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Seitdem ich erfahren habe, dass Ates einen Sohn hat, geht es mir beschissener, als die Jahre zuvor. 
Es lief endlich mal wieder nach langer Zeit gut mit uns. Meine Wut gegenüber ihm war verblasst und ich wollte wieder mit ihm Zeit verbringen, aber Lia hat uns wieder alles zerstört. Sie hat es extra getan, damit ich nicht mehr mit ihm zusammen bin. Ich will ihr diese Genugtuung jedoch nicht geben und habe nach langem überlegen entschlossen, dass ich Ates nicht wegen sowas verlassen werde. Ich werde mit ihm bis an das Ende kämpfen. Das was vor mir war kann er nicht ändern. Es ist schon Vergangenheit, aber ich schaue auf die Zukunft. Es ist nicht geschehen, als es mit uns begonnen hat. Er hat mich nicht betrogen und das ich das wichtigste. Auch wenn es schwer zu akzeptieren ist, dass er ein Sohn hat, werde ich ihn nicht alleine lassen. Ich werde diese Zeit mit ihm durch stehen. Ich werde an seiner Seite bleiben, bis einer von uns beiden nicht mehr kann.
Vor Ates Tür atmete ich einmal tief ein und aus und klingelte danach einmal. Es dauerte nicht lang und er öffnete die Tür. Als er mich sah, war er sehr verwundert und wusste nicht was er sagen sollte. Ich wusste es ehrlich gesagt auch nicht und umarmte ihn einfach. 
Erst war er schockiert, aber nachdem er realisierte was ich tat, umarmte er mich sofort zurück. Er drückte mich so fest an sich, ob ich jederzeit wieder weglaufen würde. Irgendwann wollte ich mich wieder von ihm lösen, aber er drückte mich wieder fester an sich und machte es mir mit meinem Kopf auf seiner Brust gemütlich. Einige Minuten blieben wir noch so vor seiner Tür stehen, bis Ates mich irgendwann widerwillig los ließ. Er nahm mich zur Hand und brachte mich ins Wohnzimmer. Dort umarmte er mich noch einmal und fing an zu lachen. Er löste sich wieder von mir und lachte auch, aber wurde sofort wieder ernst. 
"Ich habe dich vermisst." "Ich habe dich auch vermisst." Es wurde ruhig um uns herum. Wir schwiegen uns beide an. Ich suchte die passenden Wörter, um mit ihm zu reden.
"Ates." "Efendim Ilaydam?" "Du fragst dich bestimmt wieso ich zu dir gekommen bin." "Das tu ich, aber dass du grade bei mir bist ist mir grade viel wichtiger. Wenn du später reden möchtest, dann versteh ich das auch." "Nein ich bin gekommen, um jetzt mit dir zu reden. Ich möchte nicht länger damit warten."
Ich setzt mich auf sein Sofa und klopfte auf den Platz neben mich. Er machte es sich neben mir gemütlich und wartet gespannt darauf, was ich sagen würde. 
"Ates ich habe lange nachgedacht und habe mich entschlossen dir beizustehen. Ich möchte dich nicht wegen etwas verlassen, was schon in deiner Vergangenheit liegt. Ich habe bestimmt auch einige Dinge in meiner Vergangenheit getan, die dir nicht gefallen, aber wie erwähnt es sind Dinge aus unserer Vergangenheit. Ich will die Vergangenheit abschließen und mit dir auf die Zukunft blicken. Lia soll uns diese Chance nicht kaputt machen. Wenn sie möchte, dass ihr auf euren Sohn aufpasst, dann tun wir das eben gemeinsam. Ich bin bereit es für dich, für uns zu tun. Natürlich, wenn du damit einverstanden bist." 
Ates legte seine Hand auf mein Bein und blickte mir tief in meine Augen.
"Ich würde mit dir zusammen in den Tod gehen Ilayda. Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast mich für dich zu gewinnen und mich so abhängig von dir zu machen, aber ich gehe mit dir durch alles zusammen durch. Solang du bei mir bleibst, werde ich alles durchstehen, werden wir alles durchstehen. Ich verspreche es dir, ich gebe dir mein Ehrenwort, dass ich dich niemals verletzen werde. Ich werde alles tun dich zur glücklichsten Frau zu machen, die es gibt. Ich brauche nur dein Vertrauen und deine Liebe." "Ich habe dir schon eine Chance gegeben." "Was soll das bedeuten?" "Dass du diese Chance noch nicht vergeudet hast und ich wie erwähnt mit dir da durch gehen werde."
Ich sah die Freude in seinen Augen, was mich auch glücklich machte. Ich legte meine Hand auf seine, die auf meinem Bein lag und drückte sie sanft, als Zeichen für meine Bestätigung. 
"Du hast mich heute zum glücklisten Mann der Welt gemacht und ich werde alles dran setzen dich zur glücklichsten Frau zu machen. Das ist mein Versprechen an dich." "Ich vertraue dir Ates und ich hoffe vom ganzen Herzen, dass du mein Vertrauen nicht brechen wirst."
Ates bewegte seine freie Hand auf mein Gesicht und hielt meine Wange fest. Er rutschte näher an mich ran und nahm seine andere Hand von meinem Bein, nur um sie um meine Hüfte zu legen und mich an sich zu ziehen.
Mir wurde plötzlich überall warm und meine Gänsehaut machte sich am ganzen Körper bemerkbar. Es ist lange her, dass wir beide uns so nah waren. Damals ist es aber mit einem sehr wilden Kuss geendet und ich weiß nicht ob ich dieses mal an Herzversagen sterben werde, weil mich das so nervös macht.
Während ich diese Gedanken hatte, kam Ates immer näher und zog mich noch näher an sich ran.
Ich war ihm so nah, dass ich meine Hände auf seiner Brust stützen musste. 
"Du machst mich ehrlich so verrückt. Diese Nähe, dein Geruch es macht mich verrückt. Ich weiß nicht womit oder ob ich dich verdient habe, aber ich werde versuchen dir gerecht zu sein." 
Er zog mit seiner Hand mein Gesicht näher an sich ran. Unsere Gesichter waren so nah einander, dass sein Atem gegen mein Gesicht prahlte. Oh nein ich hoffe ich hab kein Mundgeruch. 
Er strich mir einige Strähnen meiner Haare weg und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. Ich schloss meine Augen und genoss es, aber verkrampfte mich auch etwas und krallte mich an seinem T-Shirt fest. Er musste lächeln und ich guckte beschämt auf den Boden. Er hob mit seiner Hand wieder mein Gesicht hoch und sah wahrscheinlich, wie rot ich war.
"Du brauchst dich nicht zu schämen Ilaydam. Bei mir brauchst du dich niemals zu schämen." "Ich weiß, aber du bist der erste Mann, wo ich diese Nähe zulasse." "Ich schätze das, noch nie zuvor." 
Er zog mein Gesicht näher an sich ran und ich wollte endlich nur noch, dass er die Lücke schloss.
"Darf ich?" Ich nickte nur noch, weil meine Stimme kurz vorm versagen war und er ließ mich auch nicht warten. Nach meinem nicken schloss er die Lücke und legte seine Lippen auf meine. Meine Hände bewegten sich zu seinem Hals und schlang sich darum. Würden wir grade nicht sitzen, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich definitiv auf den Boden fallen würde, so weich wie sich meine Beine grade anfühlen. 
Ates zog mich noch näher an sich ran. Wir kleben doch schon fast aneinander. 
Der Kuss wurde immer intensiver, jedoch ging mir die Luft aus und ich musste mich von ihm lösen. 
"War das zu viel? Habe ich übertrieben?" Ich schüttelte meinen Kopf und antwortete ihm mit schwacher Stimme. "Nein, nur." "Nur was?" "Ich schäme mich das zu sagen." "Ich habe es dir doch gesagt, dass du dich bei mir nicht schämen musst." "Ich weiß, aber ich kann es ja auch nicht sofort ändern." "Du hast recht. Wenn du dich nicht wohl fühlst, dann musst du es mir auch nicht sagen." "Ich wollte dir nur sagen, dass du mich genauso verrückt machst.", sagte ich ganz schnell und ging auf Distanz. Ates musste lachen und kam wieder näher zu mir. "Ist das so?"
Ich schlug ihm auf die Brust und er lachte noch mehr. "Was macht dich denn so verrückt an mir?" Ich schränkte meine Arme und ignorierte ihn. Er pikste mir mit seinem Finger auf mein Bauch und ich schreckte auf. "Hey yapma." "Dann sag mir was dich so verrückt macht." "Na gut, aber dann zieh mich damit nicht auf." "Versprochen." "Dein Duft, es macht mich verrückt seitdem ich dich kenne. Jedes mal, wenn ich dein Duft einatme werde ich schwach. Dir so nah zu sein, lässt mein Herz in die Luft springen. Du allein bringst mich aus der Fassung und ich weiß nicht, wie ich es finden soll." 
Ates antwortete mir nicht und küsste mich erneut, jedoch war es leider nur ein kurzer Kuss.
"Ich weiß nicht, ob es zu früh ist das zu sagen, aber ich bin meinen Gefühlen sehr sicher Ilayda und ich finde es ist grade der perfekte Zeitpunkt, es dir zu sagen." 
Er legte eine kurze Pause ein und atmete tief ein und aus. 
"Ilayda ich glaube, nein ich weiß, dass ich mich in dich verliebt habe. Ilayda seni seviyorum." 

Böyle BitmesinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt