Ich liege schon seit Tagen auf diesem Bett und heule meine Augen aus. Sie waren noch nie so angeschwollen wie jetzt.
Ich habe keine einzige Nachricht von denen bekommen. So wenig bedeute ich denen also. Während ich grade alles verzeihen würde, sind sie schön am feiern und interessieren sich nicht mal für mich. Nicht mal die Freunde von meinem Bruder, die mich seit meiner Kindheit kennen, sind gekommen um mich etwas zu trösten. Dabei waren sie immer an meiner Seite und haben mich beschützt als wäre ich ihre eigene Schwester.
Aber was habe ich mir auch gedacht, als ich nach hier hin gekommen bin? Sie machen jeden Monat ein Treffen aus und treffen sie sich alle gemeinsam hier in Italien und haben es nicht nötig gesehen mir Bescheid zu geben. Ich gebe zu die Untreue von meinem Vater hätte nicht sein müssen, aber müssen sie mich wegen seinem Fehler auch bestrafen? Habe ich ihm gesagt, dass er meine Mutter, sorry meine Stiefmutter betrügen soll?
Ich kann nichts für all das hier, aber werde trotzdem bestraft und das ist so unfair.
Nach langem meckern, stand ich endlich von meinem Bett auf, da ich mich auf den Weg zum Flughafen machen muss. Ich muss wieder zurück nach Deutschland und neue Recherchen beginnen. Meine Sachen packen und eine neue Wohnung finden natürlich auch. Ich weiß zwar nicht wie ich das alles schaffen soll, aber ich werde es irgendwie schaffen. Ich kriege alles hin. Habe es sogar geschafft meinen Bruder nach all dieser Zeit zu finden. In Deutschland muss ich erst mal einen klaren Gedanken finden und alles nach einander planen. Bevor ich mit allem anfange, muss ich erst mal Geld verdienen. Dieser Prozess wird so schwer.
Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, richtete ich mich und packte alles ein. Es geht für mich ja heute wieder nach Deutschland. Genauer gesagt in wenigen Stunden. Ich bin ehrlich froh wieder den deutschen Boden unter meinen Füßen zu haben. Italien werde ich niemals in guter Erinnerung haben. Es wird zu meinem hass Land auf dieser Welt.
Nachdem ich mit packen fertig war setzte ich mich auf das Bett und dachte kurz nach.
Ich hab nicht den leisesten Schimmer wann mein Leben angefangen an dermaßen den Bach unterzugehen, aber ich werde es noch hier heil raus schaffen. Ich glaube an mich und meine Kraft.
Ich stand endlich auf und verließ das Zimmer. An der Rezeption angekommen, meldete ich mich ab und setzte mich irgendwo im Wartebereich hin, bis mein Taxi ankam.
Zu meinem Glück waren alle Taxis schon voll und ich musste warten, bis einer endlich zurück kam. Am Telefon meinte der nächst beste Fahrer, dass es eine halbe Stunde dauern wird, aber naja das halte ich ja noch aus.
Ich nahm mein Handy raus und beschäftigte mich mit social media, sonst hatte ich eh nichts zu tun.
Irgendwann sah ich Schatten von einigen Menschen und blickte von meinem Handy hoch. Ich sah mein Bruder mit seinen Freunden. Schnell senkte ich mein Kopf und ignorierte sie, aber sie wollten mich nicht in ruhe lassen. Mein Bruder zog mir mein Handy aus der Hand und schmiss es auf den Boden. Ich stand wütend auf und schrie ihn an "WAS SOLL DAS? WER GIBT DIR DAS RECHT MEIN HANDY SO WEG ZU WERFEN?" "Komm mal sofort wieder runter. Was denkst du mit wem du redest?"
Ich hob mein Handy auf und wollte an ihm vorbei gehen, aber er hielt mich fest. "Setz dich hin. Wir werden reden." "Ich habe mit fremden Menschen nichts zu bereden." "Du bist aber für einen fremden Menschen ins Ausland gereist." "Ich bin ins Ausland gereist, um eine bekannte Person zu treffen, die ich aber nicht mehr finden konnte. Jetzt geh aus meinem Weg." "Ilayda setz dich sofort hin." Ich rollte meine Augen und wollte an ihm vorbei gehen, aber er schubste mich wieder auf den Sessel, wo ich eben drauf saß. "Was wird das?" Mein Bruder schickte seine Freunde weg und setzte sich zu mir. "Was möchtest du von mir?" "Ich möchte gar nix von dir. Eigentlich bin ich hier hin gekommen, um dich endlich weg zu schicken, aber du bist ja grade selber auf dem Weg Italien zu verlassen." "Ja, wenn das geklärt ist, kann ich ja wieder gehen." Ich stand wieder auf und wurde wieder auf mein Sessel geschubst. "Ich war noch nicht fertig." Mein Bruder nahm aus seinem Mantel einen Briefumschlag raus und gab es mir. "Was ist das?" "Geld. Wenn du in Deutschland bist, brauchst du Geld um eine Wohnung zu mieten und so." "Pack sofort die Brieftasche ein, sonst reiße ich sie in zwei Teile." Mein Bruder nahm meine Hand und quetschte mir den Briefumschlag in meine Hand. Er stand auf und wollte gehen, aber dieses mal hielt ich ihn fest. "Entweder nimmst du das jetzt oder ich zerreiße das ganze hier vor deinen Augen." "Ich werde es nicht annehmen. " "Schön du wolltest es so." Ich ließ ihn los und zerriss den Umschlag vor seinen Augen und schmiss die gerissenen Scheine auf ihn. "Ich bin nicht auf dein scheiß Geld angewiesen. Ich komme auch ohne dich und dein Geld klar. Ich hoffe, dass ich dir und deiner Mutter niemals wieder in meinem Leben begegnen werde. Tschüss Abi, viel Glück euch in eurem Leben ohne mich. Ich hoffe ihr müsst nie wieder mehr an mich denken oder mich je wieder sehen."
Zu meinem Timing rief mich der Taxifahrer an und ich verließ zügig das Hotel. Ich verließ all meine Sorgen, meine Familie und alles was mich runterzog in Italien und flog wieder nach Deutschland. In meine Heimat. Dort bin ich immer willkommen...
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Böyle Bitmesin
Teen FictionIhr Leben läuft schon seit Jahren nicht perfekt. Familiär nicht, Freundschaften nicht und in der Liebe überhaupt nicht. Verrat ist für sie alltäglich geworden, genau wie der Verlust von wichtigen Menschen. Einsamkeit ist ihr bester Freund, doch irg...