𝖺𝗅𝗅 𝗂 𝗇𝖾𝖾𝖽

Kapitel 28. Hangman

"Wie fühlst du dich?" fragte ich Hangman, der sich neben mich auf die Couch fallen liess. Er sah extrem Müde aus, an seinen Augen konnte man erkennen, dass er bestimmt mit Schlafproblemen zu kämpfen hat. "Es ging mir schon besser" meinte er und lehnte sich zurück. "Wie oft wachst du in der Nacht auf?" fragte ich ihn weiter. "Wie kommst du darauf?" wollte er wissen und sah mich seitlich an. "Du kannst vielleicht den anderen etwas Vormachen, du kannst Phoenix etwas vormachen, aber nicht deiner besten Freundin." sagte ich und trank ein schluck aus meiner Tasse. Denn vorhin kam ich auf die glorreiche Idee mir eine Ovomaltine zu machen. "Ich mache niemandem etwas vor Marie." flüsterte er. "Du lügst, du lügst sobald du deinen Mund aufmachst Jake." sprach ich weiter. "ich weiss wie sich Albträume anfühlen und insbesondere wie ich danach aussehe. Augen ringe, Stimmungsschwankungen. Obwohl letzteres hast du so oder so jeden Tag"

"Sie wecken mich 4-5 mal in der Nacht auf. Ich kann nix dagegen tun. Immer wieder habe ich das Bild vor meinen Augen wie sich mich zusammen geschlagen haben. Der Arzt meinte zu mir, ich könne froh sein, das ich keine Organschäden davon getragen habe" erzählte er. Ich legte meinen Arm um seinen Nacken und zog ihn leicht zu mir. "Du weisst wo du mich findest, wenn du einen Albtraum hast ruf mich an oder komm zu mir. Wir stehen das Gemeinsam durch Jake. Du bist nicht alleine. Die Navy hat gut Psychologen. Du hast gute Freunde die für dich da sind. Du hast Natascha." flüsterte ich und strich ihm leicht über die Wange. "du musst mit jemandem darüber reden. Man kann dir helfen. Es ist nicht selten das man nach einer Entführung mit Albträumen zu kämpfen hat." sprach ich weiter. 

"Ich kann das aber nicht. Ich kann mich nicht verletzlich zeigen." flüsterte er. "Du musst dich auch nicht als verletzlich zeigen. Du musst nur mit jemandem darüber reden. Denn es kann gefährlich für dich und für uns werden, wenn du zu wenig Schlaf hast und mit uns dort oben fliegst. Vertrau dich Natascha an. Sie kann dich sogar begleiten.", "ich möchte nicht das Sie mich so sieht." in seinen Augen konnte ich die Angst sehen die er empfindet. Angst, vor Phoenix als Verlierer dazu stehen. Angst, seine wahren Gefühle zu Offenbahren.  "Woher weisst du eigentlich das mit Phoenix?" fragte er mich. Vom Thema ablenken. Das konnte er schon immer am besten. "Sie ist meine Beste Freundin. Denkst du wirklich, ich sehe nicht was zwischen euch läuft? Sie musste mir nicht mal etwas davon erzählen." sagte ich und stand auf. 

"Du musst dich jemandem anvertrauen der auf das Spezialisiert ist. Jemand, der dir wirklich helfen kann." ich lief in die Küche und schnappte mir etwas zu Essen und warf es ihm zu. "Am besten fängst du damit an, etwas zu Essen. Das mildert ein wenig deine Symptome. Aber du versprichst mir bitte, heute nicht zu fliegen. Ich will nicht mit ansehen wie du vom Himmel fällst oder in Feuer aufgehst." 

ich lief nach draussen, dort waren die anderen schon fleissig bei ihren Jets und warteten ihre Ausrüstung. "Hey Cap, verschlafen?" rief mir Coyote entgegen. "Ich hatte noch etwas zu erledigen" antwortete ich und lief zur Garderobe um mich umzuziehen. Von weiten konnte ich Rooter sehen wie er auf dem Bank sitze und auf sein Handy starrte. "Alles in Ordnung mit dir?" fragte ich ihn beiläufig und öffnete meinen Spind. "Ich hab dich heute morgen gar nicht beim Frühstück gesehen" meinte er. Ich zog mein Shirt aus und schlüpfte in meinen Anzug. "Ich hatte eine Besprechung" antwortete ich ihm und drehte mich um. Den Zipper von meinem Anzug hatte ich aber noch offen. Er stand auf und gab mir einen Kuss, dann verschloss er den Zipper und sah mir in die Augen. 

"Ich liebe dich Marie" flüsterte er und umarmte mich kurz. "Okay, was hast du jetzt wieder angerichtet?" fragte ich ihn und sah ihn verwundert an. "Darf ich meiner Freundin nicht einfach sagen, dass ich Sie liebe?" meinte er und grinste. "Dann warum hast du vorher so auf dein Handy gestarrt?", "Es gab einige Artikel zum Thema der Entführung" er zeigte mir sein Handy. "Das tut mir leid Brad" flüstertet ich und umarmte ihn. "Muss dir nicht, schliesslich habe ich es schon fast verdrängt." meinte er und lächelte. "Bist du dir sicher? ich bin da für dich wenn irgend etwas sein sollte. Ich kann mir nämlich nicht ausmalen, wie das für euch gewesen sein muss"