Enttäuschung

277 27 1
                                    

꧁ ⸺ ꧂

Miles wurde von meinem Vater grob hochgezogen und an zwei Metkayina weiter gegeben. "Hey Dad was soll das?! Bitte lass ihn in Ruhe!" Rief ich während er auf mich zu kam. "Y/n warum? Warum bist du mit diesem Monster unterwegs?!" Entsetzt sah ich ihn an. "Wie bitte? Monster? Miles ist kein Monster! Bitte er hat mich gerettet! Was soll das alles ich verstehe garnichts mehr!" Meine Gedanken rasten, ich wusste nicht was plötzlich los war. Ich schielte über die Schulter von meinem Dad und sah wie meine Mutter Miles verfluchte. "Y/n dieser Mann ist gefährlich!" Er versuchte ruhig zu klingen doch ich konnte ganz klar seine Wut raus hören. "Er ist nicht gefährlich!" Er legte eine Hand auf meine Schulter. "Er war es der dich entführt hat oder?" Ich sah ertappt zu Boden. "Ja schon aber-." Er unterbrach mich. "Diese Antwort reicht mir!" Plötzlich stand Dad auf und stürmte zu Miles. "Bringen wir es zu Ende!" Mit großen Augen verfolgte ich das Geschehen und sah wie mein Vater zu schlug. Miles stöhnte schmerzerfüllt auf was in mir alle Stricke reißen lies. Ich verlor die Kontrolle und schrie los. "NEIN LASS IHN IN RUHE BITTE BITTE!!" Meine Stimme war so laut das ich mich selbst kaum wieder erkannte.

Im selben Moment stoppte mein Vater und drehte sich schweratmend mit einem ungläubigen Blick um. Meine Mutter sah mich ebenfalls geschockt an. Erneute Tränen hatten sich längst in meinen Augen gebildet. "Bitte tut ihm nicht weh." Flehte ich während ich auf Miles zu rannte. "Bei Eywa gehts dir gut?" Ich strich ihm sanft übers Gesicht und untersuchte es nach Verletzungen ab. "Ist schon gut. Alles gut." Erwiderte er während er etwas Blut aus dem Mund spuckte. Erleichtert drehte ich mich wieder um und hatte garnicht bemerkt wie still es geworden war. Alle Anwesenden starrten mich mit einem verwirrtem Blick an.

"Y/n was?!" Mein Vater war fassungslos. " Was ist passiert?! Warum beschützt du diesen Dämonen!? Warum fasst du ihn so an w-." Mein Vater stoppte als hätte er es schlagartig verstanden. "Oh große Mutter nein...Bitte nicht das darf nicht wahr sein. Ihr habt euch verbunden?" Mehrere der salzigen Tropfen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen. Miles Augen lagen auf mir und hatten einen Ausdruck angenommen den ich nicht deuten konnte. "Fast...Aber was wäre den so schlimm daran?!" Flüsterte ich fast und hörte wie meine Eltern hörbar ausatmeten. "Tut ihm nichts...für mich."

Das Schweigen der beiden erdrückte mich fast, doch dann ertönte die Stimme von meinem Vater. "Wir gehen zurück zum Dorf! Nehmt ihn mit! Ich muss nachdenken." Erleichtert schloss ich kurz die Augen. Eywa sei Dank.

...

Ich folgte der Gruppe durch den Wald bis hin zu einem Strand den ich nicht kannte. Etwas entfernter erkannte ich ein Metkayina Dorf das friedlich in der Sonne schmierte. Es hatte Stunden gedauert bis wir am Ziel angekommen waren weswegen es inzwischen Tag geworden war. Immer wieder wechselten Miles und ich unauffällige Blicke.

Als wir über den warmen Sand liefen blieb mein Vater plötzlich stehen und drehte sich zu mir um. "Ich werde ihn einsperren und nicht töten. Für dich. Und auch NUR für dich." Etwas erleichtert sah ich zu ihm hoch. "Dad du musst das nicht tun. Er ist nicht böse er hat sich geändert." Meine Augen wanderten zu Miles. "Stimmt doch oder nicht?" Flehend sah ich ihn an und er nickte mir leicht zu. Doch mein Vater atmete kritisch ein und aus. "Y/n das wird jetzt schwer für dich sein." Ich spürte eine böse Vorahnung sich anbahnen und widmete mich wieder ihm. "Quaritch ist ein Mörder. Ein Monster." "Dad wirklich ich-." Ich fand keine Worte. Ich versuchte jedesmal etwas dagegen zu sagen doch langsam bröckelte mein Selbstvertrauen, so oft wie er jetzt schon gesagt hatte das Miles gefährlich war. "Hör mir gut zu mein Schatz... Er war derjenige der unseren Heimatbaum, damals noch bevor du überhaupt existiert hast, zerstört hat. Er war derjenige der die Dörfer der Metkayina abgefackelt hatte. Und er war es der Grace Augustin getötet hatte. Kiri's leibliche Mutter." Entsetzt sah ich zu Miles der mich traurig anblickte. Das erste mal sah ich ihn so schwach und verletzlich. "Nein! Nein das muss ein Irrtum sein!" Wieder füllten sich meine Augen mit den salzigen Tränen. "Doch y/n es ist wahr. Er hatte auch Kiri, Lo'ak und Tuk kurzzeitig gefangen genommen gehabt. Er hatte ein Messer an ihrer Kehle." Ich trat einen Schritt zurück. "Das kann nicht sein." Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Ich wollte das alles nicht glauben.

"Sag ihr die Wahrheit Dämon!" Rief meine Mutter plötzlich und ich drehte mich um. Mein Blick lag nun auf Miles der betroffen zu Boden schaute. "Sag es!" Forderte sie ihn erneut dazu auf. "Bitte sag mir das sie sich irren. Das es nicht du gewesen bist sondern Lyle." Mein Puls raste während ich Quaritch musterte. "Y/n es-." Er tat sich offensichtlich schwer Worte zu finden. "Miles?" Meine Stimme brach als ich seinen Schuld erfüllten Blick sah. "Sie sagen die Wahrheit."

Mein Ohren fingen an zu klingeln und ich spürte wie mein Herz mit einem Schlag schwer wurde. Wieder taumelte mein Körper ein paar Schritte zurück. Entfernte sich von Miles Gestalt. Ich war wie betäubt und ich fühlte mich als würde ich gleich umkippen. Mir war kotzübel. "Y/n ich habe mich geändert! Ich bin nicht mehr dieser Mann! Und das nur wegen dir!" Jetzt war er derjenige der flehte. Zwar immer noch auf seine Miles Art aber trotzdem niedergeschlagen. "Deswegen bist du ständig mit Verletzungen wieder gekommen! Deswegen warst du Tage lang weg!" Plötzlich fügten sich, in meinem Gehirn, alle Puzzleteile zusammen. "Ich würde so etwas nie wieder tun!" Seine Worte hallten wie ein Echo durch meinen Schädel. "Wie konntest du nur..." Meine Stimme brach und war fast schon ein flüstern. "Nein y/n bitte!" Miles versuchte zu mir durch zu kommen doch ich wand mich von ihm ab.

Meine Beine gaben nach und ich sackte weinend auf die Knie. Alles was wir durchgemacht hatten stellte ich gerade in Frage. Ich spürte wie mich jemand in den Arm nahm und an sich drückte. Meine Mutter versuchte mich so gut es ging zu beruhigen doch es war zwecklos. Sie redete auf mich ein doch ich konnte ihre Worte kaum wahrnehmen.

Ich weinte bitterlich so enttäuscht war ich. Enttäuscht von dem Mann in den ich mich verliebt hatte. Denn ja das hatte ich.

Ich hatte mich in den kalten und unantastbaren Colonel Miles Quaritch ungewollt verliebt.

In meinen Entführer.


꧁ ⸺ ꧂

//Hello hoffe das Drama ist nicht all zu cringe :/ (1092 Worte)//

Different | Colonel Miles Quaritch x y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt