Es sind einige Wochen vergangen, seit Hakans Zusammenbrüchen. Wir haben öfters miteinander geredet. Es schmerzt ihm immer noch wie am ersten Tag, jedoch kann er es jetzt viel besser verdauen. Grade sind wir wieder darüber am reden und ich sehe einige Fortschritte bei meinem Freund. "Weißt du Ilayda je mehr ich mit dir darüber rede, desto mehr verlieren sie alle Wert bei mir. Ich bin bei dem Zeitpunkt angelangt, wo ich kurz davor bin sie alle zu vergessen und dafür bedanke ich mich ins besonders bei dir. Du hast ehrlich ein Wunsch bei mir frei." "Ach das ist doch nicht nötig Hakan. Hauptsache es geht dir besser und du leidest nicht mehr. Ich kann es jetzt auch viel besser verstehen, wieso du Frauen nicht direkt vertraust und das ist auch dein Recht, aber bitte behandle nicht jede so wie du mich am Anfang behandelt hast. Das ist echt sehr schmerzhaft." "Alles gut. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Ich werde sie ab jetzt nur noch höflich abweisen." "Jawoll genau so kenn ich dich." Wir lachten beide und legten uns auf die Wiese vom Campus und genossen die schöne Wärme und Stille, bis Hakan sie irgendwann unterbrach.
"Wann hast du eigentlich vor, mir deine Geschichte zu erzählen?"
Ich stand miesgelaunt auf und schaute auf meine Hände. "Ich weiß es nicht. Ich fühle mich noch nicht bereit dazu. Ich werde es dir noch erzählen versprochen, aber ich konnte es selber noch nicht richtig realisieren, dass ich schon mit anderen darüber reden kann. Es tut mir leid." "Ach wieso entschuldigst du dich. Ich möchte, dass du mir es erst erzählst, wenn du dich wohlfühlst." "Ich danke dir." "Musst dich nicht bedanken, aber ich hab trotzdem eine Frage." Ich schaute ihn fragend an. "Und das wäre?" "Dieser Typ, den wir oft sehen." "Was ist mit ihm?" "Er hat was mit deiner Vergangenheit zu tun oder?" "Ja er war sehr wichtig für mich. Ich weiß nicht wieso, aber er hat mir sehr viel bedeutet." "War er dein Freund?" Ich schüttelte mein Kopf. "Ich werde es dir noch irgendwann erzählen."
Danach hört Hakan auf mich auszufragen und wir genossen die Ruhe, bis wir wieder in unsere Vorlesungen gehen mussten. "Vergiss nicht Ilayda wir gehen später noch raus. Warte auf mich an meinem Auto." "Jahaaa du hast mir das heute schon tausend mal gesagt. Ich werde brav auf dich an deinem Auto warten." "Gut, so gefällst du mir." "Sei mal leise. Man denkt ich bin dein Hund." "Wer weiß." Hakan zuckte mit seinen Schultern und lief lachend weg.
Warte ab du Hässlichkeit, ich werde es dir gleich zeigen.
Mit guter Laune ging ich in mein Saal rein und sah ihn direkt. Ich habe es vergessen zu erwähnen. Wir beide studieren dasselbe. Naja bis jetzt läuft es gut. Wir mussten bis jetzt kein einziges mal miteinander reden und Gruppenarbeiten haben wir auch wenige bis kaum, die ich nicht mit ihm machen musste. Er ignoriert mich ebenfalls und das ist gut so.
Oh man zu früh gefreut.
Als ich den Saal betrat, sah ich, dass es nur noch einen Platz gab, der frei war. Normalerweise ist der Saal nie so voll. Man ey haben die sich alle gegen mich verschworen oder was.
Widerwillig setzte ich mich neben ihm hin und blickte die ganze Zeit nach vorne. Es war aber so schwer. Er roch wie immer so wundervoll, dass ich mich einfach umdrehen und die ganze Zeit an ihm riechen wollte. Zudem macht mich seine Präsenz einfach hibbelig. Mir ist so warm, mein ganzer Körper zittert. Dieser Mann hat mich einfach immer noch unter Kontrolle, obwohl er nichts tut, außer neben mir zu atmen. Wieso muss er so einen Einfluss auf mich haben.
Wann vergeht endlich diese Vorlesung. Ich halte es nicht mehr aus. Wieso kann ich ihn nicht einfach hassen, nach seinen Taten. Er hat jedes mal versucht mich zu verarschen, dass er mich liebt und ist mit trotzdem mit seiner Ex Freundin immer und immer wieder zusammengekommen. Habe ich kein Stolz?
Während ich mich in meinen Gedanken fertig machte, vergaß ich die Vorlesung und hörte nicht mehr richtig zu, bis er mich irgendwann aus meinen Gedanken zurückholte. Er tippte mich an und ich zuckte vor schreck zusammen.
"Die Stunde ist vorbei. Ich würde gerne raus."
Ich packte meine Sachen schnell ein und lief aus dem Saal raus. Man war das unangenehm. Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich nichts von der Vorlesung mitbekam. Was soll ich tun er hat halt so einen großen Einfluss auf mich.
Mit schlechter Laune lief ich zu Hakans Auto und wartete dort auf ihn. Er kam auch einige Minuten später auf mich zu, aber neben ihm war eine Frau? Und sie lachten miteinander? Was ist denn jetzt da los?
Hakan verabschiedete sich von dem Mädchen und kam mit guter Laune auf mich zu und umarmte mich freudig.
"Was ist los? Wieso so überglücklich?" "Ach steig ins Auto. Ich erzähle es dir im Auto."
Ich stieg ins Auto und wir fuhren los. Ich freute mich sehr für Hakan, dass ihn doch noch eine Frau glücklich machen konnte. Hakan drehte seine Musik lauter und sang laut mit. So glücklich habe ich ihn noch nie gesehen.
Irgendwann stoppte Hakan das Auto und parkte irgendwo im nirgendwo.
"Hey wo sind wir?" "Steig einfach aus du blöde Kuh." Ich stieg aus und sah, dass Hakan ein Körbchen bei sich hatte.
"Was ist das Hakan?" "Man stell doch nicht so viele Fragen Ilayda und komm einfach mit."
Ich schnaufte wütend auf und lief ihm einfach hinter her.
Es vergingen paar Minuten und wir kamen endlich an einem Ort an. Je mehr ich es mir anschaute, desto mehr verliebte ich mich.
"Hakan was ist das für ein schöner Ort?" Er kam zu mir und legte sein Arm auf meine Schulter. "Ich habe hier früher immer mit meiner Familie gepicknickt. Da sie nicht mehr meine Familie sind, aber dafür du, möchte ich dass es jetzt unser Ort zum picknicken wird. Du bist meine einzige Familie und ich möchte, alles mit dir ersetzen, was ich mit denen verbinde." Es machte mich sehr emotional und ich musste anfangen zu weinen. Seit dem Tod von meinem Vater, hab ich nicht so eine krasse Liebe von jemandem geschenkt bekommen.
"Hey wieso weinst du jetzt?" Ohne ihm zu antworten, umarmte ich ihn einfach und schluchzte sehr laut. "Ilayda wieso weinst du? Habe ich etwas schlimmes getan?" "Nein im Gegenteil. Ich habe seit langem nicht mehr so eine Zuneigung gespürt. Ich habe mich schon so lange nicht mehr wertvoll gefühlt." Hakan umarmte mich fester und fragte mich auch nicht aus. Ich bin ihm so dankbar.
"Ich weiß, dass du mir irgendwann auch dein Geschichte erzählen wirst und ich werde dich nicht drängen." "Ich weiß, aber ich fühle mich auch irgendwie schlecht, weil ich alles von dir weiß und du mir immer mehr erzählst, während ich die ganze Zeit nur schweige und mich nicht überwinden kann dir alles zu erzählen." "Ich höre dir jeder Zeit zu." "Ich weiß?" Hakan wechselte danach das Thema und wir fingen an zusammen zu essen, bis wir beide irgendwann voll waren und uns auf die Wiese legten.
"Ich bin froh, dass du mir noch ein Chance gegeben hast." "Ich bin auch glücklich, dass wir doch noch Freunde geworden sind." "Ach Apropos Freunde. Ich wollte dir ja noch erzählen, wer die Frau heute neben mir war." "Ach ja stimmt." Hakan strahlte wieder überglücklich. Irgendwie shippe ich die beiden jetzt total. "Sie ist meine Kindheitsfreundin. Wir waren die besten Freunde, bis zur 5.Klasse, bis meine tollen Eltern mir verboten haben mit ihr befreundet zu sein, weil sie die Tochter der Haushälterin war. Nicht mal eine Woche danach, fand ihre Mutter auch einen besseren Job, da sie sich sowas nicht mehr geben wollte und sie zogen aus unserem Haus aus. Danach sah ich sie nie wieder, bis heute. Sie ist seit diesem Semester auf der Uni und wir haben uns direkt erkannt. Wir wollen uns demnächst auch wieder treffen und die Zeit nachholen." "Das freut mich ehrlich so sehr für euch. Ich wünsche mir ehrlich, dass ihr beide die Zeit nachholt und wer weiß vielleicht wird es ja mehr als NUR eine Freundschaft." Hakan zuckte peinlich berührt mit den Schultern und ich wechselte danach das Thema. Wir redeten danach noch ein bisschen über Gott und die Welt, bis es etwas dunkler wurde und wir nach Hause mussten. Hakan fuhr mich nach Hause und ich bat ihn reinzukommen, damit ich uns etwas zu essen machen konnte, aber er lehnte dankend ab und fuhr nach Hause.
Ich fand es etwas schade, aber wir hatten so einen schönen Tag, dass es mir nichts ausmachte.
Als ich vor meiner Wohnungstür war und meine Schlüsseln suchte, bemerkte ich eine andere Person, die neben mir war und ebenfalls in seine Wohnung wollte. Währen der Unbekannte seine Tür aufschloss, blickte ich kurz zur Seite, um zu schauen, wer es war und sofort fiel mir meine ganze Tasche runter. Was sucht er hier und seit wann wohnt er hier?
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Böyle Bitmesin
Teen FictionIhr Leben läuft schon seit Jahren nicht perfekt. Familiär nicht, Freundschaften nicht und in der Liebe überhaupt nicht. Verrat ist für sie alltäglich geworden, genau wie der Verlust von wichtigen Menschen. Einsamkeit ist ihr bester Freund, doch irg...