Kapitel 9: Kleiner Ausrutscher

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Pov. Tess: Erneut musste ich mit brummenden Kopf aufwachen. Vielleicht sollte ich dem Alkohol doch nicht so großen Einfluss auf mich geben lassen und deutlich weniger trinken. Jedenfalls wünschte ich es mir sehnlichst, als ich einen nackten männlichen Arm, auf mir bemerkte. Ich war nackt. Ein Blick zur Seite reichte auch aus, dass Bucky, der Nackte neben mir war.
"Oh Fuck!", schnell schubste ich seinen Arm von mir runter und war nüchterner, als sonst was. Er komplett verwirrt kam zu sich und wachte natürlich auf, während ich mich ruckartig schnell aus dem Bett bewegte.
"Oh scheiße...", erwiderte er, als er mich erblickte. Schnell zog ich die Decke vom Bett, um meinen Körper zu verdecken.
"Barnes! Du hast mich abgefüllt?!"
"Wow! Moment mal! Du bist mir um den Hals gefallen.", auch er stand auf und zog sich seine Boxershorts, die neben dem Bett lag an. Gefolgt von seiner restlichen Kleidung.
"Wie bitte? Warum sollte ich dir um den Hals fallen?!"
"Weil du eindeutig.. naja.. wie sagt man das in der Neuzeit... geil darauf warst?", wütend warf ich ihn mit einem Kissen ab, als wäre es nur eine reine Nebensache, dass ausgerechnet DAS passieren musste. Gott, das ist so schrecklich! Meine ganze Autorität geht flöten.
"Verschwinde aus meinem Zimmer! Zackig!"
"Ist ja gut...", er zog sein Shirt drüber und wollte gerade aus den Raum treten, doch dann drehte er sich nochmal zu mir um: "War ich denn wenigstens gut?"
"Verpiss dich!", bevor ich den nächsten Gegenstand nach ihn werfen konnte, war er geflüchtet. Ich schrie in die Decke hinein, die ich auf meinen Mund zum abdämpfen drückte. Kein Alkohol. Keinen einzigen Schluck mehr. Hoffentlich hat dieser Super Idiot wenigstens ans verhüten gedacht. Erleichtert atmete ich auf, als ich beim oberflächlichen aufräumen das benutzte Kondom auf dem Boden fand... und ein Weiteres... gleich zwei Mal?! Ich konnte mich noch nicht einmal an die Momente dieser Nacht erinnern. Angewidert warf ich diese im Badezimmermülleimer weg und drückte mich selbst regelrecht in die Dusche hinein. Ich fühlte mich so schmutzig, wie eine Notgeile.. ich will dieses Wort nicht einmal aussprechen. Ich will noch nicht einmal lange weiter Gedanken daran verschwenden, es war so schon viel zu spät. Ich wollte schon längst mit meiner Schicht beginnen. Daher reichte die Zeit nicht, meine Haare groß zu richten oder mich zu schminken. Während ich mich anzog, ließ ich schnell die Zahnbürste durch meinen Mund gleiten, um den salzigen Geschmack los zu werden... was.. habe ich heute Nacht alles getan.. Ich ekelte mich selbst an, als ich daran dachte, alles zugelassen zu haben. Ich, die sonst sehr strickt mit Regeln umging. Nats Verlust setzte mir zu, aber nicht auf eine trauernde Art, sondern auf eine unverantwortliche Art. Das hört jetzt auf. Ich werde wieder die volle Verantwortung auf meine Taten achten und dazu gehörte es auch, keine Rauschmittel mehr zu konsumieren.
Den restlichen Alkoholbestand, den ich besaß, landete im Abfluss. Es wird auch kein neuer hinein kommen. Mehr als ein Glas Sekt oder Wein zu einer Feier wird es nun nicht mehr geben.

Ein letzter Blick in den Spiegel. Schlicht, aber reicht aus. Einigermaßen selbstbewusst, stolzierte ich durch die Gänge des Quartiers hin zum meinen Büro... durch den Gemeinschaftsraum, wo die drei aufblickten. Sam und Steves freundliches Guten Morgen, ließ darauf schließen, dass Bucky die Klappe hielt. Vermutlich war es ihm genauso beschämend, wie für mich. Nur für mich noch mehr.
"Friday hat schon öfters einen Anruf aufblinken lassen.", informierte mich Sam.
"Ja eh. Danke. Ich kümmere mich direkt darum.", direkt verschwand ich ins Büro und obwohl sie mich durch die Fensterfront sehen konnten, konnte ich Ruhe fassen und mich wieder auf die Arbeit konzentrieren.

Pov. Steve: "Ich glaube ich muss euch was beichten..", sagte Bucky fix, nachdem die Tür zum Büro hinter Tess zufiel. Verwirrt schauten wir ihn an, denn auf einmal wirkte er komplett blass.
"Buck... hast du etwa einen Geist gesehen?", lachte Sam auf und fand seinen Mimik mehr als witzig.
"Das ist nichts Witziges. Das ist Todernst."
"Was ist passiert?", besorgt hakte ich nach. Er war schließlich mein bester Freund seit Kindheitstagen. Haben seine Albträume wieder begonnen? Wollte er deswegen nur mit uns darüber reden.
"Gestern Abend.. wollte ich mich bei Tess entschuldigen, für.. meine Grobheit beim Training."
"Sie hat dich in die Mangel genommen?", stellte ich fest. Hat ihr unser Training so sehr zugerichtet, dass sie es an Bucky ausließ? Ob sie arg fies zu ihn war? Aber was machte sie so wütend.. es ist nichts schlimmes passiert.. es war eigentlich nur eine.. naja was war das denn für eine Situation.. Peinlich war es nicht, aber auch nicht beschämend. Einschüchternd. Irgendwie schüchterte es und beide ein, was wir in dem Moment für ein Gefühl hatte.. jedenfalls ich, ich konnte ja nicht in ihren Kopf blicken, um zu wissen, ob sie sich auch so fühlte. Vielleicht sollte ich mir ihr darüber reden, um es zu wissen.
"Wortwörtlich in die Mangel genommen.. wir haben miteinander geschlafen.. nach dem sie Betrunken war."
"WAS?!", schrien wir im Chor auf, doch sofort deutete Bucky uns wieder leise zu werden.
"Seid ihr bescheuert. Sie darf nicht wissen, dass ich euch das erzählt habe. Sie war heute Morgen komplett außer sich und sauer auf mich, weil sie mir um den Hals gefallen ist."
"Buck! Sie war betrunken?! Du kannst doch nicht unsere betrunkene Chefin ausnutzten.", verurteilte ich ihn sofort und war ehrlich gesagt wütend. Vielleicht gerade wegen dem Moment, den ich mit ihr gestern hatte und jetzt erfuhr ich einfach so, dass sie Sex mit meinen besten Freund gehabt haben soll.. das er direkt in ihrem Bett gelandet ist. Scheiße, dass macht mich wütender, als es das eigentlich tun sollte.
"Alter! Das ist doch nicht meine Schuld. Sie ist mir um den Hals gefallen, nicht andersherum.. naja und sie ist heiß.. warum hätte ich das ablehnen sollen?!"
"Weil sie betrunken war.. und unsere Chefin ist.", angewidert wendete Sam den Blick ab.
"Für mich wirkte sie in dem Moment noch ziemlich bei Verstand okay. Man ich weiß nicht, wie ich ihr jetzt noch über den Weg laufen soll.. schließlich.."
"Steve.", sofort verstummten wir, als Tess aus ihrem Büro kam und mir Autoschlüssel zuwarf.
Fragend schaute ich auf die Schlüssel in meine Hand. "Wir müssen zur CIA. Ich brauche ein paar Akten über die US-Regierung. Anscheinend planen sie irgendwas gegen die Avengers, um das Vertrauen der Menschen an uns komplett zu zerstören."
Ohne überhaupt weiter nach zu fragen, folgte ich ihr sofort. Zwar schlief sie mit ihm, aber sie wollte mich in einer Undercover Mission dabei haben. Ob das überhaupt eine Bedeutung hatte oder einfach nur eine spontane Entscheidung?
Ich schätze eine spontane Entscheidung, denn auf der Fahrt vor dem CIA-Gebäude ging es bloß um den Plan, den wir zu befolgen hatten, wenn wir nicht erwischt werden wollten.
"Der Anruf kam von Agent Carter. Sie hat uns hier irgendwo eine Tasche mit CIA-Ausrüstung liegen lassen.", sagte sie und folgte der Route auf ihrem Smartphonedisplay. Sharon? Sie hatte Kontakt zu Sharon. Welch zufälliges Ereignis. Jedoch gut zu wissen, dass Sharon begnadigt wurde und wieder in ihrer alten Stelle arbeiten konnte.. und erneut ihren Job für die Avengers riskierte.
"Hier drüben.", sie winkte mich zu sich, hinters Gebüsch.
In Deckung zog ich mir die CIA Jacke und Cappy über: "Das soll reichen."
"Lass dein Kopf einfach ein wenig gesenkt, sodass die Kameras uns nicht erfassen können. Die Zugangspässe sind echt, sodass wir ohne Probleme hinein können. Wir dürfen nur nicht drinnen auffallen. Doch die meisten sind Anscheinend sowieso heute auf Außenmissionen, weswegen wir es etwas leichter haben.", schnell band sie sich einen Zopf zusammen. Wieder bemerkte ich dadurch erst recht die Details in ihrem Gesicht und stellte fest, dass sie wirklich schön ist. Kein Wunder, dass Buck ihr dann da nicht widerstehen konnte.
"Was ist?", fragte sie nach, als sie bemerkte, dass ich sie anschaute und zog auch ihre Cap auf.
"Ach nichts, wir sollten uns nur nicht trennen."
"Natürlich nicht. Das ist vollkommen dumm, dort allein rumzustreuen. Los komm. Ich will die Akten haben und von dort weg sein, bevor die Hütte voller wird."
Neben ihr laufend und mit leicht senkten Kopf, kamen wir problemlos durch Tür und Sicherheitspersonal. Wir waren für sie waschechte CIA-Agents.
"Weißt du, wo wir hin müssen?", flüsterte ich ihr leise zu.
Sie nickte: "Sharon hat es mir halbwegs am Telefon erklärt. Wir müssen die Treppen dort vorne hinauf."
Durch die Glaswand an der Treppe, hatte ich neben mir direkten Blick zur Treppe und bemerkte zwei weitere Agents, die geradewegs hinuntergingen, während Tess hochgehen wollte. Schnell stoppte ich sie und drehte sie zu mir.
"Was tust du da? Wir müssen da hoch."
"Küss mich.", das funktionierte schon einmal als Ablenkungsmanöver, also warum nicht sofort nutzen.. natürlich nur als Ablenkung und nicht mehr. Das wollte ich mir jedenfalls einreden.
Überrumpelt starrte sie mich an und schüttelte den Kopf: "Was?!", auch wenn es nur ein Flüstern war, war eindeutig zu hören, dass sie denkt, ich wäre gerade wohl nicht bei Verstand.
"Ein Ablenkungsmanöver. Küss mich."
"Ich versteh nicht, was du meinst..", sieht sie etwa nicht die zwei Agents, die genau hinter mir hielten und etwas miteinander besprachen?
"Menschen sehen meistens weg bei sowas..", ich war darauf gefasst gleich erkannt zu werden, doch zu meinen Erstaunen liefen beide direkt an uns vorbei und ich stand wie der letzte Idiot da. Und genau das zeigte auch ihr Blick. Sie schüttelte kurz den Kopf und ging weiter: "Also.. wolltest du mich gerade ernsthaft küssen in einem CIA-Gebäude, um die Aufmerksamkeit von uns abzulenken? Das empfindest du als einen Plan?"
"Ja. Stimmt. Schlechter Plan. Wäre sowieso nichts Aufregendes dabei dich zu küssen.", trotzig lief ich neben ihr her. Doch.. eigentlich wolltest du sie küssen, Rogers.
"Oh. Tut mir wirklich leid, bin ich etwa nicht dein Typ?", scheiße! Das habe ich nicht gesagt. Sie klang beleidigt, wirklich beleidigt. Wie winde ich mich da wieder heraus?
"Was... das habe ich nicht gesagt.", habe ich wirklich nicht. Frauen drehen Frauen es sich immer so zurecht, wie sie es wollen, damit wir schlecht dastehen?
"Also stehst du eher auf die Captain America Groupies, die sich dir sofort in deine sexy muskulösen Armen stürzen würden? Das ist es worauf du stehst?", hatte sie gerade sexy gesagt?
"Deine Gegenfragen klingen ja schon fast so, als wärst du neidisch auf diese Groupies.", ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Sie haute mir unauffällig in die Seite, ehe wir in einen Raum zusammen verschwanden, wo haufenweise Aktenschränke stehen: "Der hier müsste es ein.", schnell öffnete sie einer der Schubladen und durchsuchte die Akten: "Bingo."
Sie war wieder völlig auf die Mission konzentriert, sodass das Thema gerade vollkommen abgehakt war.
"Und was steht drin."
"Koordinaten zu einen Ort. Nach der Höhe zu urteilen etwas im Untergrund."
"Ein Regierungsbunker. Die gab es damals sehr oft. Sie sind aber auch ziemlich gefährlich aufgebaut und bei Fehleintritt auf sofortige Zerstörung ausgelegt.", ich erinnerte mich zurück, als ich mit Nat in einem war. Es hätte sie erwischen können, wenn ich nicht dabei gewesen wäre.
"Wenn wir wissen wollen, was sie vorhaben, haben wir wohl keine andere Wahl, als dort hinzugehen."
Wenn wir dort hingehen, komme ich aber mit. Das kannst du mir nicht verbieten."
"Deal."

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Video-Edit zu diesem Kapitel: https://vm.tiktok.com/ZMYXtan8N/

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