Am nächsten Tag wurde ich durch die hämmernde Tür geweckt. Verdammt wer weckt mich so aggressiv auf? Ich stand sofort auf und lief zur Tür. Als ich sie öffnete, sah ich Hakan vor mir. "Dein ernst? Was suchst du um dieser Uhrzeit hier?" Er grinste. "Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich abholen kommen werde." Ich verschränkte meine Arme vor meine Brust und zog eine Augenbraue hoch. "Und ich meinte, dass du nicht kommen sollst, weil ich mit dem Bus fahren werde." "Ich weiß, aber es wird gemacht, was ich will." "Ich denke nicht." "Ach komm schon. Ich bin jetzt schon hier, willst du mich unnötig wieder zurück fahren lassen?" "Ja? Ich habe dir gesagt, dass ich schon mit dem Bus fahre. Es wird das gemacht, was ich will." "Okay gut, dann komm ich eben mit dir mit dem Bus." "Dein ernst?" Er nickte nur eifrig mit dem Kopf und irgendwie sah das süß aus. Ein 22 Jährige Riese, das sich wie ein Kind verhielt. Der Gedanke brachte mich irgendwie zum lachen.
"Hey wieso lachst du jetzt?" "Nichts, nichts. Warte auf mich kurz draußen, mache mich schnell fertig dann können wir zur Haltestelle."
Hakan ging aus meinem Raum raus und ich machte mich schnell fertig. Ich brauche ja sowieso nicht lange. Ich zog schnell meine Hose und mein Pullover an und ließ ihn danach rein. Er setzte sich auf mein Bett und beobachtete mich.
"Ich suche schnell meine Sachen für die Uni und ziehe danach sofort meine Schuhe an. Warte noch paar Minuten."
Hakan wartete ruhig auf mich und beschäftigte sich mit seinem Handy. Nachdem ich fertig war, gingen wir gemeinsam raus und ich begab mich in die Richtung der Haltestelle. Hakan blieb aber stehen. Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihn fragend an.
"Wieso bleibst du stehen?" Er kratzte sich am Kopf. "Ich habe mein Laptop im Auto vergessen. Kommst du kurz mit mir mein Laptop holen?" "Ja klar."
Wir gingen beide in die Richtung seines Autos. Er öffnete die Beifahrertür und es war leer.
"Hm hier ist es wohl nicht." "Nein ist es auch nicht." "Wie?"
Hakan grinste blöd und schubste mich in das Auto rein. Ich wollte aussteigen, aber es war abgeschlossen. Dieser Penner, ich werde ihn so schlagen. Er stieg in das Auto und ich fing an ihn zu schlagen. "WIESO MACHST DU SOLCHE SPIELCHEN, DU PENNER!"
Er fing an zu lachen und nahm meine Schläge hin. Nachdem ich fertig war und mich beruhigt hatte, schlug ich ihm zum Abschluss richtig fest gegen sein Arm und lehnte mich an mein Sitz. "Bist du fertig?" "Ach komm sei jetzt leise Hakan. Ich vertraue dir nie wieder mehr." "Ach komm schon das war nur ein kleiner Prank." Ich zuckte mit meinen Schultern und verschränkte meine Arme. "Ja komm fahr jetzt los du Penner. Ich möchte nicht zu spät kommen."
Er lachte leise und ich musste irgendwie schmunzeln. Sein lachen klingt irgendwie voll süß.
Als wir ankamen, wollte Hakan auf seinem Platz wie immer parken, aber der war schon voll. Hakan war zwar bisschen sauer, aber wir fanden auch ganz schnell einen anderen Platz.
Nachdem er geparkt hatte, stiegen wir beide aus dem Auto aus und gingen in die Uni rein.
Als wir beide reingingen, drehte sich jeder zu uns rum und fingen an zu tuscheln. Was haben die denn für Probleme? Haben die noch nie zwei Leute nebeneinander gehen sehen?
"Hakan was haben die grade für Probleme? Wieso schauen die so zu uns rüber, als hätten wir was schlimmes getan?" "Die denken wir sind ein Paar." "Wie? Wieso denken die das?" "Ich gehe nie mit einem Mädchen durch den Campus." "Wieso denn?" "Weil ich dafür bekannt bin Frauen nur für eine Nacht zu benutzen." "Ekelhaft."
Er zuckte mit seinen Schultern und wir gingen durch die Menge, bis ich aus versehen gegen jemanden stieß. Ich wollte mich von der Person entschuldigen, bis ich sah wer die Person war. Ich war zu geschockt um etwas zu sagen oder mich zu bewegen, bis Hakan mich wieder zurück zur Realität brachte.
"Ilayda alles okay?" "Ja, ja alles okay. Lass weiter gehen." Ich ignorierte Ates und lief mit Hakan weiter.
"Ilayda wer war das? Kennst du ihn?" "Hakan warte mal kurz, ich muss kurz selber darauf klar kommen, dass er hier ist." "Tamam Prinzessin."
Wir beide setzten uns auf eine Bank und ich schmiss mein Kopf sofort auf den Tisch.
"OOOOFFF ich wollte doch alles von meinem alten Leben zurücklassen. Wieso kommt er jetzt hier auf diese Uni?" "WEEER?" "Ates." "Ja und wer ist das?" "Ich hatte mal Gefühle für ihn."
Hakan wurde auf einmal ruhig und setzte sich still hin.
"Wieso bist du jetzt so ruhig? Normalerweise würdest du mich jetzt mit Fragen bombardieren?" "Nichts, ich habe grade einfach nur kein Bock mehr zu reden." Ich zuckte mit meinen Schultern und stand auf.
"Wohin?" "Habe doch eine Vorlesung." Er nickte daraufhin nur und ich ging in meine Vorlesung. Was ist auf einmal los mit Hakan? Dabei waren wir doch eigentlich gut gelaunt am morgen. Oh man ich hoffe der Tag wird nicht schlimmer.
Ich setzte mich im Saal in eine der letzten Reihen und wartete auf den Professor. Es vergingen ein paar Minuten und statt dem Professor kam Ates in den Saal rein. Oh Gott der Tag wird ja immer schlimmer.
Zu meinem Glück setzte er sich aber in die vorderste Reihe und beachtete mich nicht. Ich lehnte mich beruhigt gegen mein Stuhl und atmete erleichtert aus. Einige Minuten später kam auch der Professor und er begann mit der Vorlesung. Gespannt fing ich auch direkt an mir Notizen zu machen.
Nach einer langen Vorlesung, packte ich endlich meine Sachen ein und verließ den Saal, wo auch Hakan auf mich direkt wartete. "Mensch du brauchst endlich ein Handy." "Ich habe doch eins." Beleidigt schränkte ich meine Arme ineinander. "Du doof ich mein eins, was die Jugendlichen in unserer Zeit benutzen." "Ich komme auch hiermit klar." "Ich werde dich noch überreden ein neues zu kaufen." "Hakan du weißt, dass für mich eine Wohnung grade die Priorität ist." "Ich weiß und ich habe auch schon die perfekte Wohnung für dich." "Wie?" "Komm lass uns erst mal hinsetzen, dann erzähle ich es dir."
Ich nickte eifrig und wir liefen nach draußen, um uns auf eine Bank zu setzen. Mit aufgerissenen Augen blickte ich ihn an und wartete, dass er endlich begann zu reden."
"Hadi fang doch an zu reden. Mach mich nicht so neugierig du blöde Kuh." Hakan musste schmunzeln und begann direkt zu reden. "Also Ilayda wie viel hast du bist jetzt gespart? Ich weiß man fragt das nicht, aber es ist grade sehr wichtig." "Also ich hatte einiges von meinem Vater geerbt, wie erwähnt und seit fast zwei Jahren bin ich am arbeiten." "Und wie viel hast du ungefähr?" "Es ist mir unangenehm das grade zu sagen." "Wieso denn? Ach neben mir kannst du schon sagen wie viel Geld du hast." Ich nahm ein Zettel raus und schrieb ihm die Ziffer auf das Blatt und schob ihm den Zettel rüber, weil es mir unangenehm war.
"Oh Gott Ilayda mit dem ganzen Geld hättet du schon lange eine eigene Wohnung kaufen können." "Ich weiß." "Und wieso sagst du zu mir, dass du dir keine Wohnung leisten kannst?" "Weil mir niemand eine Wohnung geben will. Ich bin jedes Wochenende auf der suche nach einer Wohnung, aber niemand will mir ihre Wohnung verkaufen. Sie vertrauen einem ausländischem Mädchen nicht." "Verdammt hättest du mir das früher schon gesagt." "Ich kenne dich erst vor kurzem du blödmann." "Egal also ich habe einen Freund, der Immobilienmakler ist. Er hat für dich die perfekte Wohnung und sie ist direkt in der Straße von meinem Haus. Wir wären Nachbarn." Ich sprang voller Freude auf. "Hakan meinst du das grade ernst?" Er zog mich wieder auf meinen Stuhl und lachte. "Natürlich meine ich das ernst du trottel." "Wann können wir die Wohnung besichtigen gehen?" "Sofort." Ich fing an zu weinen. "Verarschst du mich grade?" Hakan kam näher auf mich zu und umarmte mich. "Wieso sollte ich dich verarschen, du Penner und jetzt hör au zu weinen." Ich umarmte ihn sehr fest voller Freude und wollte ihn nicht mehr loslassen.
"Ich bin dir so dankbar. Ich bin echt glücklich, dass du in mein Leben getreten bist, auch wenn du am Anfang echt ein Penner warst." Hakan lachte und ich lachte mit. Danach lösten wir uns von der Umarmung und gingen zu seinem Auto. Ich war so aufgeregt. Endlich werde ich in meiner eigenen Wohnung leben.
Wir fuhren direkt los und kamen nach wenigen Minuten an der Wohnung an.
"Wieso sind wir direkt zur Wohnung?" "Weil mein Freund uns schon hier erwartet. Habe mit ihm schon geredet, als du in der Vorlesung warst." "Pf vielleicht hätte ich nein gesagt?" "Dann hätte ich dich gezwungen hier her zu kommen." "Ach komm sei leise und lass uns rein gehen."
Hakan schwieg und wir gingen in das Gebäude rein. Es gibt hier sogar Aufzüge. Wir stiegen ein und Hakan drückte auf die dritte Etage. Gut nicht zu oben und auch nicht zu unten, gefällt mir. Als wir dann ausstiegen und zur Wohnung gingen wurde ich immer nervöser. Ich hielt mich aus Reflex an Hakans Arm fest. Vor der Wohnung erwartete uns auch schon Hakans Freund. Wir schüttelten unsere Hände und dann gingen wir auch schon rein.
Ich verliebte mich direkt im ersten Moment in die Wohnung. Es wurde schlicht gehalten in weiß und Marmor Farben. Genau mein Stil.
Die Wohnung war sogar schon mit Möbeln ausgestattet. Sie wurden auch in hellen Tönen gehalten. Ich bin so verliebt in diese Wohnung.
Bevor der Freund von Hakan was sagen konnte, schrie ich:,, ICH will diese Wohnung definitiv." Hakan und sein Freund lächelten zufrieden und nannten mir den Betrag von der Wohnung.
Ich war erstaunt. Die Wohnung war nicht so teuer, wie ich es mir gedacht habe. Ich habe sogar noch einiges an Geld am Ende übrig, sodass ich mir noch ein Auto leisten könnte. Ich habe zwar seit langem mein Führerschein, aber kein Auto.
"Wann könnte ich denn einziehen?" "Direkt heute." "Meint ihr das grade ernst?" "Ja musst nur einmal unterschreiben und wenn das Geld noch heute überwiesen werden kann, dann kannst du auch schon einziehen." "OH Gott wartet." Ich setzte mich auf das Sofa, las mir den Vertrag durch und unterschrieb ihn direkt. Danach nahm ich mein altes Laptop aus meiner Tasche raus und fragte Hakans Freund nach der IBAN. Er gab sie mir sofort und ich überwies ihm sofort das Geld. Nachdem alles erledigt war, gab er mir eine Kopie von dem Vertrag und die Schlüsseln der Wohnung und von der Eingangstür und verabschiedete sich danach von mir.
Endlich kann ich wieder normal leben, endlich.
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Böyle Bitmesin
Teen FictionIhr Leben läuft schon seit Jahren nicht perfekt. Familiär nicht, Freundschaften nicht und in der Liebe überhaupt nicht. Verrat ist für sie alltäglich geworden, genau wie der Verlust von wichtigen Menschen. Einsamkeit ist ihr bester Freund, doch irg...