Kapitel 12: Regierungspläne

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Pov. Tess: "Was konntet ihr herausfinden?", wollte ich sofort wissen, als ich das Kontrollzentrum erreichte. Friday zeigte vor mir ein Hologramm auf mit den Koordinaten und wo sie sich auf der Weltkarte befanden. "Die sind alle im Ozean." Was hat der Ozean mit dem vernichtenden Schlag gegen die Avengers zu tun? Das ergibt keinen Sinn.
"Die US-Regierung hat also vor uns zu ertränken?", scherzte Sam erst, doch ich warf ihm einen bösen Blick zu.
"Ihr habt zu diesem Bereich eigentlich keine Zutrittsrechte.", erklärte ich, doch um ehrlich zu sein könnte ein wenig Hilfe mir nicht schaden. Denn ich war planlos: "Aber eure Überlegungen könnten hier nicht so falsch sein.."
"Das mit dem Ertränken war eigentlich nur ein schlechter Witz.", versuchte sich Sam zu verteidigen.
Doch ich schüttelte den Kopf: "Was ist, wenn sie Naturkatastrophen auf die Menschen los lassen wollen... dagegen könnten wir rein gar nichts tun."
"Tsunamis?", Steve trat neben mir an den Monitor: "Also ich war vielleicht nicht wirklich immer so fit in Erdkunde, aber ich glaube, dass sich an den Stellen keine Erdplatten befinden, die aneinander kommen könnten."
"Friday, könntest du das bitte überprüfen, ob irgendwo eine Erosion möglich ist?", bat ich sie. Sie ließ schnell die Datenbank durchlaufen, doch es kam bloß ein Error zustande: "Nein, Miss Gomez. Natürliche Erosionen in hoher Stärke sind an diesen Stellen nicht möglich."
"Vulkanartige Aktivitäten unter der Wasseroberfläche?"
"Ebenfalls negativ."
Mir gingen die Ideen aus. Doch was ist, wenn wir zu sehr in die Zukunft blicken. Es muss einen Zusammenhang mit diesen Orten geben, was ist, wenn dieser nicht Gegenwertig oder künftig ist? "Friday. Ich möchte, dass du sämtliche Orte durchgehst auf vergangene Aktivitäten.. seit..", ich überlegte kurz: "Seit Beginn der Erde."
"Miss Gomez, ich glaube nicht, dass mein System, diese Art von detaillierten Daten verfügt, die so weit in der Vergangenheit liegen."
"Dann eben nur soweit sie reichen. Forschungen.. was auch immer du finden kannst.", erneut ließ Friday alles durchlaufen, dieses Mal mit Erfolg.
"Ich konnte Sichtungen von Astronomie Forschungen ausfindig machen, die allesamt am selben Tag vor 10.000 Jahren erfasst worden sind. Es sind sehr alte Schriften, jedoch schien sich ein Meteorit in der Umlaufbahn der Erde befunden zu haben, der auseinandergebrochen ist. Die Flugrichtungen der einzelnen Teile könnten mit den Koordinaten zusammen passen. Sämtliche Spaltungen sind in den Ozean versunken, bis auf eins."
"Das kann kein Zufall sein. Wo ist der eine gelandet Friday?", nach meiner Frage zeigte sie mir die genauen Koordinaten auf.
"Das ist Wakanda.", stellte Steve sofort fest: "Buck.. kann es sein, dass du etwas weißt?"
Er schient nachdenklich: "Es ist nur eine Vermutung, aber wenn es ein Meteorit vor 10.00 Jahren war.. könnte es was mit der Legende des Black Panthers zu tun haben. Ein Meteorit bestehend aus Vibranium ist vor 10.000 Jahren dort, in das noch nicht existierende Wakanda, abgestützt. Sie nutzten das Vibranium für Rüstungen und Waffen.. jedoch veränderte sich durch die Strahlung auch die Umgebung und das herzförmige Kraut kam hervor."
Das ganze ist schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe: "Wenn das wirklich stimmt und das alles aus ein und den selben Meteorit stammt.. dann bedeutet es das noch mehr Vibranium auf der Erde gibt.. und das die US-Regierung das weiß."
"Mein Schild ist aus Vibranium.. wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass die US-Regierung Waffen daraus herstellt. Sie würden sie jederzeit einsetzten, ohne groß darüber nach zu denken.", Steve hatte recht. Ross hat mir bereits angedroht, dass er jede Aktion der Avengers als feindlich ansehen kann. So eine Drohung, Kriegserklärung, würde er nicht aussprechen, wenn er keine Chance gegen uns hätte. Er hatte vor sich und der US-Regierung eine Chance zu verschaffen, durch höchst gefährliche Waffen, die nicht einfach so in Jedermanns Hände dürfen.
Irgendwie müssen wir jetzt alle zusammen halten, jeder muss darüber bescheid wissen und wir brauchen die Hilfe aller Avengers: "Friday.."
"Ja, Miss Gomez?"
"Kontaktiere sämtliche Avengers.. oder versuche es zumindest.. vielleicht erreichen ja welche die Nachricht, dass wir sie brauchen. Jeden von ihnen."
"Ich werde es versuchen, jedoch habe ich zu vielen schon seit längerem kein Empfang mehr empfangen, es ist gut möglich, dass ich sie vielleicht nicht erreichen werde."
"Egal.. ein Versuch ist es wert.", natürlich war ich enttäuscht. Ich wollte es wirklich nun besser machen, doch irgendwie konnte ich versuchen, was ich will. Die einzigen Avengers, die mir gerade geblieben sind, sind die hier im Quartier sind. Natürlich könnte ich War Machine noch kontaktieren, aber selbst dann wären wir deutlich unterlegen. Ohne Bruce haben wir niemanden, der die nötigen Mittel für uns kreieren konnte.
"Tess..", Sam wirkte ein wenig beunruhigt: "Was sollen wir nun tun? Wir können ja nicht nur einfach warten und hoffen... wir müssen auch selbst etwas tun."
"Ja.. lasst mich darüber nachdenken..", ich stürmte hinaus. Manchmal wünschte ich echt, du wärst noch hier Nat. du wüsstest sofort, was ich tun sollte. Du würdest sofort einen Plan entwickeln, der unsere Sicherheit garantiert.
Steve hatte bereits gesagt, dass ich nicht du bin und es auch nie sein werde. Das ich mein eigene Persönlichkeit habe und das auch gut ist, aber mir fehlt eine helfende Hand, die mich nun leitet, wenn ich nicht mehr weiter weiß.
Um frische Luft zu schnappen und einen klaren Kopf zu kriegen, ging ich hinaus auf die Dachterrasse. Ganz weit in der Ferne, sah man das Leuchten im Himmel, das Leuchten der Stadt, die bereits in sämtliche Weihnachtslichter erstrahlen muss. Das erste Weihnachten ohne Nat und ohne Mutter, die sich an mich erinnerte. Ich weiß zwar, dass es ihr gut geht, doch ich besuchte sie immer seltener. Allein dort in das Zimmer zu treten, zu wissen, dass sie nichts mehr weiß, schmerzte jedes Mal aufs Neue. Keine Ahnung wie und ob ich das je verkraften kann, ich kann sie auch nicht ewig meiden, sie ist meine Mutter und ich sollte jeden Moment genießen, denn ich mir ihr habe.
Ich fühle mich so, als hätte ich vollkommen versagt. Alles was ich hinkriegen wollte, war doch viel zu schwer für mich. Ich weinte los. Leise und für mich, aber es war erleichternd. Während meine Wangen durch die Tränen und Aufregung wärmer wurde, so kühlte sie der kalte Winterwind direkt wieder ab. Irgendwie fühlte es sich gut an allein zu sein, besonders, wenn ich jetzt so verletzlich bin... aber ich hätte auch gerade einfach nur gerne jemanden, der mich in den Arm nimmt.
"Hallo Theresia.", blitzschnell drehte ich mich um, als eine Fremde Stimme mich ansprach. Ihr Aufzug war eindeutig. Ich hatte eine wahrhaftige Widow vor mir. War sie hier um mich zu töten? Gut das ich ausgerechnet jetzt keine Kampftauglichen Kleider an hatte.
"Keine Angst, ich hab nicht vor dich zu töten.", versuchte sie mich trocken zu beruhigen, während ich mich nach einer sicheren Möglichkeit etwas zu machen umschauen wollte.
"Wer bist du? Wie konntest du.."
"Durch das Sicherheitssystem dringen? Das war ziemlich einfach. Ehm.. ihr sollten die Posten am hinteren Teil des Quartiers wirklich austauschen. Die waren ziemlich schnell auszuschalten."
"Hast du sie ermordet?!"
"Neeeein!", sie seufzte auf: "Warum denkst du, ich würde töten?"
"Weil du eine Widow bist!"
Sie lachte leicht: "Ohhh. Du kennst unsere Anzüge. Stimmt, Natasha.", sie kennt Natasha? Ach Quatsch. Nat war bekannt, als Black Widow.. natürlich kannte man sie. Vor allem, wenn das hier auch eine Widow war.
"Wenn ich schreie, werden sämtliche Wachen hier her stürmen."
"Ach komm schon! Darf ich mich wenigstens erstmal vorstellen. Ich bin echt nicht hier, um dich zu töten, also ich habe einen Auftrag, aber du bist es nicht. Versprochen.", wenn ich es nicht bin, wer dann? Einer der Avengers? Dann darf ich sie auf keinen Fall ins Gebäude hinlassen.
Unüberlegt versuchte ich an ihr vorbeizurennen, doch sie warf mich über die Schulter hinweg um und rang mich zu Boden: "Also wirklich! Ich sagte keine Angst!"
In diesem engen Rock habe ich keinerlei Chance gegen eine verdammte Widow.
"Also gut, jetzt, da du mir zuhören musst, du hast ja gerade nicht wirklich eine Wahl, ich bin Yelena.", sofort hörte ich auf mich zu wehren, als ich ihren Namen hörte. "Also hast du wohl bereits von mir gehört.", sie ließ mich los.
"Du-du-du bist..", ich schnappte kurz nach Luft: "Du bist Natashas Schwester!"
"Ich habe ehrlich gedacht nicht erwartet, dass sie je von mir erzählen würde.", irgendwie wirkte sie ein wenig glücklich.
Auf dem Betonboden im Rock, wurde mir so langsam kalt. Ich zitterte, vor Kälte, als auch Überforderung. Was sucht Yelena hier.. und hatte sie nicht gesagt, sie habe einen Auftrag? Einen Auftragskiller-Auftrag?
"Naja.. sie.. hatte dich erwähnt, ab und zu, aber nie viel von dir erzählt. Sie hatte zu große Angst, dass jemand von dir erfahren könnte und dir etwas antun könnte, weil sie.. sie Black Widow war."
"Ja.. das klingt nach meiner Schwester.", sie seufzte auf und lächelte auf. Dann half sie mir schnell nach oben, auf die Beine wieder zurück: "Hör zu. Ich bin eigentlich nur hier.. um zu wissen... um zu Wissen, ob du ihren Wunsch erfüllt hast. Aber nach deinem Aufzug zu urteilen, hast du es getan."
Natasha hatte mit Yelena auch über mich geredet? Über ihren Wunsch, dass ich irgendwann, wenn etwas passieren sollte, ihre Nachfolgerin werden sollte?
"Ich bin nur nicht besonders gut darin..", gab ich selbst enttäuscht zu.
Sie schüttelte den Kopf: "Und warum bemitleidest du dich dann selbst? Wenn du nicht besonders gut darin bist, dann ändere etwas daran. Natasha erzählte mir nicht oft von ihren Gefühlen.. aber bei dir.. fiel es ihr so leicht darüber zu reden. Sie hat dich wirklich geliebt. Ich wollte irgendwie auch einfach nur wissen, wer die Person war, die meine Schwester so sehr beeindrucken konnte."
Ich schwieg. Unrecht hatte sie nicht, ich muss nur mich selbst aufraffen und an mich glauben. Es war so, als wurden meine stillen Hilferufe erhöht, sodass das Schicksal mich auf Yelena trafen ließ.
"Hör zu.. ich wollte wirklich nur einen Stopp machen. Bitte behalte das hier immer noch für dich.. auch das ich hier war und das ganze Zeug. Natasha hatte seine Gründe es niemanden zu erzählen und diese Gründe werde ich vorerst respektieren, bis ich glaube, dass ich auch von mir aus euch aufsuchen kann."
"Yelena.. Danke. Ich habe das gerade wirklich gebraucht.", aber eine Sache war mir noch unklar: "Aber.. was ist denn dein Auftrag."
"Nichts weltenbewegendes. Etwas in der Stadt.. Jemand, der einem großen Hai die Arbeit erschwert hat. Das ist nun Mal mein Job weißt du.", ich wollte mich nicht einmischen. Sie ist eine erwachsene Frau und ich bin kein Familienmitglied, der ihr sagt, dass töten keine Lösung ist.
Deswegen schenkte ich ihr zum Abschied nur ein wenig Herzlichkeit: "Pass auf dich auf, Yelena. Nat hätte auch nie gewollt, dass dir etwas passieren könnte."
"Keine Sorge. Ich bin ziemlich robust.", sie stieg das Geländer der Dachterrasse hinaus: "Schon mal Frohe Weihnachten dir, lass es dir nicht vermiesen.", und dann fiel sie nach hinten. Schnell rannte ich an das Geländer, um nachzusehen, ob es ihr gut ging. Ich brauchte mich über den Fall nicht zu sorgen, sie hatte sich an der Rückwand des Mauernzauns runter geseilt.
Als ich sie über die Fläche des Quartiers rennen sah, wurde mir eins klar. Ich könne beides sein. Führung und Kämpferin. Ich musste nur wie sie, ein wenig mehr an mich selbst glauben.
Ich hoffe wirklich, dass auch du schöne Weihnachten hast, Yelena.. was auch immer du nach deinen Auftrag vor hast.

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Video-Edit zu diesem Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZMY4tBg2c/

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After Endgame (Steve Rogers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt