Kapitel 30

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„F*** dich Tristan, wenn du denkst, dass du und deine ach so tolle Freundin mir die Party versaust, hast du dich geirrt", lallte ich und griff nach dem nächsten Getränk. Mit jeden Schluck, der meine Kehle runter rannte, fühlte ich mich ein Stückchen freier und lebendiger.
„Ich werde dir zeigen, dass ich auch mit anderen Jungs Spaß haben kann", sagte ich zu mir selbst und lachte ohne Grund los.
Ich sah mich um, plötzlich entdeckte ich Louis' Wuschelkopf, auf der Tanzfläche, und wankte auf ihn zu, bemüht nicht den Halt zu verlieren.
Ich legte meine Arme um ihn und schmiegte mich an ihn.
„Hey Süßer. Lust auf ein bisschen Spaß", flüsterte ich in sein linkes Ohr und kicherte, weil ich das alles irgendwie wieder irrsinnig witzig fand.
Er war eindeutig noch nicht so voll wie ich ,jedoch war ihm das alles andere als unangenehm und ging darauf ein, packte mich nicht gerade sanft an den Hüften und zog mich an sich.
Eine Weile küssten wir uns, und obwohl ich meine Gedanken nur noch schwer ordnen konnte, stellte ich mir wieder vor, dass ich nicht mit Louis sondern mit Tristan rummachte.
Ich warf einen kurzen Blick über meine Schulter, um zu sehen, ob er irgendwo in der Nähe. Tatsächlich er stand ein paar Meter hinter uns, und schaute zu uns rüber.
Ich lächelte und streckte ihm den Mittelfinger entgegen, etwas, woran ich im nüchternen Zustand nicht einmal zu denken gewagt hätte.
Eine Weile küssten wir uns weiter, doch langsam spürte ich das Louis mehr wollte, als rumzumachen.
Nach noch ein wenig Alkohol, gingen wir hinauf in sein Zimmer und vergasen da bei die Türe hinter uns zu schließen.
Unsanft ließen wir uns in sein Bett fallen. Langsam begann Louis mit seinen Händen unter meinen T-shirt zu fahren, wanderte weiter nach oben zu meinem BH und öffnete ihn.
So wurde meine Traumvorstellung, mein erstes Mal im romantischem Kerzenlicht ,mit einem festen treuen Freund zu haben, ein wildes Rummachen, mit einem Jungen, den ich gerademal für zwei Tage kannte, in einem Zimmer, wo ständig Leute rein und raus kamen.
Da ich mindestens 0,7 Promille im Blut hatte, war es mir in diesen Moment ziemlich egal, ob uns andere Menschen zu schauten oder nicht.
Wenn ich jetzt zurückdenke,könnte ich mir manchmal eine klatschen. Wäre ich doch einfach schnell aufgestanden und hätte die verdammt Tür einfach zugeschlossen, hätte ich die ganze Sch???e verhindern können.
Tja, aber man kann die Zeit leider nicht zurückdrehen , so sehr man es sich manchmal auch wünscht, man muss akzeptieren, dass das Schicksal es nicht immer gut und mit einem meint.
Obwohl ich dieses Dilemma in diesem Fall, eher meiner eigenen Dummheit zu verdanken hatte, als den puren Zufall.
Ich erinnere mich nur noch sehr schwer wie spät es war, als ich mich auf den Weg zum Krankenhaus machte. Auf jeden Fall ging schon die Sonne auf als ich auf den Balkon zu meinem Zimmer kletterte.
Mir war immer noch schwindelig und ich war kurz davor den Halt zu verlieren und in zwei Meter tiefe hinter zu fallen.
„Alice. Oh mein Gott, wie schaust du denn aus. Du musst sofort ins Bad, sonst merken die Pfleger noch wo in der Nacht gesteckt hast"
„Ich will nicht", sagte ich noch ein wenig lallend, und wollte mich in mein Bett fallen lassen.
„Nein auf keinen Fall und wenn ich dich zwingen muss. Dein ganzes Make up ist verschmiert, außerdem riechst du nach Alkohol, Kotze und Gras", panisch zog mich meine Freundin zum Waschbecken. In Windeseile wusch sie mir mein Gesicht, und sprühte mich mit mindestens einer halben Falsche Deo ein.
„Gut und jetzt ziehst du dir sofort dein Nachthemd an. Deine ganze Bluse ist zerrissen, ernsthaft ich will wirklich nicht wissen was du angestellt hast."„Jaja",murmelte ich abwesend, zog mich um und legte mich danach für den restlichen Morgen und Vormittag schlafen.
„Alice. Es ist jetzt halb eins , du hast jetzt 7 Stunden gepennt. Willst du nicht einmal aufstehen? Außerdem hast du Post bekommen. Keine Ahnung wer heut zu Tage noch Briefe verschickt."

Engel müssen HungernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt