30 - Hoffnungsschimmer

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Y/n POV:

Die Sonne ist untergegangen und der Mond steht am Himmel. Heute ist das Treffen mit Muzan. Nervös rupfe ich das Gras aus dem Boden, welches vor unserem Haus wächst. Gleich gehen wir los. Das dreißigste Mal prüfe ich, ob es der Blume auch noch gut geht und hebe sie vorsichtig hoch.
Akaza kommt aus dem Haus und schließt die Tür hinter sich.
„Kann es los gehen?", fragt er und atmet tief ein und aus. Ich nicke und kurz darauf ertönt der typische Biwa-Ton.
.....
Wir stehen im typischen Versammlungsraum des Schlosses und checken erst einmal die Lage. Hier sehe ich weder Muzan noch Nakime. Ich blicke zu Akaza. Auch dieser wirkt ratlos. Doch im selben Moment, dreht sich die Plattform auf der wir stehen und bewegt sich vorwärts. Wir werden immer schneller und kommen abrupt zum stehen. Als ich meine Augen öffne, stehen wir plötzlich direkt vor Muzan. Außerdem erkenne ich Nakime mit ihrer Biwa, in der Ecke des Raumes.

„Nun,.....", ertönt Muzans Stimme und ich zucke zusammen. „Habt ihr euer Versprechen halten können? Hab ihr die blaue Spinnenlilie bei euch?".
Ich hole die Kiste hervor, in der ich sie transportiert habe und stelle die vorsichtig vor Muzan auf den Tisch. Langsam öffne ich den Deckel und nehme die zarte Pflanze heraus. Ihre Knospe ist immer noch geschlossen aber der Duft ist unverkennbar.
„Hier Meister, das ist sie. Ich habe sie mit meinen eigenen Augen blühen sehen. Auch ihr einprägsamer Duft hat sich seid dem Moment nicht geändert. An ihrer Identität ist nicht zu zweifeln."
Ich überreiche sie Muzan, dessen Gesichtsausdruck sich langsam von gleichgültig zu triumphierend wandelt. Seine Augen blicken schnell in Akazas Richtung und dann wieder auf die Blume.

Er dreht mir den Rücken zu. „Ich werde sie auf ihre Wirksamkeit testen. Sollte sie sich als echt und wirksam erweisen, werdet ihr eure Freiheit erhalten.", er macht eine Pause..... „Außerdem, könnt ihr für euch entscheiden, ob ihr eure menschlichen Erinnerungen zurückerlangen, oder gar wieder Menschen werden wollt. Die Sache liegt ganz bei euch.", sagt er und beginnt die Blüte zu sezieren.
Ich drehe mich zu Akaza. Dieser wirkt nachdenklich. Er spielt doch wohl nicht mit dem Gedanken wieder ein Mensch werden zu wollen. Nein. Ich kenne ihn. Diesen Verlust seiner Stärke, könnte er nicht ertragen.
Er blickt zu mir auf. „Y/n. Was weißt du von deinem alten Leben? Warst du glücklich?".
Ich gucke ihn fragend an. „Nun Ja, ich kann mich teilweise an das erinnern was ich früher gefühlt habe aber nicht mehr an jedes einzelne Detail. Viele Dinge wirken wie ausgegraut und verschwommen."
Akaza dreht sich weg. „Ja, darum geht es mir. Wenn ich versuche mich zu erinnern, dann fühle ich nichts. Es ist als ob die Vergangenheit nur aus unbewussten Fragmenten meines alten Ichs besteht. Für mich ist es so als ob ich an dem Tag geboren wurde an dem ich ein Dämon wurde.".
Ich trete ein paar Schritte an ihn heran und nehme seine Hand. Er sieht mich an und sagt:, „Eigentlich will ich schon wissen, wer ich war, wer mich großgezogen hat, wem ich mein Leben verdanke, wer mich zu dem gemacht hat der ich innerlich bin. Aber ich habe Angst, dass diese Erinnerungen meine Sicht auf die Welt, meine Gefühle für dich und auch für mich als Dämon grundlegend ändern. Aber irgendwie fühlt es sich falsch an die Vergangenheit einfach zu ignorieren. So als ob ich mich selbst hintergehe".
Ich lege ihm die Hand auf die Wange.
„Akaza. Das bist du. Egal wer du früher warst. Was du früher getan oder erlebt hast. Es sagt heute nichts mehr über dich aus. Für mich bist du die stärkste, coolste und natürlich auch die beste Person die ich kenne. Dein altes Selbst ist seid mehreren hundert Jahren gestorben. Es zählt nur was du im inneren deines Herzens für richtig hältst.".
Ich lege meine Hand auf seinen Brustkorb und spüre seinen Herzschlag. „Ich persönlich, werde mir meine Erinnerungen nicht zurück wünschen. Der mögliche Schmerz oder die Sehnsucht nach vielleicht Verstorbenen, soll mir mein Glück mit dir nicht nehmen.".
Ich blicke in seine schönen Augen und erkenne eine Entschlossenheit in seinem Blick.
Dann packt er plötzlich beide meine Hände und klatscht sich damit auf beide Wangen. „Y/n!!!, lass uns zusammen glücklich werden und die Vergangenheit ruhen lassen, ja?
Muzan dreht sich fragend zu uns um, da das klatschende Geräusch meiner Hände auf Akazas Wangen doch relativ laut war. Aber das ist mir jetzt egal.
Ich drehe meinen Kopf wieder zu Akaza und nicke. „Ja! Die Vergangenheit ist für uns jetzt nicht mehr wichtig.". Ich lächle und tätschle noch zweimal auf seinen Wangen herum.

Nach ein paar weiteren Minuten des Wartens, ist es nun soweit. Muzan hat alle Präparate soweit vorbereitet um den Versuch zu starten. Er füllt das Sekret der Blüte in ein Reagenzglas.

Er schwenkt es einige Male und beobachtet die Verfärbung

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Er schwenkt es einige Male und beobachtet die Verfärbung. Ich habe schon davon gehört, dass die vorherigen Versuche damit endeten, dass sich die Lösung am Ende bräunlich verfärbte. Aber dieses Mal erstrahlt die Flüssigkeit in einem intensiven Blau.
Akaza atmet erleichtert auf und auch Muzan wirkt sehr zufrieden. Ich kann sogar ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen.

Sein Blick wandert von der Lösung zu uns. „Gut. Wir werden jetzt bis zum Sonnenaufgang warten. Wenn die Sonne mir keinen Schaden zufügt, nach dem ich die Medizin konsumiert habe, könnt ihr gehen. Ich nehme an ihr wollt so bleiben wie ihr jetzt seid?".
Wir nicken und Muzan wendet sich ab.

Die Stunden vergehen wie Tage. Wir beide werden immer nervöser. Das Ergebnis wird für uns über Leben und Tod entscheiden. Wenn es nicht funktioniert, dann wird Muzan sicher rasend vor Wut.
Akaza legt eine Hand auf meinen Oberschenkel um mich zu beruhigen.
Wir sitzen jetzt bestimmt schon seid vier Stunden hier auf dieser kleinen Bank. Laut meinem Zeitgefühl, sollte die Sonne jeden Moment auf gehen.

Richtig gedacht. Die Biwa bewegt uns zu einem überdachten Ausgang. Muzan ist ebenfalls dort und hält das Behältnis mit der blauen Flüssigkeit in der Hand.
Die Sonne erscheint rotglühend am Horizont und Muzan trinkt den Inhalt des Fläschchen komplett aus. Noch ist keine Änderung zu erkennen. Er legt die Flasche bei Seite und bewegt sich auf den Ausgang zu.
Ich umklammere Akazas Hand und wende heimlich den Mondschleier an, damit wir im Ernstfall ins Sonnenlicht fliehen können. Aber plötzlich lockert sich mein Griff und meine mein Gesichtsausdruck wird entspannter.
Muzan, der Muzan, der seid mehr als tausend Jahren versucht dem Sonnenlicht zu entgehen, steht nun mitten in der Morgensonne.

Akaza x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt