Leere (I)

99 11 0
                                    




꧁ ⸺ ꧂

-
Als y/n am Strand zusammengebrochen war hatte Jake sie lange im Arm gehalten. Ganze Stunden vergingen in denen sie weinte und Schrie, bis sie schließlich keine Kraft mehr hatte. Jake tat alles um ihr irgendwie zu helfen doch auch er wusste das er nichts tun konnte. Es schmerzte ihn seine Tochter so zusehen. Jedes Schluchzten von y/n, stach ihn mitten ins Herz.

Als nach einer Weile ihr Körper endlos erschöpft war, fiel sie in einen tiefen unruhigen Schlaf.
-

2 Tage später...

Leere. Da war einfach nur Leere. Nichts anderes spürte ich. Ich redete nicht. Ich aß nichts. Ich ging nicht nach draußen. Ich saß einfach nur da und starrte ins Nichts. Meine Seele fühlte sich an als wäre sie zerquetscht worden. Kraft zum weinen hatte ich kaum mehr, ich war wie gelähmt. Stunde um Stunde verging. Tag ein tag aus.

Ich hörte Fußschritte doch ignorierte sie. „Y/n Schatz du musst was essen." Meine Mutter betrat den Unterstand und sah mich mit einem mitleidigen Blick an. Kurz sah ich sie auch für einen Moment an bis ich mich wieder wegdrehte. Ich musste schrecklich aussehen, denn seit Tagen hatte ich nicht geschlafen. „Bitte. Du wirst sonst noch krank." Ich reagierte nicht und starrte weiter stumpf ins Leere. Ich hörte wie sie seufzte und wieder gehen wollte.

Dann überkam mich plötzlich eine Welle an Wut. Ich wusste nicht woher sie kam, aber sie war plötzlich einfach da. „Du bist doch froh das er tot ist." Sagte ich mit leiser und gebrochenen Stimme. Das war der erste Satz den ich seit Tagen gesagt hatte. „Was?" Meine Mutter drehte sich perplex wieder um. Dann blickte ich hoch und sah sie mit einem emotionslosen Blick an. „Ich sagte..dass du froh bist dass er tot ist..." Ihre Augen weiteten sich und ich konnte erkennen das sie gekränkt war. „Ich wollte nie das du verletzt wirst." „Und trotzdem ist er jetzt weg." Gab ich kalt zurück. Dann atmete sie scharf ein und sah so aus als ob sie etwas erwiedern wollte. Doch sie schien sich dagegen zu entscheiden und ging einfach davon.

Ich dagegen spürte wie meine Augen erneut feucht wurden. Ich versuchte mich gegen die Tränen zu wehren und schüttelte den Kopf. "Nein!" Ich wurde wütend und stand auf. Plötzlich sah ich Miles Gesicht wieder vor meinem geistigen Auge. Ich erinnerte mich daran wie er zurück im Schiff blieb und langsam verblasste. Dann fing ich an zu schreien. Ich wollte diesen Schmerz und Gedanken loswerden. Ich schlug mir an den Kopf und versuchte irgendetwas dagegen zu tun. Vergeblich. Gleich danach nahm ich irgendeinen Gegenstand der rumlag und schleuderte ihn kraftvoll gegen die Wand. Das machte ich ein paar mal, bis ich größere Dinge nahm und sie anfing herum zuwerfen und zutreten. Langsam glich der Unterstand einem Trümmerhaufen. Ich schrie nur noch aus Wut und Trauer.

"Große Mutter y/n! Y/n hör auf!" Mein Dad kam herein gestürmt und packte mich. "Nein lass mich los!" Rief ich und versuchte ihn abzuschütteln. Er schlug mir den Gegenstand aus der Hand und zog mich an sich. Ich konnte nicht anders und brach erneut zusammen. Ich weinte an seine Brust während er mich festhielt und versuchte zu trösten. "Er ist tot Dad! Tot!" Schluchzte ich und klammerte mich an seinen Arm. "Ich weiß Liebling. Ich weiß..."

...

Erneut verging ein Tag indem ich nicht schlief. Mein Körper fing an nach Essen zu betteln, doch ich ignorierte es einfach und gab mich dem Schmerz meines Magens hin.

Wieder brach eine Nacht an. Ich saß da und schaute auf das weite Meer hinaus. Es wirkte dunkel und kalt, nicht mehr so schön wie früher. Meine Augen fühlten sich vor Übermüdung geschwollen an. Dann hörte ich Geräusche und plötzlich kam mein Vater herein. Er betrachtete mich kurz bis er sich neben mich setzte. "Du musst versuchen zu schlafen." Mein Körper bewegte sich keinen Zentimeter. "Ich kann nicht." Krächzte ich leise. Er atmete hörbar ein und streckte sich etwas. "Bitte tu es mir und deiner Mutter zuliebe..." Kurz stockte er und überlegte. "Er...Er hätte nicht gewollt das du-" Direkt zuckte ich zusammen als Dad anfing von Miles zu reden. "Tut mir leid ich hätte nicht..-" Versuchte er sich zu entschuldigen doch ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung. Er seufzte und starrte mit mir zusammen aufs Meer.

Nach einer Weile entschied ich mich dazu mich hinzulegen. Ich wollte meinen Eltern nicht noch mehr Last aufbinden und rollte meinen Körper fest zusammen. "Soll..ich bei dir bleiben?" Kurz überlegte ich da wir ja sonst immer zusammen schliefen, doch ich schüttelte kurzerhand den Kopf. "Okay Schatz." Er stand auf und ging. "Gute Nacht.." flüsterte er noch zum Abschluss, bis er den Unterstand wieder verlies.

Langsam schloss ich die Augen und fing leise an zu schluchzen. Ich versuchte so wenig wie möglich an Miles zu denken und weinte mich schließen in den Schlaf. Das erste mal seit Ewigkeiten.

~
Feuer und Wasser brach aus allen Seiten. Ich konnte kaum atmen und sehen. "Y/n.." Ich erschrak und drehte mich um. Miles stand gekrümmt unter der Last der Decke. Panisch rannte ich auf ihn zu und versuchte an ihm zu ziehen. Doch er rührte sich kein Stück. "Du musst gehen." Sagte er und im nächsten Moment wurde ich von irgendetwas weggezogen. Es ging so schnell dass ich kaum etwas erkennen konnte. "Nein Miles! Miles!"
Ich schrie nach ihm und versuchte mich zu wehren. Und kurz bevor das Schiff explodierte...

"Y/n wach auf!"
~

"Wach auf!" Mit einem lautem Schrei wachte ich aus meinem Albtraum auf. Mein Atem war schnell und ich schwitzte extrem. Ich wusste nicht wie mir geschieht und wehrte mich. "Hey hey hey ich bin's." Ich realisierte das es wieder mein Vater war der sich über mich gebeugt hatte. "Ist schon gut." Er hatte seine Hand an meinen Kopf gelegt und küsste mich sanft auf die Stirn. Nach einem kurzen Moment beruhigte ich mich wieder und sah ihn an. Dann fing er wieder an zu sprechen.

"Komm ich möchte dir etwas zeigen..."

꧁ ⸺ ꧂

//Heute etwas kürzer. Hoffe euch gefällt die Entwicklung der Story. (1010 Wörter)//

Different | Colonel Miles Quaritch x y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt