Kapitel 1

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„ Alice,Frühstück ist fertig."
Ein Blick auf meinem Wecker,oh mann schon längst Aufstehzeit .Warum muss die Nacht bloß so schnell vergehen?Ich vergrabe meinen Kopf so tief wie möglich im Kissen und würde am liebsten weiter schlafen.Bestenfalls für immer..Schlafen ist reiner Luxus für mich,es ist der einzige Zeitpunkt,wo mein chaotischem Leben einigermaßen erträglich ist.
„Alice beweg deinen Arsch und komm endlich runter",rief meine Mutter.
Stöhnend klettere ich aus meinem Bett und taumele runter ins Esszimmer,wo meine Mutter bereits am Tisch sitzt.
„Da bist du ja endlich.Wird aber auch Zeit."
„Morgen",murmele ich und schnappe mir ein Brötchen.
„Alice,es gibt da was,was wir bereden müssen"
Automatisch wandert mein Blick auf dem freien Stuhl,neben mir.Ein Anflug von Angst krampft meinen Magen zusammen.
„Um was geht es?",frage ich im normalsten Plauderton der Welt,obwohl ich die Antwort schon längst kenne.
„Es geht,um deinen Vater."Sie zögert.Als sie spricht ist ihre Stimme unsicher.
„Er wird nicht mehr zurück kommen,er wohnt vorerst mal bei einem Arbeitskollegen und danach wird er sich eine Wohnung suchen."
Eine Woge von Erleichterung überschwemmt mich.Jetzt war es endgültig vorbei.Nie wieder werde mir mitanhören müssen,wie sich meine Eltern anschreien und Beleidigungen an den Kopf werfen.
Nie wieder werde ich Abends heulend im Bett liegen und hoffen,dass alles gut wird.
So wie früher,als wir noch eine nette,kleine Familie waren...Plötzlich kommen in mir Erinnerungen hoch,an eine Zeit,in der meine Welt noch heil war..Tränen schießen mir in die Augen.Vor meiner Mutter zu weinen wär jetzt echt das letzte.Schnell drehe ich mich weg und blinzele heftig,damit sie nicht überquellen.
Plötzlich steigt Wut in mir hoch.
„Warum?Warum musstest du alles zu zerstören?Wir waren so eine tolle Familie."
„Hör auf so zu reden,Alice.Du weißt ganz genau,dass es nicht meine Schuld ist.Es war die Endscheidung deines Vaters , uns zu verlassen,nicht meine."
Bla,bla,bla ich will,dass nicht hören.Natürlichwar es ihre Schuld,hätte sie meinem Vater nicht mit diesem Klugscheißer betrogen,wäre er wahrscheinlich noch hier.
Frustriert und wütend löffel ich mir Nutella in den Mund,um mich ein wenig zu beruhigen.
„Man Alice,lass das!Dein Vater wird nicht davon zurückkommen,wenn du dir dieses süße Zeug reinschauffelst."
„Na und,mir doch egal.",sage ich und mampfe weiter.
„Außerdem macht Nutella dick,und du hast echt genügend Speckreserven."
„Mama",stieß ich hervor und funkelte sie böse an.
„Warum bist du so gemein?Ich sag' zu dir ja auch nicht,dass du fett bist."
„Ich sagte auch nicht,dass du fett bist,aber ein wenig abnehmen abnehmen könnte dir echt nicht schaden,Kind.Und jetzt geh hoch und zieh dich endlich um.Du kommst sonst zu spät zur Schule."
„Oh Mama,kannst du mich heute nicht ein einziges Mal entschuldigen,mir ist heute echt nicht nach.Schule"
„Nein,auf keinen Fall,du wirst gehst .Das Leben geht weiter,auch ohne Papa."
Ich seufzte und begab mich nach oben in mein Zimmer.Schnell zog ich mir ein rotes Top über und eine enge Jeans an , leider etwas zu eng.Ich stelle mich vor den Spiegel und betrachte mich.
„Sie hat recht.Du bist wirklich dick.",sage ich zu meinem eigenen Spiegelbild.

Das war Tag an dem meine Mutter mit dem Trinken begann,
und ich mit dem Essen aufhörte...

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Wundert euch nicht, in meinen anderen Geschichten sind die Kapitel immer etwas länger, in dieser Geschichten werde ich die Kapitel immer recht kurz halten 1. Damit ich mehr schreiben kann und 2. Ihr schneller die Updates lesen könnt❤

Elena

Engel müssen HungernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt