Eine vielversprechende Vereinbarung

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Jisungs Sicht:

Nach dem Abendessen, hatte sich Jungkook von mir verabschiedet, da noch Papierkram in seinem Büro auf ihn wartet und weil ich mir nicht einfällt, wie ich meine Langeweile vertreiben könnte, gestatte ich meiner älteren Schwester einen Besuch. Aufgrund ihrer Krankheit, kann sie das Bett nicht ohne Beistand verlassen.

,,Noona! Wie geht es dir?" Der Kopf von Jihyo dreht sich bei der Wahrnehmung meiner Stimme in meine Richtung. Liebevoll lächelt sie mich an, streckt die Arme einladend aus. Lange lasse ich sie nicht warten und schmelze in ihrer Umarmung. Ihr natürlich Geruch steigt mir in die Nase, der unserer Mutter sehr ähnelt.

,,Mir geht es gut. Wie sieht es bei dir aus, Ji?" Kichernd streicht sie mir durch die braunen Haare. Sie kann es wie immer nicht unterlassen sie in ein komplettes Chaos zu hinterlassen.

,,Na ja, es geht. Dad verlangt von mir, dass ich die Tradition nachgehe. Eigentlich wäre es nicht so schlimm, müsste ich den Alpha nicht verführen, um ihn danach umzubringen.", antworte ich ehrlich und mit einer mitfühlender Miene werde ich angesehen.

,,Das ist mies. Dass Dad dir erlaubt Liebe auszunutzen, obwohl er uns immer beibrachte, wir sollen aufrichtig lieben, ist echt gemein." Tröstend streicht mir Jihyo über meinen entblößten Arm.

Seufzend gebe ich von mir: ,,Wem willst du das sagen? Dad hatte Kyu umbringen lassen, weil er ein Werwolf war, obwohl du ihn aufrichtig geliebt hast! Ihr habt euch immer so verliebt angesehen. Kyu hat dich dich vor alles und jeden behütet. Weißt du noch, als er mir eine reingehauen hat, weil er nicht wusste, dass ich dein Bruder bin und davon ausging, ich wolle dich ihm ausspannen?" Bei diesem Rückblick bricht Gelächter zwischen uns aus.

,,Ja, ich errinere mich und auch an viele andere Momente mit ihm. Angefangen mit dem ersten Tag, als ich ihn aus Zufall kennenlernen durfte, bis zu dem Tag, an dem er vor den Augen unseres Volkes erhängen worden ist." Besorgt verengert sich der Abstand zwischen meinen Augenbraue. Ich hatte vor etwas zu erwidern. Jedoch kommt mir Jihyo zuvor: ,,Es haben genug Seelen wegen diesem Hass zwischen Vampiren und Werwölfen gelitten. Ich will, dass das nicht mehr passiert."

Streng sehen die braunen Augen von Jihyo in meine eigenen. ,,Du bist auf dem Weg König zu werden. Es ist mir egal, wann du es bewältigst, aber bitte schließe Frieden zwischen uns zwei Parteien. Das ist mein einziger Wunsch, bevor ich sterbe."

Tränen treten aus den hoffnungsvollen Augen von Jihyo raus. Sanft wische ich diese mit dem Daumen weg.

,,Ich werde dir diesen Wunsch erfüllen. Ich verspreche es." Mir selbst fällt es schwer die Tränen zurückzuhalten, wenn ich meine Schwester in so einem Zustand sehe. ,,Ich glaube an dich, Ji.", meint Jihyo schluchzend, die ihre Wange in meinen Handteller schmiegt, der weiterhin ihre fallenden Tränen auffängt.

Minuten vergehen in dieser Position, bis Jihyo gähnen muss. Nach einem 'Gute Nacht, Ji. Ich liebe dich.' sinkt sie in die Traumwelt.

Auf ihrer Stirn plaziere ich einen Kuss, beförder mich danach aus ihrem Zimmer. Im Flur entscheide ich mich für etwas frische Luft. Bevor ich mich aber zum Garten begebe, muss ich wie immer Jungkook Bescheid geben. Er ist nicht ohne Grund mein Aufpasser. Allerdings bin ich zu faul, um den ganzen Weg bis zu seinem Büro anzuschlagen, weshalb ich ihm eine kurze Nachricht über mein Handy sende: 'brauche Luft, Garten'

Das Gerät stecke ich wieder da rein, wo ich es rausgeholt hatte: meine Hosentasche. Als nächstes breche die Route aus dem Schloss an. Es dauert nicht lange und schon spüre ich die kalte Luft auf meiner nackten Haut. Dabei bin ich nicht mal am Fenster. Im Moment befinde ich mich noch in der Eingangshalle, wo Putzfrauen ihrer Arbeit nachgehen.

Die Klinke der Gartentür presse ich nach unten. Zuerst tretet mein linker Fuß auf den Steinboden. Da ich keinen Schlüssel für die Gartentüt dabei habe und man diese von außen nicht öffnen kann, stecke ich einen Türstopper zwischen dem Türrahmen und der Wand. Dadurch kommt dann zwar noch mehr Kälte hinein, aber das ist besser, als mich auszuschließen und die ganze Nacht im Garten zu verbringen.

Exakt auf die Sekunde, als ich mit meinem ganzen Körper den Garten betreten habe, höre ich ein klickendes Geräusch. Es ist mir nur allzu bekannt und aufgeregt suche ich nach Kiki, meiner Hummelfledermaus. Für sue muss ich nicht lange Ausschau halten, weil sie sich dafür entschließt, mich zu attackieren.

Spielerisch umfliegt Kiki meinen Umfang. Lachend drehe ich jedes Mal meinen Kopf nach ihr, ehe sie sich auf meiner Schulter absetzt.

,,Hast du schön ausgeschlafen?" Quietschend bejaht Kiki meine Frage, breitet ihre Flügel stolz aus. ,,Das ist toll." Mit dem Zeigefinger streiche ich über Kikis flauschige Vorderseite.

,,Ich wurde aufgetragen den Alpha umzubringen. Davor soll ich aber seine Liebe für mich gewinnen. Damit soll ich mehr an ihn rankommen. Morgen werde ich auf seine Krönung gehen, wo du mich laut Dad begleiten wirst. Also mach dich schonmal bereit nicht von Wolfen gefressen zu werden." Verärgert verpasst mir Kiki mit ihren Flügel einen Klaps gegen die Wange.

,,Man, hast du deine Tage oder warum bist du so launisch?" Motzend reibe ich mir über die getroffene Stelle, als Kiki mir in den Daumen beißt.

,,Hey, das war doch nur Spaß!" Bevor sie ein weiteres Mal ihre Zähne in meine Haut vergraben kann, nehme ich die Gestalt eines Abendseglers an, um vor Kiki wegzufliegen, die von meinem Handeln kaum beeindruckt ist und mich piepend durch den bunten Garten verfolgt.

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Geschrieben: 20 Februar 2023
Veröffentlicht: 18 April 2023

Kiki ist eine weibliche Hummelfledermaus und kein Vampir. Die königlichen Familien werden von kleinen Tieren ihrer Art begleitet. Bei den Vampiren sind es die Hummelfledermäuse und bei den Werwölfen sind es die arabischen Wölfe.

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