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Es sind schon einige Wochen vergangen und ich war immer noch sauer auf Ates. Er hat oft versucht mit mir zu reden, aber ich habe immer wieder abgeblockt. Jedes mal wenn ich dran dachte, wieso er sich so verhalten hat, wurde ich sauer. Ich kann ihm nicht jedes mal verzeihen, wenn er sich so verhält. Er muss verstehen, dass so ein Verhalten uns nicht weiter bringen wird. Entweder er ändert sich oder wir müssen das Ganze beenden bevor es richtig angefangen hat.
Vielleicht hat er sich doch in den letzten Wochen etwas verändert. 
In wenigen Minuten haben wir beide ein Meeting und da werde ich ihn beobachten, ob er sich vielleicht ein bisschen verändert hat.
Als es an der Tür klopfte, rief ich herein und erwartete Ates, aber nicht er kam, sondern sein Assistent. 
"Hallo Frau Sener." "Guten Tag Herr Mayer. Wo ist Herr Demir?" "Ihm geht es schon seit einigen Tagen nicht gut. Ich übernehme seine Aufgaben, bis er kommt. Eigentlich wollte ich das Treffen heute absagen, da es besser wäre mit Herr Demir darüber zu reden. Ich wollte ihnen nur mittteilen, dass Herr Demir für ein oder zwei Wochen nicht erreichbar sein wird und Sie ihm alles per Mail schicken sollen. Normalerweise hätte ich ihnen das ebenfalls per Mail geschickt, aber ich denke mal, dass es ihnen untergekommen wär." "Okay vielen Dank." "Gerne. Naja, da ich das auch erledigt habe, würde ich mich wieder von ihnen verabschieden." "Alles gut." 
Herr Mayer ging und ließ mich mit einem schlechten Gewissen alleine. Ich machte mich an die Arbeit und versuchte mich zu konzentrieren, aber es ging nicht. Meine Gedanken waren die ganze Zeit bei ihm. Was hatte er bloß, dass er für eine kurze Zeit ausfallen würde. 
Selbst bei den anderen Meetings war ich mental nicht dabei. Ich muss ihn sofort besuchen gehen und nachgucken, was bei ihm los ist.
Als das letzte Meeting vorbei war, verabschiedete ich mich sofort bei dem Kunden und fuhr so schnell wie noch nie nach Hause.
Angekommen, stieg ich sofort aus dem Auto und lief nach oben. Ich lief klingelte bei Ates sturm und wartete ungeduldig darauf, dass Ates mir dir Tür öffnete. Es dauerte nicht lang und er öffnete mir die Tür. Er sah schrecklich aus. Ates realisierte sofort wer vor ihm stand und versuchte zu lächeln, aber er war noch zu schwach. Ich schubste ihn zur Seite und ging in die Wohnung rein. Er schloss die Tür und kam mir hinterher.
"Wo ist dein Schlafzimmer." Ich sah, wie Ates grinste und schlug ihm auf sein Arm. Sofort zog er sein Gesicht zusammen. Ihn hat es wohl sehr erwischt. Normalerweise tut ihm nicht mal eine Ohrfeige weh. 
"Leg dich jetzt hin du trottel. Da du nicht sprichst ist deine Stimme weg. Die werden wir jetzt zurück holen." 
Er nickte blöd und brachte mich in sein Schlafzimmer. Dort zwang ich ihn sich hinzulegen und deckte ihn warm zu.
"Ich werde dir jetzt erstmal ein Tee von mir mitbringen und danach mach ich dir eine Suppe." Er nickte lächelnd und irgendwie wurde ich traurig, weil ich seine Stimme nicht hören konnte. 
Schnell lief ich rüber und holte ihm das Wundermittel der Türken, Tylolhot. 
Drüben bei Ates machte ich ihm sofort das Tee und brachte Ates, damit er das endlich trinken konnte. Während er das trank, machte ich ihm eine Suppe und googelte nach, was ich noch tun konnte, damit seine Stimme zurück kam und tat alles was dort stand.
Am Ende des Tages war ich kaputt und setzte mich auf ein Stuhl neben Ates Bett. Er war schon lange nicht mehr wach. Er schlief ruhig und ich beobachtete ihn einfach nur. 
So sieht er ziemlich süß aus. 
Mit meinem Stuhl ging ich näher an ihn ran und beobachtete sein Gesicht aus der Nähe. 
Dieser Mann ist der schönste, den ich in meinem Leben gesehen habe. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie gingen meine Hände in Richtung seines Gesichts. Ich streichelte seine Haare weg und dann gingen meine Hände in Richtung seines Bartes und blieb dort stehen. Er ist so wunderschön.
"Wenn du so weiter machst, werde ich mich nicht beherrschen können Ilayda."
Vor Schreck zuckte ich zurück und Ates öffnete seine Augen. "Du kannst ja wieder sprechen, auch wenn deine Stimme nicht so stark wie davor klingt." "Habe ich nur meiner liebsten zu verdanken." Ungewollt musste ich lächeln.
Mich überkam die Müdigkeit und ich musste gähnen. "Ich glaub ich geh jetzt nach Hause." "Kannst du nicht noch ein bisschen bleiben. Ich fühle mich immer noch nicht so gut."
Ich analysierte sein Gesicht und sein Körper und er sah immer noch sehr angeschlagen aus. Ich kann ihn in diesem Zustand nicht alleine lassen. Er sieht immer noch sehr schwach aus. Auch wenn seine Stimme wieder zurück ist, klingt sie immer noch nicht besonders gesund. Dann steht mein Urteil wohl fest. "Gut ich werde hier bleiben." Er lächelte mich dankend an und ich drückte ihm die Hand, als Signal, dass ich für ihn da bin.
Irgendwann da wurde ich immer müder und der Stuhl ungemütlicher. Ates bemerkte das und klopfte auf den Platz neben sich. 
"Keine Sorge ich esse dich nicht auf. Außerdem bin ich grade zu krank dafür, um dich zu nerven." 
Ich stand einfach auf und legte mich auf den Platz neben ihm, aber versuchte trotzdem einen Abstand zu behalten. Der liebe Herr ließ das aber nicht zu und zog mich an sich ran. Ich kuschelte mich einfach an ihm und schloss meine Augen. Es fühlte sich einfach zu gut an, um ihn wegzustoßen. 
Irgendwann holte mich die Müdigkeit ein und ich schlief in Ates Armen ein.
Ich stand ab und zu in der Nacht auf, weil es Ates hin und wieder schlechter ging und irgendwann schlief ich gar nicht mehr und achtete auf den Herren.
Es war eine sehr anstrengende Nacht.

Böyle BitmesinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt