Wie die Muggel sagen: schlimmer geht's immer! - Unwissenheit (HP FF Rumtreiber)

Kapitel 21

Claire:

Grinsend beobachtete ich das Treiben. Ich musste schon sagen  bis auf die Musik schien der Abend lustig und entspannend. Sirius und James versuchten einen Zweitklässler aus Hufflepuff zu überreden, dass er Professor McGonagall zum Tanz aufforderte... Bisher jedoch ohne Erfolg.

Auf der anderen Seite der großen Halle, füllte mein Lieblingszwilling Lily regelrecht mit irgendeiner grünlichen Flüssigkeit ab. Und ich? Ich verdrückte mich mal schnell auf der Tanzfläche. Mal tanzte ich mit einem Bruder von Fiona, mal mit Fiona selbst und manchmal auch mit allen möglichen. Gerade, als ich mich nach einem superlangsamen Lied geschafft an die Seite setzen wollte, kam Regulus auf mich zu. Im inneren freute ich mich. In letzter Zeit war das Leben einfach total langweilig, weil Reg und ich... Naja, irgendetwas hat unsere Freundschaft ziemlich durchkreuzt. Ich wusste zwar selbst nich was, aber immer, wenn Charlie es irgendwie aus mir rauskitzeln wollte, seufzte ich und winkte ab. So weit war es also gekommen, dass ich schon eine Mauer vor meiner Schwester erbaut hatte. Keine wirklich große, massive Steinmauer, eher eine hauchdünne, glasige, aus Eis, welche beim ersten Anstoß schon zerbrach.
"Hey Claire...", meinte mein ehemaliger bester Freund schüchtern. Ich sah zu ihm auf.
"Hi Reg", lächelte ich. Eine peinliche Stille entstand. " Also Claire.. Ich wollte.. Naja also ich.. Das, was ich alles gesagt habe, zu dir... das... Ähm.. Also, ich meine, das war alles nicht so gemeint.. Und naja..", bedrückt schaute er zu Boden. Oh, wie knuffig! Auf einmal erinnerte mich der junge, welcher vor mir stand, an einen kleinen Schulburschen, der mal wieder etwas ausgefressen hatte und es jetzt seinen Eltern beichtete. Ich hatte das Bedürfnis, ihn in den Arm zu nehmen und zu trösten. Aber nein, mein Stolz überwog mal wieder. Ich erinnerte mich daran, was Charlie in so einer Situation unternehmen würde.

Durchdringend und unbewegt schaute ich in Regs graue Augen.  Innerlich machte ich einen Luftsprung. Ich nickte. "Schön", meinte ich nur und wandte mich zur Seite, damit er mein Grinsen nicht sah.
Wir waren jedoch schon viel zu lange befreundet, als dass er mich nicht gut genug kennen  würde. Schmunzelnd drehte er meinen Kopf sanft in seine Richtung. Ich streckte ihm die Zunge raus. Er lachte laut auf und zog mich auf die Tanzfläche. 

Obwohl ich eben erst ein paar Tänze mit den coolsten Jungs aus Stolz (naja... und vielleicht auch deswegen, weil ich nicht mehr konnte, aber das müssen ja nicht alle wissen...) abgelehnt hatte, schaffte es Reg natürlich, mich auf die Beine zu stellen. Zu dem Lied, was gerade lief, legte er ganz Gentleman-like die eine Hand an meine Hüfte. Mit der anderen nahm er meine Hand und führte mich beim Tanzen. Würdet ihr nun behaupten, es gäbe es einen noch langsameren Tanz, als diesen, ich würde euch einen Vogel zeigen. Wir bewegten uns langsam im Takt hin und her und ich hoffte, dass es nicht zu sehr wie ein Trampeltiertanz aussah.

Lachend verdrehte Reg die Augen. "Ich fasse es nicht. Ich dachte immer, in allen Reinblutfamilien würde das Tanzen gelehrt.". Ich grinste. "Tjaaaa, ich bin eben ganz speziell!". "Ich würde mal sagen, ganz speziell hochnäsig, Kleine!", wiedersprach er mir. Erböst boxte ich ihn in seine Schulter. "Hey, ich bin ein Jahr älter als du, Kleiner!".

CHARLIE:

"Na los, Lily... Wäre das hier der letzte Abend mit James Potter..."-"Zum Glück ist es ja nicht der letzte, hm?", funkte Lily dazwischen. Grinsend hob ich die Faust zum Triumphzeichen. Lily sah mir mit gerunzelter Stirn zu. "Du hast gerade zugegeben, dass dir etwas an Potty lihiiigt!!", rief ich. sofort sahen James und Sirius zu uns. Lily lief rot an. "Quatsch, habe ich nicht!"-"Dohoooch!"-"Erzähl nicht so einen Unsinn!"-"Hey, Jamesiii"-"Schhhhh!"-"Lily möchte"-"Halt die Klappe!"-"Lass mich ausreden!"-"Vergiss es!"-"Also Lily.."-"Du bist noch peinlicher als James im Balletttutue!"- Augenblicklich schwieg ich. "James Potter! HAST DU JEMALS EIN ROSA KLEID ANGEHABT!?", schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Lily neben mir verbarg ihren Kopf in den Händen. Ich kicherte und stupste sie an. "Ist dir aufgefallen, dass du eben "James" gesagt hast?".

"Na toll, super gemacht, Charlotte! Jetzt kommen sie auf uns zu! Das lass ich dich schön allein regeln, ich suche mal kurz die Bar.". Und so  verschwand sie. Verwirrt blickte ich mich um, als James und Sirius ankamen. "Sie ist bei der Bar.", seufzte ich und James lief Lily nach.
"Und wir gehen jetzt tanzen!", meinte Sirius.

Sirius und ich tanzten wie eine Horde tollwütiger Brüllaffen, so würde Gonni es beschreiben. Nur, dummerweise achteten wir nicht auf die anderen, so kam es, dass wir mehrere Tanzpaare umstoßen.. Darunter blöderweise auch meine Schwester, welche es sich gerade in Blacks Armen gemütlich gemacht hatte und mir wütend nachgaffte.

CLAIRE:

Während des Liedes kamen Reg und ich uns unbewusst näher. "Ich bin froh, dich zu haben, Kleine", raunte er mir ins Ohr. Ich machte mir nicht die Mühe zu antworten, sondern legte meine Lippen auf die seinen. Plötzlich wurden wir angerempelt und ich fiel in Regs Arme. Grinsend fing er mich auf. "Magnetische Anziehungskraft, das ist Physik!", erklärte er stolz.

---------------------------------am nächsten Morgen------------------------------------------

LILY:

Stöhnend rieb ich mir die Augen. Hell! ZU hell! VIEL ZU HELL! "Guten Morgen!", rief eine gutgelaunte Stimme, welche gerade durch den Eingang kam. "Wie? Wo bin ich denn gelandet?". verwirrt sah ich mich um. "Im Krankenflügel, wo sollte man sonst hin, wenn man so stockbesoffen ist und vom Barhocker auf steinigen Boden kippt!?". Ich kniff die Augen zusammen. "Könntest du etwas leiser reden? Ich versteh es auch, ohne dass du schreist!". Charlie verdrehte die Augen. "Ich sehe es erstmal als Ehre an, Lily Evans' ersten Kater zu erleben. "Sehr lustig!". Ich richtete mich auf. "Äh nein nein nein! Poppy hat mir nur erlaubt reinzukommen, wenn du liegen bleibst. Ah ja, hab dir was mitgebracht.", Charlie kramte in der Tasche ihrer zerlöcherten Jeans, holte eine Tablettenschachtel heraus und hielt sie mir auffordernt hin. Fragend sah ich sie an. Charlie verdrehte ganz Charlie-like die Augen. "Asperin.". "Aah ja klar... Sag mal, was ist gestern denn passiert?", fragte ich. Charlie verengte die Augen. "Naja, nix allzu böses, du warst nur ein bisschen vollgelaufen und bist vom Stuhl gefallen. James hat dich in den Krankenflügel getragen. Sah echt niedlich aus. Ähm...". Die Stirn gerunzelt schaute sie auf ein Blatt auf meinem Nachtisch. "Genauer gesagt, eine Prellung des Steißbeins und eine leichte Gehirnerschütterung. Du meine Güte, was für eine bedeutende Begabung hast du denn, dass du von einem Barhocker fällst? Haben denn die Drinks wenigstens geschmeckt?", fragte sie schmunzelnd. Ich warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. Müde ließ ich mich wieder zurück ins Bett sinken.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und eine wütende Claire betrat in zügigen Schritten den Krankenflügel. "Charlotte, MEIN ALLERLIEBSTES SCHWESTERCHEN! WIE BEI MERLINS BÄRTIGSTEM SOHNE KOMMST DU DARAUF, UNSEREN ELTERN EINE EULENPOST ZU SCHREIBEN!!! UND AUCH NOCH ÜBER DAS, WAS GESTERN ZWISCHEN MIR UND REG ABGELAUFEN IST!!??". Ich kniff mal wieder die Augen zu. "Charlotte und Clarissa, nochmal zum mitschreiben! Das hier ist der Krankenflügel, wozu ist der da? Damit sich Kranke erholen können! Und das geht schlecht, wenn ihr zwei eure Privatprobleme hier "besprecht"". Das "Besprecht" setzte ich mithilfe meiner Hände in Gänsefüße. "Also raus hier!".

CHARLIE:

Wütend hielt mir meine Schwester den Brief von Großtante Mary hin. "Oh....ja, also ich wusste ja nicht, dass unsere Eltern Mary den Brief geben...". "Soll das jetzt eine Entschuldigung sein!? Und dummerweise musstest du ja auch noch Regs Nachnamen draufschreiben! Weißt du wie Mary vor Freude an die Decke gesprungen ist?!". Zerknirscht sah ich meine Schwester an. "Darf ich den Brief wenigstens lesen?". Plötzlich grinste sie mich an. "Bei Merlins Bart, ich glaube, in den Sommerferien bin ich zu krank, um nach Hause zu gehen, das wird so mega peinlich...".