Kapitel XIII

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Cindi mit ihrem rot Orangen Fell prescht einen kleinen Pfad entlang zwischen Büschen und Bäume. In der Ferne entgegnet uns eine Lichtung, in der Mitte der Lichtung liegt still und ruhig ein See. Das Wasser darin ist eine klares Grün. Bemerkenswert das mir das noch nicht aufgefallen ist. Flay grinst unverschämt „Willkommen in meinem Geheimen Garten." „Also wen das ein versuch sein soll mich zu beeindrucken, ist dir das sehr gut gelungen." murmle ich und muss mir Freudentränen weg zwinkern. „Ja. Das ist mir klar das es mir gelungen ist, nur habe ich einfach beabsichtigt etwas gut zu machen was ich vielleicht niemals wieder gut machen kann." bedauert er. Ich stoße ihn leicht meinen Ellenbogen in seinen Bauch. „Eh!" lacht er. Cindi wird langsamer und kommt schlussendlich zum stehen. Mit einem kräftigen Ruck wirft sie ihren Kopf zurück. Der Stoß kommt so plötzlich das ich nicht einmal reagieren kann. Sie trifft mich so stark mit ihrem Hals in meinem Gesicht das ich vor Schmerzen auf den Boden falle. Flay versucht mich noch auf zu fangen, aber erwischt nur mein Shirt. Mit einem scharfen ratschen zerreißt es. Mein Schädel prallt auf den Boden und mein Shirt hängt mir nur lose am Leib. „Ah! Man du kannst mich echt nicht leiden oder?" frage ich an Cindi gewannt. „Stimmt ja gar nicht! Ich mag dich total gerne!" protestiert Flay. Cindi spitzt die Ohren und ich gucke ihn perplex an. „Eigentlich meinte ich Cindi" fange ich an und zöger kurz bis ich verstehe „aber nett das du...naja...so für mich fühlst." eine Röte breitet sich aus auf meinem Gesicht. „ähm...ich...tut mir leid...naja..egal, kannst du aufstehen?" fragt er mich verwirrt. Mit einen Sprung auf die Füße zeige ich ihm das ich sehr wohl noch Laufen kann. Leider zu spät bemerke ich das mein Shirt runter lappt. Schnell drücke ich meine Arme an meine Brust und renne in das Gebüsch um zu verhindern das Flay mich so sieht. Doch es ist zu spät, den sein total rot angelaufenes Gesicht zeigt mir das er bereits mehr gesehen als er wollte, als ich wollte. „Kannst du mir vielleicht etwas zum überziehen besorgen?" murmle ich deprimiert. Cindi Wiehert auf, es kommt mir so vor als würde sie mich auslachen. „Klar." presst er hervor. Mit einem Satz springt er von Cindi und lässt sie einfach links stehen. Langsam zieht er seine Wolljacke aus und reicht sie mir, er selber steht mit dem Rücken zu mir. Schnell nehme ich mir seine Jacke und zieh sie mir noch schneller über. Das findet Cindi wohl überhaupt nicht lustig, den sie sieht mich entgeistert und wütend an. Ein rascheln ertönt hinter mir, mit einem schnellen Ruck drehe ich mich um, doch da ist nichts. „Bist du fertig?" höre ich Flay fragen. „Ja." antworte ich fast flüsternd. Langsam schweift mein Blick über das Gebüsch. Nach dem ich mich auch gründlich überzeugt habe das dort nichts ist gehe ich etwas angespannt zurück zu den anderen beiden. Ein knurren weckt meine Instinkte, hinter mir Lauert doch etwas im Gebüsch und ich könnte schwören das es sogar einer meiner Sorte ist. „Wer ist das?" flüstert mir Flay plötzlich ins Ohr. Ich habe überhaupt nicht mitbekommen das er sich hinter mich gestellt hat. „Irgendetwas sagt mir das das einer meiner Art ist." antworte ich zögernd. „Einer der..." er bricht ab, dennoch weiß ich was er meint und nicke leicht. „Was willst du?" rufe ich unseren Beobachter entgegen. Nichts, nur stille. Langsam hebe ich einen kleinen Stein auf und werfe ihn nach dem Busch. Knurrend schleicht sich eine kleine Braune Wölfin hervor. „Na also. Nun sag uns endlich was du willst!" Es dringt wie ein Knurren aus mir heraus. „Dann sage du mir aber wer du bist!" Fordert sie. „Gut. Ich bin Luna. Eine der Drachenformwandler. Jetzt du!" meine Antwort ist getan, nun will ich ihren teil der Abmachung.„Hmm. Dann brauche ich mir keine sorgen machen was dich angeht. Ich bin Sayla. Ganz einfacher Formwandler. Ich bin gerade nur so hier, bis ich euch bemerkte. Es wehre zu gefährlich jemand anderem zu begegnen." Ihre Haltung lockert sich, mit einer unnatürlichen Bewegungen steht ein Blondes Mädchen vor uns. „Was..? darf ich bitte auch noch Bescheid wissen?" Jammert Flay. „Ich bin Sayla. Eine fast gleiche Art wie Luna, nur weniger Eitel." erklärt sie Flay, und ich empfinde das als eine Beleidigung. Ich bin nicht eitel! Natürlich sage ich das nicht laut, sonst würde ich gleich böse blicke einkassieren. Flay hat nämlich gerade nur Augen für Sayla. Cindi und ich sind uns einig und können das nicht so akzeptieren. Na gut, ich gebe zu, sie sieht verdammt gut aus. Blondes Haar, ein Poren reines und straffes Gesicht, Schlanke wohlgeformte Figur und auch noch dazu Mörder große Brüste. Das ist ja ein Wunsch jedes Mannes. Sie ist ja schon fast wie ein Engel. Ich persönlich habe aber kein so gutes Gefühl was sie angeht. „Ah. Ich bin Flay. Halb Vampir..." bricht er ab. „Wir wollten gerade zum See runter, möchtest du uns nicht begleiten?" fragt er sie schnell. Ich und Cindi machen große Augen. Was soll den das nun?! Wollten wir nicht eigentlich alleine dort hin? Scheinbar ist das wohl nun gestrichen. Ist ja unfair. „Klar. Ich komme gerne mit, solange ich nicht störe?" lächelt sie. Ein so zuckersüßes lächeln das Flay errötet. „Den wird das schon nichts ausmachen." wirft er einfach ohne uns so hin. „Na dann komm ich natürlich gerne mit." sie lächelt zu mir rüber. Ihr lächeln ist unheimlich. Etwas Finsteres und unheimliches liegt darin. „Na dann komm mit." Er führt sie weiter den Pfad bis zur Lichtung und lässt mich und Cindi einfach stehen. „Das passiert gerade doch nicht wirklich oder?" entgeistert gucke ich zu Cindi. Jedoch wendet sie sich von mir ab und geht den andern beiden Hinterher. Sie kann mich nicht leiden, auch jetzt nicht. Seufzend schleiche ich ihnen hinterher. Das kann doch nicht wahr sein. Wollte er nicht einen Versöhnungstag mit mir machen? Scheinbar ja doch nicht. Niedergeschlagen stolpere ich über einen Stock und danach ausgerechnet auch noch gegen Cindi. Mit Furchterregenden Blick starrt sie mich an und verpasst mir einen schönen tritt der mich ein paar Meter nach hinten schleudert. „Ah! Cindi! Würdest du bitte aufhören mich immer nur zu verletzen?" bettle ich sie an. Keine Reaktion. Nur von Flay. „Könnt ihr euch den nicht einmal vertragen?!" Motzt er uns an. Cindi tut auf liebes nettes Pferd und ich liege mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. „Ach Luna! Ständig muss man dir helfen! Geh zurück! Hier brauchen wir dich nicht!" „Aber was war..." „Nichts aber! Los geh zurück!" unterbricht er mich sauer. Sayla Grinst mich amüsiert an und Cindi blickt mich erstaunlicherweise mitleidig an. Ihr muss wohl auch aufgefallen sein das da was nicht ganz stimmt. Ihr Mitleid hält leider nicht lange an. Traurig bleibe ich auf den Boden sitzen. Meine Augen brennen leicht, ständig blinzle ich mir die Tränen weg, ohne Erfolg. So lange wie ich noch nicht aufstehen kann, versuche ich zu überlegen was da gerade vorgefallen ist. Langsam Richte ich mich auf und bewege mich in die Richtung des Sees. Schon aus der Ferne sehe ich wie Flay und Sayla neben einander sitzen und mit einander reden, wen nicht sogar Flirten. Die Lichtung schimmert hell mit vielen bunten Blumen auf der Wiese, und der See war so Grün und klar das man jeden einzelnen Fisch sehen kann. In der Mitte des Sees steht eine kleine Insel mit einer Weide. Ein prachtvoller Baum. Einer Legende nach soll es eine Trauerweide geben, die mitten in einem See steht, und so einsam ist wie man es nur sein kann. Haben sie dich alleine gelassen? Wurdest du von ihnen für nichts beschimpft? Bist du genauso einsam wie ich? Willst du zu mir kommen? Ich kann dich gut verstehen kleiner Drache. Flüstert es in meinen Ohren. Was oder wer ist das? Habe keine Angst kleiner Drache. Ich bin nur eine uralte traurige Weide die alleine gelassen wurde. Das kann doch nicht sein. Das ist wirklich die Trauerweide. Nein unmöglich. Doch ich bin wahr. Du siehst mich doch. Ein Drache wie du, und dann noch mit so viel Trauer. Für mich ist das auch sonderbar, den nur wenige sehen mich. Meistens nur weil sie zu viel Trauer besitzen. Langsam wird es gruslig. Doch ich weiß ganz genau das sie recht hat. Eine kleine träne rennt über mein Gesicht. „Warum bist du so alleine? Bin ich etwa die einzige die dich sieht?" frage ich sie. Momentan ja. Flüstert sie. Kurz blicke ich zu Sayla und Flay. Es war falsch dort hin zusehen. Sayla sitzt auf Flay und beide Küssen sich innig. Das grinsen auf Sayla's Gesicht ist mir nicht entgangen. Eine Wucht von Trauer und Wut macht sich in mir breit. Sie nicht dort hin kleiner Drache. Das zerstört dich nur. Komm zu mir. Wispert sie mir zu. „Warum soll ich zu dir kommen?" langsam trete ich zum Ufer des Sees. Im Augenwinkel mache ich eine Bewegung aus. Flay hat mich bemerkt. Komm zu mir kleiner Drache, dann erzähle ich dir meine Geschichte. Ihre Stimme ist so verlockend. Es beginnt mit meiner Schwester und denen die unser Leben zerstörten. Komm zu mir und ich erzähle dir auch den Rest. Von ganz alleine bewegen sich meine Füße. Ich steige immer weiter in den See. So ist es gut. Komm nur zu mir. Wir werden ganz bestimmt viel Spaß haben. Wie hypnotisiert gehe ich weiter. Das Wasser reicht mir schon bis zu meinen Oberschenkeln. „Luna! Du solltest doch zurück gehen! Was machst du hier?! Komm da raus!" brüllt Flay mich an. Hör nicht auf ihn kleiner Drache. Er kann dich doch nicht leiden und ist doch auch so gemein zu dir nicht wahr? Ihre Worte entsprechen der Wahrheit, denke ich zumindest. Ich will zu ihr gehen, aber irgendetwas lässt mich nicht. Etwas tief in mir weigert sich zu ihr zu gehen. „Luna?! Was...LUNA!" brüllt er weiter. Komm zur Vernunft. Das ist doch nicht normal. Lass es lieber und geh zurück, sagt es immer wieder in mir. Geh weiter. Dort erwartet dich kein ärger, keine Wut nur Freundschaft und Spaß. Sagt die andere Hälfte in mir. Langsam Schließe ich meine Augen. Alles ist Dunkel. Ich höre mich selber Schluchzen und weinen. Um mich herum ist alles Dunkel, so schrecklich einsam.

The time of DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt