„Jetzt- hey, was soll das, V?" Ich greife nach seinem Handgelenk und ziehe ihn hinter mich her. Stolpernd folgt der Dunkelhaarige, gezwungen. Am Herren WC angekommen, schiebe ich den fast gleich großen, sichtlich angesäuert, durch die Tür. „Was soll das? Was machst du hier in Seoul?", funkle ich den jüngeren an. „Eh- immer noch studieren?"
„Aber das kleine Detail, dass du nicht in Busan sondern hier studierst, hast du fein ausgelassen. Jeon Jungkook!", lege ich aufgelöst meine Hände ich die Hüfte. Habe die Hoffnung das es nur ein Traum ist. „Was erwartet du von mir? Das ich dir alles sage? Ich bitte dich, Taehyung.", wird auch er etwas aufbrausender. Unbewusst, kommen wir uns im Argument immer näher.
„Und ich dachte, dass wir uns vielleicht doch noch mal treffen. Bis du mir direkt das Gegenteil bewusst gemacht hast, Jungkook!" - „Ich?! Wer hat sich denn am nächsten morgen, ohne auch nur ein Wort zu sagen, verpisst?! Ich ganz bestimmt nicht!" Das Argument scheint Leidenschaftlicher zu werden. Aus dunklen Augen blickt er mich an. Spannt den Kiefer an und steht so unfassbar nahe vor mir. Mein Vorhaben, ihm gewaltig die Meinung zu Geigen, versickert ins nichts. Versuche mich zu zwingen den Blick stand zu halten. Doch schließlich landet dieser auf seine Weichen; schmalen Lippen. Fuck...
Für einen kurzen Moment, stehen wir stumm; wie angewurzelt da. Und im nächsten, greifen unser gegenüber und ziehen uns gleichzeitig in einen Kuss. Die sexuelle Anspannung und unser Frust sind zum Greifen nahe. Füllen die Luft um uns herum. Fast schon wie ein Süchtiger, verfallen wir den Rausch. Jungkooks weiche Lippen, die sich in mein Gedächtnis gebrannt haben, wie ein Brenneisen.
Zwischen unserem Zungenspiel, keuchen wir in den Kuss und Ringen nach Luft. Tasten gierig den Oberkörper des anderen ab. Doch das Geräusch der Türe, lässt uns voneinander reißen. Schnell versuchen wir normal zu wirken. Fahre mir durchs Haar und richte den Pullover.
Jedoch scheint der Kerl dem nicht ganz glaube zu schenken. „Sunbae, Jungkook. Der Professor hat uns aufgeschlossen.", merkt dieser an. „Wir kommen.", antwortet der Dunkelhaarige gelassen, was ich nickend bejahe. Was war das grade? Verunsichert sehe ich zum jüngeren rüber. „Fuck... so war das nicht geplant.", er trifft auf meinen Blick. Mit seiner Hand im Nacken seufzt der Brünette.
„Da stimmt ich dir ausnahmsweise zu." Räuspernd streiche ich meine Kleidung und greife meine Tasche die mir wohl von der Schulter gerutscht sein muss. „Wie dem auch sei...ich werde dir und deinem neuen Uni-Leben nicht im Weg stehen, Jungkook." Schnellen Schrittes strebe ich den Fotografie Raum an. Die Gänge sind mittlerweile fast komplett leer. „Je-jetzt warte doch, Taehyung!" Schwungvoll werde ich um meine eigene Achse gedreht. Zwei starke Hände fixieren mich an den Oberarmen.
„Wie geht er nur mit seinem Sunbae um?", tuscheln drei Mädels in unsere Nähe. „Macht nen Abgang!", zischt der jüngere sie an. Wenn Blicke töten könnten. „Was zum Henker soll der scheiss?! Auf dieses Hot'n Cold Getue, habe ich kein Bock!" - „Daran hättest du eher denken sollen. Du wusstest, dass du nach Seoul kommst, hast aber selbst im Nachhinein nichts gesagt. Nur das es ein ONS ist. Also weiß ich ganz genau wo ich dran bin, JK!"
„Alles gut Tae? Ich habe euch beide vorhin auf den Flur gesehen.", erkundigt sich Hoseok. „Alles gut, Hobi Hyung." Seufzend packt er an meine Schulter. „Ich weiß das Yoongi dein bevorzugter Gesprächs- Partner ist. Aber wenn was ist, kannst du jederzeit mit mir reden, ja? Ich wollte nicht lauschen...doch das ging nicht anders. Sorry." , kratzt sich der ältere verlegen grinsend. „Und ich würde mal behaupten, dass sich seine Augen förmlich versuchen durch dich durch zu bohren." Wissend nicke ich. Diesen Blick würde jeder auf sich spüren. „Ich weiß, Hyung..."„Also...ihr beide scheint euch wohl... anders zu kennen. Ich wusste gar nicht das du der Typ für sowas bist.", Hobi schaut über seine Schulter zu Jungkook. Mustert ihr kurz und wendet sich wieder mir zu. „I mean, er sieht wirklich gut aus. Aber er gibt auch ganz krasse Fuck Boy Vibes."
„Hyung, ich bin grade nicht wirklich in der Stimmung um darüber reden zu wollen.", flüstere ich ihm zu. Mit meiner Hand fahre ich mir übers Gesicht. Der heutige Tag scheint mir wie verhext. Schlimmer kann der ja hoffentlich nicht mehr werden. „Verstehe. Wenn das nur Yoongi-..", sofort Presse ich meine Hand panisch auf dem Mund von Hoseok, der mich aus aufgerissenen Augen ansieht. „Erwähne bloß nichts, Yoongi Hyung gegenüber(!). Du weißt wie er ist! Und ich möchte ihm kein Alibi geben müssen und somit sein Mord Komplize sein." Stumm nickt der eigentliche Sonnenschein.
Nach dem Kurs, verabschiede ich mich von einigen Bekannten, den Freshman und Hoseok. Seufzend biege ich um die Ecke. Ich möchte jetzt einfach nur noch in den Kunstraum und meine Ruhe haben. „Hey, Gay-Tae!", ruft mich die Person die ich am wenigsten treffen möchte. „Ganz witzig, Alex! Was willst du?", drehe ich mich in seine Richtung. Mit einem dreckigen Grinsen auf den Lippen steht dieser Schrank an Mensch vor mir. Typischer Sportler. Er ist ein Russe, der hier ein Auslandsstudium macht. Seine Eisblauen Augen, die fast weißblonden kurzen Haare und seine Größe wirken einschüchternd.
„Ich wollte nur mit dir etwas Spaß haben. Immerhin haben wir uns lange nicht mehr gesehen." Seine großen Pranken drückt er fest in meine Schmächtig wirkende Schulter. „Die Freude und das Interesse, beruhen nicht auf Gegenseitigkeit!" - „Ohh! Seit wann traust du dich denn den Mund so aufzumachen? Sind dir ein paar Eier gewachsen?"
Wie gerne ich diesem blöden Arsch doch eine reinhauen würde.„Fass ihn nicht an!", kommt es warnend von meiner Seite. Zeitgleich drängt sich die bekannte Gestalt vor mich und schlägt die Pranke von Alex weg. Es ist Yoongi. „Im Gegensatz zu allen anderen, habe ich keine Angst vor dir!" Der Blick des großen Russen verfinstert sich. „Du kleiner Zwerg, hast ne ganz schön große fresse für seine Statur.", knurrt dieser bedrohlich. Doch das leere; emotionslose Gesicht des Blondhaarigen scheint unbeeindruckt. „Hey Alex, lass gut sein. Mit Sunbae ist nicht zu spaßen.", warnt ihn einer seiner Minions. Ungläubig schnaubt der Riese auf und mustert Hyung. „Was will der abgebrochene Zwerg schon ausrichten? Die beiden Schwuchteln verspeise ich zum Frühstück."
Und so schnell dieser Satz ausgesprochen war, so schnell knallte auch bei Yoongi eine Sicherung durch. Obwohl Alex Einen Kopf größer ist, boxt ihn Hyung regelrecht aus den Socken. Wirft sich auf ihn. Es artet in eine Schlägerei aus. Immer wieder trifft die Fans des jeweils anderen in eines der Gesichter. „Hyung! Yoongi! Hör auf!", versuche ich vergebens dazwischen zu gehen. Der kleinere blonde fixiert Alex unter sich. Kniet sich auf seine Arme und schlägt immer wieder zu. „Dieser Bastard will heute sterben! Niemand. Beleidigt. Meinen. Freund!", gibt er zu jedem Schlag aggressiv von sich.
„Hey! Hey! Auseinander!" Drei Typen erscheinen und greifen ein. Zwei von ihnen ziehen Yoongi von Alex und haben etwas Schwierigkeiten diesen zurück zuhalten. „Sunbae, beruhige dich!" Es ist Bang Chan. „Was auch immer hier los ist, Gewalt ist keine Lösung!", ergänzt der andere. Es ist Eunwoo. Und der dritte zieht den Russischen Riesen hoch. Wo nun auch eine vierte Person angerannt kommt. „Ich kann Typen die auf schwächere los gehen, nicht ausstehen!" - „Ya! Jungkookie, nicht an deinem ersten Tag! Sunbae hat ihn doch schon windelweich geprügelt."
Tatsächlich. Jungkook ist gekommen und hält sich sichtlich zurück. Könnte auch daran liegen, das sein Freund ihm am Arm zurück zieht. „Hast recht, BamBam. Das ist es mir nicht wert."
„Kommt, wir bringen euch raus. Dann beruhigen wir uns erstmal.", versucht dieser lieb lächelnde fremde Namens BamBam die Situation zu entschärfen. „Warte ab Alex! Das nächste mal-..", ich ziehe den noch immer geladenen kleinen blonden Terrier am Ohr. „Reicht jetzt, Hyung! Komm mit!" Etwas winselnd tippelt er mir unbeholfen hinterher. Dicht gefolgt von der Truppe die uns geholfen hat. Und somit Jungkook.
Na super. Dabei wollte ich nur einen ganz normalen Tag in der Uni haben. Den Kunstraum kann ich auch vergessen. Und zu allem übel, scheint das Schicksal mich zu hassen. Wieso kann ich Jungkook nicht aus den Weg gehen? Wieso ist er immer da?
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Fetisch -K.TH-
FanfictionKim Taehyung, 25 Jahre und Kunststudent, lebt das perfekte Leben. Pflegt gute Freundschaften und ist recht beliebt. Auf den ersten Blick. Doch was passiert, wenn Taehyung einen Fremden kennenlernt der all seine dunklen Gelüste versteht und dessen...