+++ Etwa ein Jahr später +++
Amelias P.O.V
"Maaaamaaaa", kreischt es plötzlich aus dem Kinderzimmer und ich gehe mit schnellen Schritten rüber.
Mein kleiner Sohn Robin sitzt auf dem Boden und weint. Ich knie mich zu ihm runter und sehe, dass er sich den Kopf an der Kommode gestossen haben muss.
"Komm kleiner", sage ich und hebe ihn hoch, "ist sicher nicht so schlimm."
Ich reibe mit meinem Daumen leicht über seinen kleinen Kopf und trage ihn ins Wohnzimmer.
Er ist inzwischen 5 Monate alt und das ist genau so lange wie ich jetzt in München wohne. Das Modeln musste ich aufgeben, da sie ja kaum ein schwangeres Model haben wollten. Von Ellie musste ich mich auch verabschieden, denn sie modelt immer noch. Hier habe ich auch nicht wirklich Freunde...
Am Anfang habe ich auch gar nichts gearbeitet und vor etwa zwei Monaten habe ich einen Job bei Adidas als Designerin erhalten, was mich sehr freute. Auch eine Leidenschaft die ich als Kind hatte habe ich wieder aufgenommen, das Reiten.
Der Papa des kleinen Jungen, kümmert sich auch gern und oft um ihn wenn ich keine Zeit habe, aber an Wochenenden nicht, denn da ist Papa beschäftigt.
Flashback
"Amelia, du musst es ihm sagen", meint Ellie als wir vom Krankenhaus auf dem Weg zurück zu unserer Wohnung sind.
"Nein", seufze ich, "ich habe ihm ja schon am Morgen danach gesagt, dass dieser One Night Stand ein riesiger Fehler ist und wenn ich jetzt mit Schwangerschaft bei ihm ankomme, weiss ich nicht wie er reagieren wird."
"Aber du musst", meint sie, "und Simon auch."
Flashback Ende
"Mama", plappert Robin aufeinmal und reisst mich aus meiner Erinnerung
Er zeigt zur Küche rüber wo schon sein Nachmittagsfläschchen bereit steht. Also gehe ich es holen und beginne ihn langsam zu füttern.
Ich sehe zur Uhr rüber und sehe, dass es schon 16 Uhr ist. Da ich Montags frei habe, war dies ein ziemlich lockerer Tag für mich und ich bin froh wenn ich morgen wieder arbeiten kann.
Robin nuckelt ruhig an seiner Flasche und ich streiche ihm über sein hellbraunes Haar, welches genau wie das Haar seines Vaters aussieht. Mit ihm, habe ich seit dem Kind auch wieder mehr Kontakt, ob ich will oder nicht.
Robin Götze. Schöner Name nicht wahr? Robin was so viel wie der Glänzende heisst, hat mir schon immer sehr gefallen und ich finde es passt zu meiner und Marios Situation. Götze ja, wir dachten, dass es für den kleinen besser ist wenn er wie sein Dad heisst, ob wohl wir ja nicht verheiratet sind. Marios Idee. Er meinte, dass wir dann mehr wie eine Familie wären, als ob...
Wenn man vom Teufel spricht, klingelt er auch schon an der Tür. Ich stelle das Fläschchen auf den Salontisch und gehe zur Tür.
"Hey", sage ich als ich sie öffne und ihn rein lasse.
"Hi", meint er und lächelt mich an, dann wendet er sich dem Kleinen zu.
Er streicht ihm über die Wange und sagt: "Er macht sich gut."
Ich nicke: "Er sieht aus wie du."
Marios Lächeln wird sofort breiter. Dieses Lächeln was er nur hat wenn er seinen Sohn ansieht...
"Samira hatte die Idee morgen nach meinem Training mit dem Kleinen in den Zoo zu gehen, ist das okay?", fragt Mario dann. Wir haben uns in meinem kleinen Wohnzimmer niedergelassen und Robin sitz auf Marios Schoss.
Als ich den Namen Samira höre spüre ich Stiche in meinem Herz. Samira. Die Frau mit der er etwas hatte als ich dachte, dass ich in Mario den perfekten Mann für mich gefunden hatte. Die Frau, die eigentlich Eriks Begleitung war. Und jetzt ist sie tatsächlich Marios Freundin.
Mein Freund Simon hat es gar nicht schlecht aufgefasst, das ich Schwanger war, aber das ich nach München gezogen bin hat ihm gar nicht gefallen. Denn als ich Schwanger wurde, waren wir ja eigentlich noch kein Paar. Eine Fernbeziehung wäre trotzdem falsch, also sind wir jetzt nur noch Ex-Freund und Ex-Freundin.
"Ich sagte doch, wenn du ihn hast musst du nicht immer mich fragen, was ihr machen dürft. Ich muss froh sein, dass du dich überhaupt für ihn sorgst", antworte ich auf seine ebengestellte Frage.
"Wieso sollte ich nicht? Er ist eben so mein Sohn wie er deiner ist", er wendet seinen Blick jetzt von Robin weg und sieht zu mir auf.
Er beisst sich auf die Unterlippe und sagt dann: "Es tut mir Leid wenn du so leiden musst oder musstets. Ich gehe jetzt besser."
Er erhebt sich und geht ins Zimmer von Robin um seine Sachen zu holen. In der Zwischenzeit bin ich aufgestanden und habe alle seine Sachen für die Mahlzeiten in eine Tasche gepackt wie ich es immer mache, wenn Robin über die Nacht zu Mario geht.
"Danke nochmals", sage ich als ich ihm die Tasche in seine noch freie Hand drücke.
"Mach ich doch gern", sagt er, nickt und verlässt meine Wohnung.
Kaum ist die Tür ins Schloss gefallen eile ich rüber zu einem der Frontfenster und sehe runter. Ich sehe kurzdarauf wie Mario mit Robin auf dem Arm zu seinem Auto geht. Er stellt die Taschen ab und öffnet die Hintertür, setzt den Kleinen rein und verstaut dann die Taschen. Schliesslich setzt er sich in den Wagen und braust davon.
Ich starre noch eine Weile an den Punkt wo das Auto stand und muss mir eingestehen, dass ich im Moment so unglücklich bin wie schon lang nicht mehr.
Ich bin von einer meiner einzigen Freundinnen viele Kilometer weg, musste gleichzeitig mein Job aufgeben und einen Mann verlassen, welchem ich vertraut habe. Nur weil ich mit einem anderen Mann einen lebensveränderenden Fehler begangen habe.
Ich muss aber trotzdem sage, dass ich Robin überalles liebe und dass er nicht an meiner Situation Schuld ist. Es ist allein meine Schuld.
Ich seufze und wende mich vom Fenster ab. Ich gehe ins Robins Kinderzimmer und beginne die Spielsachen, die kreuz und quer auf dem Boden verteilt sind aufzuheben und wieder an ihrem vorgesehenen Ort zu verstauen.
Ich muss etwas schmunzeln als ich eines von Robins Lieblingsplüschtieren aufhebe. Einen weissen Bär welcher ein DFB-Trikot mit dem Namen Götze trägt. Mario hat ihn ins Krankenhaus gebracht kurz nachdem ich gebärt hatte. Damals dachte ich noch, dass die Sache mit Mario wieder wie zuvor werden würde und wir uns wieder etwas näher kommen würden. Falsch gedacht, Amelia.
Eigentlich bin ich nun wieder am Anfang. Ich fühle mich wie als ich 17 Jahre alt war und erstmals nach London flog um an Castings teilzunehmen. In einer fremden, unvertrauten Stadt. Allein. Aber so ist die Welt; niemand gönnt dir was, vieleicht nicht einmal du selbst.
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Neues Kapitel :)
Und wie halte ich mich mit dem öfteren Uptades ?
Ich hoffe es gefällt euch :) Sagt mir wie ihr die plötzliche Veränderung fandet :P
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you never know • mario götze
FanficWenn ein Model und ein Fussballer aufeinander treffen kann viel passieren. Besonders wenn sie nicht wirklich selbstsicher ist und sich in ihrem Buisness durchbeissen muss. Er dagegen einer der im Moment meist gefragtesten in seinem Buisness und dazu...