und will weiter gehen. „Hast du den etwas Geld?" traurig schüttle ich meinen Kopf „leider nicht, aber selbst dann könnte ich es mir bestimmt nicht leisten." Er grinst „Was hältst du von der Idee, das du als Belohnung ein Kleid aussuchen darfst, dafür das du die Dorfbewohner hierher gebracht hast?" zwinkert er mir zu. Meine Augen strahlen vor Freude. „würden sie mir den gefallen echt tun?" frage ich ihn fassungslos. Ein nicken. „Dieses hellblau goldene Kleid finde ich super schön. Würde das gehen?" hacke ich nach. Er scheint verdutzt. „Nicht eines von den feineren und prächtigeren?" „Nein. Ich finde das schön." mit leuchtenden Augen zeige ich auf das Kleid was ich meine. „Na gut. Ich möchte bitte eines dieser Mondkleid haben." richtet er sich an die Verkäuferin. „Welche Größe braucht ihr den?" fragt sie an mich gewannt. „Ich bin mir nicht ganz sicher." Die Verkäuferin nickt mir zu. „Komm kurz mit." murmelt sie. Eines ihrer Maßbänder nimmt sie und misst erst meine Größe und dann meinen Umfang. Mit ihren Maßergebnissen sucht sie das passende Kleid raus. „Das macht 118 Traier bitte." guckt uns vielsagend an. Der König gibt ihr die verlangte summe. „Da bin ich ja gespannt wie du darin aussiehst." lächelt er mir zu. Einer seiner Ritter kommt auf uns zu. „Majestät Tronga! Es gibt Benachrichtigungen das einer der Trolle aufgefunden wurde." „Gut. Ich komme gleich nach. Also kleiner Drache. Ich wünsche dir viel Spaß. Ich muss los, die Pflicht ruft." mit schnellen Schritten geht er zurück zum Palast. Mit dem Kleid in meinen Armen mache auch ich mich auf den Rückweg. Die Sonne färbt sich am Himmel schon orangen. Gemütlich sehe ich mich um. Schneller als ich dachte stehe ich schon vor Flay's Wohnung. Die Treppen Stacks ich etwas tolpatschig hoch, so vertieft in Gedanken bin ich. Ob er schon wieder da ist? Vielleicht ziehe ich mein Kleid gleich an. Vor der Tür bleibe ich noch kurz stehen, merke aber schnell das die Kälte anfängt an mir zu nagen. Schnell gehe ich rein. Drin ist alles dunkel, also war Flay noch nicht wieder da. Ich mache das licht an. Irgendwas hat sich verändert, ob es nur die Atmosphäre ist oder das aussehen. Zögerlich gehe ich in das Badezimmer. Es duftet nach Flay, und es duftet frisch, so als wehre jemand vor kurzem hier drin gewesen. Ich gucke mich noch einmal in der Wohnung um, finde aber nichts. Also nehme ich mir die zeit um endlich zu Duschen. Mein Neues Kleid lege ich auf den Klodeckel. Es ist kein Großes Bad aber groß genug um zurecht zu kommen. Ich suche mir ein Handtuch aus dem Regal und lege es ebenfalls auf den Klodeckel. Die Dusche ist auch gleichzeitig eine Badewanne. Vorsichtig mache ich das Wasser an und warte das es warm wird.Ich denke mal ich habe mindestens zwanzig Minuten gebraucht, so wie immer. Das Handtuch um mein Haar gewickelt und in dem neuen Kleid sehe ich schon viel frischer aus. Froh darüber endlich etwas sauber zu sein gehe ich aus den Bad und mach dort das licht aus. Gerade als ich mich dem Bücherregal zuwenden will bemerke ich eine Bewegung auf dem Sofa. Es ist nicht Flay. Den Typen der nun dort sitzt erkenne ich nicht. „W-Wer sind sie?" frage ich etwas ängstlich. Er starrt mich an. „Und wer bitteschön bist du? Wo ist Flay?!" brummt er mich gereizt an. Ich zucke mit den Schultern. „Sage ich erst wen du es sagst. Wen ich wüsste wo er ist denn würde ich nicht hier sein." gebe ich wahrheitsgemäß zurück. „Kashin. Ein Magier und Formwandler. Nun sag du wer du bist." brummt er wieder. „Luna, einer der letzten und seltenen Drachenarten." schniefe ich leicht. Sein blick wirkt nun etwas Lockerer. Eine ganze weile stehen wir uns gegenüber und blicken uns an. Er trägt einen feinen weißen Mantel, der an den Rädern Blau und silbern schimmert. Sein Blondes Haar verbergen die Ohrringe, sie haben einen feingeschliffenen Edelstein. „Das Mondkleid passt perfekt zu dir." lobt er meinen Geschmack. „Danke." gluckern meine Worte unter. „Weißt du wann er wieder kommt?" lockert er die Anspannung. Traurig schüttle ich den Kopf. „Was willst du von ihm?" fragend sehe ich ihn an. „Das geht dich nichts an." grummelt er. Mein Magen knurrt schon wieder. „Habt ihr hier nichts zu essen?" „Leider nicht, frag mich nicht warum. Bin auch erst seit paar tagen hier." murmle ich. „Das ist ja auch Typisch Flay. Vergisst immer das andere etwas trinken oder essen. Er isst ja nur selten oder im Palast, wen nicht sogar mal bei seiner Mutter. Was das trinken angeht, Wasser ist ja genug da." raunt er. Danach sieht er mich fragend an, fragend guck ich zurück. „Hast Hunger?" er sieht mich immer noch fragend an. Ich nicke zögernd. Mit einer Handbewegung erscheint auf dem Tisch zwei Schüsseln voll mit Milchreis. Mit großen hungrige Augen starre ich dieses an. Er nickt mir zu. „Wir brauchen nur Löffel." bringt er mich in Bewegung. Ich schlendere zu der Theke mit Schubladen, dort suche ich zwei Löffel heraus und begebe mich behutsam zum Tisch. Kashin bedient sich schon an dem Milchreis. Schnuppernd setze ich mich auf den Boden vor dem Tisch. Es riecht köstlich. Warmes essen habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Einen Löffel reiche ich ihm und wende mich der zweiten Schüssel zu. „Ist schon länger her das ich was warmes zu essen hatte." flüstere ich. „Wieso den das?" verwundert sieht er mich an. „Flay hat hier nichts und davor lag ich in meiner Welt im Krankenhaus." erkläre ich ihm. Er murmelt noch irgendwas und steht zügig auf.

The time of DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt