Kapitel 7

50 6 0
                                    

Toms POV:

Ich kann nicht mehr wirklich einschlafen. Es ist eher ein dahindösen, während ich wie ein Ball zusammengerollt in meinem Bett liege. Diese Bauchschmerzen machen mich verrückt. Ich versuche an was Schönes zu denken, mich abzulenken, so dass ich wieder einschlafen kann doch mehr als ein wenig im Halbschlaf dahin dämmern ist wirklich nicht mehr drin. Ganz besonders nicht, als mein Telefon zu vibrieren beginnt. Ich grummle etwas als ich danach greife. Es ist kurz nach 6 Uhr morgens wer zum Teufel ruft so früh an? Ich werfe einen Blick auf das Display. Es ist mein Manager. Brummend gehe ich ran: „Hast du eine Uhr?", frage ich ihn anstelle einer Begrüßung. Vielleicht nicht ganz fair meine schlechte Laune an ihm auszulassen aber immerhin hat er mich aus meinem Halbschlaf geweckt.

„Tom. Guten Morgen", erwidert er nur und ich höre ihm an, dass auch er noch verschlafen klingt. „Du warst doch bestimmt schon wach oder?", fragt er mich und ich seufze. „Nein du hast mich aufgeweckt", brumme ich unzufrieden. Er kann nur bedingt was für meine Unzufriedenheit aber dennoch kann ich es nicht verbergen. Ich gähne schläfrig. Er hat mich zwar nicht wirklich aufgeweckt weil ich nicht wirklich geschlafen habe, aber ohne ihn würde ich vermutlich noch dösen zumindest.

„Oh tut mir leid. Das wollte ich nicht", murmelt er entschuldigend. „Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich einen Anruf bekommen habe vom Set. Sie kommen schneller voran als erwartet und brauchen ihren Loki Ende der Woche. Ich habe dir einen Flug für übermorgen gebucht. Das kriegst du doch hin oder?", fragt er mich. Ich seufze. Ja natürlich werde ich es hinkriegen. Ich muss es schließlich irgendwie hinkriegen. Ich habe mich zwar 0,0 erholt während ich zu Hause gewesen bin, aber es war klar, dass ich früher oder später wieder an irgendeinem Set sein würde.

„Ja klar kein Problem", sage ich ihn ohne zu erwähnen, dass ich mich hundeelend fühle. Der große Vorteil von Dreharbeiten ist, dass ich zumeist so müde danach bin, dass ich meist in einen tiefen traumlosen Schlaf falle und auch die ganze Nacht durchschlafe. Etwas was ich zu Hause in letzter Zeit nicht gerade erlebt habe. „Gut Tom. Sehr gut. Ich übermittle dir die Flugdaten und die Tickets via E-Mail. Tut mir leid dass ich dich geweckt habe. Hab einen guten Tag. Genieße die Heimat noch einmal", verabschiedet er sich von mir. Ich murmle nur ein „Danke" und „Mach ich" bevor ich einfach auflege. Ich strecke mich etwas und wimmere dabei. Je mehr meine Beine gestreckt sind desto mehr schmerzt mein Bauch.

Ich seufze tief als ich mich schließlich im Bett aufsetzte und beschließe aufzustehen. Ist ja ohnehin zwecklos, da ich nicht schlafen kann. Schon als ich mich aufsetze dreht sich mein Magen gefährlich. Als ich dann aufstehe schaffe ich es gerade noch so ins Bad bevor ich mich heftig übergeben muss. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Mein Magen ist ohnehin so gut wie leer und trotzdem ist mir auch danach noch immer unfassbar übel. Ich muss mir scheinbar einen Virus eingefangen haben. Ich habe zwar keine Ahnung woher, da ich mein Haus so gut wie nie verlassen habe, aber das hat scheinbar schon gereicht.

Seufzend schlurfe ich zurück in mein Schlafzimmer um das Fenster zu öffnen bevor ich das Bett machen werde, wobei dies vermutlich überflüssig ist, da ich auf Grund meines Zustands den heutigen Tag im Bett verbringen werde. Ich muss mich erholen immerhin soll ich übermorgen in einem Flugzeug sitzen und würde mich nur sehr ungern dort auch übergeben.

Ich schlurfe zu meinem Fenster und ziehe den Vorhang zur Seite. Ehe ich es öffne sehe ich ein bisschen herum und erstarre als mein Blick auf eine Gestalt fällt. Mit schwarzer Kapuze und einer Kamera in der Hand steht sie mit Blick auf mein Schlafzimmerfenster. Das kann doch wohl nicht wahr sein....

Charlies POV:

Als er schnell wie der Blitz das Fenster verlässt wird mir bewusst, dass er mich tatsächlich gesehen hat. Verdammt. Das hätte mir nicht passieren dürfen. Niemals. Ich meine ich habe mein Foto. Aber ich brauche mehr. Mehr Material aus dem man einen Artikel basteln kann. Doch nachdem er mich gesehen hat wird er noch vorsichtiger sein, als er ohnehin schon ist. Denn jetzt sieht er sich mit Sicherheit in seiner Paranoia bestätigt. Eigentlich sollte ich jetzt schnell abhauen, aber aus irgendeinem Grund stehe ich immer noch da als die Haustür aufgeht und er nur in Boxershorts und T-Shirt bekleidet auf dem Treppenabsatz steht.

Ich beiße mir auf die Lippen als er sich um sieht und schließlich direkt zu mir rüber sieht. „Das darf doch wohl nicht wahr sein oder? Hast du wenigstens ein gutes Bild von mir bekommen? Nur zu fotografier mich was solls. Warum veröffentlichst du nicht gleich meine Adresse damit noch mehr von deiner Sorte um mein Haus rumschleichen und mich in den unpassendsten Momenten einfach ablichten. Scheiß auf Privatsphäre wer braucht das schon", ertönt seine Stimme doch je länger er redet desto brüchiger wird sie. Unsicher sehe ich zu ihm rüber als er auf den Stufen zusammen sinkt und... und weint?

Ich traue meinen Augen kaum als ich aus dem Gebüsch trete und etwas näher komme. Ja er sitzt da und weint. Eindeutig. Sein Körper bebt er hat die Hände vors Gesicht geschlagen, seine Knie an den Oberkörper gezogen. Er muss auch unfassbar frieren ohne Socken und ohne Hose. So warm ist es nun doch noch nicht. Ich seufze schwer. Eigentlich sollte ich ein Bild davon machen. Dafür würde man mir den Chef Posten anbieten. Aber ich kann es nicht. Ich kann es einfach nicht. Ich hatte es schon häufiger mit Promis zu tun, denen es mehr als unangenehm war von mir fotografiert zu werden. Doch sowas? Sowas habe ich noch nie erlebt.

Ich schlurfe zum Eingangstor und bin überrascht als dieses einfach so aufspringt. Langsam gehe ich auf ihn zu, meine Kamera lasse ich sinken. „Es... es tut mir Leid", murmle ich. Wow. Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe. Ich habe mich noch nie, noch NIEMALS, entschuldigt dafür von jemandem ein Foto gemacht zu haben. Meinen Job gemacht zu haben. Noch nie.

Er blickt für eine Sekunde auf und doch schluchzt er immer noch. „Du?", fragt er überrascht als er mich erkennt. Ich nicke schwach. „Ich hab Sie belogen. Ich wusste schon im Park wer Sie sind", lasse ich ihn wissen und beiße mir auf die Lippe. Verdammt Charlie halt deine große Klappe. Er schüttelt nur den Kopf und lässt ihn wieder in seine Arme sinken. „Hey hören Sie mir zu. Es tut mir wirklich leid okay? Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich Sie gleich zum Weinen bringen würde. Das wollte ich nicht. Ich lösche die Bilder okay? Sie können mir sogar dabei zu sehen", verspreche ich ihm. Gott verdammt Charlie! Warum verspreche ich sowas? Diese Bilder wären mein Startkapitel zu viel mehr Bildern von ihm die ich vor hatte zu machen.

Tom schluchzt immer noch als ich mich neben ihn sinken lasse unsicher darüber wie ich mich jetzt verhalten sollte. „Sie sehen fertig aus. Brauchen Sie eine Umarmung?", frage ich unsicher. Dumme Frage Charlie. Er will bestimmt eine Umarmung von der Person die ihn überhaupt in diese Situation gebracht hat. Ich staune jedoch nicht schlecht als er einfach nickt und sich im nächsten Moment an mich lehnt. Unsicher lege ich meine Arme um ihn und realisiere es. Er weint nicht wegen mir. Also ja doch schon. Aber nicht nur deshalb. Dieser Mann ist eindeutig krank und das scheint ihm zu Kopf zu steigen.

„Mr. Hiddleston. Sie glühen richtig. Ich glaube Sie haben Fieber.", lasse ich ihn wissen während er sich an mich drückt. „Tom bitte. Ich bin es nicht gewohnt, dass man mich mit meinem Nachnamen anspricht", murmelt er. Seine Stimme klingt etwas gefestigter, scheinbar beruhigt er sich langsam. Ich lasse von ihm ab und sehe wie er sich zurück lehnt. „Hast du das auch fotografiert?", fragt er mich schwach und ich schüttle mit dem Kopf. „Nein das habe ich nicht. Und ich lösche die anderen Fotos. Versprochen. Ich weiß du hast keinerlei Grund mir zu vertrauen aber du siehst wirklich nicht gut aus. Ich glaube du brauchst Hilfe", murmle ich und fühle mich unsicher wie nie. Normalerweise bin ich ein sehr direkter Mensch. Ich kann auch gut damit umgehen wenn ich von einem der Promis, die ich ablichte, angesprochen werde. Aber das? Die Situation war einfach komplett anders. Zum einen sieht Tom trotz der Blässe wahrlich unglaublich attraktiv aus, zum anderen habe ich noch nie einen derartig emotionalen Ausbruch bei einem Mann gesehen. Außerdem tut er mir wirklich leid, er scheint sich nämlich absolut nicht gut zu fühlen.

Er nickt schwach. „Ich fühle mich einfach furchtbar. Es tut mir Leid, dass ich einfach so zum Heulen angefangen habe wie ein kleines Mädchen aber ich habe einfach so unglaubliche Bauchschmerzen ich halte das nicht aus", wimmert er. „Schon gut. Ich muss mich entschuldigen. Ich war nicht fair.", murmle ich nur seufzend. „Du solltest ins Bett gehen. Und Fieber messen", mahne ich ihn vorsichtig. Erneut sehe ich ihn nicken. Doch als er dann spricht rutscht mir fast das Herz in die Hose: „Würdest du mit reinkommen?"

_______________________________________________________________

Tja der liebe Tom ist ja ziemlich leidend. Aber wer kennt das nicht? Man fühlt sich einfach nicht gut und ist noch dazu einsam und gestresst. Doch was wird das am Schluss? Sucht Tom gerade ernsthaft nach Zuneigung bei einer Person die er nicht nur nicht kennt, sondern die ihm auch noch aufgelauert hat? 

Ready for those flashing lights (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt