7 Tage (girlxgirl)

5 - Erster Kuss Sarah und Lyann

Lyann starrte sie einfach nur an. Entweder der Tequila kickte bereits richtig rein oder ihr Deutsch war definitiv noch nicht so gut wie sie angenommen hatte.
Ihr Herz begann wie wild zu rasen.

Hatte Sarah gerade tatsächlich ein Ritual vorgeschlagen, bei dem man sich am Ende küsste? Sie spürte die Hitze in sich aufsteigen.
"Gibt es das in Holland nicht?" Sarah musterte sie. Lyann brauchte ein paar Sekunden um sich zu fangen, antwortete dann aber schnell "Doch klar kenne ich. Machen wir das".
Sarah schien erleichtert zu sein.
"Hatte sie etwa gedacht, ich würde mir einen Kuss mit der wohl schönsten Frau der Welt einfach so entgehen lassen?" fragte sich Lyann.
Sie sah ihr zu, wie sie die Gläser auffüllte und versuchte die aufkeimende Nervosität zu unterdrücken. Ein eher unbekanntes Gefühl für sie.

Lyann wusste schon immer, dass sie nur auf Mädchen stand. Auf Mädchen und auf Fussball. Bis heute hatte sie noch nie einen Jungen geküsst, alleine der Gedanke daran war total absurd. Sie hatte natürlich nichts gegen Männer, aber sie konnte sich einfach nicht vorstellen, ihnen körperlich näher zu kommen.

Normalerweise war sie alles andere als unsicher und bestimmt kein Kind von Traurigkeit. Sie wusste, dass sie bei Frauen gut ankam.
Sie mochte an sich am liebsten ihre grünen Augen, sie hatten eine besondere Form und die Farbe war ungewöhnlich. Je nach Lichteinfall veränderte sie sich sogar, manchmal wirkten ihre Augen schon fast braun. Auch die Tatsache, dass sie mit ihren 1,76m recht groß für eine Frau ist, war beim Flirten definitiv kein Nachteil, zumindest wenn man wie sie auf feminine Frauen stand.
Zudem war sie sehr selbstbewusst, sie konnte sich also über mangelnde Angebote nicht beschweren.
Richtig verliebt war sie bisher allerdings nur ein einziges Mal gewesen.
Celine war eine Mannschaftskollegin in Eindhoven und die beiden waren zwei Jahre zusammen und als sie sich von Lyann trennte, war die junge Holländerin am Boden zerstört gewesen.

Sie war bereits eine Weile Single, das Leben als Profifussballerin war stressig und kräftezerrend. Dazu kam noch die Nationalmannschaft und ihre knappe Freizeit versuchte Lyann mit der Familie und ihren Freunden zu verbringen.
Nach der Trennung von Celine wollte sie nie wieder etwas mit einer Mitspielerin anfangen, zu schmerzhaft waren die Erinnerungen an die Zeit danach.
In der realen Welt konnte man der Person meistens aus dem Weg gehen, doch sie und Celine waren im gleichen Team, sie sahen sich fast täglich. Sie reisten zusammen durchs Land und verbrachten etliche Stunden Seite and Seite im Kraftraum.
Als sie noch glücklich waren, hatte das auch definitiv seine Vorteile. Aber nach der Trennung hätte Lyann sich am liebsten nur noch in ihrem Bett verkrochen, doch das war leider unmöglich. Also schleppte sie sich Tag für Tag ins Training und versuchte irgendwie weiter zu machen. Nur wenn sie alleine war, konnte sie ihren Schmerz zulassen.
Der Sport half ihr in dieser schweren Zeit enorm, sie war super in Form und als der Hamburger SV im März 2021 anfragte, zögerte sie keine Sekunde und sagte zu. Endlich weg hier - Weg aus Holland, weg von Celine.
Sie fühlte sich ganz wohl in Hamburg, sie hatte viele Freunde gefunden, das Mannschaftsgefühl war toll und die Umgebung war auch wirklich schön, besonders das Elbufer mochte sie.

Die Szene hier war allerdings eine andere Nummer als in Holland, die Frauen waren verkopft und spießig
Aber da sie eh keine große Lust auf eine feste Beziehung hatte, nahm sie einfach mit was kam. Und das waren nicht gerade wenige Frauen.
Als bekannte Profifussballerin hatte sie leichtes Spiel in Lesbenkreisen und das wusste sie.

Das letzte Mal hatte sie Sex in Nizza gehabt, es war ca. 3 Wochen her. Nach dem frühen Aus bei der EM in England wollte sie sich zusammen mit Jamie und einigen Teamkolleginnen aus der holländischen Nationalmannschaft einfach nur etwas ablenken und noch ein paar schöne Urlaubstage am Meer genießen.
Lyann lernte Laura an ihrem ersten Abend im Hotel kennen und die beiden landeten sofort im Bett. Die hübsche Engländerin mit den langen blonden Haaren hatte Lyann sofort beim ersten Aufeinandertreffen angeflirtet und sie dachte sich "Wieso nicht". Der Sex war ganz nett gewesen, aber irgendwie fing es an, sie zu langweilen. Es verlor langsam an Reiz. Sie wollte endlich wieder etwas echtes.

Das Kribbeln in Sarahs Bauch wurde von Sekunde zu Sekunde stärker, obwohl noch rein gar nichts passiert war. Sie spürte Lyanns Blick auf sich, während sie den Tequila einschenkte. Es machte sie nervös. Endlich fertig, nahm sie ein Glas und schob es auf die andere Seite des Tresens. Die Holländerin lächelte und hob das Glas "Diesmal auf nederlands. Proost". Sarah tat es ihr gleich und die beiden verschränkten die Arme ineinander und kippten den klaren Alkohl mit einem Zug hinunter.

Jetzt war der Moment endlich gekommen, doch plötzlich überkamen Sarah Zweifel. Sollte sie das wirklich hier vor allen - vor der kompletten Mannschaft und vor Sunny tun.
Ihr wurde heiß und Panik stieg auf. Sie sah Lyann an und trotz ihrer Zweifel war sie sich einer Sache zu 100% sicher. Sie wollte die junge Fussballerin unbedingt küssen, sie musste einfach. Wenn ihr Körper schon so heftig nur bei ihren Anblick reagierte, nicht auszumalen, wie die Empfindungen dann bei einem Kuss ausfielen. Oder sogar bei mehr.
Und sie wollte eindeutig mehr und am besten sofort.

Lyann bemerkte, dass Sarah zögerte. Als hätte sie plötzlich Zweifel. Dabei war es doch ihre Idee gewesen. "Nicht hier ok?" flüsterte die Portugiesin leise. Ihr Gesicht kam näher an ihres heran, wahrscheinlich wollte sie sicher gehen, dass Lyann sie auch hören konnte. Sie drehte den Kopf nach links und blickte in den langen Flur. "Siehst du die Tür am Ende des Flurs, da ist das Gästezimmer. Gehen wir dahin. Ich will mir dir alleine sein" sagte sie mit leicht zittriger Stimme. Lyann verstand sofort.
Sie spürte wie ihre Knie weich wurden. Sagen konnte sie nichts, deshalb nickte sie einfach stumm.
Ohne ein weiteres Wort liefen die beiden Frauen zusammen aus der Küche hinaus und den Flur entlang, Sarah ging voraus.
Sie öffnete die Tür zum Gästezimmer und ging hinein. Sie lief zu einem großen Bild, welches am Ende des Zimmers hing und blieb davor stehen. Lyann schloss leise die Tür und atmete nochmal tief ein, das Licht ließ sie ausgeschaltet.
Sarah stand immer noch mit dem Rücken zu ihr. Jetzt waren beide endlich alleine.
Die sexuelle Spannung zwischen ihnen erfüllte den kompletten Raum. "Alles oder nichts" dachte sie sich und ging langsam auf die dunkelhaarige Schönheit zu. Wie in der Küche vorhin, stand sie jetzt direkt hinter ihr, doch diesmal verbot sich Lyann nicht, sie zu berühren.
Sie strich vorsichtig durch die langen dunklen Locken. Mit dem linken Arm umarmte sie Sarah ganz vorsichtig von hinten, während die rechte Hand weiter durch ihr Haar fuhr. Sie sog ihren Duft durch die Nase ein und fühlte sich wie im Drogenrausch an.

Ganz langsam drehte sich Sarah um, ihre Augen hielt sie geschlossen. Lyanns Arm ruhte noch immer auf ihrer Taille. Noch war gar nichts zwischen ihnen vorgefallen und trotzdem fühlte es sich unfassbar intensiv an. Sarah hob den Kopf und öffnete ihre Augen. Das Gefühl, als sich ihre Blicke trafen, war unbeschreiblich.

Lyann senkte den Kopf, schloss ihre Augen und küsste sie zärtlich. Als sich ihre Lippen berührten, schoss es wie ein Blitz durch sie hindurch. Sarah stieg auf die Zehenspitzen und lehnte sich in den Kuss. Sie legte ihre Hände um Lyanns Hals und zog sie somit noch näher zu sich. Kein Blatt sollte zwischen sie passen. Sie konnte ihre Brüste durch den Stoff des Pullovers spüren, die Nässe zwischen ihren Beinen war nun nicht mehr länger aufzuhalten.
Ihre Zungen begannen miteinander zu tanzen, erst vorsichtig und zärtlich, dann fordernd und voller Leidenschaft. Lyanns Hände wanderten über Sarahs Körper bis sie schließlich bei ihren Brüsten ankamen. Leicht fing sie an, diese zu massieren. Sie konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Sarah fühlte sich so unglaublich gut an, mit jeder Faser ihres Körpers wollte sie diese Frau haben- sie berühren, sie küssen, sie schmecken.