Kapitel 29

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Toms POV:

Beschämt weiten sich meine Augen als Charlie ins Badezimmer tritt und auf mich zukommt. Ich sitze immer noch mit runter gelassener Hose auf der Toilette und bin gerade wirklich peinlich berührt, was mir auch die Röte in die Wangen treibt.

„Tom was ist los?", fragt sie mich sanft als sie mit ihrer Hand über meinen Kopf streichelt, was die Peinlichkeit der Situation nur noch schlimmer für mich macht. „Nichts ich muss bloß aufs Klo", lüge ich ungeschickt, denn nicht mal ich selbst nehme mir diese Lüge ab. „Für einen Schauspieler bist du aber ein grottenschlechter Lügner", lässt sie mich wissen und tritt einen Schritt zurück um mich näher ansehen zu können.

„Du siehst aus wie ein Häufchen Elend. Hast du Schmerzen?", fragt sie mich und ich seufze schwer. Lügen zwecklos. „Ja", gebe ich schließlich zu. „Es tut ehrlich gesagt ziemlich weh. Ich hab so einen Druck im Bauch", wimmere ich etwas kläglich. „Zieh dich an", fordert sie und ich hebe eine Augenbraue. „Was?", frage ich verdutzt. „Wir fahren ins Krankenhaus. Die sollen sich das Ansehen. Ich will sicher gehen, dass wir dich nicht verletzt haben, weil wir unsere Leidenschaft nicht zügeln konnten", erklärt sie mir und ich brumme unzufrieden. „Charlie das ist bestimmt nicht nötig. Ich habe eine Schmerztablette genommen die wird sicher gleich wirken", versichere ich ihr doch sie schüttelt mit dem Kopf. „Das ist mir egal. Wir fahren. Tom ich will nichts riskieren. Es wird schon einen Grund geben warum du strenge Bettruhe hättest halten sollen", grummelt sie und ich frage mich kurz ob sie sauer auf mich oder sich selbst ist weil wir beide uns nicht zurück halten konnten.

„Und was sage ich dort? Ich kann doch unmöglich sagen, dass ich Sex hatte. Was wenn das an die Medien dringt?", gebe ich zu bedenken doch Charlie schüttelt nur ihren Kopf. „Tom du bist paranoid. Die ärztliche Schweigepflicht verbietet es so etwas auszuplaudern. Außerdem bist du auch nur ein Mensch niemand wird sich darüber wundern, dass du Sex hast. Deshalb muss man noch lange nicht in einer Beziehung sein auch wenn wir es sind, niemand erfährt es deshalb", sagt sie streng und ich nicke schließlich als ich nachgebe.

Sie verlässt das Bad wieder um sich etwas anzuziehen und ich tue es ihr gleich. Die Schmerzen sind immer noch gleich heftig. Die Tablette hat gar nichts bewirkt bis jetzt. Vielleicht war es doch eine dumme Idee meiner ungezügelten Lust nachzugeben. Ich hätte mich besser im Griff haben müssen. Ich habe mich doch sonst auch im Griff. Ich arbeite mit vielen schönen Frauen zusammen und habe mich trotzdem im Griff. Aber heute hatte ich mich absolut nicht im Griff. Ich schüttle unzufrieden mit mir selbst den Kopf über mich. Ich will nicht, dass sie sich schuldig fühlt.

Ich schlurfe hinter Charlie die Stufen runter als ich murmle: „Du gibst dir doch nicht die Schuld daran oder?" Charlie dreht sich überrascht um und sieht mich an. In ihren Augen blitzt etwas auf, das mir verrät sie gibt sich die Schuld daran. Egal was sie jetzt sagt, ich weiß sie fühlt sich schuldig. „Natürlich habe ich Schuld Tom. Ich hoffe nur es ist nichts zu schlimmes. Ich hätte mich zusammen reißen müssen. Du hast mich noch gefragt ob es okay für mich ist" Sie schüttelt ärgerlich den Kopf. „Und ich sage einfach ja. Ich hätte dich schon viel früher stoppen müssen."

Jetzt bin ich es der den Kopf schüttelt während ich nach ihren Händen greife. „Hey. Nein. Zum Sex gehören zwei. Und du bist nicht meine Mutter, die mir sagen muss was ich tun und lassen soll. Ich bin ein erwachsener Mann. Ich sollte mich selbst besser im Griff haben" Charlie beginnt plötzlich zu kichern und ich weiß nicht wie ich das jetzt einordnen soll. Ist es Verzweiflung? Hat sie Angst und versucht das zu überspielen? Oder findet sie es einfach witzig?

„Entschuldige aber Sex und deine Mutter in einem Satz zu erwähnen ist so ekelhaft dass ich lachen muss", entschuldigt sie sich schulterzuckend und kurz lache ich mit ihr, doch das löst derartige Schmerzen aus, dass ich mich krümmen muss. Sofort verstummt Charlies Kichern und sie sieht mich besorgt an. „Komm Tom, gleich wird es besser", versichert sie mir und ich frage mich wie sie ein Paparazzi werden konnte. Was für ein verschwendetes Talent. Sie wäre super als Krankenschwester. Sicher die einfühlsamste Schwester die ich je erlebt habe. Die meisten sind nur eher genervt von mir obwohl ich mich nicht als einen schwierigen Patienten bezeichnen würde.

Charlies POV:

Ich steige in meinen Wagen nachdem Tom es sich nicht nehmen hat lassen mir die Tür aufzuhalten. Gentleman durch und durch. Ich schnalle mich an und sehe kurz zum Beifahrersitz. Tom hat die Schuhe ausgezogen und die Beine angezogen. Wir hätten es nicht tun dürfen. Ich hätte es wissen müssen. Auch wenn es nur eine kleine Operation war, war es eine Operation.

Ich gebe oft meiner Lust nach. Nach Partys zum Beispiel. Aber ich kann sie normalerweise auch gut beherrschen. Er hat mir einfach den Verstand geraubt und mir fiel nichts Besseres ein als einfach fröhlich ja zu sagen als er mich gefragt hat ob ich bereit dazu bin. Naja ich habe ja auch ohne darüber nachzudenken Ja zum Thema Kinder gesagt. Ich weiß nicht was an diesem Mann ist, dass mich so willig macht.

Ich seufze schwer. Trotz seiner Schmerzen war er bemüht mir kein schlechtes Gewissen zu machen. Er war in erster Linie besorgt ich könnte mir die Schuld dafür geben. Schon irgendwie süß. Ich sehe nochmal kurz zu ihm rüber als ich den Wagen starte. „Wir fahren jetzt in die nächst gelegene Klinik. Es ist mitten in der Nacht niemand wird dort darauf warten, dass du eingeliefert wirst", erkläre ich ihm und bereue es wie streng meine Stimme klingt. Ich bin doch kein Feldwebel. Aber seine Paranoia treibt mich schon ein bisschen in den Wahnsinn.

Andererseits kann gerade ich sie verstehen. Immerhin bin ich die Sorte Mensch vor der er sich eigentlich versteckt. Es ist irgendwie immer noch total verrückt. Ich muss mir unwillkürlich vorstellen, dass wir irgendwann heiraten und wenn wir alt sind und unsere goldene Hochzeit feiern oder so, reden wir darüber wie wir uns kennen gelernt haben. Die vielleicht verrückteste Liebesgeschichte der Welt. Er ist Schauspieler vielleicht sollten wir diese Geschichte verfilmen.

„Okay", reißt er mich aus meinen Gedanken als er schließlich einwilligt in die nächste Klinik zu fahren, die nur wenige Autominuten von ihm entfernt liegt. „Ich werde meinem Agenten morgen mitteilen, dass ich jetzt eine persönliche Assistentin habe und er für dich ein Flugticket buchen muss", erklärt er mir dann und ich sehe für eine Sekunde zu ihm rüber bevor ich mich wieder auf die Straße fokussiere. „Du musst wirklich deinen eigenen Agenten anlügen? Und ist er nicht sowas wie dein persönlicher Assistent?", frage ich und höre ihn schwer seufzen. „Ja genau genommen ist er so etwas. Ist kompliziert.", murmelt er. „Okay aber ihn anzulügen ist nicht kompliziert? Bist du denn normalerweise ein guter Lügner?", frage ich ihn seufzend und muss mir unwillkürlich vorstellen wie er mich belügen könnte weil er es einfach kann. Weil er Schauspieler ist.

Aus den Augenwinkeln sehe ich ihn mit dem Kopf schütteln. „Nein ich bin ein furchtbar schlechter Lügner. Lügen kann ich nur vor der Kamera. Aber da bin ich nicht ich. Wenn ich in einer Rolle bin lege ich meine Persönlichkeit total ab. Ich bin dann nicht mehr Tom. Es ist mir sogar schon mal passiert, dass ich am Set auf meinen echten Namen gar nicht reagiert habe", erklärt er mir und ich nicke erleichtert darüber. „Und du hast recht. Ich werde ihn nicht anlügen. Ich sage ihm wie es ist und dass er dir ein Ticket buchen soll. Wir fliegen nach Schottland" Ehe ich etwas antworten kann kommen wir am Krankenhaus an...

Ready for those flashing lights (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt