Harte Schale weicher Kern

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Wach lag der Colonel da und starrte in den frühen Morgen Himmel. Fest umschlossen hielt er y/n die sich an ihn klammerte, ihr Atem ging gleichmäßig. Er war müde doch die Gedanken schossen ihm nur so durch den Kopf. Er konnte noch garnicht begreifen was überhaupt passiert war. Das Gefühl ihrer weichen Lippen lag immer noch, wie ein schwacher Windhauch, auf seinen. Sie hatte seine Gefühle erwidert. Erwidert... Das Wort war wie ein Echo in seinem Kopf. Er wusste auch garnicht was in ihn gefahren war. Was ihn zu dieser Tat getrieben hatte und wieso er so schwach geworden war.

Wieder überkam sein Körper eine Gänsehaut. Aber eine gute, eine die sich nach Geborgenheit anfühlte. Das konnte doch alles überhaupt nicht wahr sein. Nein sie beide waren nicht mal die selbe Spezies. Und doch war es so. Miles wollte es sich nicht selbst eingestehen doch sein Herz fiel immer mehr für y/n.

Eine kleine Bewegung die von ihr ausging holte ihn kurzzeitig wieder aus seiner Trance. Aber was sollte er tun? Er hatte eine Mission... Doch diese hatte er komplett aus den Augen verloren.

Der so kalt und unantastbar geglaubte Colonel fing an schwach zu werden. Seine Fassade und seine dicken Mauern fingen innerlich an zu bröckeln. Seine harte Schale brach und brachten langsam den weichen Kern zum Vorschein. Und all das... War nur ihretwegen. Eine junge Frau die ER entführt hatte und nun vor jedem beschützen würde der ihr auch nur ein Haar krümmen wolle.

In diesem Moment wusste Miles. Er konnte seiner eigentlichen Aufgabe nicht länger nachgehen. Er hatte sich geändert. Er wollte nicht mehr länger dagegen ankämpfen.

Eine Weile noch lag er so da und zerbrach sich den Kopf, bis auch ihn die Müdigkeit einholte.
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...

Mit einem tiefem Atemzug wachte ich auf. Ich spürte Wärme und ein gleichmäßiges auf und ab. Langsam öffnete ich blinzelnd die Augen und hob meinen Kopf. Miles lag friedlich da und hatte mich immer noch fest umschlossen. Eywa sei Dank ich dachte schon es wäre nur ein Traum gewesen. Doch nein es war wirklich passiert. Ein Lächeln umspielte meine Lippen und ich fuhr über seinen Arm bis hin zu seiner Hand. Ich strich sorgfältig über jeden einzelnen seiner Finger, bis ich mich zu seinem Gesicht umdrehte. Ruhig atmete er ein und aus.

Inzwischen war es Mittag geworden was ich an der hochstehenden Sonne erkannte.

Langsam streichelte ich seine Wange und fuhr durch seine kurzen Haare. Was machst du nur y/n? Miles fing an sich zu bewegen. Seine Augen zuckten bis sie sich schließlich öffneten. Diese fingen direkt mein Gesicht ein und musterten es. „Hi." Das Wort war ein Hauch das schon fast vom Wind weggetragen wurde. Ich spürte wie er seine Hand von meinem Oberschenkel nahm, denn keinen Moment später wurde es an der Stelle kalt. Direkt vermisste ich das Gefühl seiner Wärme auf meiner Haut. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Quaritch's Hand wanderte zu meinem Kopf und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Außenstehende würden wahrscheinlich sagen er wäre genervt oder sonst irgendwas, doch das stimmte nicht. Auch wenn er nicht wirklich gut darin war seine Emotionen zu zeigen, lernte ich so langsam die kleinen Zeichen die er mir gab zu lesen.

...

„Komm brechen wir auf." Inzwischen sind wir aufgestanden und etwas wacher geworden. „Wo sollen wir den hin?" Fragte ich verwirrt, ohne zu wissen was der jetzige Plan war. Miles schien zu überlegen. „Weiß ich noch nicht aber wir können nicht ewig hier bleiben." „Ja, hast Recht." Er nickte zufrieden und ging voran.

...

„Irgendwas werden wir schon finden...hoffe ich." Zum Ende des Satzes wurde er immer leiser. „Und wenn nicht weißt du doch wie man hier draußen überlebt." Ein schwaches Grinsen umspielte seine Lippen als er mich neckte. Gespielt verärgert legte ich den Kopf schief. „Haha." Miles lachte leicht auf und lief weiter. Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Zufrieden streifte ich die Pflanzen um mich herum und schloss kurz genießerisch die Augen.

Doch da wusste ich noch nicht wie lange unsere Reise eigentlich werden würde...

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Ernst lief Tonowari den Weg entlang bis zu der Behausung von Jake und seiner Familie. Lachen war zuhören und der Geruch von Rauch lag in der Luft. Er lief etwas an der Öffnung vorbei und blieb noch in Sichtweite stehen. „Tonowari? Ist was passiert?" Jakes Stimme ertönte hinter ihm und er drehte sich halb um. Neytiri stand ebenfalls gespannt daneben. „Allerdings." Der Häuptling seufzte betroffen. Die Augen der zwei Omatikaya wurden groß. „Ein etwas weiter entferntes Nachbar Dorf von uns hatte y/n als Gefangene." Jakes Kiefer klappte nach unten und Neytiri hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Wie bitte was?! Gefangen genommen?" Jake fand keine Worte. „Ich weiß. Ich weiß. Sie wussten nicht das sie es war. Erst später hatten sie es gemerkt doch da war es schon zu spät." „Zu spät? Was soll das heißen?" Fragte Neytiri. Tonowari atmete hörbar ein. „Sie ist noch in der selben Nacht geflohen." Wie zwei Statuen standen die zwei Wald Na'vi da. „Wie? Sie ist alleine entkommen?" „Jake Neytiri." Tonowari drehte sich nun komplett zu ihnen um und musterte ihre Gesichter mit zusammen gepressten Lippen an. „Sie war nicht alleine. Sie war mit dem Dämon zusammen. Der der unsere Dörfer angegriffen hatte und den den sie Colonel Quaritch nennen." Die zwei Sully's standen mit offenem Mund da und waren sprachlos.
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(2 Tage später)

Gerade machten wir eine Pause und lehnten an zwei Bäumen. Ich hatte kurz die Augen geschlossen um mich zu entspannen, bis mich ein Grummeln verwundert aufschauen lies. Miles sah mich unauffällig von der Seite an. „Was war das?" Fragte ich und wieder ertönte das Geräusch. Jetzt realisierte ich das es sein Bauch war. „Miles hast du hunger?" Er räusperte sich kurz. „N-nein." Ich fing an leicht zu lachen. „Warum sagst du den nichts? Komm ich such uns was gutes." Entschlossen stand ich auf und zog ihn mit mir mit.

„Hier probier das." Ich drückte ihm mehrere Früchte in die Hand und wartete gespannt auf seine Reaktion. Misstrauisch roch er daran. „Vertrau mir." Langsam bis er ein kleines Stück davon ab. Dann leuchteten seine Augen plötzlich schon fast auf. „Und?" Der Saft lief ihm schon aus den Mundwinkeln. „Ja ist in Ordnung." Ich konnte sehen das er überwältigt war und lachte auf. „Hör schon auf. Es ist fantastisch, geb es zu!"

...

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Wochen standen den zwei bevor...
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(1064 Wörter)

Different | Colonel Miles Quaritch x y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt