Kapitel 23 - Alone

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Amelias P.O.V


"Basti", frage ich verwundert als ich den grossgewachsenen Fussballer vor mir stehen sehe.

Er lässt sich neben mir nieder, zieht seine Sonnenbrille aus und steckt sie in die Brusttasche seines Hemdes.

"Wieso sollte ich mit ihm in den Ferien sein?"

Bastian, welcher seine Aufmerksamkeit für einige Sekunden Robin geschenkt hat, wendet seinen Blick wieder mir zu.

"Ja", er nickt, "er meinte, dass er mit seiner Freundin in die Ferien fährt."

Ich lache auf: "Ja und das ist Samira. Lies doch die Gala."

"Ich und Gala?", er zieht eine Augenbraue hoch und verzieht denn Mund, dann redet er weiter: "Zurück zum Thema: Mario hat sich wenige Tage nach der Meisterfeier von Samira getrennt, wissen du und die Gala das nicht?"

Ich bin grad damit beschäftigt Robin von meinem einen Knie aufs andere zu setzten, da es zu schmerzen beginnt. Dann realisiere ich was der Mann neben mir grad gesagt hat.

"Getrennt? Wie? Was?"

"Sie sind, oder wie's aussieht, waren getrennt", er seufzt, "der Junge sollte seinen Kopf frei kriegen."

Ich muss auf diese Aussage leicht grinsen.

"Was?", meint er darauf.

"Nichts, nur, wir denken manchmal gleich, Schweinsteiger."

Er lacht.

Ich wende meinen Blick von ihm ab und sehe auf den Fluss, dabei seufze ich.

"Amelia", sagt er nach einiger Zeit Stille.

Ich seh zu ihm rüber.

"Ich weiss, dass wir uns eigentlich kaum kennen, aber wenn was ist kannst du kommen, ja? Sogar ein so unsesiebler Mann, wie ich es bin, merkt, dass es dir hier nicht gut geht."

Ich schiebe mein Sonnenbrille hoch, damit sie auf meinem Scheitel zu liegen kommt, damit er meine Augen sehen kann was höflicher ist und bedanke mich anschliessend bei ihm.

Ich wende meinen Blick von ihm ab und sehe zu Robin: "So kleiner Mann, wird es dir langsam langweilig hier?"

Basti lacht: "Du änderst deine Stimme."

Ich lache nur mit und sage nichts dazu.

"Ich will dich hier nicht so blöd sitzen lassen, aber der Kleine ist gelangweilt, wir sollten zurück zu meiner Wohnung", sage ich, als ich Robin zurück in den Kinderwagen setze.

"Ich begeleite euch noch ein Stück, wenn das kein Problem ist", antwortet er und setzt sich die Sonnenbrille wieder auf die Nase.

Wir erheben uns fast zeitgleich und gehen den leicht sandigen Weg entlang.

"Wieso bist du eigentlich unterwegs, Bastian?"

Ich sehe zu ihm rüber, er zuckt mit den Schultern.

"Ich brauche manchmal meine fünf Minuten, weisst du", sein Mund verzieht sich zu einem Lächeln, "und meistens erkennt mich auch niemand, was echt gut tut."

Ich nicke: "Ihr tut mir manchmal echt Leid."

Er zuckt nur mit den Schultern: "Hat auch seine guten Seiten."

Wir gehen wieder einige Minuten ohne etwas zu sagen, doch dann setzt er wieder an.

"Und vermisst du das Modeln? Thomas hat nämlich erzählt, dass du jetzt für Adidas arbeitest und nicht mehr als Model."

Ich seufze leicht.

"Vermissen nicht direkt. Obwohl es mein Traumberuf war, ist diese Welt halt sher oberflächlich und viele Freunde hat man auch nicht grad viele echte", als ich erzähle erinnere ich mich an die Nacht zurück als ich die ganze Geschichte Marco erzählt habe. Vor dem ganzen Drama.

Nach einer kurzen Pause fahre ich weiter.

"Aber ich wusste wo ich hin gehöre. Ich hatte eine Wohnung in Mitten von London mit meiner einzgien wahren Freundin und nun, schwupps, alles weg."

Er sagt nichts dazu. Ich sehe ihn an und er sieht aus als würde er hart nachdenken.

Ich beisse mir auf die Lippe und sehe wieder gerade aus. Wir kommen nun schon zur ersten Ampel, die vom Fluss weg führt.

"Jetzt weiss ich auch wieso ich vorher dachte, dass es dir nicht wirklich gut geht", sagt er plötzlich etwas leiser.

"Bastian die ganze Sache muss dich wirklich nicht kümmern. Ich schätze es sehr, aber ich will dich nicht noch belasten", beginne ich, "Erik hat mich vorhin angerufen und an eure Länderspiele eingeladen und ich werde wahrscheinlich eine Zeit bei ihm im Ruhrpott verbringen und Müchen zur Seite schieben."

Er lacht leicht.

"Der Durm wieder. Aber diese Idee finde ich nicht schlecht. Wenn du kannst geh unbedingt etwas weg von hier."

***

Ich lehne mich zurück und sehe zu wie die Sonne langsam über den Dächern von München untergeht.

Basti hat mich trotzdem bis in meine Wohnung begleitet und ich habe ihn dann eingeladen mit mir und Robin zu essen.

Er hat mir dann noch erzählt, dass er inzwischen eine andere Freundin hat und nicht mehr Sarah, welche ja beim Teamdinner vor einem jahr noch dabei war. Ana heisst 'die Neue'. Tennisspielerin ist sie und er hat echt krass von ihr geschwärmt.

Es wr richtig schön auch einfach mal ihm zu zuhören. Denn als wir über mich geredet haben bin nicht etwas traurig geworden.

Bevor er dann etwa vor einer Stunde gegangen ist meinte er, dass ich mir es echt überlegen soll zu Erik zu gehen und nicht nach Ausreden zu suchen.

Nun sitze ich auf meinem kleinen Balkon und starre ins nichts. Der Kleine schläft und jetzt fällt mir auf, dass er der Einzige ist den ich hier bei mir habe.

Man soll es geniessen wenn man jung ist. Party machen und sich nicht um die Zukunft schären. You wish, Amelia.

"...dann könnt ihr beide aus dieser schrecklichen Stadt für einige Tage in den Ruhrpott kommen..." Eriks Worte hallen nur so in meinem Kopf.

Auch was Basti meinte: "...unbedingt etwas weg von hier..."

Ich merke, dass ich wieder sentimental werde und mich einsam fühle.

Eine Sekunde überlege ich, ob ich Basti anrufen soll, damit er zurückkehrt. Nein, den habe ich schon genug genervt.

Ellie? Die ist wahrscheinlich mit Sean unterwegs.

Ich wische mir eine heisse Träne von der Wange, welche die erste war die runtergekullert ist. Der Startschuss für den Weinanfall, den ich jetzt habe.

Er hält nicht lange an, nach etwa fünf Minuten sitze ich schluchzend auf dem Holzstul und wähle Erkis Nummer.

Es tut mehrmals, plötzlich nimmt er völlig ausser Puste sein Handy ab: "Ja, Amelia?"

"Er- Erik", stottere ich.

"Amelia, was ist los?", meint er besorgt.

Ich atme tief ein und reisse mich zusammen: "Wann kann ich kommen?"

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Voila, meine Freunde :)

Hier ist es, ich hoffe das Drama gefällt euch :P





you never know • mario götzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt