- 32 - 👠

13 2 0
                                    

„Ach, Babe...komm schon!" Trotzig stampfe ich über den Campus und ignoriere meinen Freund bewusst. Genauso wie der stechende Schmerz in meinem Hintern. „Jetzt bleib doch endlich stehen!", wird Jungkook lauter und greift nach meiner Hand. Mit einer schwungvollen Bewegung dreht er mich zu sich um. Auch der Rest der Truppe folgt uns. „Bist du wirklich so pissig, nur weil ich Tinder noch installiert habe? Seitdem ich dich getroffen habe war ich nicht einmal mehr drin!" - „Lass gut sein! Hab's verstanden... unsere Kinks passen perfekt! Also zum ficken bin ich gut genug!" Mit den Worten reiße ich mich los.

„Ja, unser Sex ist atemberaubend! Aber nicht der Grund, warum ich mit dir zusammen bin, Taehyung!" Ungläubig schnaufe ich. „Ach, ja? Sag das meinem schmerzenden Arsch! Der im übrigen nur wegen dir in dem Zustand ist!" Sauer stampfe ich weiter. Das ist doch wohl nicht sein Ernst. „Hyung! Ich weiß man soll sich bei sowas nicht einmischen...", beginnt Bangchan mir hinterher zu rufen und holt auf. „Aber Jungkook redet nur von dir." - „Eben! Sonst würde er schon längst checken was auf Tinder geht. Besonders an der Uni.", fügt BamBam hinzu. Und er fängt sich von Eunwoo eine Schelle auf den Hinterkopf. „Du hast auch nur die Guten Gene und nicht die Intelligenz geerbt, was?", tadelt er ihn und sieht danach zu mir. „Was der Idiot eigentlich sagen wollte ist: Tinder und die schnellen Nummern sind Kookie egal! Er hat dich und braucht niemand anderen, Hyung."

Ungläubig verschränke ich meine Arme vor der Brust. „Und warum sollte ich das alles glauben? Wenn ich ihm so wichtig wäre, hätte er es bereits gelöscht!" - „TaeTae, ich kann dich verstehen. Aber ich glaube Kookie auch. Sieh nur..", dreht Hobi den Display in meine Richtung. „Die App kann man ohne Updates nicht nutzen. Und seine Version ist schon deutlich älter als die Update Version." Aber wenn ich einmal sauer bin, bleibe ich das auch für eine Weile. Bockig rümpfe ich die Nase. Jetzt drängt sich Jungkook wieder nach vorn. „Babe, mir scheiss egal was du denken willst oder nicht. Aber egal was für ein Arsch ich sein mag, ein Lügner bin ich noch nie gewesen!"-„Und selbst wenn es so ist, wie die anderen sagen..muss man den scheiss auf Abruf bereit haben?!", keife ich zurück.

Mittlerweile versammeln sich immer mehr Studenten um uns um das Spektakel zu verfolgen. „Eh- wollen wir nicht wo anders.."-„Bin ich dir jetzt etwa peinlich? Aber für ne Schnelle Nummer bin ich gut genug, hm?!" Dem dunklen Brünetten sticht die Halsschlagader hervor. Die Wut brodelt nur so in ihm. Er muss sich verdammt beherrschen, nicht auszurasten. Schlagartig macht er einen Schritt auf mich zu, hebt seine Hände und umschließt mein Gesicht. Zieht mich schnell näher. Nur wenige Zentimeter trennen unsere Nasenspitzen. „Nein! Du wirst mir nie peinlich sein! Und weißt du warum? Weil ich doch verdammt noch mal liebe, Kim Taehyung!" Aus großen Augen starre ich mein gegenüber an. Auch die Kinnladen unserer Freunde hängen am Boden. Das Getuschel nimmt zu.

„What ever..", lässt der jüngere von mir ab. Schnell sucht er das weite in Richtung der Haltestelle. Aber nicht ohne Hoseok vorher sein Handy aus der Hand zu nehmen. Wir stehen noch immer perplex da. „A-also..der Gefühlskrüppel l-liebt dich?" - „JK hat nicht mal seiner Mutter gesagt, dass er sie liebt." - „Wow! Er gibt nicht mal in der Öffentlichkeit zu, dass er Bananenmilch liebt.." Reden die drei Freshman verwundet. Der Platin Blonde räuspert sich. „Du solltest dich für deine voreiligen Anschuldigungen, entschuldigen. Und vielleicht auf sein Geständnis, Tae."

[...]

Als die Abenddämmerung einbricht, erreiche ich unser Hochhaus. Nachdem ich einen ausgiebigen Spaziergang gemacht habe um meine Gedanken zu sortieren, hab ich noch einen kurzen Abstecher in den nächst besten Supermarkt gemacht. Und jetzt stehe ich hier ganz reudig und Ringe mit mir, ob ich wirklich zu ihm gehen soll. Jedoch scheint mir die Entscheidung abgenommen zu werden. Jungkook kommt grade aus seinem Apartment mit einem Müllbeutel in seiner Hand. Wortlos sehen wir uns über den Gang hinweg an.

Mein Freund setzt sich seufzend in Bewegung. Nur in Sport Shorts, weitem; weißen T-Shirt und ein paar Latschen, schlufft er mit gesenkten Blick auf mich zu. Am Müllschlucker stopft er seinen Beutel rein und kehrt um. „J-Jungkook, warte!", laufe ich eilig hinterher. „Was willst du, Taehyung?" Autsch. Er klingt echt verletzt und zurecht sauer. Beschämt sehe ich zur Seite. Wortlos halte ich meine Einkaufstüte hoch. Fragend brummt mein Freund. „I-Ich dachte.. nun ich... nun ja, ich wollte mich entschuldigen!" - „Wofür? Das du unnötig eine Szene gemacht hast, oder mich als Betrüger und Lügner dargestellt hast?", verschränkt er seine muskulösen Arme vor seiner Brust.

„Alles! Leider bin ich ein dummer Dickschädel! Es tut mir leid, dass ich eine Szene gemacht habe. Und dich beschuldigt habe. Das war unreif und falsch.", gebe ich kleinlaut zu. „Okay. Hab's gehört.", antwortet der Dunkelhaarige Brünette und geht zu seinem Apartment. Als er in diesem verschwindet, steigen mir unweigerlich Tränen in die Augen. Ich hab's mal wieder verbockt. Niedergeschlagen gehe ich zu meiner Türe. „Kommst du? Ich lasse nicht einfach so die Tür auf, Babe."

Überrascht blicke ich nach links und sehe ihn heraus gucken. Schnell nickend tipple ich zu ihm und streife meine Schuhe in seiner Wohnung von meinen Füßen. Wortlos nimmt mir der gleich große meine Jacke ab. Erst jetzt bemerke ich, dass der jüngere seine Haare nicht offen trägt sondern teilweise hochgebunden hat. Das steht ihm am besten. Finde ich zumindest. „Was hast du denn dabei?", zeigt seine tätowierte Hand auf meine Tüte. „Eh- nichts besonderes! Ich dachte nur, dass wir vielleicht was gemütlich trinken.", Kratze ich mir verlegen im Nacken. Jungkook nimmt mir die Tüte ab und sieht rein. „Wein?" - „Und Bier! Wollte Safe gehen, falls du Wein nicht magst." Amüsiert grinst der jüngere und hebt seinen gepiercten Mundwinkel an. „Komm, ich mach uns was. Bin im übrigen der Weltbeste Instant Ramen koch!" Belustigt schnaufe ich.

Mit ein paar wenigen frischen Zutaten, zaubert der Sportliche Kerl vor mir, die vermutlich besten Ramen. Zumindest behauptet er das. „So, essen ist angerichtet.", platziert der Brünette zwei Schüsseln auf der Kücheninsel. In beiden sind frische Lauch Zwiebeln, jeweils ein halbes Ei und ein paar Scheiben Fleisch. Kurz darauf folgt etwas Kimchi auf einem kleinen Teller. Jungkook öffnet eine Flasche Bier und stellt ungefragt zwei Gläser dazu. „Ich habe leider keine Weingläser." - „Nicht schlimm. Das tuts auch." Nachdem wir umständlicher weise mit einem Taschenmesser die Weinflasche geöffnet haben, Schütte ich mir auch endlich was ein.

„Die schmecken wirklich fantastisch! Da hab ich mir ja einen richtig guten Fang geholt.", stupse ich ihm gegen den Oberarm. Herzhaft lacht er darüber. Wortlos legt Kookie mir seine Hälfte vom Ei in meine Schüssel. „Ich weiß doch, dass du es am liebsten isst." Das weiß er? Ich hab's ihm aber nie gesagt. Dann muss mich Jungkook gut beobachtet haben. Mit einem breiten Lächeln fische ich eine Scheibe vom Fleisch heraus. „Jagi-ah, mach den Mund auf." Etwas überrascht sieht er mich an, kommt dem aber nach. Und so füttere ich den jüngeren mit meiner Portion an Proteinen.

Die Stimmung ist locker und gut. Nach dem Essen reden und trinken wir was. „Sag mal, Babe. Warum hast du so reagiert?" Etwas verlegen spiele ich mit dem Rand des Glases. „Nun...ich weiß das es dumm ist. Aber mein Ex hatte mich betrogen. Und das hat unweigerlich alte Wunden aufgerissen." - „Wie dumm muss man bitte sein, um so einen Typen wie dich betrügen zu wollen?" Der tätowierte streicht mir über meinen Welligen Schopf. „Wenn ich diesen Idioten jemals sehe, breche ich ihm eigenhändig die Finger und Kastriere ihn." Das gleiche unheimliche Lächeln wie bei Yoongi. Die beiden haben mehr Gemeinsamkeiten als man denkt.

„Der ist es nicht mal wert, dass du ihn beachtest." Wir beide trinken das Glas leer. Plötzlich kommt mir mein Freund näher und küsst mich. Danach entfernt er sich nur ein kleines Stück, blickt mir tief in die Augen. „Eigentlich mag ich keinen Wein. Aber an dir schmeckt er, Babe." Ich laufe rot an. „Bock auf einen Pärchen Abend bei mir? In meinen Klamotten siehst du verdammt süß aus." Ich nicke. Zufrieden drückt mir der Brünette einen Kuss auf meine Stirn und legt seine Arme um mich. Da fallen mir seine anderen Worte ein, die er an mich gerichtet hat. Ich platziere meine Hand an seiner Wange und küsse Jungkook Gefühlvoll. „Ich liebe dich auch, Kookie."



____________________________________

Fetisch -K.TH-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt