Kapitel 21

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Toms POV:

Wir haben fertig gegessen und das bedeutet ich sollte jetzt mit ihr reden. Dringend. Mir wird ganz übel wenn ich daran denken muss. Ich hab das Gefühl mich jeden Moment übergeben zu müssen, was absolut Schade um das gute Essen wäre. Aber mein Magen dreht sich trotzdem gefährlich und fährt Achterbahn in meinem Körper während sie unten ist um das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. Ich versuche mir die richtigen Wörter zurecht zu legen aber ich will auch nicht dass es gespielt klingt.

Ich habe öfter das Problem, dass es irgendwie auswendig gelernt klingt wenn ich etwas Wichtiges sagen möchte. Das kommt wohl mit dem Beruf. Aber das hier ist wirklich wichtig. Ich will es ehrlich nicht vermasseln. Denn selbst wenn sie meine Gefühle erwidert haben wir einen langen und steinigen Weg vor uns, all das zu klären was es zu klären gibt. Selbst wenn sie meine Gefühle erwidert, sagt das nichts darüber aus, ob und wie unsere Beziehung funktionieren kann. Ich muss einfach mein Herz sprechen lassen. Nicht zu viel darüber nachdenken. Einfach gerade heraus. 

Sie betritt mein Schlafzimmer wieder und lächelt mich unschuldig an. Gott dieses Lächeln. Diese Frau bringt mich noch um den Verstand. Wenn ich bloß könnte ich würde... ich würde wenig unschuldige Dinge mit ihr anstellen. Ich beiße mir auf die Zunge. Chris hatte Recht. Ich bin wirklich untervögelt.

„Also. Du wolltest reden", beginnt sie und setzt sich zu mir aufs Bett. Ja wollte ich das? Ich weiß nicht so recht. Mein Magen fährt immer noch Achterbahn und ich muss mich unwillkürlich fragen, wann ich das letzte Mal so nervös in Gegenwart einer Frau gewesen bin. Vielleicht bei meiner ersten richtigen Freundin. Als junger Mann? Keine Ahnung. Ich weiß es ehrlich nicht. Aber egal. Ich sollte mit ihr reden. Ich muss auch mit ihr reden. Wenn ich es nicht tue drehen wir uns für eine Woche lang im Kreis, dann verschwindet sie für immer aus meinem Leben ohne dass ich überhaupt weiß, wie sie fühlt.

„Ich will nicht dass du gehst", platzt es plötzlich aus mir heraus und das muss vollkommen dumm klingen so völlig ohne Zusammenhang. Ja tut es. Sie zieht nämlich ihre Augenbrauen zusammen und runzelt die Stirn. Sie öffnet ihren Mund und setzt wohl zu einer Antwort an als ich die Hand hebe um sie schnell zu stoppen und mich erst zu erklären.

Normalerweise fehlen mir nicht so leicht die Worte. Ich bin sehr eloquent und belesen. So klingen auch meine Antworten in Interviews. Aber gerade raubt sie mir einfach die Worte. Und den Verstand. Alles. Beides. Ich schlucke. „Warte. Lass mich erst erklären. Das klingt sonst vollkommen daneben", sage ich und sehe sie nicken. „Hör zu. Auch auf die Gefahr hin, dass du gleich deine Tasche aus meinem Gästezimmer nimmst und einfach verschwindest ich muss dir das jetzt sagen", beginne ich und kaue unruhig auf meiner Lippe herum. „Okay entspann dich und sags mir einfach. Ich haue nicht einfach ab. Versprochen", erwidert sie und ich hoffe einfach inständig, dass sie ihr Versprechen nicht bricht.

„Ich weiß es klingt alles total verrückt. Die ganze Situation ist auch total verrückt. Aber ich muss es dir einfach trotzdem sagen. Du bist in mein Leben gestolpert durch einen absoluten Zufall. Und du sagtest doch du glaubst an Schicksal. Ich tue es auch. Es muss einfach Schicksal sein. Ich habe mich seit Ewigkeiten nicht mehr so wohl gefühlt in der Gegenwart von jemandem. Nicht mal in meiner letzten Beziehung habe ich mich je so umsorgt und behütet, so verstanden und gemocht gefühlt wie in den letzten Stunden mit dir. Das Gefühl dich zu küssen war unbeschreiblich schön. Du bist so zart und doch so wild. Du bist so schön, so liebevoll und gleichzeitig machst du mich auf eine Art an, die ich gar nicht beschreiben kann." Ich beiße mir erneut auf die Lippen, denn gerade geht es in die falsche Richtung. Herr Gott Tom denke nicht so schwanzgesteuert. Du bist doch kein Idiot.

Ich wuschle mir durch die Haare. „Was ich damit sagen will ist, ich weiß es klingt verrückt. Aber ich will nicht dass es in einer Woche einfach endet. Ich will nicht, dass ich nach Schottland gehe und du einfach in dein altes Leben zurückkehrst. Ich will nicht dass wir uns nie wieder sehen. Es klingt verrückt aber ich glaube ich habe mich in dich verliebt", beende ich schließlich meinen Monolog  und die aufkommende Angst über ihre Antwort lässt mir erneut die Tränen über die Wangen strömen und ich verfluche mich für meine Angsttränen.

Charlies POV:

Ich habe ihm aufmerksam zugehört. Ich habe jedes Wort aufgenommen und doch habe ich es nicht verstanden. Ich kann es einfach nicht verstehen. Genau das wollte ich. Genau das habe ich mir gewünscht. Genau das wünsche ich mir immer noch. Er hat in mir Gefühle ausgelöst die ich so auch noch nicht kannte. Es ist unbekannt, verrückt und riskant, aber genau das wollte ich. Jetzt sagt er es mir und ich habe keine Ahnung wie ich reagieren soll. Am liebsten würde ich ihn einfach nur in meine Arme ziehen. Ihn küssen. Ihn beruhigen, da ihm schon wieder Tränen über die Wangen strömen. Aber nichts zu sagen macht es nicht gut. Nicht zu sagen macht nichts einfacher. Dann hat er mir sein Herz ausgeschüttet und ich hatte nicht den Mumm irgendwas dazu zu sagen. Also nein. Es ist keine Option. Ich muss mir Worte zurecht legen und zwar schnell. Ich will ihn nicht so lange zappeln lassen. Er denkt bestimmt er hat mich verschreckt. Gleich entschuldigt er sich wieder, weil er zu aufdringlich ist. Dabei ist er das gar nicht. Im Gegenteil.

„Tom gib mir einen Augenblick", bitte ich ihn und doch rühre ich mich keinen Millimeter weg. Ich atme tief durch und überlege mir was ich sagen  soll. Tom sieht mich die ganze Zeit an während er sich immer wieder die Tränen weg wischt, bis ich schließlich sein Gesicht in meine Hände nehme und mit meinen Daumen über seine Wangen streiche. „Ganz ruhig. Kein Grund zu weinen", lasse ich ihn sanft wissen.

„Weißt du ich sage dir jetzt einfach was ich denke okay? Denn wenn ich noch lange hier herum überlege wie ich meine Gefühle in Worte fassen soll, hast du deine Tränendrüsen entleert", witzle ich obwohl das Thema absolut Ernst ist und wohl auch nur um meine Nervosität zu überspielen. Ich sehe ihn schwach nicken, während er seine Wangen etwas gegen meine Hände lehnt.

„Am liebsten würde ich dich einfach nur küssen. Das war mein erster Gedanke nach deinem Monolog. Aber nichts zu sagen würde es nicht besser machen. Deshalb habe ich beschlossen erst zu reden und dich dann zu küssen." Ich grinse ihn schief an und sehe wie auch auf seinem Gesicht ein leichtes Grinsen erscheint.

„Es ist verrückt. Du hast Recht. Es ist absolutverrückt. Aber mir geht es genauso. Seit du mich geküsst hast muss ichpausenlos daran denken, dass ich nicht in einer Woche einfach abhauen will unddich nie wieder sehen. Ich habe mich noch nie auf diese Art zu jemandemhingezogen gefühlt. Mich interessiert weder dein Status noch dein Geld. Du interessierstmich. Du bist ein toller Mensch und ich bin mir sicher da gibt es noch so vielmehr was ich über dich  lernen kann. Undlernen will. Also ja Tom. Ja. Ich habe mich auch in dich verliebt und ich willauch nicht, dass diese Zeit einfach endet", beende nun ich meinen Monolog bevorich ohne auf weitere Worte zu warten, einfach meine Lippen auf seine drücke undihn in einen intensiven Kuss verwickle.



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BÄÄÄÄMM. Er hat es getan. Er hat ihr gesagt wie er fühlt. Und auch Charlie hat ihm eine Antwort gegeben. Die Gefühle stimmen ja schon mal auf beiden Seiten. Aber bedeutet, das automatisch, dass es auch funktioniert? Was ist mit den ganzen anderen Hindernissen die noch vor den beiden liegen?

Ready for those flashing lights (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt