Kapitel 37

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Charlies POV:

Es fühlt sich alles noch sehr surreal an. Ist das gerade wirklich passiert? Hat meine beste Freundin mich gerade wirklich einfach so im Stich gelassen? Ist sie wirklich eifersüchtig? Aber auf was denn? Auf mich, weil ich einen Promi bekommen habe? Auf Tom, weil er mich bekommen hat? Oder auf die Vorstellung einer funktionierenden Beziehung? Aber das würde doch keinen Sinn machen. Sie ist doch selbst in einer glücklichen Beziehung. Warum also sollte ich das nicht erleben?

Sekunden später spüre ich starke Arme die sich um mich legen und mich an seine Brust drücken. Ich könnte die Augen geschlossen haben und wüsste trotzdem, dass ich in Toms Armen liege. Ich ziehe seinen Duft ein während er mir einen Kuss auf den Scheitel drückt. Meine heißen Tränen durchtränken sein weißes Hemd. „Ich habe keine Ahnung was da gerade passiert ist. Es tut mir so leid Freddie", murmle ich als ich meinen besten Freund aus dem Augenwinkel erblicke wie er neben uns steht. „Ich gebe dir Geld für ein Taxi. Ich... ich konnte sie nicht aufhalten", schluchze ich an die Brust meines Freundes gedrückt. „Schon gut. Ich fahre dich später nach Hause.", höre ich Toms Stimme doch irgendwie klingt sie weit weg. „Komm Charlie wir setzten uns gemeinsam auf die Couch. Du. Ich. Und Freddie", weist Tom uns an und ein bisschen wie in Trance bewege ich mich ins Wohnzimmer.

Freddie nimmt rechts von mir Platz und Tom links. „Es tut mir leid. Ich wollte dass es ein toller Abend wird. Ich wollte, dass ihr euch alle kennenlernen könnt. Ich weiß nicht was in sie gefahren ist", murmle ich während ich mich langsam beruhige. „Ich weiß es auch nicht Charlie. Ich habs Tom gerade erzählt. Sie ist schon so seltsam seit sie mich abgeholt hat und ich habe wirklich keine Ahnung warum. Ich wünsche ich wüsste einen Grund"

Wir sitzen eine Weile schweigend nebeneinander. Tom hat seinen Arm um mich gelegt und drückt mir immer wieder Küsse auf den Scheitel während Freddie meine rechte Hand hält und sie in regelmäßigen Abständen aufmunternd drückt. „Sie beruhigt sich wieder", meint er dann irgendwann. Ich sehe ihn an und seufze schulterzuckend. „Ich glaube nicht. Als ich ihr gesagt habe sie wäre eifersüchtig ist sie total ausgeflippt" „Ich werde mit ihr reden Charlie. Glaub mir wir finden raus was mit ihr nicht stimmt. So ist sie sonst nämlich nicht drauf", erklärt er mit einem Seitenblick auf Tom. „Absolut nicht", pflichte ich ihm bei.

Tom nickt. „Irgendwas hat einfach nicht gepasst. Aber man kann es bestimmt wieder gerade bügeln. Mein bester Freund hat sich auch wieder eingekriegt nachdem wir einen riesigen Streit hatten und ich wirklich großen Mist gebaut habe", erklärt er mir und als ich zu ihm aufsehe, kaut er auf seiner Unterlippe. „Erzählst du mir was du für Mist gebaut hast? Ich brauche Ablenkung außerdem wenn du wirklich großen Mist gebaut hast, dann sehe ich ja vielleicht was Menschen fähig sind zu verzeihen", frage ich ihn und gucke ihn mit großen Augen an während ich einen Schmollmund verziehe.

„Auch ohne dass du mich so unwiderstehlich süß anguckst hätte ich es euch erzählt", erwidert Tom und küsst mich ehe er spricht. „Mein bester Freund und ich sind schon seit Kindertagen befreundet. Wir waren zusammen auf der Schule. Wir waren eigentlich überall zusammen. Dann hat er sich unsterblich verliebt in eine tolle Frau. Ich mag sie wirklich sehr. Jedenfalls haben die beiden geheiratet und ich habe ihm fest versprochen, dass ich bei der Hochzeit dabei sein würde. Selbst wenn Steven  Spielberg mich anruft..." Er macht eine Pause und ich sehe ihn ziemlich verwirrt an. Steven Spielberg ist mir natürlich schon ein Begriff aber bis jetzt macht diese Geschichte noch nicht viel Sinn für mich. „Tja was soll ich sagen. Steven Spielberg hat angerufen..." „Und dann hast du seine Hochzeit verpasst?" Tom sieht zu Boden während er weiter auf seiner Lippe herum kaut. „Ich bin nicht stolz darauf, aber ja ich habe seine Hochzeit versäumt weil ich mit Steven Spielberg gedreht habe..."

„Wow und das hat er dir verziehen?", entfährt es Freddie ehe er sich die Hand vor den Mund schlägt. „Sorry" „Nein schon gut", lacht Tom. „Ja ich bin wirklich nicht stolz drauf, aber nachdem er Ewigkeiten zu Recht nicht mit mir geredet hat, haben wir uns ausgesprochen und er hat mir schließlich verziehen" „Und habt ihr heute noch Kontakt?", fragt Freddie neugierig und ich bin gerade einfach nur unsagbar froh, dass wenigstens Freddie sich sehr für Tom interessiert und sich große Mühe gibt. „Natürlich er ist doch mein bester Freund.", versichert Tom. „Wenn man so viel arbeitet wie  ich und über so unregelmäßige Arbeitszeiten verfügt, dann hat man leider keinen täglichen Kontakt mehr, aber wir treffen uns wann immer es geht und wir schreiben viel", erklärt er und ich lächle. „Wenn er dir sowas verziehen hat, wird sich wohl Ava auch wieder einkriegen", kichere ich ein wenig und Tom küsst mich nochmal. „Auf jeden Fall.", sagt er und blickt kurz auf die Uhr. „Und jetzt schlage ich vor, dass du dich fürs Bett fertig machst und ich Freddie nach Hause fahre bevor ich zu dir stoße", sagt er dann und ich schüttle den Kopf. „Du sollst dich schonen. Ich fahre ihn", erwidere ich und jetzt ist es Tom der den Kopf schüttelt. „Es ist nur fahren. Das schaffe ich. Ich habe meine Tabletten genommen und mir geht's gut. Du hast dich so liebevoll um mich gekümmert jetzt bin ich mal dran was für dich zu tun..."

Toms POV:

Nachdem ich Charlie endlich davon überzeugt habe, dass ich fähig bin Freddie nach Hause zu fahren sitzen wir jetzt in meinem Auto. „Tolles Auto", murmelt er anerkennend während er sich im Innenraum meines Wagens umsieht. „Danke. War auch teuer", gebe ich zu und schüttle schnell über mich selbst den Kopf. „Tut mir leid, das sollte nicht angeberisch klingen", entschuldige ich mich. Ich bin es gewohnt mit Menschen zusammen zu sein, die über einen ähnlichen Lebensstil verfügen, da sagt man so was schon mal ohne darüber nach zudenken. „Schon gut Tom. Du arbeitest hart für dein Geld es ist nichts wofür man sich schämen müsste. Außerdem klang es nicht angeberisch", beruhigt er mich während ich den Wagen in den Verkehr führe, nachdem ich das Navi programmiert habe.

„Hast du wirklich  keine Ahnung was mit Ava los sein könnte? Hat sie Probleme mit ihrem Freund?", frage ich ihn nach einer Weile in der wir nur geschwiegen haben. Er zuckt mit den Schultern, wie ich in der Spiegelung der Scheibe sehen kann. „Nein nicht das ich wüsste. Normalerweise erzählt Ava uns alles, aber wir haben länger nichts von Ben gehört. Also Ben ist ihr Freund", klärt er mich auf. Ich seufze. „Verstehe. Kannst du... denkst du, du kannst sie danach fragen?", frage ich ohne aufdringlich klingen zu wollen.

„Oh das kannst du annehmen. Ich werde auf jeden Fall fragen was dieser Auftritt heute zu bedeuten hat und warum sie mit uns nicht vorher spricht, wenn es irgendein Problem gibt. Denn es gibt ein Problem so viel ist sicher. So hat sie sich nämlich in all den Jahren noch nie verhalten. Noch nie!"

Ich nicke gedankenverloren weil ich mir selbst ausmale, was der Grund für so ein Verhalten sein könnte. „Denkst du sie könnte wirklich eifersüchtig sein?", frage ich. „Bisher hab ich sie noch nie eifersüchtig erlebt, aber falls es wirklich ein Problem mit Ben gibt, könnte ich mir schon vorstellen, dass sie eifersüchtig ist" Ich fahre mir mit den Fingern durchs Haar, bevor ich links in eine Seitenstraße abbiege. „Könnte... könnte sie vielleicht schwanger sein? Ich meine ich weiß nicht, ob das so ein biestiges Verhalten erklären würde, aber sie hat auch auf Alkohol verzichtet", gebe ich zu bedenken. „Und mein Freund Chris hat mir erzählt, dass seine Frau große Stimmungsschwankungen hatte, als sie schwanger war"

Freddie weitet seine Augen. „Oh Gott. Daran habe ich noch gar nicht gedacht, obwohl ich mich auch darüber gewundert habe, dass sie keinen Wein wollte. Ich meine... ich wüsste nicht, dass die beiden ein Baby geplant hätten zum jetzigen Zeitpunkt, aber wie wir wissen läuft es nicht immer nach Plan, also ja. Ja vielleicht ist sie schwanger" Er spielt mit seinen verknoteten Fingern in seinem Schoß. „Ich werde es rausfinden Tom. Mach dir keine Sorgen. Kümmer du dich gut um Charlie. Ich kümmere mich um die Sache mit Ava.", versichert er mir als ich rechts ranfahre, nachdem das Navi mir gesagt hat, ich habe meinen Zielort erreicht. „Danke für den schönen Abend. Danke für das Autogramm und danke fürs nach Hause fahren.", grinst er mich freundlich an als er aussteigt. „Gerne. Oh und Freddie?" Er dreht sich nochmal zu mir um. „Ja?" „Kann ich dir meine Telefonnummer geben, damit du mich informierst falls du was rausfindest?", frage ich ihn. Was zum Teufel ist eigentlich los mit mir? Ich habe diesen Mann zum ersten Mal gesehen und gebe ihm meine Telefonnummer? Einem Fremden? Sogar beim Pizzaservice unterdrücke ich meine Rufnummer obwohl seit Jahren derselbe Lieferant mir das Essen bringt, wenn ich etwas bestelle. Aber jetzt gebe ich einem Fremden meine Telefonnummer.

Sichtlich erstaunt über meine Frage reicht er mir sein Handy. „Klar. Ich informiere dich sobald ich etwas rausgefunden habe." „Danke", erwidere ich während ich rasch meine Nummer eintippe und den Kontakt speichere. „Gute Nacht Freddie" „Gute Nach Tom"

Ready for those flashing lights (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt