Kapitel 29

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Müde schleppte sich Claire die Wendeltreppe zu ihrem Schlafsaal hoch. Charlie hatte sie so lange am Arm gezerrt, dass Claire schließlich aufgegeben hatte und mit ihrer Schwester einen kleinen, entspannenden Ausflug nach Hogsmeade unternommen hatte.

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"Ich weiß gar nicht, was du hast, Claire! Ich fand unseren Geschwister-Ausflug gestern mal richtig abwechslungsreich!", schmollte Charlie am Frühstückstisch der Ravenclaws. Claire schnaubte. "Und außerdem hast du jetzt Weihnachtsgeschenke! Hör auf rumzumeckern!". Claire schnaubte ein zweites mal. "Hättest du denn lieber mit diesem Supermuskelprotzblondi rumgehangen, als mit deiner aller liebsten, klugen, witzigen und engelshaften Sissy?", fragte Charlie enttäuscht, mit wässrigen Augen. Claire schnaubte abermals. " Maaaaan Claire!! Deine Lieblingsschwester ist hier am heulen!! TRÖSTEN TRÖSTEN TRÖSTEN!!!", spielte Charlie sich auf. "Und wehe du schnaubst jetzt! Dann werde ich hier noch wahnsinnig und dein Todesserfreund kann mich einweisen lassen! Willst du das etwa??!!". Claire verdrehte die Augen.
"Daaaanke Daaaanke liebste Schwester, dass ich den gestrigen tag mit DIR verbringen durfte! Ich weiß gar nicht, was ich ohne dich gemacht hätte! ". Claire ließ sich theatralisch auf die Knie fallen. Als sie nach wenigen Sekunden aufsah, grinste sie eine Fratze teuflisch an. "Na bitte, geht doch!", meinte Charlie zufrieden. Claire schnaubte.

"LAAASSS MICH REIN DU BLÖDER ADLER!", schrie Charlie sauer. Mit ihren Fäusten hämmerte sie gegen den Eingang des Ravenclawgemeinschaftsraums. "Maaaaan!", genervt setzte sich Charlie auf den kalten Steinboden. "Junges Mädel, wenn ich bitten darf! Es ist der 25. Dezember! Ein Tag des Friedens und der gemeinsamen Freude! Da hämmert man nicht gegen fremde Türen!", meldete sich ein älterer Herr- x. Jahrhundertkleidung- zu Wort. "Ach, halt die Schnauze, du Seidenstrumpf!", gab Charlie schnippisch von sich. Es entfachte eine mehr oder weniger kleine Diskussion zwischen den zwei Zauberern. Als Charlie gerade mit dem Gedanken spielte, das Bild von der Wand zu nehmen und zu verstümmeln, schwang die Tür zum Gemeinschaftsraum auf und eine amüsierte Claire besah ihre Schwester.

" Na fröhliche Weihnachten!", grummelte Charlie. "Dir auch, Schwesterherz!", antwortete Claire sarkastisch.
"Also... Was genau wolltest du noch mal?", grinste sie. "Na was denkst du denn!?". Charlie legte den Kopf schief. " Ich hatte ein böses Aggressionsverhalten und dachte mir, ich streite mal mit einer Strumpfhose...". Sofort ertönte Protest. Erstaunt blickte Claire sich um. "Ähm... Jaaa... Genau... Na komm, lass uns was essen gehen!". Miesgelaunt stapfte Charlie ihrer Schwester hinter her.
Nach einer Weile des aggressiven Schweigens stahl sich ein Kichern aus Claires Kehle. "Was!?", wurde sie daher von Charlie angeblafft. "Du bist also immernoch sauer?", fragte Claire. "Wieso sollte ich immernoch sauer sein!?", motzte Charlie. "Etwa weil du den Tag des heiligen Martins statt mit mir, mit deinem Slytherinfreund verbracht hast? JA, deshalb bin ich immernoch sauer!". Claire seufzte. An dieses Ereignis erinnerte sie sich noch ganz genau. Für Charlie war es immer wichtig gewesen, am 11.11 Martinshörnchen zu backen und gleich darauf auf zu essen. In ihren Kindertagen war die Küche nur selten davon verschont geblieben. Doch dieses Jahr war dies- nicht gerade zu Claires bedauern- weggefallen, da sie bereits verplant war, dank Regulus' Geburtstagsparty. "Ich saß allein und deprimiert in der Küche, umwuselt von Hauselfen und habe ganz allein 13 Hörnchen gefuttert!", klagte Charlie. Claire hob die Augenbrauen. "Jetzt bin ich also auch noch an den Kalorien schuld!?", fragte sie belustigt. "Das kommt auch noch dazu!", nickte Charlie zustimmend. "Keine Sorge, man siehts nicht!". Beleidigt boxte Claire ihrer Schwester gegen die Schulter.

"Heute essen wir bei den Gryffindors!", maulte Charlie. "Vergiss es!", entgegnete Claire ihrer Schwester. Da saßen wir schon gestern! Ich habe keinen Bock wieder von Black angestarrt zu werden wie ein zweihörniges Nashorn im Zoo!". Charlie blickte ihre Schwester irritiert aus den Augenwinkeln an. "Deine Ausdrucksweise gefällt mir, Schwesterherz!". Claire verdrehte die Augen. "Fröhliche Weihnachten..."

"Aaaach... Wenn ichs mir recht überlege, gehe ich doch lieber zu Reg...", meinte Claire kleinlaut, als das Zwillingspaar am Portal der Großen Halle stand und die Wahl zwischen Black~Gestarre am Gryffindortisch und Manu~Generve am Ravenclawtisch hatten.
"Jaaa... Das halte ich für die beste Idee...", nickte Charlie und ging schnurstracks auf die Slytherins zu. Verblüfft starrte Claire ihrer Schwester nach, als sie sich direkt zwischen Regulus und Amycus setzte. Als sie sich schließlich wieder regen konnte, bemerkte sie, dass den meisten Gryffindors und Slytherins Fragezeichen auf den Gesichtern geschrieben waren. Die Feindschaft zwischen Amycus Carrow und ihrer Schwester war allgemein bekannt... Selbstsicher warf Claire ihr langes blondes Haar über die Schulter und quetschte sich neben ihre Schwester und Amycus. Nur, um der Streitschlichtung vorzubeugen. Doch wider erwarten verlief dieses Frühstück sehr friedlich. Claire glaubte sogar einmal zu hören, dass sich Amycus und Charlie über Qudditch unterhielten. Oder sich eher darum stritten, wer denn nun besser sei. Da Claire die allerletzte wäre, die sich freiwillig mit Qudditch abgeben würde, wandte sie sich um. "Was hast du denn deiner Schwester in den Kürbissaft gekippt?", fragte Reg belustigt. 'Das frage ich mich langsam auch', dachte sie sich und seufzte. "Oh oh. Waren die Weihnachtsgeschenke so eine Enttäuschung heute morgen?", fragte er und legte Claire beruhigend einen Arm um die Schulter. "Oooooooh jaaa... Vor allem die Frage, ob ich mit irgend so einem Typen - sechstklässler auch noch- nach seinem Abschluss in seinem Elternhaus wohnen möchte... So etwas einfallsloses!", neckte sie Regulus empört. "Glaub ihr kein Wort! Sie ist so dermaßen ausgeflippt, dass sie mich beinahe aus dem Bett geschmissen hätte!", rief Louise, eine Mitbewohnerin von Claire, die ihr Gespräch scheinbar mitverfolgt hatte. Claire lief knallrot an und versteckte sich hinter ihrem Kürbissaft, während Reg vor sich hin grinste.

Wie die Muggel sagen: schlimmer geht's immer! - Unwissenheit (HP FF Rumtreiber)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt