Der Stolz

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Es war Lydia.

"Hey, Stiles."

Sie lächelte mich an. Ich hingegen brauchte noch etwas Zeit um mich zu fangen. Verständlich. Zumindest in meinen Augen.

"H-Hey, Lydia."

Ich war geschockt und fröhlich zugleich. Ich musterte sie einmal kurz unauffällig.

"Hast du Lust heute was zu machen? Vielleicht für Geschichte?"

Lydia Martin fragt mich nach einem Treffen? Na da ist die Antwort doch klar!

"Klar, Ja. Okay. Bei dir?"

"Ich hab eher daran gedacht zu dir zu gehen. Jetzt gleich?"

Ich nickte. Eine Frage blieb jedoch ungeklärt. Wo war Derek? Beim Tierarzt für seine Kastration?

"Okay."

Daraufhin hielt ich ihr die Beifahrertür auf.

"Gentleman also.", grinste sie.

Sie lächelte mich breit an und stieg ein. Ich erwiderte das Lächeln. Doch dann passierte es. Ich dachte ich seh nicht richtig.

"Ehm.. Lydia?"

"Ja?"

Sie sah zu mir hoch. Ich deutete auf den Ring an ihren Finger.

"Was ist das?"

Mir dämmert es innerlich.

"Der Ring?"

Sie hält ihn lächelnd hoch.

"Nein, der Nagellack.", erwiderte ich ironisch.

"Es ist.. Ehm.. ich wollte es eigentlich euch allen sagen aber.. der ist von Derek. Er hat mir heute morgen einen Antrag gemacht."

Ihre Augen strahlten förmlich, als sie von der 'guten Nachricht' berichtete. Für mich hingegen ging zu dem Zeitpunkt eine Welt unter. Nochmal. Ich sah stumm auf den Ring.

Er hat ihr also einen Antrag gemacht. Und sie hat angenommen. Ist sie nicht zu jung?

Ich schüttelte kurz meinen Kopf und stieg wortlos ein.

In der Zeit als wir auf meinem Bett lernten, konnte ich mich kaum konzentrieren. Meine ganzen Gedanken handelten von Derek und Lydia. Von wem auch sonst.

"Alles okay, Stiles? Du bist so unkonzentriert. Das kennt man garnicht von dir"

"Ja.. alles okay.."

Wir beide lagen auf den Bäuchen. Ich sah sie an.

Ich liebte ihr lächeln. Wie dort auch. Sie war einfach so fürsorglich. Manchmal etwas zu fürsorglich aber sie war es eben. Es war auch schon kurz vor acht, als sie auf ihre goldene Armbanduhr schaute und schnaubte.

"Puhh.. Schon so spät?"

Sie setzte sich also auf und zog ihre Schuhe an, wobei ich sie beobachtete.

"Musst du gehen?"

"Ja, Derek wollte mich ab-"

In dem Moment klopfte es an meinem Fenster. Ich sah dorthin und sah ihn. Derek. Hm. Narkose schon vorbei? Lydia machte das Fenster auf.

"Hey, Liebling."

Sie küsste ihn woraufhin er erwiderte.

"Hab mir Sorgen um dich gemacht."

Er sah sie durchdringlich an. Ich hingegen sah ihn an.

"Angst ich würde sie fressen? Wie ein gieriger kleiner Wolf?"

Ich machte mich lustig über ihn, offensichtlich. Er aber stieg in mein Zimmer und kam auf mich zu. Lydia beobachtete ihn dabei genau.

"Derek."

Stieß sie plötzlich warnend aus. Und er? Er reagierte. Wie ein kleiner Pudel.

Ich verkniff mir das Lachen oder auch jegliches Grinsen. Er sah mich bloß an.

"Und immer schön lächeln, Derek.", zwinkerte ich ihm zu.

Ich provozierte ihn mit meinem Grinsen. Das tat ich immer und auch mit großem Erfolg.

Lydia ging bereits die Treppen runter, wie ein normaler Mensch es eben tut und dann durch die Haustür raus zu dem schwarzen Camero. Doch Derek stand noch bei mir. Er musterte mich kurz aber intensiv.

"Nervensäge.", knurrte er.

"Griesgramwolf.", grinste ich.

"Hyperaktiver Spast."

"Grumpy-Cat.", konterte ich.

Danach hatte er nichts mehr auf Lager, wobei er kurz verloren schnaufte.

Er ging einfach an mir vorbei und rempelte mich dabei leicht an. Ich sah ihm verwirrt hinterher.

Danach hörte ich nur noch seinen Wagen davon brausen. Ich mochte den Wagen. Aber nichts kommt meinem Jeep nahe. Mit voller Stolz legte ich mich ins Bett und sah an die Decke. Mir war bewusst, dass ich sie wahrscheinlich nicht mehr für mich bekomme, trotz Jahresplan, und das wegen Derek.

Ich kuschelte mich unter meine Decke, welche nach dem blumigen Parfum von Lydia roch und versank langsam in den Schlaf.

____

Es war bereits Wochenende. Scott und ich waren wie immer auf dem Lacrossefeld. Er stand im Tor und ich warf die Bälle. Ganz einfach also. Wenn man wegdenkt, dass Scott des Öfteren seine übernatürlichen Sinne ungefragt benutzte.

Als ich gerade einen Ball abgeworfen hatte, erschien Derek und fing den Ball. Ich zuckte bloß stumm und Scott sah verwirrt zu ihm hoch.

Plötzlich kam Derek auf mich zu. Ich ging ein paar Schritte zurück und stolperte natürlich ein wenig, wie in einem typischen Horrorfilm. Scott stand einfach nur da und wartete ab was passiert, ballte aber schon seine Hände zu Fäusten.

Derek ging weiterhin auf mich zu und ehe ich es mir versah, stand er dicht vor mir.

Mein Herz pochte wie verrückt. Er kam immer näher. Sekunde für Sekunde. Und ehe ich es mir versah...

From Second To Second And All Is ChangedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt