Kapitel 48

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Charlies POV:

Ich habe länger mit mir gehadert, ob ich Tom direkt mit dem Artikel konfrontiere oder das Essen abwarte, da er aber so hungrig war habe ich mich entschieden zu warten. Wäre ja schade wenn ihm der Appetit vergangen wäre. Und davon hatte er reichlich denn zusätzlich zu den zwei Burgern mit Pommes die er sich ohnehin für sich mitgenommen hat, hat er sich auch noch den Rest von meinem Burger zu Gemüte geführt. Nicht dass es ihm schaden würde, aber manchmal wundere ich mich schon wie er so schlank sein kann, während er so viel Essen kann.

Ich seufze nachdem er den Müll verräumt hat und sich aufs Bett setzt. „Ich habe zu viel gegessen", brummt er und reibt sich über den prallgefühlten Bauch. Ich kichere ein wenig als ich aufstehe und mich zu ihm aufs Bett begebe. Er guckt mich nur für eine Sekunde an und bemerkt direkt irgendwas ist. „Was bedrückt dich? Ist es wegen Ava? Wir werden Freddie gleich anrufen", versichert er mir doch ich schüttle gleich mit dem Kopf. „Nein es ist nicht wegen Ava.... Es..." ich beiße mir auf die Lippen. Es ihm nicht zu sagen bringt auch nichts. Selbst wenn er im Internet nicht darauf stoßen würde, wir fliegen in zwei Tagen zurück nach England und spätestens am Flughafen wird ihm eine Zeitung in die Hände fallen. Eine Zeitung die sicher auch über den Artikel verfügt. „Charlie", mahnt er mich und ich seufze schließlich und entscheide mich für die leichteste Variante. Ich ziehe mein Handy hervor und öffne den Link bevor ich es ihm hinhalte.

„‚Assistentin oder doch neue Flamme? Hier verschwindet Tom Hiddleston mit einer braunhaarigen Schönheit in der Besenkammer!", liest er die Überschrift laut vor. Kurz ist es mucksmäuschenstill ehe Tom sich abrupt im Bett aufrichtet und kerzengerade sitzt. „WAS ZUR HÖLLE?", entfährt es ihm laut doch die Röte steigt ihm direkt in die Wangen. „Entschuldige diesen Ausbruch", murmelt er und sieht mich an während er sich frustriert durchs Haar fährt. „Ich habe mich so oft umgesehen. Das ist doch gar nicht möglich. Diese Aasgeier" , flucht er. „Siehst du Charlie, jetzt weißt du was ich meinte als ich sagte ich will mein Privatleben so privat wie möglich halten." Er sieht unglaublich traurig und enttäuscht aus und er tut mir gerade wahnsinnig leid. Ich will mir gar nicht vorstellen wie viele Artikel er durchmachen musste als er noch mit Taylor zusammen war. Wie oft über irgendeine Beziehung spekuliert wurde nur weil er sich mit einer Frau gut verstanden hat. Und nach Jahren in denen ich in meinem ehemaligen Job super glücklich und zufrieden war, fühle ich mich das erste Mal richtig und zwar richtig schuldig. Unter anderem wegen meinem Berufsstand müssen Menschen wie Tom so leiden.

„Es tut mir Leid", murmle ich obwohl das vermutlich völlig aus dem Zusammenhang gerissen klingt nachdem er keine Ahnung hat woran ich gerade gedacht habe. „Was?", fragt Tom mich verdutzt. „Wegen Menschen wie mir musst du sowas durchmachen", fasse ich meine Gedanken zusammen. „Wenn dich niemand fotografiert, gibt es auch keinen Artikel. Weil niemand beweisen kann, dass es passiert ist", seufze ich und er nickt schwach. „Ja so ist es leider", bestätigt er. „Aber du kannst da nichts dafür. Es ist gut dass es gekommen ist wie es gekommen ist. Stell dir vor du hättest nicht versucht mich zu fotografieren und wir hätten uns gar nie kennengelernt", versucht er mich aufzuheitern und lehnt sich schließlich wieder neben mich und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Schon. Aber trotzdem. Du kannst ja nicht mal mit deiner Assistentin irgendwohin gehen ohne Gerüchte. Wahrscheinlich hattest du mit der Hälfte der Frauen die angeblich mal mit dir zusammen waren nicht mal was", brumme ich und er zuckt die Schultern. Natürlich bin ich nicht wirklich seine Assistentin aber wäre ich es, wären wir trotzdem in derselben Situation.

„Mit machen vielleicht nicht", gibt er zu. „Aber es stimmt schon. Sobald ich mich mit einer meiner weiblichen Kolleginnen zum Beispiel gut verstehe, gibt es direkt Gerüchte. Zum Beispiel rund um mich und Jessica mit der ich Crimson Peak gespielt habe", erklärt er mir und ich überlege. Ich kann mich erinnern dass wir den Film gesehen haben, weiß aber nicht welche der beiden Jessica heißt im echten Leben. „Die, die meine Schwester gespielt hat", klärt er mich auf als er meinen verwirrten Blick wahrnimmt. „Wir haben uns wirklich richtig gut verstanden und direkt gab es Gerüchte, dass etwas zwischen uns läuft" Ich grinse frech. „Ist denn etwas zwischen euch gelaufen?", frage ich auch wenn es möglicherweise ein bisschen provokant ist. Er kichert und zuckt mit den Schultern. „Ein Gentleman schweigt und genießt", erwidert er bevor wir beide in Gelächter ausbrechen.

„Nein ganz im Ernst jetzt. Ich mochte Jessica wirklich. Sie mochte mich vielleicht sogar ein bisschen mehr... Die Gerüchte stammen nicht von irgendwo sagen wir es mal so. Aber es geht ums Prinzip. Jede Frau die nicht gerade meine Mutter oder Schwester ist, ist direkt meine Freundin. Und wenn ich eine Freundin habe und mit einer anderen Frau gesichtet werde, habe ich natürlich immer direkt eine Affäre. Ich bin es manchmal echt leid", gibt er zu und ich nicke verständnisvoll. „Stelle ich mir anstrengend vor." „Ist es auch"

Toms POV:

Nachdem Gespräch über Medien und Frauen und mich, schweigen wir erstmal eine Weile. Es ist aber kein unangenehmes Schweigen. Im Gegenteil. Man spürt einfach die gegenseitige Anwesenheit kann sich aber auch einfach nur entspannen für einen Moment. „Wir sollten Freddie anrufen. Es wird spät nicht, dass wir ihn noch wecken", bin ich es schließlich, der das Schweigen bricht. Charlie setzt sich auf und seufzt schwer. „Das sollten wir", gibt sie zurück. „Bist du bereit?", frage ich sie, denn ich habe das Gefühl sie ist absolut nicht bereit. Charlie seufzt. „Eigentlich nicht nein. Aber ich muss es wissen", gibt sie zu und ich lege schützend den Arm um sie. „Ich weiß sowas ist hart", lasse ich sie wissen. Und ich weiß es auch. Abseits von Rampenlicht und Co habe ich tatsächlich auch sowas wie Freunde.

„Weißt du Ava und ich sind zusammen aufgewachsen. Wir waren immer wie Schwestern. Und ich kann mir einfach nicht erklären warum sie so zu mir ist? Zumal du doch total zuvorkommend warst. Und sie direkt eingeladen hast. Obwohl du mich doch kaum zwei Tage kanntest", seufzt sie und ich nicke als ich ihr einen Kuss auf die Schläfe drücke. „Bestimmt gibt es eine Erklärung für ihr Verhalten", lasse ich sie wissen und brumme ein wenig unzufrieden weil ich es beim Essen wirklich übertrieben habe. Ich hatte so großen Hunger, dass ich mir selbst zwei Cheeseburger mit Pommes geholt habe und auch noch die Reste von ihrem Burger aufgegessen habe. Jetzt fühlt sich mein Bauch ungemütlich voll an und ich bereue meine Entscheidung für die Cheeseburger. Ich esse halt einfach gerne.

„Alles okay?", fragt sie mich und ich nicke. „Hab bloß eindeutig zu viel gegessen", brumme ich und reibe mir über den Bauch. Sie kichert frech als sie sich an mich lehnt und ihre warme Hand auf meinem Bauch platziert. „Kennst du meinen Geheimtipp gegen zu viel gegessen und ungemütliches Bäuchlein?", fragt sie mich zuckersüß während sie ihre Hand über meinen Bauch wandern lässt. Ich schüttle mit dem Kopf und erwarte irgendwas Nettes wie einen Tee oder eine Massage doch ihre Antwort gefällt mir fast noch besser, denn ich muss über ihre direkte und leicht derbe Art sofort lachen: „Einfach mal richtig fett scheißen gehen"

Wir beide brechen erstmal in Gelächter aus. Als wir uns wieder beruhigt haben sieht sie mich an. „Ne aber mal im Ernst geh aufs Klo dann rufen wir Freddie an", sagt sie und gibt mir einen sanften Kuss. Ich erwidere ihren Kuss und intensiviere ihn ein wenig. Meine Zunge umspielt die ihre in einer gefühlt nie enden wollenden Leidenschaft. Am liebsten würde ich sie sofort wieder vernaschen. Nachdem wir es gestern Abend schon mehrfach getan haben. Aber sie hat Recht. Erstens muss ich wirklich mal aufs Klo und zweitens müssen wir Freddie anrufen bevor es zu spät wird. Sie schubst mich liebevoll von sich. „Geh erstmal aufs Klo sonst gibt's hier gar nichts", lacht sie und ich nicke und stehe schließlich auf. Ein Weilchen später, entleert und mit einem angenehmeren Gefühl im Bauch komme ich wieder. Da es leise ist schleiche ich um die Ecke für den Fall dass Charlie eingeschlafen ist. Ist sie aber nicht. Sie hat sich mein Buch vom Nachttisch genommen und ihre Nase reingesteckt. Ich räuspere mich um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. „Oh", murmelt sie und wird etwas rot. „Ich wollte mir mal ansehen, was du so liest" „Shakespeare aktuell", erwidere ich. „Nicht zum ersten Mal", sagt sie als sie sich das Buch näher ansieht. Ich nicke. „Nein. Zum dritten oder vierten Mal", erwidere ich und setzte mich zu ihr aufs Bett. Ich ziehe mein Handy hervor, während sie das Buch wieder zumacht und auf meinen Nachttisch zurücklegt. „Bereit?" Sie nickt. Ich wähle seine Nummer und wir warten bis er sich nach dem dritten Klingeln endlich meldet: „Ah Tom na endlich"


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Der Gentleman und die Rockerbraut oder so. Zumindest mit ihrer Art. Aber Tom scheint das ja ganz süß zu finden :D Mal sehen was Freddie rausgefunden hat. Dazu aber dann im nächsten Kapitel ;)  

Ready for those flashing lights (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt