Kapitel 21 - The Big Day

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Amelias P.O.V


Ich blinzle mehrmals als ich aufwache. Ich setze mich aufrecht hin und strecke mich erst, dann sehe ich ob Robin noch schläft, doch ich stelle fest, dass der Kleine nicht mehr in meinem Bett liegt.

Ich stehe auf, werfe einen flüchtigen Blick in den Spiegel und verlasse schliesslich das Schlafzimmer und mache mich auf die Suche nach meinem Sohn und dessen Vater.

Als ich ins Wohnzimmer komme, sehe ich die Beiden in der Küche. Mario steht am Herd und Robin sitz an die Wand gelehnt auf der Anrichte.

Ich schlurfe zu ihnen rüber und kaum angekommen dreht sich Mario zu mir um und sagt: "Morgen."

Er hat ein winziges Lächeln im Gesicht, aber ich merke, dass er irgendwie unsicher ist.

"Morgen ihr beiden", sage ich und sehe erst zu Mario, dann gehe ich rüber zu Robin und gebe ihm einen Kuss auf die Strin.

"Ich dachte, es würde dich sicher nicht stören, wenn ich Frühstück mache", meint Mario dann.

Ich lächle schwach und sehe zur Pfanne, Pfannkuchen.

"Das ist wirklich nett von dir", sage ich dann, "aber bist du sicher, dass du wirklich ausgeruht bist."

Er nickt nur und wendet sich wieder seinen Pfannkuchen zu.

Ich gehe rüber zum Esstisch und beginne ihn zu decken, denn meine Wohung ist sehr offen und die Küche ist mit Wohnzimmer und Esszimmer verbunden oder anders gesagt ein Raum.

Ich beobachte Mario etwas. Er hat sich schon wieder seine Klamotten von gestern angezogen, aber seine Haare stehen in alle Richtungen von seinem Kopf ab.

Zum Glück muss ich heute erst Nachmittags arbeiten und kann jetzt noch gemütlich hier sitzen und frühstücken.

Ich beginne schliesslich noch Dinge wie Milch, Butter und Orangensaft aus dem Kühlschrank zu holen und auf den Tisch zu stellen. Auch einen Brei für Robin bereite ich vor und setze den Kleinen schliesslich in seinen Sitz.

Kurzdarauf kommt auch Mario rüber, stellt die Platte mit Pfannkuchen auf den Tisch und setzt sich mir gegenüber.

"Ah, Amelia", beginnt er plötzlich.

Ich sehe ihn an und nicke.

"Wegen dem Spiel vom Sonntag, Jerome meinte, dass er dich schon gefragt habe obwohl ich dich eigentlich selber fragen wollte."

Ich bin gerade dabei Robin zu füttern und höre nach dieser Aussage für eine Sekunde damit auf, damit ich aufnehmen kann was er da wirklich meinte.

"Aber ich sagte doch, dass ich eigentlich nicht unbedingt an deine Spiele kommen will, damit ich nicht zu viel Aufruhr verursache", sage ich dann knapp und wende mich wieder dem Füttern meines Sohnes zu.

Er hält kurz inne.

"Aber es ist kein normale Spiel", wieder eine kurze Pause, "es ist das letzte Spiel der Saison. Wir sind Meister und an diesen Spielen kommen immer alle Freundinnen/ Frauen der Spieler und ihre Kinder."

"Du hast doch eine Freundin", sage ich genervt.

Er seufzt.

Ich sehe ihn nur an, dann wende ich mich erneut Robin zu und drücke ihm seine Flasche in die kleinen Hände. Er hält sie fest und nuckelt daran. Jetzt beginne ich zu Essen.

"Wäre es nicht toll für Robin seine erste Meisterfeier zu erleben?"

Ich lasse mir die ganze Sache durch den Kopf gehen und muss mir dann selbst sagen, dass ich nicht immer so streng sein darf. Wieso eigentlich nicht?

"Also gut. Wir kommen", in der Sekunde als ich das sage, erhellt sich Marios Miene.

"Danke, du bist die Beste", sagt er und grinst übers ganze Gesicht.

Und schon nehme ich wieder jeden Satz zu ernst. Amelia er meint 'die Beste' nicht ernst, redet mir mein Unterbewusst sein ein.


***


Die letzen Tage sind schnell vergangen. Arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten. Robin war viel bei Mario, da dieser kaum noch Training hatte.

Und heute ist der 'grosse Tag'. Nach heute wird er noch mehr Zeit für Robin haben, aber mir wurde auch von Addidas gesagt, dass im Sommer immer weniger los ist, also werde ich wahrscheinlich auch mehr frei haben.

Ich befinde mich im Moment in der Allianz Arena. Ich sitze bei all diesen WAGs. Die einzige die ich hier kenne ist Lisa und sie sitz zum Glück auch neben mir und lässt mich nicht nur links liegen.

Robin sitzt auf meinem Schoss. Er ist die meiste Zeit aufs Spiel konzentriert, was mich etwas verwundert, aber mich auch freut besonders für Mario. Oder er spielt etwas mit Julian, Philipp Lahms Sohn. Wessen Frau Claudia zu meiner linken sitzt. Sie ist wohl die einzige, neben Lisa natürlich, die mich nicht komisch angestarrt hat oder gefragt hat wieso Samira nicht hier ist.

Hat Mario Samira schon so oft mit gebracht, dass alle sie kennen? Ein weiterer Stich ins Herz.

Es ist mir auch sehr unwohl hier und ich bin froh, dass das Spiel nicht mehr allzulange gehen wird.

Dazu sagte Lisa, dass wir etwa 10 Minuten vor Schluss in die Katakomben gehen werden.


Wenig später beginnen sich die Frauen um mich auch schon zu erheben und ich tue es ihnen gleich. Ich folge ihnen durchs ganze Stadion.

"Wieso siehst du so erschreckt aus?", fragt mich Claudia plötzlich als sie neben mir und Lisa geht.

"Erschreckt? Aufgeregt, eher", rette ich und lächle ihr zu.

Robin auf meinem Arm zappelt nur so rum, denn er ist von dem ganzen Geschehen um ihn rum ganz aufgedreht.

Wir kommen schliesslich am Spielfeldrand an und belieben bei den Ersatzbanken stehen, denn die Spieler die dort sassen sitzen schon langeicht mehr. Alle warten nur noch bis der Schiri das Spiel beendet.

Dies tut er nun auch und alle Spieler die vor einer Sekunde noch neben uns standen rennen jetzt voller Freude auf den Platz zu den anderen.

Auf den Rängen hüpfen und johlen alle Fans. Das Stadion kocht nur so.

"Komm", sagt Lisa auf einmal und zieht mich auf den Platz.

Ich spüre Blicke auf mir. Ich dachte eigentlich, dass niemand weiss 'für wen ich hier bin', aber der Junge auf meinem Arm trägt ein Trikot auf dem PAPA mit einer 19 steht.

Lisa ist in der Zwischenzeit auch schon verschwunden und ist bei Thomas.

Plötzlich legen sich zwei Hände über meine Augen und ich höre Robin kichern.

"Wer kann das wohl sein?", höre ich diese eine Stimme sagen und dabei lachen.

"Wer wohl", sage ich als ich mich umdrehe, ich habe ein breites Lächeln aufgesetzt. Fröhlich sollte ich ja schon wirken.

Er grinst mich breit an und ich lächelt.

Auf einmal nimmt er mein Gesicht in seine schweissnassen Hände, zieht mich zu sich und drückt seine Lippen auf meine. Ich höre nur doch das jubeln einiger Fans und dann versinke ich vollkommen im Moment.

you never know • mario götzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt