Kapitel 6

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Bis zu Zoeys Party am Samstag,waren es genau fünf Tage und ich hatte beschlossen bis dahin mich auf 49 runter zuhungern.
Wenn ich das schaffen würde,würde Tristan nur noch Augen für mich haben.
Es war sehr schwierig rein gar nichts zu essen.Mein Magen knurrte noch mehr als davor,aber irgendwann gab er es auf und das Hungergefühl ließ ein wenig nach.
Zusätzlich wurde mir andauernd schrecklich schwindelig,was ein paar Mal dazu führte dass ich mein Gleichgewicht verlor und für ein paar Sekunden alles schwarz vor meinen Augen war.
Naja,damit konnte ich leben,hauptsache ich verlor nicht die Kontrolle über mich,dass war alles was zählte.
Das war in manchen Momenten ziemlich schwierig,einmal war ich kurz davor komplett die Beherrschung zu verlieren.
Es war Nacht ich konnte nicht schlafen,da der heulende Wolf in meinen Magen keine Ruhe gab.Ich lag einfach in meinen Bett und urplötzlich stand ich vor meinen Kühlschrank,die Tür war offen und meine Hand wollte nach dem Käse greifen.Oder nach der Butter und den Resten der Lasagne.
„Koste ein wenig",lockte mich das Weise Licht des Kühlschrank.
„Jetzt mach schon.Nur ein einziger Bissen.Glaub mir es wird dir guttun."
Ganz langsam führte ich einen kleinen Happen Lasagne Richtung Mund vor bei an meinen Zähnen und kaute in Zeitlupe,um es auch ja lange genießen zu können.
Einfach köstlich.
„Noch einen.Kaum schon noch einen.",sporntemich mein Körper an.
Und aus dem einen Bissen,wurden zwei,dann zehn,und schließlich wanderte da ganze Blech meinen Hals hinunter.
Hinterher stopfte ich mir die Schokoladenkekse hinein.Danach Erdbeereis.Gefolgt von zwei Stück Obstkuchen.Fünf Stück trocken Toast.Ein halbe Schachtel Weintraube.Und vier mini Donouts.
Kurz bevor ich mein Magen explodierte,rannte ich ins Bad,und schloss mich ein.
Ich stierte der fetten Kuh im Spiegel an.Ich hatte den Kampf verloren.
Adrenalin schoss durch meine Adern.Tristan konnte ich mir jetzt auf jeden Fall aus dem Kopf schlagen,ich hatte mindestens zwei Kilo zugenommen.
Ich konnte mir den widerlich Haufen Fett einfach nicht mehr anschauen.Wütend schlug ich auf den Spiegel ein.Nochmal und Nochmal.
Klirrend zerbrach er in.Der Schmerz in meiner Hand ist wie ein Lavastrom und nimmt mir den Atem.
Dicke Blutstropfen spritzen auf den Rand des Waschbeckens.
Vor meinen Augen begannen schwarze Löcher auf zu reißen ,und mein Herz begann zu rasen wie ein Maschienengewehr..
Keuchend lehnte ich mich an die Wand und wartete bis sich mein Herzschlag wieder auf normales Maß reduziert hatte.
Danach stürtzte ich zum Klo,steckte mir meine blutüberströmten Finger in den Hals,und würgte so lange bis ich mir sicher war das ich den kompletten Inhalt meines übervollen Magen hinausbefördert hatte.
Ich rappelte mich auf.Entschlossen holte ich Besen und Schaufel aus der Küche und kehrte die Scherben auf.
Nachdem ich auch noch das Blut weggeschruppt hatte,ging ich wieder zurück ins Bett und versuchte endlich einzuschlafen.
Vergeblich,das schlechte Gewissen nagte an mir.
Warum hatte ich das getan?
Natürlich würde ich es jetzt sicher schaffen zu Zoeys Feier 49 kg zu wiegen,aber es war einfach gemein.Ist diese Welt nicht schrecklich?Ich stopfte mir das Essen ohne Grund in mich hinein,bis ich zum Explodieren drohte und mich übergebe. Und in Afrika sterben zur gleichen Zeit Hunderte von Menschen weil sie nichts zu essen hatte.
Ich wünschte ich könnte mit ihnen tauschen.Sie müssen hungern.Sie haben keine andere Möglichkeiten.Sie haben keinen Kühlschrank,den sie öffnen können.Sie brauchen keine Angst davor zu haben dick zu werden,oder die Kontrolle zu verlieren.
Ich weiß,wie absurd meine Gedanken sind,trotzdem beneide ich diese Menschen dafür.

sorry das das updaten hier ab und zu mal etwas dauert, aber hatte Klausuren und so weiter ich hoffe euch gefällt es bisher❤

Elena^^

Engel müssen HungernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt