feisty Elladora

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Wer hätte gedacht, dass ein Abend eine Person so zerstören kann?
Ich saß in der Bibliothek und sah aus dem Fenster. Die Bäume blühten um die Wette und die Sonne tauchte die Ländereien von Hogwarts in helles Licht. Draußen rannten Schüler umher, saßen auf dem Rasen oder tauchten die Beine in den schwarzen See. Der Frühling war schon vorangeschritten und alle warteten nur noch darauf, dass der Sommer ihn endlich ablösen würde. Auch die Prüfungen standen schon bald vor der Tür auf die ich mich gerade vorbereitete. Ich hatte niemandem von dem Vorfall nach dem Ball erzählt, nichtmal Mariana oder Bellatrix. Der Vorfall saß mir immernoch tief in den Knochen und obwohl ich keine heftigen Panikattacken mehr bekam sobald mich jemand anfasste war mir immernoch mehr als unwohl dabei. Nur bei Rabastan war es noch so schlimm wie am Abend des Geschehens. Er hatte einige Annäherungsversuche an mich gemacht, doch ich konnte meinen Körper einfach nicht kontrollieren. Sobald er mich berührte wurde meine Atmung schneller und ich begann zu zittern. Nach einigen Malen hatte er es aufgegeben und hielt sich fern von mir. Oft hatte ich mich gefragt was andere wohl denken würden, doch nie hatte jemand es gewagt mich darauf anzusprechen.
Ich seufzte und schloss das Buch das vor mir lag. Ich konnte mich eh nicht konzentrieren, also entschloss ich mich dazu noch etwas raus zu gehen.

Als ich aus dem großen Portal trat schien mir die Sonne in mein Gesicht und ich atmete ersteinmal tief die frische Frühlingsluft ein. In der Ferne sah ich nahe dem schwarzen See Regulus mit seinen Freunden sitzen, der mir zuwinkte. Ich lief über die Wiese zu ihnen und ließ mich dann neben Regulus auf die Wiese fallen. Er lächelte mich an und legte seinen Arm um mich: „Was hast du so schönes gemacht, mal wieder gelernt?" „Ja, damit solltet ihr vielleicht auch bald mal anfangen mir fallen hier einige Personen ein, die in kurzer Zeit ihre Abschlussprüfungen schreiben und auch du hast Prüfungen." „Da hat sie nicht unrecht" kam aus einer Ecke als Antwort und ich lächelte Severus an, der ein Buch auf seinem Schoß liegen hatte. Er war der einzige, der von dem Vorfall wusste, und ich dankte ihm unendlich dafür, dass er niemandem etwas weiter erzählt hatte. Ich legte meinen Kopf auf Regulus Beinen ab und schloss meine Augen. Der leichte Wind strich mir um die Nase , doch es war durch die Sonne kein bisschen kalt. Mein Bruder legte seine Hand beschützerisch auf meinen Kopf was mich leicht zum Lächeln brachte. Egal was passieren würde und wie alt ich sein würde, ich werde immer seine kleine Schwester bleiben und er mein großer Bruder. Regulus war mir das wichtigste im Leben, ich konnte mir einfach nicht vorstellen wie es ohne ihn wäre.

Die Gespräche der anderen interessierten mich nicht, weshalb ich mit geschlossenen Augen liegen blieb und schon fast einschlief. Doch plötzlich hörte ich einen Schrei. Ich fuhr hoch und sah Sirius, James und die beiden anderen nicht weit von uns stehen wie sie einen Schüler in der Luft festhielten. Ich wollte schon wieder weg schauen, als ich bemerkte dass es sich bei dem Schüler um Severus handelte. Ich sah geschockt in die Runde, doch keiner der anderen schien es für nötig zu halten ihm zur Hilfe zu eilen. Sie haben alle bloß tatlos dem Geschehen zu, weshalb ich versuchte aufzustehen. Regulus hielt jedoch meinen Arm fest. Ungläubig sah ich ihn an „Lass mich los irgendjemand muss ihm doch helfen!" „Setz dich wieder hin Ella, Lucius will seine Loyalität zu uns prüfen" Ich riss jedoch nur meinen Arm los und sagte „Da gibt es nicht zu prüfen Severus ist unser Freund!" Und damit stampfte ich wütend auf das Geschehen zu. Potter wollte gerade Severus Hose runterziehen, als ich einen Fluch in die Richtung schickte, den Lupin leider schnell genug abwehrte. Alle drehten sich ungläubig um während ich meinen Zauberstab weiter auf sie richtete. „Lasst ihn runter. Sofort!" forderte ich. In der Zwischenzeit war Severus jedoch schon wieder auf dem Boden, weil die Aufmerksamkeit aller nun auf mir lag. Ich stampfte wütend an ihnen vorbei, nicht ohne Sirius und James anzurempeln, half Severus auf und ging mit ihm zusammen Richtung Schloss. „Was für Vollidioten, ein paar Gehirnzellen weniger und sie würde Körner aufpicken wie Hühner!" regte ich mich auf. Severus hielt an, lächelte mich an und sagte: „Danke Elladora, das war wirklich nett von dir!" „Ach was jetzt sind wir wenigstens quitt, du hilfst mir und ich helfe dir!" antwortete ich und lächelte zurück. „Oh oh das gibt Ärger" flüsterte ich nur, als ich hinter Severus Lucius, Regulus und Rabastan wütend den Hügel hoch laufen sah. Doch ich würde mich nicht verkriechen. Ich stand zu dem was ich getan hatte, und ich würde auch dafür gerade stehen. So wütend hatte ich Lucius jedoch schon lange nicht mehr gesehen, was mich nun doch ein wenig verunsicherte. Bei uns angekommen holte er weit aus und schlug mir quer über mein Gesicht. Von der Wucht des Schlags wurde mein Gesicht auf die Seite gedreht, doch ich sah ihm trotzig wieder in die Augen. Der Trotz in meinen Augen schien ihn wahnsinnig zu machen, denn er griff fest mein Kinn mit seiner Hand und spie mir entgegen: „Wie kannst du es wagen mir einfach so zu widersprechen? Wenn wir dir etwas sagen, dann hast du auch danach zu handeln verstanden?" „Könntest du dich bitte von mir entfernen Lucius, ich fühle mich unwohl, wenn ein anderer Mann außer mein Verlobter mir so Nahe ist. Zudem kann ich mich nicht erinnern, dass ich deinen Worten Folge zuleisten habe. Denen meines Bruders und Verlobten habe ich zu folgen, doch deinen nicht."

Lucius schnaubte wütend, ließ mich jedoch wirklich los. Ich sah Rabastan hinter Lucius leicht gehässig grinsen, doch es war so schnell wieder verschwunden, wie es erschienen war. „Mach sowas nicht noch einmal, verstanden?" sagte er dann ernst in meine Richtung. Ich nickte nur und antwortete: „Natürlich Rabastan, es tut mir leid." Damit war er wohl zufrieden, denn er lief Richtung Schloss. Lucius sah ihm ungläubig hinterher und fragte ihn: „Lässt du ihr das jetzt einfach so durchgehen?" Wie ich mit meiner Verlobten umgehe ist meine Sache Lucius, und nicht deine." antwortete er ihm nur während sie zum Schloss gingen. Ich stand also noch alleine mit Regulus und Severus da. Ich sah Regulus vorsichtig an, in der Angst er könnte sauer sein, doch er grinste nur leicht „Respekt Ella ich glaube so sprachlos habe ich Lucius schon lange nicht mehr gesehen." ich lächelte leicht und auch Severus begann zu grinsen.

Elladora BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt