Kampf um leben und tod (I)

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Ich beobachtete wie Miles sich geschickt und unbemerkt auf das Deck zog. Leise und behutsam tastete er sich langsam vor. Mir war klar das er genau wusste was er tat. Er ist ein Krieger genau wie mein Vater.

Aber immer noch wusste ich nicht was ich tun sollte, ich war einfach zu perplex. Was hatte Miles vor? Es ist viel zu gefährlich. Ihm könnte was passieren... Eine Stimme in meinem Kopf erinnerte mich daran das ich mich in genau der selben Situation befand, diese ignorierte ich aber gekonnt. Ich hatte den Drang dazu ihn auf mich aufmerksam zu machen. Ihm irgendein Zeichen zu geben. Doch irgendetwas hielt mich davon ab.

Also beobachtete ich den, mit Muskeln bepackten Na'vi, wie er immer weiter in das Schiffsinnere hineindrang, bis er langsam aus meinem Sichtfeld verschwand. Ja ich sage bewusst Na'vi, den Miles gehört jetzt zu uns.

Nun aber erwachte ich aus meiner Starre und fing an ihm zu folgen. Meter um Meter.

Ich hangelte mich über die, an der Decke hängenden Metallrohre und kletterte über kalte Gitter. Nach einer Weile wurde es mir schon fast zu leise bis ich endlich wieder ein paar Stimmen wahrnahm. Mühsam quetschte ich meinen Körper zwischen zwei riesigen Metallwänden hindurch. Als ich es endlich geschafft hatte erblickte ich meine Geschwister und die Kinder von Tonowari, erneut gefesselt an Stäben.

Fast erschrack ich als plötzlich die Gestalt von Lyle und die der anderen Soldaten um eine Ecke bogen. Er sah kalt aus und sein Körper übersäht von unzähligen kleinen Verletzungen. Wieder lief mir ein Schauer über den Rücken. Schlagartig erinnerte ich mich an Miles. Meine Augen begannen jeden Winkel nach ihm abzusuchen, doch ich konnte ihn nicht mehr entdecken. Ich hatte ihn verloren. Verdammt.

„Mein Dad wird kommen und dich töten!" Hörte ich meine kleinste Schwester Tuk aus dem nichts rufen. Ein kleiner Funke Stolz blitzte in mir auf als ich sie so mutig drohen hörte. „Hah hah." Lachte Lyle gespielt und eiskalt. Langsam ging er auf sie zu und Tuk lehnte sich angsterfüllt zurück. „Ich heiße ihn hier herzlich willkommen kleine." Sprach er leise als er sich zu ihr hinunter kniete und einen gefährlich, fröhlichen Ausdruck auf dem Gesicht hatte. „Nicht wahr Leute!" Rief er nun laut durch die Runde und lachte lauthals auf, während er wieder aufstand. Die anderen stimmten mit ein. „Ja Sir natürlich hahaha!" „Ja den machen wir fertig!"

Ein ungutes Gefühl stieg in mir auf. Erneut packte mich die Angst. Lyle würde sie töten wenn wir nichts tun würden. Alle.

Ich unterdrückte die Panik in mir und versuchte mich zu konzentrieren. Irgendwas musste ich doch tun können. Doch länger konnte ich garnicht mehr überlegen, den im nächsten Moment gab es einen lauten Knall. Das ganze Schiff durchfuhr einen unglaublichen Ruck sodass ich fast aus meiner Deckung fiel. Was passierte hier?!

Einen kurzen Augenblick später beruhigte sich alles wieder. „Sir wir haben ein Problem!" Rief Z-Dog. Ihre durchdringende Stimme konnte ich überall erkennen. „Das Schiff hat einen Felsen getroffen. Wir sinken langsam!" Sie starrte auf irgendein Gerät an ihrem Handgelenk. Lyle rappelte sich wieder auf und seufzte verärgert. „Argh ich bringe diesen Sully zur Strecke! Und seine kleine Missgeburt von Tochter gleich mit! Schwärmt nach draußen aus und erschießt alles was euch in den Weg kommt! Sofort!" Gesagt getan. Ich beobachtete wie die Soldaten nach draußen rannten und Lyle alleine zurück ließen.

Jetzt war meine Chance gekommen. Jetzt konnte ich den Überraschungsmoment nutzten! Mein Atem verschnellerte sich. Mein Herz pochte. Jetzt oder nie!

Gerade wollte ich aus meiner Deckung auf den Boden springen als ich unterbrochen wurde. Ein lauter Aufschrei lies mich zusammen zucken. Und dann sah ich ihn wieder. Miles sprang aus einer Ecke hervor und griff Lyle mit einem Messer an. Alles ging so schnell das ich kaum hinterher kam.

Different | Colonel Miles Quaritch x y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt