Am nächsten Morgen wurde ich durch eine tiefe Stimme geweckt, welche mir sanft ein paar liebevolle Worte in mein Ohr flüsterte. Meine Augen ließ ich geschlossen und ich bemerkte, wie Finger langsam durch mein Haar strichen.
Die Person, welcher die Stimme gehörte und ich lagen eng umschlungen auf meinem Bett. Aber irgendwie bewegte sie sich und ließ plötzlich locker, sodass wir uns aus unserer Umarmung lösten.
Ich öffnete die Augen und funkelte San neben mir ein wenig verärgert an. Scheinbar bemerkte er dies und gab mir einen Kuss. "Sorry-", begann er und setzte sich langsam auf. "Ich war mir unsicher ob ich dich schlafen lassen sollte. Aber einfach so zu gehen wäre dreist."
Er strich mir erneut mit seinen Fingern durch die Haare, wodurch ich eine Gänsehaut bekam. Sein Blick ruhte sanft auf mir. "Dreist wäre es vor allem, nach der wunderschönen Nacht die wir beide gestern hatten." Während er dies sagte, kam er mir immer näher, bis er die letzten Worte in mein Ohr flüsterte.
Schnell schlang ich meine Arme um seinen Nacken und zog ihn in einen innigen Kuss, welchen ich er stürmisch erwiderte. Doch so schön dieser Kuss auch war, desto schneller löste sich San. Auch wenn dieser nicht den Eindruck auf mich erweckte, das er dieser Tat abgeneigt war.
"Hailey-", begann er und stand vom Bett auf, wodurch sich die Matratze, aufgrund seines fehlenden Gewichtes, leicht anhob. "Ich muss leider los. Mein Wecker hat jetzt schon ein paar Mal geklingelt. Die Arbeit ruft."
Verwirrt blickte ich ihn an und sah dann von ihm zu meinem Handy, welches auf meinem Nachttisch lag. Ich griff es und schaute auf mein Display, nur um die Uhrzeit zu lesen. 06:33 Uhr stand auf dem Display. Viel zu früh für meinen Geschmack.
Doch auch ich stand auf und stellte mich neben ihn, während er dabei war sich seine Sachen anzuziehen.
Ungewollt dachte ich an die gestrige Nacht und wie ich ihm in vollster Ekstase die Kleidungsstücke förmlich vom Leib gerissen hatte. Zum Glück schienen sie unversehrt, obwohl sie durchaus stark zerknittert waren.
Ich verzog meine Lippen zu einem Schmollmund, als er wieder zu mir blickte. Erneut küsste er mich und ich spürte den Stoff seiner Kleidung an meiner Haut reiben.
Moment. An meiner Haut? Ich blickte an mir herunter nur um festzustellen, dass ich komplett entblößt vor ihm stand. Wie konnte ich das nur vergessen haben und das obwohl ich gerade noch bildlich die Geschehnisse der letzten Nacht vor mir gesehen hatte.
Doch bevor ich mir irgendetwas suchen konnte um meinen Körper zu überdecken, hatte San auch schon seine Arme um mich geschlungen und küsste mich erneut leidenschaftlich. Diesmal dauerte es eine ganze Weile bis wir uns voneinander lösen konnten und ich sah seine Augen begierig aufblitzen.
Ehe es jedoch wieder ausarten konnte, brachte San einen gewissen Abstand zwischen uns und sagte: "Mach es mir bitte nicht noch schwerer Hailey." Ein weiterer Kuss auf meine Lippen, welcher mich um den Verstand brachte. "Ich könnte heute Abend nochmal vorbeikommen." Noch ein Kuss, welchen ich allzu gerne erwiderte. Ich nickte.
Es dauerte eine ganze Weile bis wir es irgendwie schafften uns zu verabschieden. Zu groß war die Anziehung welche wir zum jeweiligen anderen spürten. Ich hatte ihn noch bis nach unten begleitet. Während wir im Fahrstuhl waren, hatte ich meine Arme um ihn geschlungen und heimlich ein Bild von uns gemacht.
Als wir bei seinem Auto ankamen, gab er mir noch einen letzten Kuss und stieg ein. Ich blickte seinem Auto noch eine Weile hinterher, bis ich langsam merkte, das mir kalt wurde. In einem kurzen Moment, bevor wir nach draußen gegangen sind, hatte ich mir ein paar Sachen angezogen.
Ich öffnete die Eingangstür und hörte ein "Warte!", woraufhin ich innehielt. Es war der Mann von gestern. Aber er sah irgendwie genauso zerzaust aus wie ich. Offensichtlich hatte wohl auch er eine interessante Nacht hinter sich gehabt.
"Danke.", sagte er freundlich und ich nickte ihm zu. Dann ging ich ihm bis zum Fahrstuhl hinterher, welchen er bereits angefordert hatte.
Eine Frage beschäftigte mich allerdings. Ich kannte fast alle Bewohner des Komplexes vom Sehen her. Aber dieser Mann war mir noch nie aufgefallen. Während wir die Stockwerke nach oben fuhren hörte ich ein leises Schluchzen.
"Alles in Ordnung?", fragte ich und blickte ihn an. Er nickte nur und rieb sich seine Augen trocken, aus welchen bis gerade eben Tränen seine Wangen herab gerollt waren. Da ich ihn nicht in Verlegenheit bringen wollte, blieb ich stumm.
Wir beide stiegen in der selben Etage aus und ich staunte nicht schlecht, als er das Apartment neben mir aufschloss. Wohnte darin nicht eine ältere Dame? Plötzlich ging mir ein Licht auf. Doch noch ehe ich etwas sagen konnte, war der Mann bereits im Inneren der Wohnung verschwunden.
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Ich hatte mich nochmal in mein Bett gelegt, da ich mich immer noch müde fühlte. Außerdem musste ich die Erlebnisse erstmal verarbeiten. Vor allem die Sache mit meiner Nachbarin. Sie war schon recht alt gewesen, aber die Tränen des Mannes hatten eine stumme und zugleich traurige Geschichte erzählt.
Doch obwohl mich dies beschäftigte, schaffte San es immer wieder in meinen Gedanken aufzutauchen und so konnte ich nichtsdestotrotz noch ein wenig mehr Schlaf bekommen, während ich von ihm träumte.
Als ich wieder aufwachte, hatte ich ein paar ungelesene Nachrichten auf meinem Handy. Mina hatte mir geschrieben und sich nach mir erkundigt, woraufhin ich ihr mit dem vorher heimlich aufgenommenen Bild von San und mir antwortete.
Ihre Reaktion sprach Bände und ich kam nicht umhin zu lächeln. Wir beide telefonierten eine Weile miteinander und sie war mehr als nur begeistert davon, das San und ich uns am Abend noch einmal treffen würden.
Nach meinem Telefonat mit Mina erledigte ich noch ein paar Aufgaben für die Universität, welche ich zusammen mit Mina besuchte. Später ging ich dann auch noch einkaufen.
An diesem Abend wollte ich San mit einem romantischen Essen überraschen. Immerhin musste er nach getaner Arbeit bestimmt einen riesen Hunger haben.
So war es dann auch. San fuhr nach seiner Arbeit noch kurz zu sich um sich dort frisch zu machen. Am Morgen hatte er durch unseren Austausch von Zärtlichkeiten nämlich keine zeit mehr dafür gehabt, obwohl er dies eigentlich fest in seinen Tagesablauf eingeplant hatte.
Im Anschluss an das Essen setzten wir uns auf meinen Balkon und redeten eine Weile. Unser Gespräch wurde jedoch immer wieder durch zärtliche Gesten, wie Berührungen und Küsse, unterbrochen. Mein Herz fuhr an diesem Abend Achterbahn und mein Magen fühlte sich an, als hätte er hunderte fliegende Schmetterlinge verschluckt.
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In den nächsten Tagen trafen San und ich uns noch häufiger. Wir entschieden uns, unsere Beziehung erst nach ein paar Wochen bekannt zu geben, sodass wir uns sicher sein konnten, dass das zwischen uns wirklich funktionierte. Aber eigentlich war für uns beide klar, das unser gegenseitiges Interesse mehr als nur sexueller Natur war.
Den Mann aus dem Fahrstuhl sah ich noch häufiger im Apartmentkomplex. Die Vermutung mit dem plötzlichen Todesfall meiner Nachbarin hatte sich leider bestätigt. Scheinbar schien der junge Mann also ein Angehöriger von ihr zu sein, da ich immer wieder mitbekam wie er Sachen aus ihrer Wohnung trug.
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Note: Morgen wird noch ein weiteres Kapitel hochgeladen. Danach werde ich vorerst für ein paar Tage nicht zum Schreiben kommen. :)
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The Black Cat || San || Yunho || TW! || FanFiction
Hayran KurguIn einer toxischen Beziehung gefangen, macht Hailey eines Tages Bekanntschaft mit einer schwarzen Katze. Dass diese Katze Hailey aus ihrer toxischen Beziehung heraushelfen könnte, ahnt sie nicht. Was hat es mit der schwarzen Katze auf sich? Wie wird...