Kapitel 20: Tag der Liebe

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Pov. Steve: Von null auf hundert raste mein Herz. Ich dachte ich hätte mich erst verhört.. aber es waren vier.. nur VIER WORTE. Die konnte ich nicht verhört haben. Ich liebe dich, Steve. Gott verdammt, die Worte hallten immer noch in meinem Kopf und sie scheinen bis in mein Herz zu gehen. Ihr angsterfüllter Schrei nach mir heute.. jetzt dieses Geständnis. Es war pure Ehrlichkeit und wahr. Ihre Gefühle mir gegenüber sind wahr und sie versteckte sie endlich nicht mehr.
Doch obwohl ich ihre Worte klar und deutlich gehört hatte, hakte ich nochmal nach: "Du liebst mich?"
"War es denn heute nicht offensichtlich genug..?", ihre Stimme war so leise. Als könnte sie jeden Moment zerbrechen, wenn ich es nicht erwidere. Doch wie könnte ich das nicht tun? Es ist kein Geheimnis, dass ich sie mochte und das ich ich mich trotz ihrer kalten und abweisenden Momente in sie verliebt hatte.
"Doch. Es war eindeutig.. ich wollte nur sicher gehen, denn auch ich habe mich in dich verliebt, Tess. Das habe ich wirklich.", ihr hob mit meinen Fingern ihr Kinn an uns küsste sie sanft. Dieses Mal fühlte sich der Kuss anders an, als letzte Nacht. Letzte nach war es voller Leidenschaft, voller Begierde.. doch jetzt es war voller Wärme und Gefühle. Als würden wir einander brauchen. Als könnten wir nicht mehr ohne den jeweils anderen. Ich wollte diesen Kuss am liebsten gar nicht mehr lösen, doch irgendwann mussten wir auch wieder nach Luft schnappen. Sanft gab ich noch einen kurzen Kuss auf ihre Lippen, ehe ich aus dem Grinsen nicht wieder heraus kam.
"Lass das blöde Grinsen, Rogers.", kicherte sie leicht.
Sofort verdrehte ich die Augen: "Steve. Einfach nur Steve. Nenn mich jetzt bitte nicht beim Nachnamen, wenn wir uns gerade schon die gegenseitigen Gefühle gestanden haben."
Sie lächelte leicht: "Okay, Steve.", sie zog meine Lippen zu sich hinunter, um mich erneut zu küssen.
Doch interessiert löste ich mich leicht von ihren Lippen: "Aber eine Sache muss ich nun doch wissen."
Fragend sah sie mich verwirrt an.
"Wieso ausgerechnet jetzt? Warum hast du mir ausgerechnet jetzt über deine Gefühle mir gegenüber erzählt?"
Sie zuckte bloß mit den Schultern: "Clint ging, als ich so tat, als würde ich schlafen."
Ich verstand nicht ganz, was das eine mit dem anderen zu tun hatte, doch ich ging auf ihre Aussage erstmals ein, vielleicht ergibt das ja gleich doch noch etwas Sinn: "Wieso hast du denn überhaupt so getan, als würdest du schlafen? Du hättest auch wach bleiben können und ihn einfach rausschicken können, wenn du ihn nicht im Zimmer haben wolltest."
"Das ist es ja. Wäre ich wach geblieben, wäre er selbst nach meiner Bitte weiterhin geblieben. So ist er eben."
"Ich verstehe.", ich machte eine kleine Pause: "Doch.. warum wolltest du, das er geht?"
Sie schwieg kurz. War das zu viel? Ich wollte sie nicht drängen und blieb ebenfalls still.
Sie atmete tief durch: "Obwohl er mich getröstet hat.. oder zumindest es versuchte.. hat es nicht wirklich geholfen. Ich habe mich zwar beruhigt.. ausschreien können, aber es tat immer noch weh.. bis eben."
Verwirrt sah ich sie an: "Bis eben?"
"Bis du herein gekommen bist. Als du dich neben mich gesessen hast, war der Schmerz.. er war weg. Und ich möchte, dass er weg ist. Ist es falsch, dass zu wollen?", ihre Augen füllten sich fast mit Tränen.
"Nein. Gott, nein. Tess, dass ist überhaupt nicht falsch. Niemand sollte sich je so schrecklich fühlen müssen. Sie zu vermissen ist okay. Wirklich, aber lass es nicht zu, dass es dich zerstört. Das es dich verletzt.. immer wieder.. und wieder. Das wäre falsch. Das würde sie auch nicht wollen."
"Das bin nicht ich..", erwiderte sie leise: "Das bin nicht ich, der es nicht zulässt, dass mich diese Gefühle zerstören. Das bist du.. du hinderst mich daran so zu fühlen.. Du bist.. ich weiß nicht.."
"Ich bin dein Anker geworden..", beendete ich indirekt ihren Satz. Denn sie wusste nicht, wie genau sie das Gefühl benennen sollte. Doch ich verstand es. All die Jahre in der Neuzeit, wo ich einfach hineingeworfen wurde, waren es Nat und Tony, die meine Anker waren. Ich wusste genau, wie sehr man sowas brauchte, wie wichtig solche Gefühle waren. Ehrlich gesagt war ich etwas geschmeichelt, dass ich von jemanden der Anker nun bin. Das habe ich irgendwie nie erwartet.
Leicht nickte sie zur Bestätigung und kuschelte sich wieder an mich: "Wir können es dennoch nicht allen verraten?"
"Hmm.. können oder wollen?", hakte ich nach, aber nahm es ihr nicht übel. Schließlich war es auch ihre Entscheidung, nicht nur meine.
"Ich weiß nicht Steve.. es fühlt sich mehr an, wie ein können, denn ich will meine Autorität nicht verlieren. Wirklich nicht. Nick zählt darauf, dass ich das hier professionell meistere.."
"Schon okay. Ich habe nichts dagegen es zu verheimlichen. Ehrlich nicht. Das macht das Ganze umso aufregender, nicht?", scherzte ich und küsste ihren Haaransatz.

After Endgame (Steve Rogers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt