Yuseo ist in Gefahr

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Jisungs Sicht:

Nachher am Abend mag ich zurück nach Hause. Jedoch will mich Minho nicht gehen lassen und hält mich in seinem Bett gefangen, indem er beharrlich auf mir liegt. Außerdem glaubt er, er könne mich mit Küssen an unterschiedlichen Stellen meines Körpers herumkriegen.

,,Ich werde erwartet. Gerne würde ich bei dir bleiben, aber ich kann nicht. Jungkook macht sich sonst noch zu viele Sorgen um mich und dann lässt er mich niemals wieder zu dir." Abbittend kraule ich Minhos unbedeckten Rücken, tippe seine Stirn mit meinen Lippen an.

,,Schreib ihm wie letztens eine Nachricht. Ich möchte nicht, dass du gehst. Nicht, nachdem wir unser erstes Mal hatten." Rot wie Glut erriner ich mich an den deklamierten Moment, an alle Empfindungen, die ich zu spüren bekam. Ich ging immer davon aus, dass es gruselig sein wird, wenn ich meine Jungfräulichkeit verlieren werde oder, dass es unheimlich weh tun wird. Aber Minho hat mich total vom Gegenteil überzeugt. Nun kann ich nicht mehr aufhören mich nach mehr zu sehnen.

,,Unser erstes Mal war gestern." Maulend hebt Minho sein Gesicht von meiner Brust auf. ,,Gestern oder heute ist dasselbe!", kontert er und umfasst meinen Oberkörper fester. ,,Du erfindest doch nur Ausreden, damit ich nicht gehe." Herzerweichend biege ich mich zu Minho runter, um seine Wangen einzuschließen. ,,Schön, dass es dir aufgefallen ist.", erwidert er nuschelnd.

,,Ich muss trotzdem nach Hause." Missgelaunt brummt mir Minho entgegen: ,,Wie gesagt: Informier Jungkook, dass du die Nacht bei mir bleibst." Summend leugne ich seine Antwort ab. ,,Er und ich hatten eine kleine Auseinandersetzung, bevor du mich abgeholt hast. Er wird mich sicher nicht bei übernachten lassen." Um aus dem Bett zu kriechen, hebe ich die Beine an. Allerdings verweile ich ergebnislos.

,,Was hat das aber mit mir zutun?" Aufgewühlt weiche ich Minhos Augen aus, welche nach mir sehen. ,,Uhm...," gehe ich räusperd an, ,,mein Vater war der Grund für die Auseinandersetzung mit Jungkook. Sie beiden teilen sich denselben Aspekt, was uns angeht. Und ich bitte dich jetzt ein letztes Mal darum mich gehen zu lassen oder ich werde Gewalt anwenden." Umgestimmt gibt Minho auf. ,,Du machst es mir so schwer.", stellt er seufzend fest, währenddessen er sich von mir abrollt.

,,Sieh zu wie du damit zurecht kommst." Scharf saugt Minho die Luft ein und hält sich verspielt die Hand ans Herz, als er meinen Kommentar zu hören bekommt. ,,Darf ich dich wenigstens begleiten?", fragt er aufgeregt nach, greift schon nach einem frischen T-Shirt.

,,Nein, das muss nicht sein." Von meiner Ablehnung lässt sich Minho nicht aufhalten, richtet mir aus: ,,Wenn ich dich nicht begleiten darf, dann lasse ich dich auch nicht gehen. Als deinen Seelenverwandten ist es meine Verantwortung, dass du sicher zu Hause ankommst. Außerdem wimmelt es abends nur von bösen Werwölfen. Ich darf nicht zulassen, dass du dir etwas passiert!"

,,Minho, du übertreibst. Mir wird schon nichts passieren. Doch wenn es unbedingt so sein muss, kannst du mitkommen. Nur kannst du mich nicht bis zur Tür bringen. Jungkook wäre darüber nicht erfreut."

,,Ich mag diesen Jungkook nicht. Warum ist er dein Aufpasser? Du bist alt genug, um selber auf dich aufzupassen." Grimmig knüpft Minho seine Arme zusammen. ,,Du widersprichst dir gerade selbst. Zudem kannst du dir deine Frage selber beantworten, wenn du herausfindest, wer mein Vater ist." Fatal schaue ich auf den Fußboden unter mir, ignoriere das maßlose Stechen in meinem Herzen. ,,Wann werde ich denn deinen Vater kennenlernen?" Betrübt rage ich meinen Blick hoch. ,,Bestimmt früher als mir lieber ist."

-

Beisammen watcheln Minho und ich ewig durch die Stadt. Er sagte mir, er kenne eine Abkürzung zu mir nach Hause. Aber diese angebliche Abkürzung scheint länger als mein Leben zu gehen. Wir laufen schon mindestens zwei Mal an denselben Läden vorbei.

,,Kann es sein, dass diese Abkürzung zu mir gar nicht existiert? Meine Beine tuen mir weh und ich möchte mich endlich ausruhen." Keuchend stütze ich mich auf meinen Knien ab. ,,Wir können auch umdrehen und zurück zum Palast. Er ist nicht weit von hier." Gerade wollte ich ihm frech kontern, als überraschenderweise ein gellender Schrei unsere Umgebung einholt.

Verwundert sehe ich mich nach möglichen Opfern um, aber erkenne weit und breit niemanden. Dementgegen macht Minho den Anschein etwas zu wissen. Seine schokoladigen Augen färben sich nämlich in ein beißendes gelb.

,,Minho, was ist los? Geht es dir nicht gut? Kann ich dir irgendwie helfen oder-" Plötzlich schnappt mich Minho an der Hand und rennt mit mir den Weg hinunter. Schweißtreibend versuche ich mitzuhalten, aber perzipiere schnell wie mich Überanstrengung einrückt.

,,Scheiße, Minho! Was ist passiert, dass wir uns so beeilen müssen?! Ich sagte dir doch eben, dass mir meine Beine weh tun!", trauer ich über das unerklärliche Verhalten seinerseits. ,,Yuseo, Vampire." Verwirrt presse ich die Augenlider zusammen, möchte Minho weiterhin ausfragen. Doch sobald wir uns einem Waisenhaus nähern, kann ich mir schon ausmalen, was sich hier abspielt.

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Geschrieben: 13 April 2023
Veröffentlicht: 21 Juli 2023

Es werden die nächsten Wochen keine weiteren Kapitel kommen, da ich im Urlaub bin.

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