Mit schnellen schritten läuft Xina zum Vorhang und öffnet ihn soweit das sogar ein Troll hindurch könnte, danach rückt sie den Sattel des Tieres zurecht. In der nächsten Sekunde macht sie sich an einer der Truhen zu schaffen und nimmt ein langes aber stabiles Tau heraus, womit sie sich dann auf das Tier, mit einem Sprung, auf das Tier setzt. „Schnell bring mir Drago. Ich binde sie an mir fest damit sie nicht runterfällt und du mein lieber nimmst Luna." mit diesen Worten wendet sie sich ab und heftet den Blick auf das Loch, das nun ganz frei liegt. Hinter mir nehme ich das Hufschaben eines Pferdes wahr, es muss wohl Kashin's Pferd sein. „Was hast du vor?" schnaubt Kashin sie an, setzt mich jedoch behutsam ab und läuft weiter zu dem Bett. Dort hebt er langsam die Gestalt hoch. Drago ist doch ein Drache, wie soll sie hier dann als Mensch sein? Frage ich mich immer wieder. Da Drago immer als weiblich dargestellt wurde wundert es mich nicht das in Mädchen in Kashin's Armen liegt. Doch was mich wirklich wundert das sie so schön ist und besonders das sie überhaupt ein Mensch ist. Ihre schwarzen zerwühlten Haare schaukeln im Takt der Schritte, es umgibt sie etwas wie eine Aura, eine dunkle Aura, und doch ist sie mit Unschuld durchflutet. Langsam aber sicher hievt er sie hoch zu Xina, die sie sachte entgegennimmt. Nachdem sie einigermaßen fest darauf sitzt bindet Xina sie mit dem Seil an sich fest so das sie weder zur Seite noch nach vorne kippen kann. Kurz danach hebt mich Kashin wieder hoch, setzt mich auf das Pferd und geht mit großen Schritten zu Xina. Die Zügel des Pferdes in der Hand, zieht er uns hinter sich her. Auch wen es nur wenige Schritte sind, ich taumle von einer Seite zur anderen. Jeden Moment habe ich das Gefühl vom Pferd zu fallen. „Wohin?" hakt er noch kurz nach. „Zu den Gramel Wäldern. Sie müssen versorgt werden und nur da haben wir eine geringe Chance entdeckt zu werden." überlegt sie. Die Antwort muss Kashin wohl genügen, den schon im nächsten Augenblick sitzt er hinter mit auf dem Pferd und treibt es an zum Trab, wehrend Xina schon im Dunklen verschwunden ist. Jeden Schritt den das Pferd macht, brennt wie tausend Nadel Stich in meinem Rücken. Der Tunnel stinkt nach Schimmel und nasser Erde, vereinzelt erblickt man kleine Steinchen auf den ein blau leuchtendes Moos wächst, es zeigt den Weg und besonders es führt das Pferd auf dem Pfad, so das niemand den Abgrund herunterfallen kann, der plötzlich aus dem nichts kommt. Eine ganze weile noch verläuft er neben uns her. An den felsigen Wänden kauern kleine Schnecken große gestalten, und an der Decke wimmelt es nur so von Fledermäusen die uns aus ihren kleinen Knopfaugen beobachten. Das klappern der Hufe, auf dem steinernen Weg, hallt immer und immer wieder durch den Gang. Nur wen das Pferd auf das Moos tritt, das an manchen sehr nassen stellen wächst, hört man nichts, noch dazu leuchtet das Moos kurz den Abdruck des Hufes auf. Die Felswand und auch der Weg fangen an sich zu verändern. Die Wände rücken näher heran und die Decke wird auch mit jedem Meter niedriger. Langsam wird es dunkler, und die moosbedeckten Steine sind auch nicht mehr zu sehen. Bis auf das leuchtende Moos unter uns, haben wir keine Lichtquelle, auch der endlose Abgrund liegt schon weit hinter uns. Kleine Pünktchen die um uns herum verteilt sind, blitzen bei Gelegenheit grün auf. Es ist seltsam nichts zu kennen und besonders auch da ich hier keine richtigen Freunde habe. Wen ich hier aufgewachsen wehre wüsste ich was uns umzingelt, hätte Freunde und sogar etwas wo mit ich mich ein Leben lang beschäftigen könnte. Die Leute die ich kennen gelernt habe, sind anders als bei uns, in meiner Welt. Hier besteht die Arbeit nicht nur daraus sich um jeden Preis über die Runden zu bekommen, fast alle sind Höflich und teilen gerne, sie Helfen einander so wie sie mir geholfen haben. Bis auf einige Gefahren die sich die Bewohner stellen müssen habe ich noch nicht viel negatives gesehen. Bis auf Flay. Er tut immer nur das was er will und was er für richtig hält. So einen Egoisten habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht getroffen, und doch mag ich ihn wirklich gerne. Er hat mir immerhin alles gezeigt und mich mit in die Burg gebracht. Tronga, der König, ist auch etwas für sich, er ist ganz anders als die Könige die immer im Palast sitzen und sich mit Fleisch und Wein voll Fressen. Ich habe zwar nicht erwartet das er in seinem Königreich spazieren geht und mit den Menschen redet, aber er ist auch nicht dick. Nicht so wie die verwöhnten Könige in den Geschichten, wie beispielsweise in der Geschichte „Des Königs Kleider". Lym ist im Gegensatz zu ihren Artgenossen im Burggraben total anders, sie ist total nett, und die anderen hätten mich damals bestimmt gefressen. Wen ich es mir recht überlege, sind wir umzingelt von Geschöpfen die mit großer Sicherheit nach unser Leben trachten, sie warten bestimmt nur darauf das wir unaufmerksam werden, oder sie sind genauso wie Lym, anders als ihre Artgenossen. Kashin zieht leicht an den Zügeln des Pferdes und lehnt sich leicht zurück. Der Hengst kommt nur langsam zum stehen, bis er nur auf einer stelle tänzelt und schließlich gänzlich zum stehen kommt. „Wo ist der Ausgang?" erschrocken blinzle ich zu der stimme vor uns, kann jedoch nicht viel erkennen da die Monsterratte vor uns steht und den Blick versperrt. „Was zum Teufel?! Wo kommst du den her? Wer bist du überhaupt?" zum Angriff bereit spannt sich jeder Muskel in Kashin's Körper an, um sich gleich danach doch wieder zu entspannen. „Woher ich komme und wer ich bin ist nicht von belang. Ich will einfach nur Wissen wo der verdammte Ausgang ist." raunt eine weibliche stimmt durch die Höhle. Das Pferd setzt sich wider in Bewegung und tänzelt auf einem Fleck, angespannt und zur Flucht bereit. „Sag uns doch einfach wer du bist dann sehen wir weiter."„Nun gut wie ihr wollt. Ich bin Neelaie, die Schmiedin aus den Gramel Wäldern. Eigentlich wollte ich ein besonderes Erz aus dieser höhle bergen, doch es griffen von überall Granak's an." erklärt sie uns kurz angebunden. Zielstrebig bewegt sie sich auf mich und Kashin zu. Die Dunkelheit scheint ihr nichts auszumachen, jeder Schritt ist gezielt uns sicher. Schon nach wenigen schritten gelangt sie zu uns und streift mit einem kühlen Gegenstand über mein blutüberströmtes Hemmt. „Die Wunde sollte versorgt werden, aber für das andere Mädchen sollte es ja kein weiteres Problem sein. Naja. Nur falls sie nochmal vorhat sich nicht tot zu stellen." wirft sie uns gedankenverloren an den Köpfen. „Du bist doch diese Meister Schmiedin vom Teufel, stimmt es? Das Gerücht ist weit verbreitet. Das Gerücht von Teufelsbrut Neelaie, der Magischen Schwertschmiedin." grinsend lässt mich Kashin los, jedoch so das ich nicht falle und springt vor ihren Füßen „Ist dieses, so weitverbreitete, Gerücht etwa wirklich wahr?"Entgeistert mustert Neeilaie Kashin von Kopf bis Fuß „Dass, mein lieber Magier, stimmt voll und ganz. Ich bin eine der hochrangigen Schmieden die mit Magie arbeiten, wobei ich die Magie des Teufels bevorzuge, da diese Zauber mächtiger sind in wichtigen Schlachten. Meine Schwerter haben schon die glorreichsten Schlachten gewonnen." mit voller würde präsentiert sie uns eines ihrer Schwerter, nuschelt kurz Worte dessen Bedeutung ich nicht kenne und kurz darauf Leuchtet das Schwert glutrot, umfangen von gelbem glitzern. Die Luft um uns herum vibriert voller Energie, so sehr das ich ihre dunkle macht erkennen kann, obwohl ich es noch nie verspürt habe. „In der tat, es ist sehr mächtig, aber es ist dunkel und Gefährlich." zeigt er sich unbeeindruckt obwohl seine Augen beeindruckt anfangen zu glitzern. Es ist als würde eine kindliche Neugierige Seite in ihm Geweckt. „Hahaha. Schön dich wieder zusehen meine liebe Neelaie. Schon lange habe ich nichts mehr von dir gehört. Was macht dein kranker Vater?" Mischt sich Xina ein und endet abrupt Kashin's Neugierde. „Xina meine alte Freundin, ihm geht es soweit gut. Eine erfahrene Nymphe kommt gelegentlich und hilft ihm ein wenig." schmunzelnd legt Neelaie ihr eine Hand auf die Schulter und neigt leicht ihren Kopf als Andeutung ihrer Zuneigung. So verharren sie einige Zeit bis ich mich ungeduldig räuspere „Könnten wir weiter? Ich werde langsam auch unruhig, etwas kommt auf uns zu." gestehe ich ungern, obwohl ich weiß das es die anderen unheimlich interessieren sollte. Jedenfalls habe ich nicht vor hier zu verharren, wehrend diese Riesen Energie, die ich seit kurzem intensiv verspüre, sich direkt auf uns zu Bewegt. Mir ist alles lieb, doch noch einen Angriff werde ich nicht überleben, schon gar nicht wenn der Feind so mächtig ist. Flüchtig blicke ich nach hinten um darauf zu deuten das es von dort kommt, als ich mich wieder umdrehe blicke ich in drei komplett verwirrte Gesichter die in hellster Aufregung wirken. „Was kommt dort?" fiebrig springt Kashin an den anderen vorbei und zieht ein Schwert aus der Satteltasche. Verwundert blinzle ich ihn an. „Weiß ich nicht, es ist jedenfalls ziemlich vollgepumpt mit Energie." stammle ich vor mich hin. Xina deutet Neelaie darauf hin auf ihre Ratte zu steigen und grummelt leise vor sich hin. „Es ist selten, etwas zu finden was mächtiger ist als ich. Langsam spüre ich auch etwas, und es raubt mir jegliche Kraft, oder eher verdrängt." keucht Neelaie uns zu. Kashin runzelt die Stirn, legt das Schwert dann aber wieder in die Satteltasche und steigt auf. Das Pferd setzt sich sofort in Bewegung ohne das Kashin es antreiben muss. Das Pferd scheint genau zu Wissen das dort im dunklen etwas in rasender Geschwindigkeit auf uns zu kommt, also bleibt ihm die einzige Möglichkeit genauso schnell zu verschwinden, wie das Ungeheuer näher kommt. Der Muru hat sich lange vor uns in Bewegung gesetzt und ist nun schon erstaunlich weit vor uns. Auch wenn das Pferd schon im Galopp ist, den Muru werden wir auf keinen Fall wieder einholen können. Jedoch hängt uns das Ungeheuer schon weit an den Fersen. Es braucht nicht mehr wenig, bis es uns erreicht. Langsam höre ich auch schon ein dröhnen das immer lauter wird und spüre wie die Wände und der Boden Vibriert. Es muss groß sein, ist mein erster Gedanke, groß und mächtig. Was sollte es anderes sein, wenn die Wände so erzittern. „Kashin beeile dich! Es ist schon ganz nahe, der Muru fiept schon wie verrückt." schreit uns Neelaie entgegen, und sie hat recht, der Muru fiept wie ein Weltmeister. Schrill und laut, so hab ich das noch nie gehört. „Mein Pferd kann halt nicht so schnell wie ein Muru. Wie weit ist es noch bis zum Ausgang?" ruft er in eile zurück. Plötzlich wird es ruhig. Alles um uns herum ist toten still, selbst der Muru fiepst nicht mehr. Nur die Hufen des Pferdes donnern über den steinernen Pfad. Doch die Energie ist nun so stark um uns herum, das ich mich fühle als würde ich gleich platzen. Es hat einen so starken Einfluss auf mich das mir schlecht wird. Das einzig gute, meine Wunde schmerzt nicht mehr, ich spüre sie kaum noch. „Es ist still geworden, zu still. Xina, es ist dunkle Magie, eine sehr starke dunkle Magie." zischt Kashin mit zusammengepresste Zähnen. Zur Antwort hebt sie kurz die Hand, nimmt sie aber gleich wieder herunter. Im nächsten Augenblick donnert es und die Höhle erzittert, kleine Steine und Staub rieseln herunter. „Dort drüben! Der Ausgang." jubelt Neelaie zu uns nach hinten. Doch schon kurz danach versperrt uns etwas großes den Durchgang. Es ist ein Drache. Ganz in schwarz und mit roten Augen. Die Brustschuppen glänzen Silber, und an den Flügelspitzen läuft die schwarze Farbe über zu rot. Am Kopf laufen die spitzen Stachel bis zum Kiefer herunter in einer Fächerform, die Stachel auf dem Rücken sind in einem größerem Abstand angereiht. Knurrend beugt er seinen Hals nach unten so das er mit uns auf Kopfhöhe ist. Sein heißer Atem streift über mein Gesicht. Das Pferd scheut zurück und steigt hoch. Der Ruck der dabei entsteht reißt mich beinahe herunter, doch Kashin hält mich noch im letzten Augenblick fest und arbeitet auf das Pferd ein. Schon nach kurzer Zeit beruhigt es sich wieder, so das Kashin ihn zurück lenken kann und er mit einem leichten Schenkeldruck das Pferd zum los preschen bewegt. Jedoch bringt es nicht viel, da der Drache den Weg mit seinem Schwanz versperrt, der genauso stachelig ist wie Rücken und Kopf. Du wirst mir nicht entkommen. Schwappt eine dunkle stimme durch die Gänge. „Verdammt!" faucht Kashin aufgereckt und springt samt Schwert vom Pferd. Keine bange junger Magier. Ich bin nicht hier um zu Kämpfen, auch wen ich nicht weiß warum ich hier bin. Durchflutet die Stimme wieder die Höhle. Verwundert blinzle ich zu dem Drachen hoch. Auf einer Art und Weise kommt er mir vertraut vor und doch kann ich nicht sagen das ich vor ihm keinerlei Angst habe. „Und was willst du den dann? Etwa eine Entführung oder anderes?" grunzt Kashin desinteressiert. Ich komme um meine Tochter zu sehen und besonders um sie zu heilen. Ich sehe doch nicht einfach mit zu wie die Hüterin des Lichtes wegen einer Verletzung eines Granak's umkommt. Bläht er seine Nüstern auf und raucht Kashin voll. Schon garnicht weil ein Taugenichts nicht auf seine Umwelt aufpassen kann.„Ach ja? Ich bin zumindest so nett und helfe ihr auch wen ich das eigentlich überhaupt nicht nötig habe. Außerdem kann sie auch gut auf sich alleine aufpassen."Nein so nett bist du nicht, du musstest einfach nur ein versprechen einhalten, das ist doch der wahre Grund. Habe ich nicht Recht?„Vielleicht. Flay schafft es ja nicht einmal sein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen." grunzt er beleidigt. „Shadow?" Japst Neelaie geschockt auf. Der Drache wendet ihr den Kopf zu, blickt sie fragend an, erkennt sich aber sofort. Neelaie. Du hast dich nicht verändert. Wird ein Fuchs etwa mehr als hundert Jahre alt? Oder siehst du deiner Mutter einfach bloß ähnlich. Grinst er gelassen. Der Name Shadow kommt mir von irgendwoher bekannt vor. War es die Geschichte der Drachen oder das Bild an den Felsen? Wen nicht sogar beides. Es ging in der Geschichte ja um den Drachenfürsten. Nein. Es war der Drachen der Dunkelheit, definitiv, und er war es auch definitiv auf dem Felsen über den berichtet wurde. Der junge Drache der erst nicht aus seinem Ei schlüpft und nach dem schlüpfen gleich einer der mächtigsten Drachen ist. Nur sollte er eigentlich schon seit langer zeit nicht mehr hier sein, er müsste schon seit Jahrhunderten Tot sein. Dennoch steht er putze munter vor uns. Gelächter ertönt aus einer dunklen ecke der Felsenwand. Durch das lachen in Panik versetzt drehen wir uns alle auf einem Schlag um. Langsam tretet eine vermute Gestalt hervor. Die Kapuze weit ins Gesicht gezogen und einen langen Mantel tragend.
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The time of Dragon
FantasyWas ist wenn dein Altag plötzlich versagt? Was währe wenn du durch dein Blut an eim fremdes Schicksal gebunden bist? Wie würdest du reagieren wenn du plötzlich in einer ganz anderen Welt währst? Und wenn dann auch noch jemand auftaucht der dir das H...