Kapitel 23: Zukunft und Liebe

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Pov. Tess: „Also?", hakte er nach, als er mit meinen Haarsträhnen im Bett neben mir spielte.
„Was also?", verwirrt gähnte ich leicht und schmiegte mich enger. Nach unserem gemeinsamen Spaß war ich sichtlich müde und erschöpft.
„Dieser Mann..", redete er über den in der Bar oder den mit dem ich gegessen hatte? Überhaupt war ich viel zu müde, um über sowas nun reden zu wollen.
„Steve.. welcher Mann denn..", ich klang schon komplett verschlafen und dennoch bemerkte ich seinen besorgten Blick.
„Naja.. nicht der ekelhafte.. sondern der freundliche.. ich meine.. ich hatte nicht oft Beziehungen in meinem Leben haben können.. können Kerle, wie er, mich ersetzen?", hörbar zog er angespannt die Luft ein.
„Steve..", ich konnte seine Ängste ja irgendwie verstehen, aber sie waren nicht berechtigt. Auf keiner Weise. „Selbst wenn es nette Männer gibt.. wirklich lieben tu ich selten.. und bisher haben es nur zwei Menschen in mein Herz geschafft.."
„Nat und ich?", hakte er vorsichtig nach.
So müde wie ich war stimmte ich stumm mit einem Nicken zu und schloss endlich die Augen. Ich hoffte wirklich, dass ihn dieses Geständnis etwas beruhigte, denn er hatte wirklich nichts zu befürchten.

Pov. Steve: Die nächsten Tage waren ungewohnt. Immer wieder gab mir Tess kleine verführerische Anspielungen während der Arbeit. Ehrlich gesagt, war das sehr ungewohnt nach all der Zeit, wo wir es die ganze Zeit verheimlicht haben. Insgesamt waren diese Flirts für mich Neuland ehrlich gesagt. Ich habe nie wirklich gecheckt, wenn jemand mit mir geflirtet hat.. daher lächelte ich sie bloß immer nur an und hoffte, dass das Erwiderung genug war.
In der Pause jedoch, als Sam und Bucky sich was zum Essen schnappen wollte, hakte sie schnell nach: „Hab ich etwas falsch gemacht?"
„Was? Nein! Auf keinen Fall!", versicherte ich ihr sofort und stand auf, um zu ihr auf die andere Tisch Seite zu gehen.
„Okay... dann erkläre mir mal, warum du mich gefühlt die ganze Woche ignorierst.."
Geschockt sah ich sie an. Hab ich das tatsächlich? Dann war es nicht gewollt! „Tu ich doch gar nicht! Ich meine wir schlafen jeden Nacht nebeneinander.. wie soll ich dich da ignorieren?"
„Ja aber jetzt gerade hier, während die anderen da sind.. ich meine.. sind wir jetzt ein Paar oder nicht?", ihre Stimme brach leicht zusammen. Schnell zog ich sie vom Stuhl hoch zu mir und küsste sie innig: „Natürlich sind wir das!"
Auf keinen Fall wollte ich, dass sie das denkt. Ich mag sie wirklich und so langsam sollte ich mein unsichtbares Schild ablegen und das auch zeigen. „Ich liebe dich, Tess."
„Dann sag das doch.. oder zeig es.. ich meine.. ich gebe dir ständig Signale, aber mir kommt es so vor, als würdest du mich meiden vor den anderen.", ich sah wie ihre Augen leicht glasig wurden.
Schnell schüttelte ich den Kopf und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn: „Das tu ich nicht.. nicht bewusst.. ich muss mich wohl einfach an den Fakt gewöhnen, dass wir unsere Zuneigung füreinander jetzt nicht mehr verheimlichen müssen."
„Dich an den Fakt gewöhnen müssen?!", ihrer Stimme nach zu urteilen, war es nicht gerade die beste Beschreibung, die ich hätte wählen sollen: „Ist es etwa so unfassbar schlimm für dich mich nun öffentlich zu lieben?", sie war den Tränen eindeutig nahe.
Überfordert schluckte ich: „Das habe ich nicht so gemeint! Ehrlich nicht. Es ist absolut nicht schlimm für mich, das schwöre ich dir! Ich wollte das ja die ganzen Zeit so!", versuchte ich mich selbst aus meinem Fettnäpfchen zu retten.
Ich hatte erwartet erneut von ihr einen Konter zu hören oder eine Standpauke, doch stattdessen presste sie ihre Lippen auf Meine. Leicht überfordert erwiderte ich den Kuss und hob sie hoch auf den Meetingtisch, wo ich sie hinter drückte und mich über sie lehnte. Scheiße.. das wird wohl öffentlich genug sein, was wir hier gerade tun.
Meine Finger verhakten sich mit ihren Über ihren Kopf und ich küsste ihr Schlüsselbein entlang mittig hinunter, entlockte ein zufriedenes niedliches Seufzen ihrerseits.
Wahrscheinlich wäre ich noch weiter gegangen, doch plötzlich knallte hinter uns etwas auf den Boden. Geschockt starrten uns Sam und Bucky regelrecht an, während deren Pizzakartons für alle auf dem Boden landete.
Zügig und außer Atem lösten wir uns voneinander und mussten kurz Luft schnappen. Mein Puls raste, von dem Adrenalinkick eben.
„Ehm..", während Bucky kein Wort rausbrachte, räusperte sich Sam bloß.
Als wäre nichts gewesen hob er schnell die Pizzakartons auf und legte sie auf den Tisch ab: „Ich schätze ihr hattet dann wohl zusammen ein Date am Valentinstag..?"
„Kann man so sagen..", lachte sie leicht verlegen auf und ich wusste sofort, dass sie an diese Nacht zurück dachte. Und auch ich dachte augenblicklich daran zurück und wie es mich vollkommen von meiner Selbstbeherrschung befreite.
Sie brachte mich vollkommen um den Verstand und ich hatte keine Chance gegen sie anzukommen.
Doch mitten in meinen Gedanken fiel mir etwas auf.
Von der einen Sekunde auf die nächste, wechselte sich ihre Stimmung vollkommen.
Heute Morgen die leichte Strenge nicht zu spät zu kommen, dann diese Neutralität mit kleinen unauffälligen Flirts beim Meeting.. die plötzliche leichte Wut und Traurigkeit. Der plötzlich überraschende Kuss, gefolgt von heißer Lust.. und jetzt diese süße Freude. Normalerweise kannte ich solche starken Stimmungsschwankungen nur, wenn die Hormone einer Frau durcheinander waren.
Doch ich war mir von heute Nacht ziemlich sicher, dass es nicht die monatliche Regel war.
Meine Augen weiteten sich ihr gegenüber, als sie sich an den Tisch setzte und sich sofort zur Pizza zuwendete.
Sofort ging ich jeden einzelnen Akt im Kopf nochmal durch und mir wurde bewusst, wie oft wir vergessen hatten zu verhüten.
Ich, der immer einen auf braver Gentleman machte, vergass das Wichtigste beim gemeinsamen Akt. Und das nicht nur einmal!
„Steve?", holte mich Bucky aus meinen Gedanken heraus: „Hast du auch vor mit zu essen oder willst du da ewig rumstehen."
„Eh ich..", was sollte ich sagen? Ich konnte gerade kaum klar denken. Ist sie vielleicht schwanger von mir? Werde ich tatsächlich Vater werden? Diese Fragen quälten mich gerade, doch ich kann sie unmöglich jetzt aussprechen. „Ich..ich muss an die frische Luft.", verwirrt ließ ich die anderen am Tisch sitzen und stürmte hinaus aus dem Hauptquartier. Nahm tatsächlich einen tiefen Atemzug von der frischen Luft und hoffte dadurch meinen Kopf etwas freier zu kriegen.
Wie konnte ich bloß so leichtsinnig sein? Das ist absolut verantwortungslos. Sie will hier eine gute Führungsposition abgeben und ich ruiniere das. Und überhaupt. Wie soll ich als Captain America ein Vater sein? Dieses Kind würde ständig in Gefahr sein. Ich habe so viele Feinde.. ich glaube ich bin kurz davor eine Panikattacke abzukriegen.
„Steve!", blitzschnell drehte ich mich um. Vollkommen überfordert blickte ich Tess an. „Steve, was ist denn los? Wenn es wirklich wegen unserer Beziehung ist.. wir müssen das nicht während der Arbeitszeit zeigen."
„Nein. Ich sagte doch bereits, dass es das nicht ist!", ich legte mir die Hand auf den Kopf und lief nachdenklich von links nach rechts.
„Ich verstehe dann nicht, was los ist mit dir. Du musst mit mir reden, Steve.", ihr besorgter Blick ließ mich weich werden und ich stoppte.
Ich stand direkt vor ihr und blickte in ihre Augen.
„Steve.. sag schon, was ist los?", hakte sie erneut nach meinen untypischen Verhalten nach und ich ließ mich automatisch in ihre Arme vor fallen.
Komplett überrumpelt schmiegte sie ihre Arme langsam um mich herum: „Du kannst mir alles sagen.. das habe ich dir auch.", versicherte sie mir.
„Du bist schwanger.."
„Was?!", sie drückte mich leicht von sich weg, um mich anschauen zu können: „Wie kommst du denn auf den Schwachsinn?"
„Deine Stimmungsschwankungen..."
Sie hob erstaunt eine Augenbraue: „Okay. Nur weil eine Frau Stimmungsschwankungen hat, ist sie nicht direkt schwanger."
„Aber es würde Sinn ergeben.. wir haben oft vergessen zu verhüten...", erklärte ich ihr und sie fing aus unerklärlichen Gründen an zu lachen. Ich war verwirrt. Wieso lachte sie bei so einer ernsten Sache?
„Theoretisch müssten wir gar nicht verhüten.", gab sie lachend zu und verwirrte mich noch mehr: „Ich mache das nur, um Geschlechtskrankheiten zu vermeiden und ich hoffe mal, dass du keine wechselnden Geschlechtspartner hast."
„Was meinst du.. man verhütet auch, um eine Schwangerschaft zu vermeiden?"
„Ja natürlich, wenn man fruchtbar wäre.", geschockt sah ich sie augenblicklich an. „Ich kann keine Kinder selbst bekommen. Das wurde bei mir relativ früh diagnostiziert, Steve."
Das war.. ein ziemlicher Schlag.. sie würde insgesamt niemals Kinder bekommen können? Gerade hatte ich Sorge Vater werden zu können, doch jetzt wurde mir klar, dass wenn ich irgendwann dazu bereit wäre, niemals Vater werden könnte? „Du kannst gar keine Kinder bekommen.."
„Naja nicht ganz.. jedenfalls nicht selbstständig.. ich könnte mich höchstens künstlich befruchten lassen. Die Erfolgsrate ist nur ziemlich gering dabei.."
Künstliche Befruchtung? Sowas gab es früher auf jeden Fall noch nicht. Und das Thema Schwangerschaften in der Neuzeit hatte ich nun wirklich noch nicht im Kopf gehabt.
„Warte.. das heißt.. wenn wir miteinander schlafen.. kann nichts passieren..?"
„Nach meinen Erfahrungen nach.. nein. Ist das etwa ein Problem für dich?", ob es ein Problem für mich ist? Weiß nicht, ich habe nie wirklich darüber je nachgedacht. Ich hatte bisher auch nie wirklich je eine Kinderplanung gehabt.
„Ich weiß es nicht..", gab ich offen und ehrlich zu und ihr Gesicht verfiel in ernste Miene. Das sorgsame Lächeln war weg: „Oh.. okay.", gab sie bloß von sich und wollte zum Gehen anwenden, doch ich hielt sie an der Hand fest.
Immer wieder traf ich die falschen Worte, dabei hatte ich es doch nicht gewollt: „Ich liebe dich.. es schockiert mich jedoch zu hören.. in meinem Zeitalter gab es nunmal nicht sowas wie eine künstliche Befruchtung.. und ich... ich kann mir das auf Anhieb gar nicht vorstellen, wie das überhaupt funktionieren soll."
„In deinen Zeitalter.. meine Güte, Steve.. du bist doch nicht aus dem Mittelalter...", sie rollte ihre Augen, doch gefühlt fühlte ich mich tatsächlich so.
Klar so weit her ist das nun auch nicht und ich bin jetzt schon deutlich lange in der Neuzeit.. aber manche Sachen waren dennoch vollkommen fremd für mich.
„Willst du denn überhaupt Kinder?", hakte ich nach und sie zuckte mit den Schultern.
„Naja. Ich habe bisher noch nicht wirklich darüber nachgedacht. Ich meine das einzig Ernste bisher war Nat für mich gewesen und da hätten wir so oder so adoptiert. Ich hab mir noch nie wirklich Gedanken übers Kinder kriegen gemacht. Was ist mit dir?"
„Ich war immer nur vom einen Krieg zum Nächsten. Ich meine irgendwann wäre es bestimmt schön Kinder zu haben und zur Ruhe kommen zu können. Aber jetzt.. ich meine die Welt steht nach dem Blip noch mehr in Flammen, als je zuvor."
Sie nahm meine Hände in ihre: „Also ich kann dir versichern.. du brauchst dir im Moment keine Sorgen über Kinder zu machen. Ich bin nicht schwanger, okay?"
„Und diese ganzen Stimmungsschwankungen.. sind die mittlerweile auch alltäglich?"
Sie verengte verspielt die Augen: „Vorsicht, Rogers. Sowas solltest du nicht zu einer Frau sagen.", ich schluckte. Hab ich damit wieder was los getreten? Doch sie lachte leicht und gab mir einen sanften Kuss: „Meine Launen sind momentan vollkommen ohne Grund. Auch ich muss mich jetzt wohl etwas in die Beziehung erst einpendeln.", zwinkerte sie mir zuversichtlich zu: „Jetzt komm, lass uns etwas Essen. Wir haben danach etwas vor."
Sie drehte sich um und ging hinein. In schnellen Schritten folgte ich neben ihr: „Was meinst du wir haben noch etwas vor...etwa?", ich errötete leicht. Hatte sie etwa schon wieder Lust? Ich meine, ich habe natürlich nichts dagegen, es gefiel mir ja, aber etwas verwundert über ihre Ausdauer war ich durchaus.
„Nein..", sie kicherte leicht: „Es hat nichts mit unserer Vereinigung zu tun. Eher eine Mission. Da ist jemand, der über die geheimen Daten der Regierung besitzt und vermutlich leicht zu knacken ist."
„Leicht zu knacken.. Tess du hast doch nicht vor ihn zu foltern, oder?", geschockt hielt ich sie fest. Sie schüttelte bloß den Kopf: „Nicht foltern, aber Angst machen. Dafür Sorgen, dass er mit der Sprache rausrückt. Diese Daten dürfen unter keinen Umständen in falsche Hände geraten. Es geht um das Vibranium hinter das die Regierung her ist und wir müssen dringend dafür Sorgen, dass sie es nicht in die Hände bekommen.."
„Natürlich. Dann werde ich dir auch Folge leisten.", traute ich ihr zu und verneigte mich spielerisch vor ihr, was sie zu lachen brachte.
Doch bevor wir aufbrachen, nahmen wir erstmal noch eine kleine Stärkung mit den anderen zu uns.

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Video-Edit zum Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZGJvgFvTc/

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After Endgame (Steve Rogers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt