6. Nils

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Nils

Heute Abend holt Leon mich ab und fährt mit mir zu diesen anderen Job den er für mich hat, er meinte vielleicht ist das nichts für mich, wie schwer soll der Job sein? Ein Wagen fährt in die Einfahrt, das muss er sein, ich stürme die Treppe herunter, knalle hinter mir die Tür zu und schließe die Tür ab da meine Eltern nicht zuhause sind.
Ich laufe in Richtung Auto und staune nicht schlecht als ich den fetten BMW sehe, krasse Karre.

Zögerlich öffne ich die Tür, die Karre sieht aus wie geleckt, da hat man fast Angst einzusteigen. Keine zwei Sekunden sitze ich auf dem Beifahrersitz und sofort begegnet mir die dunkle Stimme des Fahrers, "Bist du dir sicher? Du kannst noch aussteigen." Ja klar bin ich mir sicher ich brauche das Geld und außerdem macht Leon den Job doch auch, so hat er es mir zumindest erzählt.
"So schwer kann der Job nicht sein, wenn du das kannst kann ich das schon lange." Frech lächel ich ihn an, Leon zu necken und mit meinen tacktlosen Sprüchen etwas aufzuziehen ist zu einer meiner lieblings Aufgaben geworden.
"Ist das dein Auto?" Frage ich um die unangenehm Stille zu übertönen doch Leon ist nicht ganz in der Stimmung für smalltalk, "Nein von meinem Chef" Danach ist während der Fahrt funkstille, Leon's braunen Augen liegen gebannt auf der Straße, während seine linke Hand lässig das Lenkrad hält und die rechte auf dem schaltknüppel liegt, seine Adern stechen hervor und schmeicheln seiner braun gebrannter Haut.

Ich weiß genau warum ich unbedingt ein Auto wollte, Männer die fahren sind direkt um einiges Atraktiver, es ist nicht zu leugnen das Leon heiß ist, auf genau sowas stehen die Weiber. Weniger interessiert an Leon Blicke ich aus dem Fenster, das Leben ist so unfair er hat diesen Charm und diese enorme Anziehungskraft und ich ein Babyface was vielleicht meine Oma süß findet. Wäre ich ein bisschen mehr wie er und weniger ich würde ich auch eine Chance bei den Frauen haben, mein endloser Vergleich mit diesem Kerl kotzt mich an. Es nervt mich so sehr das ich langsam einen gewissen Hass ihm gegenüber verspüre, dieser Hass ist so unbegründet da er anscheinend wirklich ein netter Mensch ist, aber das wiederum treibt meinen Unmut ihm gegenüber immer weiter an.

Meine negativen Gedanken versuche ich zu verdrängen und mich aufs wesentliche zu konzentrieren, Leon hat mir nicht genau gesagt was der Job ist, doch das erfahre ich jeden Moment. Durch einen kleinen Hinterhof treten wir durch den Personaleingan ein, laute Musik ertönt selbst bis zu den Abstellräumen. Es scheint ein Club zu sein, wahrscheinlich Kellnert er hier oder so. Ich folge Leon der foraus geht unauffällig, er geht in einen Raum der mit 'Umkleide' beschildert ist.

Vor der Tür bleibe ich stehen was Leon ebenfalls zum stillstand bringt. "Kommst du?" Seine dunkle Stimme hört sich jedesmal mehr wie eine Aufforderung als eine Frage an und Jagd eine Gänsehaut über meinen Körper. Ich realisiere erst das ich weiter gelaufen bin als ich mitten in einem Raum mit mehreren verdammt gutaussehenden Typen stehe, Oberkörper frei starre ich jeden ihrer durchtranierten Körper an. Ich habe das gefühl ein Schaf mitten in einem Wolfsrudel zu sein was gleich gerissen wird. Leon tut es ihnen gleich und zieht sich sein Shirt aus, shit was ist das hier für ein scheiß? Auf was habe ich mich da bloß eingelassen?

Die anderen Männer verlassen die Umkleide und ich bin alleine mit Leon, dessen Muskeln mich förmlich anspringen. "Du kannst erstmal zusehen und dann kannst du entscheiden ob der Job etwas für dich ist. Sobald du dich unwohl fühlst fahren wir, ok?" Seine braunen Augen dringen tief in mich durch, seine Stimme wirkt garnicht so hart wie sonst und fast fürsorglich scheint er sich um mich Gedanken zu machen.

Ich folge Leon immer weiter ins Geschehen, als wir im Kern des Herzens angekommen sind bin ich mir nicht sicher ob ich den Abend aus halte. Die Männer von vorhin strippen, egal ob an der Stange, auf den Tischen oder auf der Theke, das was mir dabei am meisten Angst ein Jagd ist das sie für andere Männer strippen, für Frauen meinetwegen, aber für Männer?
Die Blicke aller liegen auf mir, ich habe das gefühl sie ergötzen sich am bloßen Anblick meinerseits, meine Unsicherheit wird immer größer was dazu führ das ich den Abstand zu Leon verringere. Mein Körper spannt sich an, mein Herz rast, meine Hände werden feucht und Panik breitet sich in mir aus, mir wid vor Augen geführt das ich garnicht so selbstbewusst bin wie ich manchmal glaube, zumindest was solche Situationen angeht. Dicht hinter Leon laufe ich, zu meinem glück geht er in eine der ruhigeren Ecken.

Erst als Leon's bedrohlicher Blick über die Menge streift wenden sich die Augen der anderen von mir ab und ich entspannen mich wieder etwas. Seine tiefe Stimme löst etwas Erleichterung in mir aus. "Du kannst dir alles vom weiten anschauen, es sei den du möchtest jetzt schon fahren."

Stumm schüttel ich mit dem Kopf, er hat mich extra mit her genommen dann kann ich jetzt nicht den schwanz einziehen und von ihm verlangen das wir fahren. Ich wollte es so, selbst schuld außerdem muss er ja auch sein Geld verdienen, wohl oder übel muss ich den Abend aussitzen.

Ich kann nicht hinsehen andererseits ziehen die halb nackten Männer meine blicke förmlich auf sich, kein Wunder hier gibt es auch fast nichts anderes zu sehen. Ich schäme mich für meine blicke und such verzweifelt nach Leon, irgendwie beruhigt es mich wenn er in meiner Sichtweite ist. Nach längerem suchen finde ich ihn, er strippt ebenfalls und wie. Er weiß seinen Körper zu bewegen, fuck das sieht sogar gut aus und er dachte wirklich ich kann so was auch? Nicht wirklich, ich habe mich ihm ja aufgezwungen, er hatte keine andere Wahl sonst hätte ich wohl nie ruhe gegeben.

Die Musik, das blau rote Licht und die Tatsache wo ich mich gerade befinde bereitet mir Kopfschmerzen, fast zwei Stunden sitze ich hier und beobacht so unauffällig wie es geht Leon bei der Arbeit. Er scheint deutlich beliebter als die anderen zu sein, immer wieder bekommt er Geld in die Hosentasche gesteckt, wenn er jedesmal mindestens einen 5er bekommt hat er locker 100 Euro zusammen. Endlich kommt er auf mich zu, um so näher er kommt um so schneller schlägt mein Herz.

Auf seinem Körper liegen Schweiß Perlen, seine Bauchmuskeln ragen immer weiter hervor, seine brust bewegt sich bei jeden seiner Schritte, seine braunen Haare liegen Kreuz und quer durcheinander, völlig außer Atem steht er vor mir und hat dieses verdammte Lächeln auf den Lippen. "Komm wir fahren." Seine Worte erlösen mich endlich von meinen Qualen.

Dicht hänge ich mich an Leon's Fersen, meine Augen starren unweigerlich auf seinen gut Tranierten Rücken, woher hat dieser Kerl diese Muskeln? Der ist gerade mal ein Jahr älter als ich und sieht aus wie ein Bodybuilder. Als ich mich selbst dabei ertappe wie ich ihn anstarre Blicke ich peinlichberührt abrupt auf den Boden und vergrößer den Abstand zu ihm. Ich bin einfach froh wenn ich zuhause bin und nicht mehr über diesen Abend nachdenken muss.

Die Rückfahrt ist mehr als unangenehm, wir schweigen, uns beiden ist bewusst warum. Um mich von der unangenehm Situation abzulehnen schaue ich aus dem Fenster, kann ich das? Kann ich Strippen? Es würde so garnicht zu mir passen, aber ich brauche das Geld, ich mache es einfach abhängig davon wie viel ich verdiene. Unsicher blicke ich zu Leon rüber, "Wie viel verdienst du an so einem Abend?" frage ich ihn zögerlich.

Seine Augen wenden sich von der Straße ab und er blickt mich direkt an. "200, heute abend habe ich 200 verdient und das ist nur Trinkgeld, meinen eigentlichen Lohn bekomme ich am Ende des Monats."

Fuck, ich habe gehofft das es weniger ist, mit 200 Euro an einem Abend habe ich die Schulden bei meiner Mutter abbezahlt und kann mir sogar ein neues Auto kaufen. So einen Job kann ich nicht sausen lassen, auch wenn ich nicht so viel Trinkgeld wie Leon bekomme, verdiene ich mehr als sonst wo.
Zuhause angekommen sitzen wir Stumm im Auto nebeneinander, ich nehme meinen letzten Mut zusammen und bitte Leon ein weiteres Mal um seine Hilfe, "Ich mach den Job, kannst du mir zeigen wie man... ...wie man..." ich schaffe es nicht es auszusprechen, ich hätte auch nie gedacht das ich das jemals tun werde.

"Wie man Strippt?" Fragt er mich mit dieser tiefen Stimme der ein Hauch erotik beiwohnt. Nickend Stimme ich ihm zu und hoffe das er meine Nervosität nicht bemerkt. "Gut ich zeig es dir." Leon steigt aus, kommt zu meiner Seite rüber und lehnt sich an meine Tür. Durch das offene Fensterblickt er mich direkt an, "Kommst du?" Perplex Blicke ich ihn an, "Wie, du meinst jetzt?" Leon lächelt mich lediglich an, "Ja natürlich, wann denn sonst? Du hast doch gesagt deine Eltern sind nicht da, es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt."

Er hat recht, wenn nicht jetzt wann dan? Ich habe Angst, Angst davor zu scheitern, doch seine braunen Augen strahlen mich mit dieser Ruhe an, ich werde es probieren. Wenn ich jetzt aussteige und das durchziehe gibt es kein Zurück mehr.

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Langsamer wird es ernst. 👀

Ob Nils es schafft Strippen zu lernen? 😅

Das Treiben zwischen unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt