40. Leon

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Leon

Meinen Abschluss habe ich schon vor langen aufgegeben und trotzdem habe ich es irgendwie geschafft. Heute abend ist diese wundervolle Schulzeit offiziell vorbei, wir erhalten unsere Zeugnisse und gehen im Anschluss auf den Prom. Ich bin aufgeregt, ich habe eine Entscheidung getroffen, heute abend werde ich es Nils sagen, ich hoffe das er dann endlich zu mir steht. Ich muss Gewissheit haben bevor ich morgen fahre, bevor ich in aller frühe zur Uni aufbreche. Denn er, er bleibt hier und dafür bin ich ihn irgendwie unendlich dankbar, er kümmert sich um den Schrottplatz, der Ort der ihm mittlerweile genauso viel bedeutet wie mir.

Viel zu aufgeregt stehe ich vor dem Spiegel und betrachte mich, in einem ordentlichen gebügelt Anzug, mit Krawatte und ordentlich gekämmten Haaren, stehe ich nervös vor dem Spiegel. Es klopft an meine Zimmer Tür, tief atme ich durch und antworte mit einem. "Herein"
Es ist Lee der Eintritt, der kleine Japaner ist ebenfalls in einen ordentlichen Anzug gehüllt. "Junge du wunderbar aussiehst. Stolz sein auf dich." Damit nimmt er mich in den Arm, womit habe ich diesen wundervollen Menschen verdient? Der Mensch der mir ein Dach über den Kopf gibt, der mir hilf, der mir ermöglicht zur Schule zu gehen, der hinter mir steht und mich lobt als wäre ich sein leiblichen Sohn. Irgendwie bin ich heute emotionaler und viel sentimentaler als sonst, das macht mir etwas angst, ich denke über mein leben auf eine weise nach wie nie zuvor.

Zusammen mit Lee fahre ich zur Schule, kaum betrete ich den Schulhof bin ich baff von Nils Anblick. In einem dunkelblauen Anzug, mit passender Krawatte und seinen typischen verwuschelten Blonden Haaren steht er da und tippt auf seinem Handy rum.

Ich werde von diesem Engelsgleichen Anblick los gerissen als mein Handy in meiner Hosentasche vibriert. Ich ziehe es hervor und sehe das ich eine Nachricht von Nils erhalten habe.

》Scheiße wo bist du? Ich stehe hier irgendwie völlig alleine, ich brauche dich!《

Beim lesen der Nachricht legt sich ein Lächeln auf meine Lippen, mit diesem strahlenden Ausdruck gehe ich vorsichtig auf ihn zu, er hat mich noch nicht bemerkt. Also nutze ich seine Unaufmerksamkeit aus, leicht berühre ich seine linke herunter hängende Hand. "Da bin ich doch schon, Nunu."

Bei meiner leichten Berührung spüre ich unendliche wärem in mir aufsteigen, ruckartig zieht Nils seine Hand zurück. "Nicht hier Leo!" Ich weiß, er wird es nie wollen das ich ihn in der Öffentlichkeit berühre.
Wir haben keine Zeit darüber zu diskutieren denn die Garcia Zwillingen stürmen unsere Zweisamkeit. "Wuhuuu, Leute heute sind wir hier raus." Jay legt seine Arme um Nils und meine Schulter.

"Ja und nachdem wir unsere Zeugnisse haben gehen wir ordentlich saufen." Tami fängt bei ihren Worten an ihre Hüfte hin und her zu schwingen, dabei schmiegt sie sich an Nils und drückt ihn einen Kuss auf die Wange. Dieser legt seine Hand an ihre Hüfte und versucht so glaubwürdig wie möglich zu lächeln, doch ich sehe das es fake ist, dieses Lachen ist nicht echt.
Tami's perfekter Körper ist in ein elegantes, rotes Kleid, was durchaus gewagt ist gehüllt, sie ist wie eine Prinzessin an der Seite des Prinzen.

"Hat jemand saufen gesagt?" Hinter mir ertönt Cloe's Stimme, sie drängt sich zwischen Jay und mir ebenfalls in unseren Freundeskreis.
Zu fünft laufen wir in Richtung Aula in der wir in wenigen Minuten unsere Abschulusszeugnisse entgegennehmen werden. Überglücklich halte ich es in meinen feucht geschwitzten Händen, meinen Zeugnis, ich kann es immernoch nicht glauben,
ein 1,0 Durchschnitt das ist besser als in meinen Träumen.

Nils ist der letzte der Klasse der sein Zeugnis vorne von unserer Lehrerin erhält. Mit einem frechen grinsen, perfekt in seinen blauen Anzug gekleidet kommt er auf unsere sitzreihe zu. Mit einem schlichten dance move dreht er sich einmal im Kreis auf seinem Absatz um 360°.
Er haut mich um, sein Lächeln, seine Augen, seine Blonden Haarsträhnen die bei seiner Drehung vorgefallen sind.

Nach der Zeugnis Vergabe verteilen sich Schüler und Eltern in den umliegenden Räumen für die Feierlichkeiten, der richtige Promball beginnt erst in zwei Stunden vorher sind dankesreden, Glückwünsche, Foto termine und andere formelle Sachen. Ich stehe in der Mitte meines Freundeskreis, intuitiv suche ich jedoch jemanden. Lee, habe ich ihn dafür überhaupt mal gedankt? Ohne ihn wäre das alles nicht möglich gewesen.

Als ich Lee am Snäck Beefee entdeckt Entschuldige ich mich kurz bei den anderen. "Entschuldigt mich, ich muss etwas wichtiges erledigen." Nils Augen huschen kurz auf, als er sieht wen ich fixiere, ziehen sich seine Mundwinkel hoch. Ich habe ihm zwar nie erzählt wie viel Lee mir bedeutet, aber er weiß es, er weiß das es sich für mich so anfühlt als wäre er mein Vater. Und genau das möchte ich ihm sagen, ihn dafür danken das er mich nie aufgibt.

Ich laufe zu dem Japaner herüber, vor ihm bleibe ich stehen und schaue direkt in sein verschnitztes Gesicht. "Leon, ich stolz auf dich. Du herkommen." Feste zieht er mich in seine Arme, ich tu es ihm gleich und lege meine Arme um ihn, herzhaft klopft Lee mir auf den Rücken. "Danke, Lee du... ...ohne dich hätte ich das nicht geschafft, du... ...du bist ein Vater für mich geworden." Eine kleine Freuden Träne rollt mir über die Wange, ich bin ihn unendlich dankbar. Als wir unsere Umarmung lösen sehe ich in Lee's Gesicht, über dessen Wange ebenfalls ein paar Tränen laufen.

Wir kennen uns schon lange, schon immer hatten wir einen guten Draht zueinander, aber das wir uns so nahe stehen ist erst so seitdem Anastasia nicht mehr da ist, seitdem ich bei Lee wohne und er mich ohne zu zögern unterstützt hat.

"Mein Sohn, du im Leben viel erreichen, ich immer an dich glauben." Mein tiefgründiger Moment mit Lee wird unterbrochen, jemand zieht mich am Ärmel meines Anzugs ein stück von Lee weg. Ich bin gerade im Inbegriff dieser Person eine Ansage machen zu wollen, als ich sehe wer dieser jemand ist verfliegt mein ganzer Groll und ich lächel ihn dämlich an. Es ist Nils der mich zu den anderen ziehen möchte, da sie Fotos machen wollen.

Lee lässt mich gehen und ich beginne mit meinen Freunden vor der Kammerad Grimassen zu schneiden. Glücklich stehe ich in der Mitte der anderen, ich habe wirklich gute Freunde bekommen, die mich unendlich glücklich machen.

Zu meinem bedauern verabschiedet Lee sich relativ schnell, er muss noch etwas arbeiten, aber das ist okay, ich kenne das besser als jeder andere.

Der Prom ist in vollen gange, Jay und ich sind die einzigen aus unserer Gruppe die ohne Begleitung hier sind, also hüten wir fleißig den Alkohol an der Bar, es braucht jedoch nicht lange bis die anderen sich ebenfalls zu uns gesellen.
Musik, Scheinwerfer, Alkohol, tanzende und feiernde Schüler erfüllen den Raum mit guter Stimmung. Meine gute Stimmung verfliegt jedoch als ich zwei bekannte Gesichter erblicke.

Ich versuch mich hinter Nils, der direkt neben mir steht, zu verstecken, doch zu meinem bedauern bin ich aufgeflogen. Sie kommen direkt auf mich zu und ich weiß nicht was genau ich tun soll, was ich sagen soll, es ist so lange her als wir uns das letzte mal gesehen haben.
"Leon, hallo mein Junge." Es ist die tiefe Stimme meines Vaters die mich erschüttert.
"Mein Sohn, komm her mein Kind." Jetzt drängt sich auch meine Mutter in den Vordergrund, sie möchte mich in eine Umarmung zwingen doch ich Schubse sie von mir weg. "Fass mich nicht an! Fass mich niewider an!" Ich habe immernoch diesen hass in mir, nach Anastasia's Tod ist dieser Hass sogar noch größer herangewachsen, sie sind abscheulich und es muss wirklich viel passieren das ich so über einen Menschen denke.

"Leon jetzt stell dich nicht an, Anastasia ist Tod und du kannst zu uns zurück kommen, selbst das du Bi bist nehmen wir in Kauf. Das ist mehr als großzügig von uns." Mein Vater treibt es mal wieder auf die Palme, ich schwöre es, eines Tages Töte ich ihn. "Großzügig? Ich will euch nie wieder sehen, nie wieder etwas von euch hören. Ihr seid alle beide für mich gestorben!" Wütend, von einer emotionswelle überkommen flüchte ich vor diesen grausam Menschen, vor meinen Eltern, nein vor meinen Erzeugern. Wie können sie überhaupt noch in den Spiegel sehen? Sie haben Ann einfach im Stich lassen wollen, mich wie den Abschaum der Familie behandelt, so getan als wäre ich krank und das nur weil ich auf Typen stehe. Sie haben Hailey zwangsverheiraten wollen und sich ein scheiß Dreck um uns gekümmert und jetzt bilden sie sich ein hier auftauchen zu können?

Gott diese Menschen sind so krank! Ich muss hier weg, das sie mir auch alles in meinem Leben versauen müssen. Selbst meinen Abschluss kann ich nicht feiern.

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Wer liebt Leon's Eltern? Ich Nicht! 😮‍💨

Falls ihr mein Tiktok mit den Buch Covern gesehen habt, was denkt ihr um was es in den Büchern geht? 😆

Das Treiben zwischen unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt