Heute war das Treffen mit Ates. Mit den anderen hatte ich schon die Tage ein Gespräch und die Mitarbeiter begannen mit den ersten Entwürfen. Jetzt war nur noch das Projekt von Ates an der Reihe. Leider musste ich das Gespräch alleine führen, wie bei den letzten Gesprächen. Naja die anderen Gespräche liefen doch auch gut, also muss es dieses mal auch gut laufen.
Kurz vor drei Uhr klopfte es an meiner Tür und ein sehr gutaussehender Ates kam in mein Büro reingelaufen.
Ich stand auf und begrüßte ihn.
"Setzen Sie sich." Ates setzte sich hin und wir fingen direkt an über sein Projekt zu reden.
"Ihre Idee ist ziemlich gut und ich würde Sie auch gerne umsetzen, aber das Problem ist das Budget. Es wird ziemlich teuer. Sind Sie sicher, dass Sie dieses Projekt umsetzen wollen?" "Wissen Sie, wenn ich nicht in der Lage dafür wäre, hätte ich Sie nicht kontaktiert." "Tut mir leid, wenn es sie angegriffen hat, aber es ist ein sehr großes Projekt, da wollte ich nur meine Bedenken äußern." "Alles gut, da das geklärt wäre." "Sie haben mir per Mail die Liste an den Orten geschickt, die sie erneuern und modernisieren wollen." "Ja genau diese vier Orte will ich mit ihrer Hilfe verbessern. Dazu möchte ich eine Schule bauen lassen in der Nähe dieser Orte, sodass die Kinder die Schule sehr schnell und ohne Probleme erreichen können. Ich würde auch gerne ein Projekt starten, wo wir für die meisten dort ein Arbeitsplatz schaffen, jedoch ist mir da nichts eingefallen. Wenn sie vielleicht mit ihrem Team darüber sprechen könnten und Ideen finden, bin ich bereit diese mir anzuhören." "Ich werde mich bei ihnen melden." "Freut mich. Ich finde wir sollten bei unserem nächsten Treffen mehr über die Details reden. Mein Team ist grade außer Haus und ohne sie die weiteren Schritte zu besprechen, wäre nicht sehr schlau." "Gut dann bin ich sehr erfreut über das Gespräch. Bis zum nächsten mal." Wir standen beide auf und gaben uns die Hand. Als wir unsere Hände lösen wollte, funktionierte es nicht, da der Knopf von seinem Anzug sich in mein Strickpulli verstrickte. Wir beide zogen unsere Arme gleichzeitig weg, aber es brachte nichts. Ich knallte mit meinem Körper gegen mein Tisch. Aua.
"Warten Sie ich komme um das Tisch herum."
Als ich vor ihm war, konzentrierte ich mich auf sein Arm und mein Arm. Verdammt wie hat sich das so verstrickt? Wir haben uns doch nur die Hände geschüttelt.
Einige Minuten später schaffte ich es auch. Als ich fertig war, spürte ich auf einmal seinen stechenden Blick. Ich hob mein Kopf und sah ihn an.
Wow ich habe sein Gesicht schon seit langem nicht mehr aus dieser Nähe gesehen. Er wird Tag zu Tag hübscher, kaum zu fassen.
Ates hob seine Hand und streichelte mir meine Strähnen aus dem Gesicht. Das hab ich jetzt nicht erwartet.
Einige Zeit starrten wir beide uns noch in die Augen, bis wir von meiner Assistentin gestört wurden. Sofort gingen wir auf Distanz.
"Oh tut mir leid, habe ich Sie gestört." "Nein, nein Celine Herr Demir wollte auch gehen." "Oh, aber ihr Bruder hat mich eben angerufen und meinte ich solle für sie beide ein Tisch in einem Restaurant reservieren."
Ich war verwirrt. Was hatte mein Bruder vor?
"Wieso hat er uns ein Tisch reservieren lassen?" "Er meinte, dass ihr beide schon mehr über das Projekt reden sollt." Hm das verstehe ich jetzt nicht ganz. Ich brauche doch ihn und das Team für die Planung? "Alles gut Madame, geben Sie mir die Adresse ich werde mit Frau Sener fahren."
Celine gab ihm die Adresse und verschwand daraufhin wieder mit ihrem blöden Grinsen. Da steckt doch was anderes hinter. Mein Bruder kennt doch die Geschichte von mir und Ates.
"Und wollen wir gehen?" "Ja klar ich ziehe mich sofort an."
Schnell zog ich mir mein Mantel über und wir gingen zu unseren Autos.
"Wollen wir nicht lieber mit einem Auto fahren?" "Wäre doch etwas unpraktisch? Ich müsste später wieder in die Firma." "Ich kann dich auch später nach Hause fahren und morgen zur Arbeit fahren." "Alles gut will ihnen keine Umstände machen." "Steig jetzt ein."
Ates öffnete mir die Tür und gezwungenermaßen stieg ich in das Auto ein. Er machte die Tür zu und saß sich auch direkt rein. Ich wurde wieder nervös. Wir saßen das erste mal zusammen in einem Auto und das auch alleine. Der schöne Mann neben mir startete das Auto und fuhr los.
Die Fahrt verlief sehr ruhig, jedoch war die Stimmung angespannt.
Irgendwann wurde es unerträglich und ich wollte Musik anmachen und meine Hand ging in die Richtung des Radios. Als ich auf den Knopf drücken wollte, bewegte Ates auch seine Hand in Richtung des Radios und unsere Hände berührten sich.
Oh man heute passieren so kitschige Dinge. Das ist mir einer zu viel.
Sofort zog ich meine Hand zurück und Ates ebenfalls. Von der Seite aus, sah ich das er schmunzelte. Der Blödmann.
Vor dem Restaurant, stiegen wir aus und Ates gab seine Schlüssel, damit sie sein Auto parkten. Wir beide liefen in das Restaurant rein und wurden zu unseren Plätzen gebracht.
So ein Gentleman wie Ates auch war, schob er mir mein Stuhl zurecht und ich bedankte mich bei ihm.
Wir beide bestellten unser Essen und es kam auch sofort an.
"Gefällt dir diese Arbeit mehr, als die Arbeit im Krankenhaus?" "Ja tatsächlich gefällt es mir hier mehr Herr Demir." "Ilayda willst du mich immer noch siezen?" "Ja möchte ich. Außerdem waren Sie, die Person die distanziert zu mir sein wollte." "Meine Meinung ändert sich eben. Damals sind Wörter aus meinem Mund geflutscht, die ich nicht sagen wollte. Eigentlich wollte ich es nicht erneut versuchen. Egal wie oft du mein Ego gekränkt hast, kann ich nicht aufhören dich zu wollen."
"Ich möchte jetzt nicht darüber reden."
Ates legte mit einer Wucht sein Besteck auf den Tisch und ich erschrak. "Verdammt Ilayda wieso bist du so stur. Ich versuche es schon zum dritten mal bei dir. Ich versuche es erneut bei dir, obwohl ich es mir versprochen habe, es nicht zu tun."
Irgendwie bekam ich ein schlechtes Gewissen. Es stimmt ich habe Ates mehrmals abgewiesen und er hat es trotzdem wieder und wieder versucht. Was hält mich davon ab ihm zu vertrauen?
"Willst du nicht endlich, dass wir es mal versuchen?" Ich würde ja gerne zusagen, aber irgendwas hält mich ab ja zu sagen.
"Wieso redest du nicht?" "Weißt du Ates ich möchte es unbedingt, aber wir harmonieren nicht mal als Kollegen."
Ates schob sein Teller zur Seite und stützte seine Arme auf dem Tisch.
"Wirst du mir eine Chance geben, wenn wir es schaffen während den Projekten zu harmonieren?"
"Ich weiß es nicht."
Ates raufte sich die Haare und sah ziemlich genervt aus.
"Langsam kann ich nicht mehr. Du machst mich fertig. Wieso bist du so anstrengend? Lia war so unkompliziert und du bist so-"
Als ich diesen Namen hört, stand ich sofort auf und signalisierte Ates, dass er leise sein soll. Jetzt weiß ich wieder den Grund, wieso ich mit ihm nichts anfangen wollte.
Ich nahm mein Portemonnaie raus, legte das Geld auf den Tisch und lief aus dem Restaurant raus.
Draußen suchte ich nach einem Taxi, jedoch packte mich Ates am Arm und zwang mich in sein Auto.
"Lass mich los Ates." "Nein werde ich nicht." "Fass mich nicht an, geh zu Lia und sei mit ihr zusammen. Sie ist doch so toll und nicht so kompliziert wie ich." "Ilayda steig in das Auto. Wir reden wo anders." "Nein werden wir nicht." Ich zog mein Arm weg, aber er hielt mich sofort wieder fest, öffnete sein Auto und drängte mich rein. Danach schloss er das Auto ab, damit ich nicht weglaufen konnte und stieg auch ein. Im Auto fuhr er direkt los und versuchte mit mir zu reden, aber ich ignorierte ihn. Er kann mich nicht darum beten mit ihm was zu starten und danach über seine Ex reden. So werden wir beide nicht weiter kommen.
Als Ates vor unserem Gebäude parkte, wollte ich aussteigen, aber er schloss die Tür nicht auf. "Ich will raus." "Erst, wenn du mir endlich diese verdammte Chance gibst." "Nein." "Doch." "Nein!" "Du wirst mir diese Chance geben. Egal, ob du willst oder nicht."
Er zog mich zu sich, gab mir ein Kuss auf die Wange und öffnete danach das Auto. Mit rotem Gesicht lief ich sofort raus und schloss die Tür eilig auf. Oh man er macht es mir nicht sehr leicht.
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Böyle Bitmesin
Teen FictionIhr Leben läuft schon seit Jahren nicht perfekt. Familiär nicht, Freundschaften nicht und in der Liebe überhaupt nicht. Verrat ist für sie alltäglich geworden, genau wie der Verlust von wichtigen Menschen. Einsamkeit ist ihr bester Freund, doch irg...