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Ich habe schnell den Ausweg ins Bad genommen und eine sehr lange intensive Dusche genommen. Insgeheim mit der Hoffnung, dass mein Körper vielleicht doch dazu in der Lage wäre mich den Abfluss hinunter zu spülen. Aber das war ja wie zu erwarten ein Luftschloss meiner Fantasie. Letzten Endes nahm ich doch all den Mut zusammen und stellte mich der unausweichlich unangenehmen Situation.

Mit einer weiten dunklen Shorts und einem weißen T-Shirt von Celine, trete ich mit einem Handtuch auf den Kopf hervor. Dabei schrubble ich sie halbherzig trocken. Als meine Gestalt zu Vorschein kommt, zieht dies die Aufmerksamkeit des Brünetten auf sich, der es sich vergebens versucht hat es gemütlich zu machen. Seine Augen schweifen über mich.

„Wenn du möchtest, kannst du ebenfalls duschen.", merke ich nur an und drehe mich von ihm ab. Ich schluffe zur kleinen Küchenzeile und ziehe einige Dinge aus den Kühlschrank. „Isst du Jjajangmyeon und Kimchi?" Ich höre wie mein ungewollter Gast sich vom einsamen Sofa erhebt. An dem Hocker vor der Kücheninsel findet er seinen neuen Platz. „Klar. Aber warum so fürsorglich?" Aufsehend, treffen meine Augen einen schmunzelnden Jungkook der seinen Kopf auf seinem linken Arm stützt. Seinen rechten, mittlerweile befreiten, legt er vor sich ab. Mit besten Blick auf seine Bunten Bilder.

„Soll ich dich verhungern lassen? So ein Arsch bin ich auch wieder nicht.", schmeiße ich etwas patzig zurück. „Hab ich nie behauptet, Taehyung." Eine Gänsehaut jagt mir über den Körper als er meinen Namen erwähnt. Schnell drehe ich mich von ihm ab, bereite stumm das Essen vor und zu. „Du bist echt begabt." Brummend sehe ich über die Schulter. Der Brünette steht vor einigen meiner vollendeten Werke, sieht sie sich fasziniert an.

„Studiere ich ja schließlich auch." Ein belustigtes schnauben ertönt. „Heißt aber noch lange nicht, dass man so gut in der Praxis ist. Verkaufst du deine Kunstwerke auch?" Ich gebe die Nudeln mit der Schwarzen Bohnenpaste in zwei Schüsseln, greife zwei paar Stäbchen und stelle sie auf der Insel hinter mir ab. Danach lege ich etwas frisch zubereitenden Kimchi auf einen kleinen Teller, den ich dazu stelle.

„Manchmal. Kommt drauf an." Der jüngere sieht zu mir und folgt meinem Vorhaben. Wir setzten uns beide auf einen Hocker und beginnen zu essen. „Durch Ausstellungen?", fragt der Dunkelhaarige mit halb vollen Mund und sieht zu mir. Ich lege meine Stäbchen ab. Schweife prüfend über seine Weichen, interessierten Gesichtszüge.

„Warum so interessiert, Jungkook? Vor kurzem wolltest du mir noch aus den Weg gehen." Auch er legt seine Hand ab, hält aber die Stäbchen weiter. „Das war im Affekt. Du hast mich durch deine Kalte Schulter provoziert. Und wärst du nicht so überstürzt abgehauen, hätte ich dir das auch gerne noch gesagt." Er wirkt ernst. „Schieben wir das von vorhin einfach mal bei Seite.", ich wende meinen Oberkörper mehr zu ihm. „Hättest du anders reagiert? Wenige Stunden zuvor, hattest du mir gesagt, dass es nur etwas einmaliges ist. Da muss man nicht alles unnötig in die Länge ziehen."

Nachdenklich sieht Jungkook nach oben. „Wenn ich mich recht erinnere...dann sagte ich schade das es nur ein ONS sei. Oder irre ich mich?" Ich öffne meinen Mund, schließe ihn aber wieder. Das gesagte Revue passierend lassend, bemerke ich es auch. „Es ist okay, wenn es für dich nicht mehr wäre. Doch auf Dauer müssen wir uns arrangieren. Oder zumindest dulden, wenn du nicht mehr willst." Wie selbstverständlich er diese Worte von sich gibt.

„Ich stelle manchmal welche ins Internet. Ist eher selten, dass ich bei einer Ausstellung teilnehmen darf.", beantworte ich einfach die vorherige Frage von ihm. Hoffentlich versteht er den Wink mit dem Zaunpfahl. Kurz sagt der jüngere nichts. „Hmm... finanziert sich somit dein Apartment?" - „Meine Eltern zahlen für die Wohnung. Ich muss für den Rest sorgen. Da kommen die Gemälde ins Spiel."

Wir führen tatsächlich eine angenehme Unterhaltung

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Wir führen tatsächlich eine angenehme Unterhaltung. Sogar das unangenehme Gefühl seiner Anwesenheit schwindet. Ich neige sogar dazu zu scherzen und albere beim Essen rum. Was der komische Kautz neben mir lachend hinnimmt. „Du hast da was, Hyung." Und wie selbstverständlich fasst Jungkook in mein Gesicht, streicht mir übers Kinn und leckt seinen Daumen ab. Perplex trifft meine aktuelle Reaktion perfekt.

Der jüngere isst unbekümmert weiter. „Ist was?" Ich schaue nur ungläubig und schüttle den Kopf. Das kam echt unerwartet. Doch ich versuche es nicht weiter zu hinterfragen.

„Danke fürs Essen, Taehyung.", bedankt sich der jüngere und sammelt das leere Geschirr ein. Legt es in die Spüle neben dem Kochfeld. „Bin zwar kein guter Koch, aber danke." Auch ich stehe auf und dränge den Dunkelhaarigen bei Seite. „Ich mach das schon. Geh duschen oder so." - „Stinke ich etwa.", gibt dieser albern von sich. Riecht aber dennoch an seinem Shirt. „Nein, im Gegenteil. Du hast nur überall Soße um den Mund.", merke ich grinsend an. Er sieht mich undefinierbar an. Hab ich etwa was falsches gesagt?

„Okay. Aber.."- „Klamotten leihe ich dir. Kannst dir aber auch welche aus der Kommode oben nehmen." Nickend geht Jungkook nach oben und kommt wieder runter als ich grade begonnen habe abzutrocknen. Schnell huscht er an mir vorbei ins Bad. Hatte er grade rote Ohren?

Nach 20 Minuten kommt er wieder raus und seine Auswahl an an Kleidung gleicht meiner. Nur das seine Wahl auf eines meiner wenigen Schwarzen T-Shirts gegangen ist. Selbst so sieht er unbeschreiblich gut aus.

„Was machst du da?" Er kommt auf mich zu und hockt sich neben mich. Derweil habe ich mich an mein Uni Projekt gesetzt. Mittlerweile ist es wirklich fast beendet. „Ist für die Uni. Bin aber endlich dem Ende nahe."

Still sieht mir der Brünette zu. Er scheint fasziniert jeden Pinsel Schwung mit seinem aufmerksamen Blick zu verfolgen. In den Farben Meer auf der Leinwand, versuche ich die innerlichen Konflikte und mein Chaos zu verarbeiten. Das ist das gute an der Abstrakten Kunst. Jeder kann etwas anderes sehen und fühlen. Und es ist mein Outlet.

„Was fühlst du dabei, wenn du es anguckst?", frage ich interessiert nach. Mit meinem Augenmerk sehe ich leicht zu meiner Seite. Verbissen scheint der jüngere seine Gedanken ordnen zu wollen. „Einfach die ersten Worte die dir einfallen. Es gibt kein richtig oder falsch. Kunst soll etwas in einem auslösen.", erkläre ich ihm Gedanken verloren. „Chaos. Glück und...Verwirrung."

Unsere Blicke treffen sich. Verstehend brumme ich. „Interessant. Aber wieso?" - „Das kam mir sofort in den Kopf. Weiß auch nicht." Ich muss grinsen. „Meistens sieht man zuerst, was man selbst empfindet." Das scheint ihn noch mehr zu verwirren. Leise lachend lege ich den Pinsel in das Wasser Glas. Säubere ihn und lege diesen beiseite.

„Wir sollten schlafen gehen. Es wird spät.", erwähne ich bei dem Blick auf die Uhr. Mittlerweile ist es schon fast Mitternacht. Ich gehe vor und halte auf der Treppe an. Der Brünette steht unbeholfen in meinem Kreativen Chaos. „Kommst du?" Fragend zieht er die Augenbrauen zusammen. „Auf dem kleinen Ding dahinten..", zeige ich auf das Mini Sofa. „...da kann man keinen drauf schlafen lassen." Zögerlich kommt er letztendlich doch nach oben aber vor dem Bett, beginnt das gleiche Spiel. Seufzend decke ich mich zu.

„Ich werde meine Finger schon bei mir lassen. Keine Sorge.", scherze ich. Doch in Wirklichkeit geht mir die Pumpe. Laut ausatmend, setzt sich der gut gebaute auf die andere Seite des Bettes deckt sich Schluss endlich ebenfalls zu. Doch mit dem größt möglichen Abstand.

Kurz darauf setzt er sich wieder auf und greift nach einem unbenutzten Kissen. „Darum mache ich mir keine Sorgen.", er sieht auf und drückt das Kissen zwischen uns. „Ich mache mir eher Sorgen um dich." Jungkook sinkt zurück in die Matratze und dreht mir den Rücken zu. Und die nächsten Worte, kamen tatsächlich unerwarteter als gedacht. „Ich habe eher Angst, dass ich meine Finger nicht bei mir lassen und mich nicht kontrollieren kann.."

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