Das Treiben zwischen uns

48. Leon

Leon

Ich habe gehofft ich fahre mit mehr als nur einem netten Abendessen von zuhause zurück. Aber nagut, man bekommt nicht immer das was man möchte, wenigstens konnte ich meine fehlende Zeit mit Lee nachholen.
Wie haben über so viel gesprochen, wie es ihm, seiner Frau und dem Schrottplatz geht, das er Renè eingestellt hat damit Nils nicht alleine den Schrottplatz schmeißen muss. Und er hat irgendwas davon erzählt das Nils mich bestimmt vermisst, ich habe bis jetzt nicht ganz verstanden was er damit meint, aber es hat sich danach angehört als wüsste er mehr, oder ich bilde es mir mit meiner letzten hoffnung ein.

Ich bin gerademal zwei Stunden zurück in meiner Uni Wohnung als mein Handy klingelt, "Nunu♡" leuchtet auf meinem Display auf.
Unsicher gehe ich ran und warte darauf seine Engelsgleiche Stimme zu hören. "Leon? Wo-wo bist du gerade?" Seine Stimme wirkt so überfordert.
"In der Uni, in meiner Wohnung. Warum was ist los?" Ich kann es einfach nicht lassen mich immerwieder in sein Leben zu drängen, ich will es, ich will ein Teil seines Lebens sein. Also frage ich immerzu nach wie es ihm geht, habe jederzeit ein offenes Ohr für all seine Probleme und würde ihn immer wieder auf meine Couch schlafen lassen. Himmelherrgott nochmal, warum begehe ich immer den gleichen Fehler, es schmerzt jeden einzelnen Moment ihn in irgendeiner Art und Weise in meiner Gegenwart zu haben ohne das ich zeigen kann oder darf wie ich für ihn empfinde.

"I-ich... ...ich schätze... ...ich habe mit Tami schluss gemacht... ...oder sie mit mir, wie auch immer, es ist schluss und ich brauche dich." Schweigen bricht aus und auch wenn sich jetzt alles ändern sollte, fühle ich mich gerade wie die zweite Wahl und was ist wenn es nicht mehr so zwischen uns ist wie vorher?
"Und fuck nein Leon, ich brauche dich jetzt nicht weil ich druck habe, weil ich eine Couch und ein Dach über den Kopf brauche oder weil ich meine Probleme bei dir abladen möchte. Ich brauche dich, weil ich dich immer schon gebraucht habe und es nur nie gesehen habe. Also bitte lass es sich für mich noch einmal so anfühlt als würdest du mich immernoch lieben."

Seine Worte beschreiben meine Sorgen mehr als gut, manchmal habe ich das gefühl das ich wie ein offenes Buch für ihn bin und da ist trotz all der zweifel dieses Loch in meinem Herzen wenn er nicht bei mir ist. "Ich liebe dich immernoch, ich liebe dich, ich werde dich immer lieben." Aus dem nichts sprudeln meine Worte aus mir heraus, das ist das erstemal das Nils es wirklich hören möchte, das er sogar danach verlangt, das ich ihm sage wie sehr ich ihn liebe.

"Du kannst jederzeit zu mir kommen, das weißt du doch und ich brauche dich mindestens genauso sehr." Das waren meine letzten Worte ehe ich auflege, es kribbelt mir in den Fingerspitzen, ich bin so unheimlich ungeduldig ihn zu sehen. Das erstmal seid langen sehen wir uns wieder, alleine und vorallem mit der gravierenden Tatsache das Nils in keiner Beziehung mehr ist.

Wie wird es wohl werden wenn wir uns wieder sehen? Werden wir uns die Kleider vom Leib reißen und alles was an Leidenschaft in den Jahren beinahe schon vergessen ist nachholen? Irgendwie hoffe ich das es nicht so laufen wird, es wäre ernüchternd das wir uns nach all der Zeit nicht mehr zu bieten haben als Sex, egal wie unbeschreiblich gut dieser Sex ist.

In dem Moment indem ich die Tür öffne und Nils vor mir erscheint bleibt die Zeit für mich stehen. Ohne das ich etwas sagen muss, redet er drauf los.

"Das Kind ist nicht von mir, Tami hat das zwischen uns rausgefunden und hatte dann eine Kurzschluss Reaktion und hat sich unter dem Vorwand das das Kind von mir ist schwängern lassen."
"Warte sie hat es erfahren? Woher?" Ich bin absolut sprachlos und habe wirklich keinen Ahnung woher Tami wissen sollte das Nils und ich mehr als nur gute Freunde waren oder sind, wie auch immer. Bevor wir das ganze Chaos, was man auch Nils Liebesleben nennt draußen auf dem Flur besprechen lasse ich ihn rein.
"Komm erstmal rein und den Rest kannst du mur in aller Ruhe erzählen."